Natürlich nicht, es geht um unabhängigen Journalismus. Da vergibt ein netzwerk-chancen, geleitet von einer Mitarbeiterin der milliardenschweren Unternehmensberatung EY einen "Social Diversity Award". Der wird gesponsert von eben dieser Firma, einem milliardenschweren Pharmakonzern und einem Edeljuwelier. Der Kooperationspartner "Die Zeit" veröffentlicht dafür große Anzeigen. Alles kein Grund zur Aufregung, das macht das Blatt wie andere Medien des Oligarchen Georg von Holtzbrinck schon lange so ähnlich.
Günderin und Geschäftsführerin von "netzwerk chancen" ist die gebürtige Ukrainerin Natalya Nepomnyashcha. Über sie sind rührende Geschichten im Umlauf (Natalya Nepomnyashcha: Vom Hartz IV-Kind zur Vorzeigeunternehmerin). Sie selbst wirbt für sich so:
Und so:
Nicht dort, aber auf ihrem linkedin-Profil ist zu erfahren:
Zu Pfizer muß hier nichts gesagt werden. Zur Gerhard D. Wempe GmbH & Co. KG reichen mir die Informationen, daß das Familienunternehmen 1937 als "Nationalsozialistischer Musterbetrieb" ausgezeichnet wurde und 1953 die Schweizer Uhrenmarke Rolex nach Deutschland holte (wikipedia.org).
Zum Schwesterblatt der "Zeit" siehe den Bericht über den "Impfgipfel 2024", gesponsert vom Verband der forschenden Pharmaunternehmen: "Lebenslanges Impfen hilft außerdem, Kosten zu sparen" (Tagesspiegel). Dort gibt es auch mehr über die von Holtzbrincks.
Der Kreislauf des Kapitals, der mit der Umwandlung gesellschaftlicher Arbeit in Privatkapital beginnt, ist Geldwäsche.
"Schifferstadt ehrt Sarah Bosetti für ihre scharfsinnige gesellschaftliche Analysen mit dem Ernst-Johann-Literaturpreis."
Schade um die verlogenen Lobhudeleien. Der Blinddarm wird sie bis zur Demenz begleiten.
"Alles kein Grund zur Aufregung"?
Stimmt. Auch wenn es unappetitlich sein mag, wenn sich diverse Krisengewinnler (und z.T. Brandbeschleuniger) gegenseitig loben.
@aa:
Was mir bei diesem Beitrag säuerlich aufstößt ist das implizite (wenn auch subtile) Bashing der "gebürtigen Ukrainerin".
Weder an Herkunft (klar: "gebürtige Russinnen" sind aktuell nicht so en vogue, höchstens als Gespielinnen dubioser Blaublütiger), noch ihrer(?) Firmengründung, nebst parallel erfolgtem EY-internem Aufstieg im April 2022 kann ich, selbst dann, wenn dies nur aus "passenden", politisch opportunen und somit potentiell (firmen-)reputationsfördernden Gründen erfolgt sein sollte, nichts anrüchig finden.
Sogar ihre Eigenwerbung (aka: Selbstbeweihräucherung) ist – im Vergleich zu so einigem was jeder (echte oder virtuelle) Hirni (m/w/d) auf nicht besonders kreativen Webseiten oder Karriereportalen über sich in den Äther haut – (imho) keine Ver- sondern maximal eine Missachtung wert.
Klar, man kann sich natürlich echauffieren, wenn ein junger (naiver?) Mensch vor dem Karren wirtschaftlicher Interessen unterwegs ist und deswegen die "Geschichte", die er im ÖR-undfunk über sich erzählt, mit einem ironischen "rührend" abwerten, aber ich halte das weder für zielführend noch dem Niveau deiner Blogs angemessen.
P.S.:
Sobald Frau Nempomnyashcha in die Liga jener PropagandistInnen des wahren Glaubens (wie u.a. auf corodok gut dokumentiert) aufgestiegen sein sollte werde ich dich für den Kassandra‑, Pythia oder Teiresias-"Award" nominieren.
Auch wenn ich der Meinung bin, daß Menschen nicht nach der Herkunft zu bewerten sind, geschadet hat Frau L. dies nicht (weshalb sie auch überhaupt benannt wird, und wofür sie nicht verantwortlich ist). Was mir jedoch aufstößt sind die ideologischen Märchen, die sie erzählt. ("vom Tellerwäscher zum Millionär" American Dream). Wie schnell hier russische Prominente ausgeladen wurden und auch die Deutschen, die Kontakte zu Russland pflegen in Misskredit geraten sind, ob das Frau L. kümmert? Bekommen russische Kriegsflüchtlinge Bürgergeld? Bekommen sie wenigstens Asyl? Wie geht es den Flüchtlingen, die in Lagern festsitzen, wenn sie nicht ertrunken sind. Jeder kann es schaffen (und wer es nicht schafft, hat dann wohl was falsch gemacht?).
Ich mag den Spruch "Attack ideas, not people".
@o.W.:
1. den Spruch mag ich auch! (mit Ausnahmen für wenige "people")
2. Falls mit "Frau L." die o.e. Frau N. gemeint sein sollte:
Ich finde nicht, dass sie ein "ideologisches Märchen" erzählt hat (es sei denn, die Hartz IV-Story wäre erstunken und/oder erlogen) und wenn doch, dann habe ich gegen die Tellerwäscher-Legende/"idea" eine wirksame "attack" ("Impfstoff"?) im Köcher:
"5 Prozent der Millionäre haben als Tellerwäscher angefangen, aber 100 Prozent der Tellerwäscher als Tellerwäscher …" (uralte Weisheit eines Hamburger Tellerwäschers – war im Preis für das Bier an der Bar enthalten)
3. bei den übrigen Einwänden (ob zu Russen oder Flüchtlingen) handelt es sich zwar um bedauernswerte Ungleichbehandlungen, dies ist hier aber irrelevant, es sei denn, Frau N. hätte sich diesbezüglich bejahend geäußert (Frage: darf man nur dann nicht besch-"impft" werden, wenn man sich mit der "richtigen" Haltung zu bestimmten Themen dafür qualifiziert hat? War es nicht entwürdigend genug, wenn manche Prominente es nur nach demonstrativer Offenlegung ihres "Impfstatus" wagten, sich kritisch zur "Corona-Politik" zu äußern?).
Ich habe mir die Gesamt-"Botschaft" von Frau N. – wenn es außer Selbstdarstellung und Werbung für ihr "Netzwerk" denn eine gab/gibt – aber nicht in Gänze angetan.