Drosten vor Gericht: "Redeschwall an Fäkalwörtern"

Was über das "Zeltplatz"-Verfahren heu­te in Waren zu lesen ist und was nicht:

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Waren (dpa) – Der Virologe Christian Drosten hat vor dem Amtsgericht Waren in einem Verfahren als Zeuge gegen drei Angeklagte aus­ge­sagt, die den Wissenschaftler im Sommer 2022 mas­siv belei­digt haben sol­len. Die Beschimpfungen sei­en damals mit einem gro­ßen Hass gegen sei­ne Person ein­her­ge­gan­gen, sag­te Drosten am Dienstag vor Gericht. Er sei auf einem Campingplatz bei Wesenberg (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) drei­mal ver­bal attackiert wor­den. Angeklagt sind zwei Frauen und ein Mann. In einem Fall sei Drosten mit sei­nem vier­jäh­ri­gen Sohn vom Zähneputzen auf dem Rückweg zum Zelt gewe­sen. Dann habe sich ihnen ein Mann mit Bierflasche in den Weg gestellt und ihn laut­stark grö­lend als Massenmörder beschimpft, der in den Knast gehöre.

Eine der ange­klag­ten Frauen habe ihn mit einem gan­zen "Redeschwall aus Fäkalwörtern" über­gos­sen, so Drosten. Dabei sei­en auch Beschimpfungen gefal­len. "Nichts Inhaltliches, nur Fäkalsprache." Nachdem er drei­mal beschimpft wor­den sei, habe er sich gedacht: "Jetzt reicht's. Das muss ich mir nicht mehr alles gefal­len las­sen." Dann habe er die Polizei geru­fen. Drosten wur­den am Dienstag von sei­nem Anwalt Bernd Müssig beglei­tet. Die bei­den Frauen müs­sen sich wegen Beleidigung, der Mann zudem wegen Verleumdung und ver­such­ter Nötigung verantworten.

© dpa-info­com, dpa:240318–99-382777/4«
sued​deut​sche​.de (19.3.24)

(Hervorhebungen in blau nicht im Original.)

Markus Kühbacher ver­öf­fent­licht auf tik​tok​.com ohne Nennung der Quellen einen angeb­li­chen (?) Aktenvermerk bzw. eine Mail des zustän­di­gen Oberstaatsanwalts über eine "tele­fo­ni­sche Abstimmung mit Rechtswanwalt Prof. Dr. Müssig". Ein Foto auf mor​gen​post​.de zeigt am 19.3.24 Drosten "in Begleitung meh­re­rer Männer", von denen kei­ner Müssig ist.

Kühbacher stellt die Frage, wozu der Zeuge wohl einen Rechtsbeistand benö­tigt. Er ver­mu­tet, er sol­le ver­hin­dern, daß Drosten womög­lich Belastendes zu erwar­te­ten Fragen bezüg­lich sei­ner umstrit­te­nen Dissertation äußert. Die Ähnlichkeit zu einem Aufpasser bei der Befragung Lothar Wielers im bran­den­bur­gi­schen Corona-Untersuchungsausschuss drängt sich auf (s. nord​ku​rier​.de, 21.9.23).

Kühbacher ver­weist auf Müssigs Dissertation (anders als die von Drosten zeit­nah in der Deutschen Nationalbilbiothek ver­öf­fent­licht) zu einem inter­es­san­ten Thema:

por​tal​.dnb​.de

(Hervorhebungen in gelb nicht im Original.)

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