Der Besuch der Patentante

Solche Bilder gibt es bei Baerbocks ach­ter Nahostreise nicht. Wer sich von wem absetzt, bleibt ange­sichts die­ser Meldung offen:

»Ausschuss: U‑Boot-Affäre könn­te Netanyahu bela­sten
Ein israe­li­scher Ausschuss hat Ministerpräsident Benjamin Netanyahu vor nega­ti­ven Konsequenzen der Ermittlungen zu einem Korruptionsskandal um den Kauf von U‑Booten und ande­ren Kriegsschiffen aus Deutschland gewarnt. Die Schlussfolgerungen der Untersuchung könn­ten Netanyahu scha­den, teil­te der Untersuchungsausschuss nach eige­nen Angaben in einem Brief an den Premier mit.

Konkret geht es um Verfahren zur Beschaffung deut­scher U‑Boote und Korvetten für die israe­li­sche Marine in den Jahren 2009 bis 2016. Der staat­li­che Untersuchungs­ausschuss berich­te­te, bis­lang gebe es bei sei­nen Ermittlungen Hinweise dar­auf, dass Netanyahu Entscheidungen mit erheb­li­chen Auswirkungen auf die Sicherheit des Landes ohne geord­ne­ten Entscheidungsprozess getrof­fen und Vereinbarungen mit Deutschland in sicher­heits­po­li­ti­schen und wirt­schaft­li­chen Fragen unter Umgehung sei­ner eige­nen Regierung geschlos­sen habe.«
tages​schau​.de (24.6.24)

Ausführlicher ist ein Bericht, eben­falls auf tages​schau​.de vom glei­chen Tag:

Darin ist zu lesen:

»Es geht unter ande­rem um hoch­mo­der­ne U‑Boote, gefer­tigt in den Kieler Hallen des ThyssenKrupp-Konzerns. Für vie­le Milliarden Euro hat die israe­li­sche Regierung die Kriegsschiffe gekauft, min­de­stens drei­stel­li­ge Millionensummen hat der Bund aus Steuermitteln bei­gesteu­ert – Israel bei sei­ner Verteidigung zu unter­stüt­zen, galt allen Bundesregierungen immer auch als histo­ri­sche Pflicht.

In Israel sorg­ten die U‑Boot-Geschäfte in den ver­gan­ge­nen Jahren fast für eine Staatsaffäre. Der Verdacht der Korruption steht im Raum. Hat ein Vertriebspartner von ThyssenKrupp Amtsträger in Israel besto­chen, damit die­se sich für den Kauf immer wei­te­rer Boote ein­setz­ten? Was wuss­te Israels Premier Benjamin Netanyahu? Schließlich sind eini­ge der Akteure des Skandals in sei­nem direk­ten Umfeld zu finden…

Neue Aussagen hochrangiger Zeugen

Derzeit prüft der Oberste Gerichtshof in Jerusalem, ob neue Untersuchungen ein­ge­lei­tet wer­den müs­sen. Dafür lie­gen ihm unter ande­rem mehr als ein Dutzend Aussagen hoch­ran­gi­ger Zeugen vor. Darunter die des frü­he­ren Premierministers Ehud Barak, des Ex-Verteidigungsministers Mosche Jaalon, der ehe­ma­li­gen Chefs des Geheimdienstes Mossad und von Generälen und Generalstabschefs…

Vorwürfe gegen ThyssenKrupp-Vertriebspartner

Im Zentrum der Korruptionsvorwürfe soll Michael "Miki" Ganor – einst Vertriebspartner von ThyssenKrupp in Israel stehen…

Zu Ganors Geschäftsbeziehung mit ThyssenKrupp soll es 2009 unter höchst dubio­sen Umständen gekom­men sein. Das zumin­dest erklärt Ganors Vorgänger an Eides statt. Dem dama­li­gen Vorstand der ThyssenKrupp Marine Systems, Walter Freitag, sei sei­tens israe­li­scher Verantwortlicher bei einem geschäft­li­chen Israel-Besuch ein Ultimatum gestellt wor­den, berich­tet Ganors Vorgänger…

Milliardenaufträge für ThyssenKrupp mit Ganors Hilfe

Fest steht: Mithilfe Ganors erhielt ThyssenKrupp meh­re­re U‑Boot-Aufträge und Käufe wei­te­rer Kriegsschiffe. Milliardenaufträge…

Während die U‑Boot- und Korvetten-Geschäfte in Israel eine Staatsaffäre aus­ge­löst haben, ist es in Deutschland ruhig. Die zustän­di­ge Staatsanwaltschaft Bochum sieht kei­ne Anhaltspunkte für Straftaten bei Mitarbeitern von ThyssenKrupp. Ein ent­spre­chen­des Ermittlungsverfahren, das die Behörde lan­ge Zeit gegen "unbe­kannt" führ­te, haben die Strafverfolger unlängst ein­ge­stellt. Es gebe kei­ne Anhaltspunkte für die Beteiligung deut­scher Staatsbürger oder Taten auf deut­schem Grund.«

12 Antworten auf „Der Besuch der Patentante“

  1. Netanyahoo ent­schei­det gar nichts. Und die­se U‑Boot-Geschichten sind auch nur die hal­be Wahrheit. In Wirklichkeit pro­fi­tiert der gan­ze Wertewesten seit mehr als 100 Jahren vom Elend des Palästinensischen Volkes. Ud mit dem der­zei­ti­gen Krieg gehen die Profitraten so rich­tig durch die Decke.

    1. @Erfordia…: Das ste­ti­ge "X ent­schei­det gar nichts", ist auch "nur die hal­be Wahrheit". Selbst die berüch­tig­te unsicht­ba­re Hand des Marktes benö­tigt Personen, die die Kapitalinteressen durch­set­zen. Und da weder Geschichte noch Wirtschaft deter­mi­ni­stisch ver­stan­den wer­den kön­nen, haben die­se Entscheidungsspielräume, die von allen mög­li­chen Interessen bestimmt werden.

      1. Personen, die die Kapitalinteressen durchsetzen.

        Ja genau. Man kann auch sagen Handlanger. Und Instrumente die man denen in die Hand drückt. Im Fall K.L. ein Mikrofon.

        Mfg

  2. läuft das am ende dar­auf hinaus,
    daß "isra­el" die u‑boote behal­ten wird, der "deut­sche steu­er­zah­ler" sie aber kom­plett bezahlt?

    bei jeder fuß­ball-wm oder olym­pia­de gewinnt der­je­ni­ge stand­ort, der am mei­sten bezahlt.
    der "steu­er­zah­ler" bezahlt die kosten.

    1. Gerne zäh­le ich Ihnen mal auf was unser Staat mit Steuern NICHT finanziert:

      Kindergärten, Kinderspielplätze, Kinderheime, Kinderkrippen, Kinderferienlager, Schulen, Turnhallen, Freibäder, Hallenbäder, Freizeitparks, Campingplätze, Kliniken, Universitäten, Fachschulen, Kureinrichtungen, Arztpraxen, Altersheime, Pflegeheime, Ferieneinrichtungen, Wohnungen, Lebensmittel, Energie, Gas, Strom, Wasser, Kino, Theater, Zooparks, Kurparks, Heilstätten, Internate, Botanische Gärten, Planetarien, Straßen, Straßenbahnen, Autobahnen, Bundesbahnen usw.

      Denn all die­se schö­nen Dinge befin­den sich alle­samt in pri­va­ter Hand. Der Staat sorgt nur dafür daß das so bleibt.

      mfg

  3. Mit dem Besuch der alten Dame wird die Platz-an-der-Sonne-Hütte wiedereröffnet ! 

    Arbeitende- zeich­net Kriegsanleihen !

    Deutsche Sparbücher im Blick
    SPD-Vize schlägt Investitionen mit pri­va­ten Sparguthaben vor

    ".. Angesichts der aku­ten Herausforderungen müss­ten zusätz­li­che Finanzierungsmittel mobi­li­siert wer­den, sag­te Post dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Dabei soll­ten wir kei­ne Option vor­schnell vom Tisch neh­men. Das betrifft auch die Möglichkeit, die Schuldenbremse erneut aus­zu­set­zen – vor allem mit Blick auf Russlands Krieg gegen die Ukraine und des­sen Folgen", beton­te Post. .. "

    https://www.n‑tv.de/politik/SPD-Vize-schlaegt-Investitionen-mit-privaten-Sparguthaben-vor-article25036812.html

  4. Sollte sich die israe­li­sche Korruption von der Korruption der übri­gen Welt unter­schei­den bei dem Verpulvern von Vermögen, das letzt­lich den Bevölkerungen abge­presst wird? Vielleicht ist es schlicht der israe­li­sche Holzhammer, der den Unterschied macht. Herrje, war das jetzt schon antisemitisch? 

    Welche Vorteile mögen Rüstungslobbyisten hier­zu­lan­de erhei­schen? Welche indi­rek­ten Vorteile, die nicht dem plum­pen Begriff der Korruption sofort bedie­nen, könn­ten dies wohl sein?

  5. Ich glau­be gehört zu haben, dass auch "auf deut­schem Grund", der Bestechende kei­ne Straftat begeht, wohl aber der Amtswalter der es annimmt. Das ergibt kei­nen Sinn. Ob es im Versuchsfall bei "Benachteiligung" dann ein­klag­bar wäre? Das weiss ich nicht, es wäre aber extremst per­vers. Ob es wohl hie­sse, dass ich als "Amtswalter" ledig­lich freund­lich und sank­ti­ons­los die Annahme der ange­bo­te­nen geld­wer­ten Bevorteilung able­he­nen kann? – Scheissjob! Und beweis­pflich­tig wäre man dann, bei "Bahauptungen" sowieso.

    Also möch­te ich mich lie­ber davon distan­zie­ren, jedes Ars…-…och einen Straftäter zu nen­nen. [Man weis ja schlies­lich nie so genau wer alles mitliest 😉 ]

  6. Naja, die "Patentante" halt! Aber ein Kommentierender hat es ja bereits kor­rekt gedeu­tet, wie ich mei­ne. Persönlich stand ich da extrem "auf dem Schlauch", das gebe ich ger­ne zu. Ich mag die­ses Stück sehr, eben­so wie den Autor (als sol­chen natürlich).

    https://​www​.inhalts​an​ga​be​.de/​d​u​e​r​r​e​n​m​a​t​t​/​b​e​s​u​c​h​-​d​e​r​-​a​l​t​e​n​-​d​a​m​e​/​h​i​s​t​o​r​i​s​c​h​e​r​-​h​i​n​t​e​r​g​r​u​n​d​-​u​n​d​-​e​p​o​c​he/

    Mir fällt aber noch etwas dazu ein, näm­lich die kri­ti­sche Bemerkung einer ganz ande­ren Kommentierenden. Wer glaubt, den "Kapitalismus" nicht zu ver­ste­hen, der ist mit Dürrenmatts Roman schon­mal gut bedient. 😉 Oder etwa nicht?

    Eines fehlt im ver­link­ten Kommentar ganz sicher. M.E. fehlt der Hinweis dar­auf, welch schö­ne "mensch­li­che Züge" der Autor D. es ver­steht, stets den Protagonisten sei­ner Geschichten zu ver­lei­hen. Aber viel­eicht fehlt das sehr oft, wenn man ver­sucht kom­ple­xe Sachverhalte zu "Beleuchten". Wer weiss?

  7. Uuund:

    "rever­se socia­li­sing" dient in der metho­dik vom "Überwachungscharakter" des Netzes [Nomen est Omen] abzu­len­ken. Deshalb VORSICHT, lie­be Mitkommentierenden.

    Die beab­sich­tig­te mes­sa­ge: "VERTRAUT den Netzen" [lie­be Fische?]

    Pustekuchen: Bedenk oh mensch, über­wacht bist du und über­wacht wirst du sein .… 😉 In die­sem Sinne, trotz­dem weitermachen.

    Fütter die KI, auch mit Realitäten, auch bei "Corona"

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