Aus den Protokollen des CoronaexpertInnenrates (VI): "47% Geboosterte auf Intensivstationen"

Wie schon am 2.3.22 war Christian Drosten auf der Sitzung vom 15.3.22 ver­hin­dert. Dafür nah­men neben 18 Ratsmitgliedern sie­ben VertreterInnen der Exekutive und der Bundeswehr teil:

Die Dokumente sind hier ein­seh­bar. Gelbe Hervorhebungen stel­len im Folgenden die Passagen dar, bei denen die Schwärzung auf­ge­ho­ben wur­de, rote stam­men von mir.

Es wird mit­ge­teilt: "Bei der Hospitalisierungsinzidenz lie­fert das Now-Casting inzwi­schen zuver­läs­si­ge Daten." Seit zwei Jahren ver­wen­de­te das RKI die­se Methode. Seit wann war sie zuver­läs­sig? Immerhin han­delt es sich um das Verfahren, mit dem "Maßnahmen" jeg­li­cher Art begrün­det wurden:

»Das Nowcasting erstellt eine Schätzung des Verlaufs der Anzahl von bereits erfolg­ten SARS-CoV-2-Erkrankungsfällen in Deutschland unter Berücksichtigung des Diagnose‑, Melde- und Übermittlungsverzugs.«

So heißt es auf rki​.de am 6.5.20.

Laut Karl Lauterbach geht die Bevölkerung nichts an, wel­che Medikamente in wel­cher Menge erwor­ben wer­den sollen:

Interessant ist, daß noch am 22. Februar im Gremium fest­ge­hal­ten wur­de: "Beim Einsatz von Antikörperpräparaten ist die Bestimmung BA.1/BA.2 not­wen­dig." Und: "Die Variantenbestiimmung durch die Labore wird aller­dings nicht mehr refi­nan­ziert, so dass hier­zu kei­ne rou­ti­ne­mä­ße Meldung aus den Laboren erfolgt." Für Immunsupprimierte (!) scheint das kei­ne Rolle zu spielen.

Sinkende Akzeptanz, steigende Nervosität

Ob die­se geschwärz­ten Stellen den Trend wohl ver­stärkt hätten?

Wenigstens an die­sem Punkt deckt sich die Bewertung des Rates mit der der brei­ten Öffentlichkeit: "Aktuelle Impfkampagne der BReg wird kri­tisch bewer­tet. "

47% Geboosterte auf Intensivstationen

Wie vie­le davon dem Pflegepersonal zuzu­re­chen sind, bleibt außen vor. Ob es die Auswirkungen der "ein­rich­tungs­be­zo­ge­nen Impfpflicht" sind, völ­lig über­zo­ge­ne Quarantäneregeln oder die Schnauze-voll-Haltung vie­ler Pflegerinnen – fest steht: Die Politik sorgt für eine Überlastung des Gesundheitswesens. Im Protokoll der Sitzung vom 22.3.22 ist zu lesen:

Dessen unge­ach­tet wird an der Staatsräson ("We stand with Biontech") fest­ge­hal­ten: " Die 2. Booster-Impfung muss gera­de bei älte­ren Menschen bes­ser bekannt gemacht wer­den… Wichtig in der Kommunikation ist daher, genau zu erklä­ren, war­um jetzt geimpft wer­den soll­te."

Lauterbach und BKA drängeln

Und der Rat spurt:

An einer ande­ren Stelle mucken die "ExpertInnen" leicht auf:

Kanzler Scholz hat­te das Gremium Anfang Dezember 2021 beru­fen und Prof. Kroemer sowie Prof. Brinkmann zu Vorsitzenden ernannt. Die Geschäftsordnung des Rates sah vor: "Zu einem spä­te­ren Zeitpunkt wird zwi­schen den Mitgliedern des ExpertInnenrats aus sei­ner Mitte eine Vorsitzende/​einen Vorsitzenden sowie eine Stellvertretung ein­ver­nehm­lich fest­ge­legt." Zaghaft wird nun ange­mahnt, daß das doch bit­te "eher" umge­setzt wer­den solle.

(Wird fort­ge­setzt.)

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