Am 23.4.20 sind die bisher geheimgehaltenen Ausführungen zur internationalen Lage in TOP 1 interessanter als die langweiligen Abwärtstrends sonst:
Das Dokument gibt es hier. Gelbe Hervorhebungen stammen von mir. Hier geht es nur um die bislang geschwärzten und gerade freigegebenen Stellen der Protokolle des Krisenstabs. Die Auswertungen der "1. Staffel" gibt es nachzulesen über die Kategorie _Zu den RKI-Papers (Krisenstab-Protokolle) _.
Der erste Punkt illustriert die fragwürdige Datenerhebung, wie sie nicht nur in den USA vonstatten ging. Der zweite kann ergänzt werden durch eine Studie aus Italien, wonach "SARS-CoV‑2 RBD-spezifische Antikörper ab September 2019 bei 111 von 959 Personen (11,6 %) nachgewiesen" wurden. Sie wurde am 11.11.20 veröffentlicht. Über ähnliche Meldungen, aus Spanien und ebenfalls aus Italien, siehe hier. Wenn die Informationen in den Medien überhaupt zur Kenntnis genommen wurden, folgte stets eine der üblichen "Widerlegungen aus der Wissenschaft". Der Fahrplan und seine Geschichte durften nicht in Frage gestellt werden; schließlich gab es 2019 auch noch keinen Drosten-Test. (Sollten die Studienergebnisse zutreffen, wackelt übrigens auch die Laborthese.)
Es ist bezeichnend, wie selbstverständlich im RKI die Pläne einer privaten Stiftung als "nationale Strategie" für die USA angesehen werden. Ausdrücklich als Antwort darauf, daß " immer mehr Bundesstaaten beginnen, die Beschränkungen zu lockern", legt die Rockefeller Foundation im Juli 2020 ihre zweiten Version einer Teststrategie vor (s. hier). Sie plant, dafür "mindestens 75 Milliarden Dollar" einzuwerben. Die Information des RKI bezieht sich anscheinend auf diese Mitteilung aus dem April. Am 23.4.20 verkündete die Foundation stolz: ">6 Milliarden Covid-19-Tests gekauft" (rockefellerfoundation.org). Sie stellte im weiteren Verlauf zusätzliche immense Geldsummen, unter anderem für "Impfkampagnen", zur Verfügung.
R eff von unter 0,5 ist unendlich
So wie in Frankreich, wenn man der Weisheit des RKI Glauben schenken will:
Die Lage in "Vietnam: 90 Mio Einwohner, 1400 km Grenze zu China, 23.01. erster Fall Exposition Wuhan, derzeit 268 Fälle, letzte Woche kein neuer Fall…" macht der größten Teil der dem Krisenstab vorliegenden Informationen aus.
"National" und wie bisher ungeschwärzt wird ein "R=0,9" berichtet, ohne "eff", sowie eine "insgesamt weiter abnehmende Inzidenz".
Im Zusammenhang damit, "dass Hr. Spahn dem RKI letzte Woche den Auftrag zur Erarbeitung eines Konzepts zur Impfung erteilt hätte", dürfen wir jetzt in TOP 9 "Maßnahmen zum Infektionsschutz" diese spannende Information entschwärzt lesen: "ToDo: Hr. Schaade klärt die Frage mit Hr. Wieler".
NY State: 13,9% der getesteten Personen weisen Antikörper auf
Im jetzt freigegebenen Teil zur internationalen Lage in TOP zeigt das RKI am 24.4.20 erstmals Humor:
Spannender ist die genannte Studie. Würde man den Prozentsatz auf die Bevölkerung der USA umrechnen, so hätten bereits mehr als 40 Millionen Menschen dort Antikörper. Damit würde sich, akzeptierte man die Zahl der "an und mit" Verstorbenen, die Letalität auf 0,1 % beziffern. Es kann kaum erstaunen, daß das RKI ähnliche Studien in Deutschland verschleppte. Erst 2021 erschien eine solche, die vier Orte untersucht hatte (rki.de). Zu den Ergebnissen, die Aufschluß über die Qualität der PCR-Tests geben können, gehört, daß in Straubing bei 52,5 % der positiv Getesteten keine Antikörper nachgewiesen werden konnten. Über den Umgang mit den Daten, die angeblich eine zweite Welle verhindern sollten, siehe Wie war das noch… mit der RKI-Studie zur Verbreitung der Coronavirus-Infektion? (II).
Diesmal macht einen großen Teil der Informationen die Lage in Bangladesch aus mit einer Inzidenz von 2,3.
"Zunehmend Studien in Europa: Kinder haben keine anderen Personen infiziert"
Bis auf den nichtssagenden vorletzten Spiegelstrich war diese Passage bisher geschwärzt:
"Kontakt mit pädiatrischen Gesellschaften"
In TOP 4 "Kommunikation" lesen wir nun freigegeben: "Kontakt mit pädiatrischen Gesellschaften zur Maskenpflicht bei Kindern". Wenn die meisten Funktionäre der Gesellschaft später auch auf den profitablen Impfzug aufsprangen, so war ihnen damals klar: "Zahlreiche Erkenntnisse sprechen gegen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko durch Kinder". Das ist zu lesen in:
Wie alle anderen Kontakte mit pädiatrischen Gesellschaften blieb auch dieser folgenlos. Im Spiegel war am 19.5.20 zu lesen, warum:
»Die Forderung ist spektakulär – und sie richtet sich gegen die klare Empfehlung von Christian Drosten und anderen Virologen…
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht den Vorschlag der Fachverbände allerdings kritisch. Die Kinderärzte meinten es sehr gut, schrieb Lauterbach am Dienstag bei Twitter. Leider sei es aber falsch, dass Kinder eine geringe Bedeutung für die Pandemie hätten…«
Daß das Medienecho unisono so ausfiel, ist nachzulesen in Drosten warnt mal wieder.
"Testung asymptomatischer"
Das, was dem RKI bei dem fragwürdigen Thema interessant erscheint, ist die Finanzierung, wie in TOP 7 "Labordiagnostik" zu erfahren ist:
(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)
Die Botschaft ist:
Menschen stecken sich gegenseitig an,
Menschen infizieren Menschen,
Hau ab Du hast Corona,
Hau ab Du steckst mich an,
Du machst mich krank usw.