Wie die "Zeit" den Chinesen Kiel holen will

Das Gefährliche an den ger­ne­gro­ßen (Wirtschafts-)Kriegern der „Zeit“ ist, daß ihr irra­tio­na­ler Bellizismus eine Stimmung bestärkt, die die wirt­schaft­li­che Grundlage für alle Menschen des Landes ernst­haft beschä­di­gen kann.

Unter die­ser Überschrift spin­nen zwei Autoren der „Zeit“ am 16.5.24 ihr ganz­sei­ti­ges Seemannsgarn.

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Wie wei­land Kaiser Wilhelm II. ste­hen sie am Pier (das Bild erscheint nicht in ihrem Artikel) und begin­nen tiefgründig:

Ein Schiff ist gekom­men, das ist unstrit­tig. Strittig ist, was für ein Schiff das ist. Handelt es sich um ein gewöhn­li­ches Handelsschiff oder um so etwas wie ein Handelskriegsschiff?

Man ahnt die Antwort, denn es han­delt sich um den Frachter des chi­ne­si­schen Autokonzerns BYD. Der „will damit nach Europa brin­gen, was Europa bis jetzt als Benzinversion in die umge­kehr­te Richtung expor­tiert hat“. Die Autoren beru­fen sich mit Wollust auf Joe Biden, für den ähn­li­che Transporte „Schlachtschiffe in einem Handelskrieg“ dar­stel­len. In die­sem mili­ta­ri­sti­schen Jargon geht es weiter.

Konkurrenzlos günstige Preise“ für „aller­be­ste Hightech-Produkte“, die in ver­flix­ter Weise für die „Energiewende“ benö­tigt wer­den, sind so etwas wie ein Kriegsgrund. Zwar zah­len „die Konsumenten weni­ger für Windräder, E‑Autos, Solarzellen“, doch han­delt es sich dabei um ein „Foulspiel“ der chi­ne­si­schen Kommunisten. Hoch sub­ven­tio­nier­te Exporte ste­hen tra­di­tio­nell nur dem gebo­re­nen Weltmeister in die­ser Disziplin zu. Der Chinese hin­ge­gen ver­stößt gegen die Gesetze der Marktwirtschaft, die wir ihm doch müh­sam bei­gebracht haben.

Den Mahnern in Paris und Brüssel“ ste­hen wie bei der Niederwerfung des rus­si­schen Autokraten und soge­nann­ten Präsidenten die Zauderer in Berlin im Wege. „Tatsächlich waren es die Deutschen, die sehr lan­ge an ‚Wandel durch Handel’ geglaubt haben“, ein durch­aus erfolg­rei­ches Konzept bei der Destabilisierung der Sowjetunion und des sozia­li­sti­schen Blocks. 40 Jahre spä­ter hat man nicht nur in China Lehren dar­aus gezo­gen. Vorbei scheint die Zeit, als das Land Billigstprodukte für die west­li­chen Märkte lie­fern durf­te und sich dafür Predigten über das Nichteinhalten "unse­rer Werte" anhö­ren mußte.

Nun läßt die Statthalterin der deut­schen Wirtschaft, „die Präsidentin der Europäischen Kommission, prüfen, ob Chinas E‑Auto-Hersteller übermäßig vom eige­nen Staat geför­dert wur­den“. Denn sol­ches ist nur zuläs­sig etwa bei der fran­zö­si­schen und bis vor kur­zem der deut­schen Atomindustrie, die kei­nen ein­zi­gen Meiler ohne staat­li­che Subventionen und die Übernahme aller Neben- und Folgekosten errich­tet hät­ten. Die fast 100 Mrd. der EU "für die Entwicklung des länd­li­chen Raums" (agri​cul​tu​re​.ec​.euro​pa​.eu) stel­len garan­tiert kei­ne über­mä­ßi­ge staat­li­che Subventionierung dar…

von der Leyen angriffslustig, auch rückwirkend

Frau von der Leyen ist „angriffs­lu­stig“, „der Zoll wer­de des­halb nun Lieferungen erfas­sen, auch rückwirkend“. Viel Wind wird gemacht, ohne an den Gegenwind zu den­ken: „Erwogen wer­den außer­dem Abwehrmaßnahmen gegen chi­ne­si­sche Windturbinenhersteller“. Was für eine Memme ist dage­gen Olaf Scholz:

Als der Kanzler im April die Volksrepublik besuch­te, tat er es in Begleitung einer hoch­ka­rä­ti­gen Manager-Entourage von BASF über Siemens bis zu Mercedes. Das mach­te im Grunde schon klar: Vor den Deutschen muss man sich in China nicht fürchten, die wol­len bloß Geschäfte machen.

„Bloß Geschäfte machen“, das taugt nichts mehr in Zeiten von Säbelrasseln und Kriegstauglichkeit. Fürchten soll sich der Chinese wie­der wie im Jahr 1900, als Wilhelm Zwo sprach, wie Pistorius und Baerbock es sich noch nicht trauen:

Kommt ihr vor den Feind, so wird der­sel­be geschla­gen! Pardon wird nicht gege­ben! Gefangene wer­den nicht gemacht! Wer euch in die Hände fällt, sei euch ver­fal­len! Wie vor tau­send Jahren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen gemacht, der sie noch jetzt in Überlieferung und Märchen gewal­tig erschei­nen läßt, so möge der Name Deutscher in China auf 1000 Jahre durch euch in einer Weise bestä­tigt wer­den, daß es nie­mals wie­der ein Chinese wagt, einen Deutschen scheel anzu­se­hen!
zitiert nach https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​H​u​n​n​e​n​r​ede

Mit sol­chen Fake-News wird hin­ge­gen der chi­ne­si­sche Machthaber zitiert:

Subventionen, tön­te er, sei­en welt­weit üblich, nicht nur in China. Die Förderpolitik der Volksrepublik ent­spre­che den Standards der Welthandelsorganisation WTO. Im Übrigen sei es nicht unge­wöhn­lich, dass Länder in jenen Industrien, in denen sie stark sei­en, über die eige­ne Nachfrage hin­aus produzierten…

Scholz hielt still

Die mei­sten deut­schen Mittelständler indes mah­nen hin­ge­gen zu stär­ke­rer Verteidigung…

Um im Bild der kal­ten Krieger zu blei­ben: Der Mittelstand befin­det sich längst in einer Abwehrschlacht, einer gegen die Macht der gro­ßen Konzerne, ob sie in China, Deutschland oder den USA behei­ma­tet sind. Doch wie stets in sol­chen Situationen kommt der Feind von außen, sei es ein Virus oder der Ausländer, der das Volk und die Wirtschaft bedroht. „Die EU sei bereit, ihre Wirtschaft mit allen zur Verfügung ste­hen­den Instrumenten zu ver­tei­di­gen“, erklärt denn auch Frau von der Leyen. So wie „unse­re Gesundheit“ ver­tei­digt wird mit pro­fit­brin­gen­den Spritzen anstatt dem Ausbau des Gesundheitswesens, so wird „unse­re Wirtschaft“ zu Tode ver­tei­digt, Hauptsache des Chinesen Stück vom Kuchen bleibt klein.

Um noch ein­mal Wilhelm Zwo zu Wort kom­men zu lassen:

Neider über­all zwin­gen uns zu gerech­ter Verteidigung’, wes­halb sich das deut­sche Volk mit dem ‚Schwert in der Hand’ weh­ren müs­se, sofern es ihm nicht gelän­ge, die ‚Gegner in letz­ter Minute zum Einsehen’ zu brin­gen.“

Und das berüch­tig­te „Ich ken­ne kei­ne Parteien mehr, Ich ken­ne nur Deutsche“ (zitiert nach https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​B​a​l​k​o​n​r​e​den).

Die „Zeit“ hat für so etwas einen unbe­nann­ten Mann, „der in der EU-Kommission mit der Importschwemme befasst ist“ und weiß:

Wenn man der Schlange nicht ein biss­chen auf die Mütze gibt, weil man Angst hat vor der Reaktion, wird sie mich auf jeden Fall fres­sen.

(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)

9 Antworten auf „Wie die "Zeit" den Chinesen Kiel holen will“

      1. "VitaminC in Massen"

        Was ist hier mit 'in Massen' gemeint?

        Könnte die Rechtschreibreform ein ähn­li­cher Blödsinn (und bes­ser ähn­lich zu igno­rie­ren) sein wie mRNA-Impfungen?

      2. @aa, Sehr geehr­ter! Leider beruht erste­rer Eintrag auf einer Fehlleistung. Keine Ahnung wie es dazu kam und wer sie wohl beging, aber ich las wohl "China will unse­ren Karl holen" – anders kann ich es mir nicht erklä­ren. Alternativ sähe ich die Möglichkeit des fal­schen threads – gab's auch schon­mal! Egal, gute Musik zu spä­ter Stund, hat noch nie gescha­det. Man muss es ja nicht ein­ge­schal­tet las­sen. Zum zwei­ten Eintrag muss ich grad mal eben gucken .….

      3. @aa II.

        Sie unter­stel­len der band aber nun nicht wirk­lich eine SPD-Mitgliedschaft, oder wie muss ich das mit den "whist­le­b­lower" verstehen 😀

        Der jaz­zer hat halt (unter Anderem auch) Humor, das weiss man.

    1. @aa III

      Grüblgrübl – ja der zwei­te Link soll­te wohl im ande­ren thread lan­den. Frau Stebel mal wie­der ganz in ihrem Element. Interessant für Frau v.d.L, weil die ja "Expertin" ist. (hat sie nicht Biologie stu­diert?) Das erhär­tet nicht zufäl­lig den Verdacht des Vorsatzes? – Sehr Peinlich!

    2. Übrigens, ganz Wichtig! Der Link zum Gespräch mit Frau Stebel. Man nimmt Bezug auf die hohe Zahl von Wissenschaftsfälschung. Sehr sehenswert/​hörenswert.

      Die Rechtspflege der BRD ver­folgt i.d.R. kei­ne fal­schen "Gesundheitszeugnisse". Die "Attest-Prozesse" sind wohl pure poli­ti­sche Schauprozesse. Nichts wei­ter. Wir ken­nen das aus der Vergangenheit.

      Ich habe es schon ein­mal erwähnt. Sogar ich selbst ver­fü­ge über "fal­sche Gesundheitszeugnisse" mit erfolg­ter Strafanzeige etc. pipa­po – SINNLOS! Die Bundesrepublik Deutschland – hier mein Vorschlag zur Nationalhymne:

      https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​R​t​_​D​V​c​u​e​5HA

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