RKI-Protokolle, nächste Runde (III): "Risikoeinschätzung von AA unterscheidet sich vom RKI"

Auch für die Sitzung vom 24.1.20 wur­den eini­ge alber­ne Schwärzungen der Tagesordnung auf­ge­ho­ben. Unter TOP 1 "Aktuelle Lage" wur­de eine Textstelle zu dem Umstand, daß die WHO am 23.1.20 noch kei­ne "Gesundheitliche Notlage inter­na­tio­na­ler Tragweite" (PHEIC) aus­ru­fen woll­te, les­bar gemacht: "ver­mut­li­cher Hintergrund: Chinas Sorge vor öko­no­mi­schen Einfluss und die Einschätzung Chinas, dass sie die Lage im Griff hät­ten".

Nach der bis­her schon les­ba­ren Formulierung "Wahrscheinlichkeit eines Imports in EU auch 'mode­rat', Weiterverbreitung 'gering'" erfah­ren wir nun über China:

Das Dokument gibt es hier. Gelbe Hervorhebungen stam­men von mir.

Zur "Ein-China-Politik" der Bundesregierung und ihrer Wandlung nach dem Wegfall des Gegners Corona könn­te man eini­ges anmer­ken, was aber nicht zum Thema gehört.

"Risikoeinschätzung von AA unterscheidet sich vom RKI"

Von die­ser Differenz wüß­te man gern mehr. (Um Mißverständnisse zu ver­mei­den: Mit AA ist das Außenministerium gemeint 😀.) Sie ist nicht geschwärzt, son­dern wird schlicht nicht wei­ter aus­ge­führt. Der erste hier gezeig­te Spiegelstrich war auch in der vori­gen Fassung schon lesbar:

Zur "Karte John Hopkins Universität" ist nun in TOP 2 les­bar: "IBBS prüft mit US CDC wie ver­läss­lich die Karte ist". Wie bereits erwähnt, ist die IBBS die "Informationsstelle des Bundes für Biologische Gefahren und Spezielle Pathogene". Weiter ist nun weit­ge­hend ent­schwärzt zu die­sem TOP zu lesen:

EWRS: das Frühwarnsystem der ECDC (Early Warning Response System). GHSI: die Globale Initiative für Gesundheitssicherheit (Global Health Security Initiative) west­li­cher Staaten, mehr dazu im letz­ten Beitrag. Zu "HSC Communicator Network" bin ich nicht fün­dig gewor­den.*

Über eine Telefonkonferenz mit Drostens Konsiliarlabor der Charité erfah­ren wir in TOP 3 "Labordiagnostik":

Der Text hin­ter dem Pfeil war schon in der Vorversion les­bar. Weitgehend geschwärzt bleibt die­se Stelle:

In die letz­te Lücke wür­de wie­der der Name der Landt-Firma "Molbiol" passen.

"Fälle auch außerhalb einer Testung am Konsiliarlabor als positiv bewerten"

Nach der eben­falls vor­her unzen­sier­ten Formulierung "Fälle auch außer­halb einer Testung am Konsiliarlabor als posi­tiv bewer­ten" wird nun sichtbar:

Auch hier bleibt nur zu spe­ku­lie­ren, ob hin­ter der Schwärzung das oft ver­wen­de­te "PRÄS" für Lothar Wieler steht.

An die­sen der Öffentlichkeit unter­schla­ge­nen Informationen hat sich nichts geändert:

Interessant wäre zu erfah­ren, ob hier Erkenntnisse zu Medikamenten zu lesen wären, die der spä­te­ren beding­ten Zulassung von "Medikamenten"Impfstoffen" im Wege gestan­den hät­ten. Doch auch dies ist spekulativ.

Im fol­gen­den TOP wird die bereits erwähn­te Orientierung auf die Global Health Security Initiative noch ein­mal benannt:

GOARN ist das "Global Outbreak Alert and Response Network" bei der WHO, das nicht von ihr, son­dern Sponsoren finan­ziert wird. Es wur­de im Jahr 2000 gegrün­det und spiel­te schon bei SARS eine Rolle bei der Panikmache (s. hier). Als GOARN im November 2020 ein Team zur Erforschung der Entstehung von Coronaviren auf­stell­te, wur­de Christian Drosten nicht berück­sich­tigt, was er mit einer eit­len Quengelei quit­tier­te (s. hier). Beim RKI ist nach­zu­le­sen: "Die Informationsstelle für Internationalen Gesundheitsschutz (INIG/​ZIG 1) am Robert Koch-Institut wur­de am 15. März 2019 von der Weltgesundheitsorganisation zum ersten WHO Collaborating Centre for Global Outbreak Alert and Response – GOARN (WHO CC GOARN) ernannt."

WPRO ist das Western Pacific Office der WHO. (Woher das "R" kommt, habe ich nicht her­aus­ge­fun­den.**) Zu den Hauptsponsoren gehö­ren die BRD und die Bill & Melinda Gates Foundation (s. hier).

* Update: Ein Kommentar erklärt mit Quellenangabe: "Das HSC Communicator Network ist ein Netzwerk, das sich auf die Krisenkommunikation im Zusammenhang mit Gesundheitsbedrohungen spe­zia­li­siert hat."

** Update – Ein Leser weiß es: "Western Pacific Regional Office" (undrr​.org).

(wird fort­ge­setzt)

8 Antworten auf „RKI-Protokolle, nächste Runde (III): "Risikoeinschätzung von AA unterscheidet sich vom RKI"“

  1. Während Impfkampagne
    RKI-Experten: "Impfstoffwirkung ist noch nicht bekannt"

    Berlin /​Lesedauer: 6 min
    Zu Beginn der ersten Impfkampagne erklär­ten die RKI-Experten, dass die "Impfstoffwirkung noch nicht bekannt" sei.
    Acht Wochen spä­ter waren bereits über fünf Millionen Menschen geimpft.
    Veröffentlicht:30.05.2024, 12:09
    Aktualisiert:30.05.2024, 21:42
    Von: Philippe Debionne

    https://​www​.schwae​bi​sche​.de/​p​o​l​i​t​i​k​/​r​o​b​e​r​t​-​k​o​c​h​-​i​n​s​t​i​t​u​t​-​g​i​b​t​-​w​e​i​t​g​e​h​e​n​d​-​e​n​t​s​c​h​w​a​e​r​z​t​e​-​p​r​o​t​o​k​o​l​l​e​-​f​r​e​i​-​2​5​6​9​134

  2. Datum 24.1.2020: da ging gera­de das WEF Forum in Davos zu Ende.
    Hat sich da etwas verselbständigt?
    https://​www​.poli​ti​co​.com/​n​e​w​s​/​2​0​2​2​/​0​9​/​1​4​/​g​l​o​b​a​l​-​c​o​v​i​d​-​p​a​n​d​e​m​i​c​-​r​e​s​p​o​n​s​e​-​b​i​l​l​-​g​a​t​e​s​-​p​a​r​t​n​e​r​s​-​0​0​0​5​3​969

    Farrar, CEPI Hatchett und Bancel mit Ihrer Version. Und die übli­che Frage, wer ist 'wir' wenn sie von 'wir" reden? Am Anfang die Story von Farrar, es sei eine Zoonose am Wet Market in Wuhun und sei inzwi­schen inner­halb eini­ger Wochen auch von Mensch zu Mensch über­trag­bar. Um Min 20 Hatchett mit es gäbe nur NPIs und Impfung.
    https://m.youtube.com/watch?v=BDQtXzu6z08
    Nach: https://​swprs​.org/​t​h​e​-​l​o​c​k​d​o​w​n​-​l​u​n​a​c​y​-​i​n​-​r​e​t​r​o​s​p​e​ct/

    Die Symptomatik immer noch frag­lich: auch lt. Protokoll hier sol­len die unte­ren Atemwege betrof­fen sein. Die Krankenhauspatienten im Dezember hat­ten Lungenentzündungen. Das ist nicht die Symptomatik wie Covid eben. 

    In dem Video oben beim WEF sagt Hatchett – was schon 'bekannt' war – er habe um 2006 gehol­fen den US Influenza Epidemieplan zu schrei­ben mit NPIs. Er sagt er war im wei­ssen Haus bei einer ande­ren Epidemie und sie hat­ten erste Zahlen über Spread im April und über Mortalität erst im August. Also es wür­de dau­ern bis man Zahlen hat. Dumm nur, dass der Epidemieplan NPIs eska­liert und zwar nach schwe­re, die man eben nicht kennt (falls man das nicht ein­schät­zen könn­te, bei den neu­en Influenzastämmen jedes Jahr geht man ja auch nicht von abwei­chen­der Schwere aus). Gerade dann hät­te ja die Schaffung reprä­sen­ta­ti­ver aus­sa­ge­fä­hi­ger Testreihen erste Prio immer, was die gan­ze Zeit ver­nach­läs­sigt wur­de. Und die "Inzidenzen' liesst man hier oder im letz­ten Artikel hier sei­en von der Politik gewollt, das RKI soll­te etwas lie­fern trotz fach­li­cher Bedenken. Und die Seroprävanzstudien wer­den bis heu­te selbst von der alter­na­ti­ven Presse igno­riert, sind nie ange­mes­sen ein­ge­flos­sen (nur mit­tel­bar via Prof Ioannidis).

  3. PHEIC – Ohm das klingt ja wie FAKE – F.U.C.K.

    .… und die woll­ten zuerst gar nicht "phei­cen" – sieh mal an. Wer denn?

  4. der Bing Kopilot erklärt das HSC Communicator Network:
    Das HSC Communicator Network ist ein Netzwerk, das sich auf die Krisenkommunikation im Zusammenhang mit Gesundheitsbedrohungen spe­zia­li­siert hat. Hier sind eini­ge wich­ti­ge Informationen dazu:

    Mandat: Das Netzwerk wur­de vom Health Security Committee (HSC) ins Leben geru­fen und kon­zen­triert sich auf die Kommunikation im Zusammenhang mit che­mi­schen, bio­lo­gi­schen, radio­lo­gi­schen und nuklea­ren (CBRN) Gefahren sowie Pandemien. Es wur­de im November 2008 gegründet.

    Aufgabenbereich: Das HSC Communicator Network beschäf­tigt sich mit der Krisenkommunikation, ein­schließ­lich der Vorbereitung auf Kommunikationsmaßnahmen. Es infor­miert über die von Krisenmanagern ergrif­fe­nen Maßnahmen, gesund­heits­be­zo­ge­ne Empfehlungen und Risikomanagement. Beachte jedoch, dass Aspekte der Gesundheitsförderung und klas­si­sche Kommunikation nicht in den Aufgabenbereich fallen.

    Verantwortlichkeiten:
    Es bringt Krisenkommunikatoren im Bereich Gesundheitsbedrohungen zusam­men, um Erfahrungen und bewähr­te Praktiken im Bereich Risiko- und Krisenkommunikation auszutauschen.
    Es bie­tet ein Forum, in dem die Risiko- und Krisenkommunikation mög­li­cher­wei­se koor­di­niert wer­den kann.
    Alle Parteien behal­ten ihre Fähigkeit zur unab­hän­gi­gen Kommunikation bei.
    Die Koordination von Kommunikationsstrategien und ‑nach­rich­ten im Krisenfall wird von der Kommission geleitet.
    Jedes Mitgliedsland kann die Kommission auf­for­dern, einen Koordinierungsprozess für ein Ereignis zu starten.

    Mitgliedschaft:
    Vollmitglieder: Vertreter der 27 EU-Mitgliedstaaten, 3 EWR-Staaten (Europäischer Wirtschaftsraum) sowie Vertreter von ECDC (Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten), EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit), EMA (Europäische Arzneimittel-Agentur) und ECHA (Europäische Chemikalienagentur).
    Ständige Beobachter: Vertreter der Schweiz, der WHO-Zentrale und der WHO-Europaregion.
    Ad-hoc-Experten: Bei Bedarf kön­nen Experten von Organisationen wie OIE (Weltorganisation für Tiergesundheit) und FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) ein­ge­la­den werden.

    Aktivitäten:
    Seit sei­ner Gründung hat das Netzwerk meh­re­re Treffen abge­hal­ten, um Erfahrungen aus­zu­tau­schen, Lektionen aus der H1N1-Pandemie zu zie­hen und die Kommunikation zu verbessern.

    Weitere Informationen fin­dest du hier.1
    https://​asef​.org/​w​p​-​c​o​n​t​e​n​t​/​u​p​l​o​a​d​s​/​2​0​2​0​/​1​0​/​1​1​5​6​-​P​r​e​s​e​n​t​a​t​i​o​n​_​1​0​_​_​E​U​_​C​r​i​s​i​s​_​C​o​m​m​u​n​i​c​a​t​i​o​n​_​H​S​C​_​C​o​m​m​u​n​i​c​a​t​o​r​s​_​N​e​t​w​o​r​k​_​G​e​r​m​a​i​n​_​T​h​i​n​u​s​.​pdf

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