RKI-Protokolle, nächste Runde (XLIV): "Der R‑Wert für MV war allerdings stark angestiegen – Grund dafür waren 4 COVID-19-Fälle in den letzten 7 Tagen"

Am 2.6.20 wer­den bezüg­lich der Fallzahlen eine "stei­gen­de Tendenz pri­mär in Südamerika und Nahem Osten" und aus den USA "neue poli­ti­sche Entwicklungen mit anhal­ten­den Protesten" bei einem Plateau der "Fälle" gemel­det. "National" steigt in der RKI-Logik kon­se­quent die "Inzidenz" auf 219, die Reproduktionszahl liegt bei geschätzt 0,89. Das war zuvor schon les­bar. Entschwärzt wur­den die­se alar­mie­ren­den Informationen:

Das Dokument gibt es hier. Gelbe Hervorhebungen stam­men von mir. Hier geht es nur um die bis­lang geschwärz­ten und gera­de frei­ge­ge­be­nen Stellen der Protokolle des Krisenstabs. Die Auswertungen der "1. Staffel" gibt es nach­zu­le­sen über die Kategorie _​Zu den RKI-Papers (Krisenstab-Protokolle) _​.

Auf die Idee, ange­sichts die­ser Datenlage die Modellierungen von R- und son­sti­gen Werten, die den Fakten wider­spre­chen, zurück­zu­neh­men, kommt niemand.

Zwei Fälle mit Symptomen unter Tausenden Fleischarbeitern

Trotz Massentests ("grö­ße­re Screeningaktion") wer­den aus "flei­scher­ar­bei­ten­den Betrieben" [sic] ganz zwei Menschen von meh­re­ren Tausend mit Symptomen gemel­det, was immer dar­un­ter zu ver­ste­hen sein mag. In Kitas pas­siert prak­tisch nichts:

Es soll nie enden

Zwar müß­te eigent­lich die Risikobewertung gesenkt wer­den, doch man setzt wei­ter­hin auf Angst schü­ren­de Botschaften, wie in TOP 5 "Aktuelle Risikobewertung" jetzt zu lesen ist:

Den gan­zen Juni über behaup­tet das RKI in sei­nen Lageberichten wider bes­se­res Wissen ein "wei­ter­hin hohes Risiko".


Amüsant kann man den Hinweis fin­den, daß es am 3.6.20 zur inter­na­tio­na­len Lage heißt: "Vortrag auf­grund von Krankheit ent­fal­len". Zu "National" war schon bis­her zu lesen: "Rückläufiger Trend hält auch nach Pfingsten an", der R‑Wert liegt "deut­lich unter 1".

"Der R‑Wert für MV war allerdings stark angestiegen – Grund dafür waren 4 COVID-19-Fälle in den letzten 7 Tagen"

Erst jetzt ent­schwärzt wur­den Passagen, aus denen her­vor­geht, wie erwach­se­ne Menschen, ganz über­wie­gend mit Hochschuldiplomen, sol­che Informationen für Belege einer bedroh­li­chen Pandemie hal­ten, ohne in schal­len­des Gelächter auszubrechen:

"Allgemeine Zustimmung des Krisenstabs zur Anpassung der allgemeinen Risikobewertung… von hoch auf moderat"

Zu lesen ist dies nun­mehr in TOP 5 "Aktuelle Risikobewertung":

Wie oben erwähnt, setz­te sich die RKI-Führung über die­se Einschätzung hin­weg. Keine der hier beschlos­se­nen Bewertungen wur­de in den Lageberichten auf­ge­grif­fen.

Wie muß man sich ange­sichts der Ergebnisse ein sol­ches Abstimmungsgespräch vorstellen?

"Erweiterte zivilmilitärische Zusammenarbeit"

Thüringen hat die Tore für die Bundeswehr im Zivilleben weit geöff­net. Das ist kein Zufall. Ramelows Chef der Staatskanzlei, des­sen Rede anläß­lich sei­ner Zustimmung zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes im November 2020 legen­där ist und der früh das Bezahlkartensystem für AsylbewerberInnen pries, war schon 2019 bein einem öffent­li­chen Bundeswehrgelöbnis begei­stert "die Front abge­schrit­ten" (s. Falschgeld-Inzidenz bei 70. Was Prof. Hoff (Die Linke) gut fin­det).

3 Antworten auf „RKI-Protokolle, nächste Runde (XLIV): "Der R‑Wert für MV war allerdings stark angestiegen – Grund dafür waren 4 COVID-19-Fälle in den letzten 7 Tagen"“

  1. "Abstimmung" ist wirk­lich gut!
    2 Stimmen: ein Koch ( = Bankkaufmann) ein Kellner ( = "Wissenschaftler" Robert-) – bei Stimmengleichheit ent­schei­det der Koch.
    SO geht Wissenschaft.
    Andererseits: wenn sogar der Kellner (kraft sei­ner Expertise!) auch "rät"(?), "dass die Regeln trotz Änderung der Risikowertung wei­ter­hin gel­ten" soll(t)en?
    Dann macht der Koch doch lie­ber gar nix, als einen Rüffel vom Chefkoch, Restaurantbesitzer oder gar Teilen der wich­ti­gen Kundschaft zu riskieren.
    Vom Nocebo-Effekt der Panikmache ver­steht er zwar auch nix, aber sehr wohl davon, was pas­sie­ren kann, wenn man auf höhe­rer Ebene vom "Konsens" der ausschert.

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