Auch nach der EM: Die Welt zu Gast bei Feinden

Was haben sie alle geschwärmt von der frei­en und demo­kra­ti­schen EU, bis zum Wahltag. Nun sind die Spitzenjobs ver­stei­gert und man kann die Sprüche fürs Wahlvolk wie­der ignorieren.

»SPD-Chef Klingbeil stimmt Grenzkontrollen über die EM hin­aus zu

Kehrtwende bei der SPD: Die Sozialdemokraten geben ihren Widerstand gegen eine Verlängerung der Grenzkontrollen über die Dauer der Fußball-Europameisterschaft hin­aus auf. 

Nach Feststellung vie­ler ille­ga­ler Einreisen schloss sich der Parteivorsitzende Lars Klingbeil in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ der Einschätzung von Innenministerin und Parteifreundin Nancy Faeser an.

Klingbeil sag­te wört­lich: „Wir wer­den an den Grenzen zu Polen, Tschechien, Österreich und der Schweiz wei­ter im Einsatz sein, um Schleuser zu fas­sen und die irre­gu­lä­re Migration zu begren­zen.“ Die Frage, ob es bei Kontrollen an den deut­schen Außengrenzen blei­ben sol­le, beant­wor­te­te er mit die­sem Satz: „Das wird auch nach der EM so sein.“…«
welt​.de (30.6.24)

Das ver­link­te Interview hat tat­säch­lich die­sen Titel:

Die "Welt" zitiert Klingbeil weiter:

»„Erst mal müs­sen alle Ministerien gucken, wo sie spa­ren kön­nen. Klar ist aber auch, dass wir nicht 30 bis 40 Milliarden aus einem Kernhaushalt strei­chen kön­nen“, sag­te er. Er erwar­te, dass nun über alle Möglichkeiten „ideo­lo­gie­frei“ dis­ku­tiert wer­de. „Der BDI hat gera­de ein Sondervermögen für Investitionen vor­ge­schla­gen. Die SPD wäre sofort bereit, dar­über zu reden.“

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat­te einen gewal­ti­gen Investitionsstau in Deutschland beklagt und des­halb mil­li­ar­den­schwe­re Sondervermögen vor­ge­schla­gen – also kre­dit­fi­nan­zier­te Extratöpfe neben dem Bundeshaushalt und außer­halb der Schuldenbremse.«

Wenn der Koch etwas ent­schei­det, eilt der Kellner beflissen.

13 Antworten auf „Auch nach der EM: Die Welt zu Gast bei Feinden“

  1. Der Kapitalismus braucht stän­dig irgend­wel­che Menschen auf die er mit dem Finger zei­gen und zu Schuldigen sei­ner selbst erzeug­ten Krisen erklä­ren kann.

  2. Jetzt hab ich glatt 'Aischylos' anstel­le 'Asylchaos' gelesen…der konn­te ein Lied von den Persern sin­gen, die nach Europa drängten…'Europa' selbst war aller­dings auch nicht aus Europa…

    …und dass Europa in Eurasien liegt hat man auch nicht verarbeitet…

    …anson­sten ver­ste­he ich nicht wirk­lich, was hier mit dem Artikel jetzt gesagt wer­den wollte…

    …selbst bin ich für Migration, aber für eine intelligente…das 'wie' ist das Problemo…aber erwar­te mal ne intel­li­gen­te Lösung von der real exi­stie­ren­den Politik…

    1. @A‑w-n‑n: Ich bin dafür, daß wir nicht län­ger mit unse­rer Art zu pro­du­zie­ren, zu kon­su­mie­ren, uns zu bewe­gen dazu bei­tra­gen, daß Menschen ihr Heil in Arbeitsmigration suchen müs­sen. Ganz zu schwei­gen von den Konflikten, die unse­re Regierenden im Interesse der Rüstungsindustrie und aus ver­rück­ten Machtgelüsten schüren.

      1. AA, nicht die Produktionsweise ist der Grund allen Übels son­dern die Ziele die dahin­ter stecken. Migration ist nur eine Art und Weise die­se Ziele zu errei­chen. Es sei dar­an erin­nert daß Arbeit ein Bedürfnis ist und glei­cher­ma­ßen ein gesell­schaft­li­ches Erfordernis. Dieser Einheit jedoch, kann und will kein Unternehmer der kapi­ta­li­sti­schen Welt gerecht wer­den. Weil der gan­ze Kapitalismus nicht anders funk­tio­niert und nie­mals anders funk­tio­nie­ren wird!

      2. @aa: Merci für die Klarstellung. Ich bin für Migration zwecks kul­tu­rel­ler Vielfalt und mehr Alternativen bei der Partnerwahl, also für Ermöglichung von 'sinn­vol­ler' Migration aus Prinzip. Also für hohe Integration und auch Austausch bzw. damit Familienbande etc. über Grenzen.

    2. @A‑W-N
      Wegen Ukraine-KriegDeutsche Rüstungsexporte steu­ern auf neu­en Rekord zu

      Die deut­schen Rüstungsexporte sind im ersten Halbjahr erneut deut­lich gestiegen.
      01.07.2024

      Die Bundesregierung geneh­mig­te die Lieferung mili­tä­ri­scher Güter für min­de­stens 7,48 Milliarden Euro ins Ausland. Das ist ein Plus von fast 30 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023. "Die Zahlen gehen aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Dagdelen vom Bündnis Sahra Wagenknecht her­vor, aus der die Deutsche Presse-Agentur zitiert. Demnach gin­gen 65 Prozent der Rüstungsexporte in die Ukraine. Zu den fünf wich­tig­sten Empfängerländern gehö­ren außer­dem Singapur, Indien, Katar und Saudi-Arabien. Bereits im ver­gan­ge­nen Jahr hat­te es einen Rekord bei den Rüstungsexporten gegeben…"

      soweit zu "von Deutschland darf nie wie­der Krieg aus­ge­hen". Das größ­te Übel der Menschen sind bewaff­ne­te Konflikte. Niemand der müss­te woll­te wohl so unbe­dingt ger­ne hier leben. Sie sit­zen noch auf dem hohen Roß und wol­len ent­schei­den, ob jemand "wür­dig" ist sich hier­her zu begeben?

      1. Nie wie­der Krieg kommt genau­so an wie Rettet die Wale oder Rettet das Klima. Denn auch wer mit sol­chen Parolen das Gegenteil zum Ziel hat kann sich der mil­lio­nen­fa­chen Zustimmung sicher sein.

  3. Migration ist auf­grund der auf­tre­ten­den Themenbereiche selbst­ver­ständ­lich ein her­vor­ra­gen­des Mittel der Ablenkung von zen­tra­len Themen. Und selbst­ver­ständ­lich übt Migration Druck auf das Lohnniveau aus. Unbeabsichtigt? Wohl kaum. Es schafft so ein schö­nes "Wir" und "Die". Und selbst­ver­ständ­lich sind wirt­schaft­li­che Ursachen aus Ausbeutung, Verursachung und Förderung von Kriegen ver­bun­de­nen mit Profit aus Waffengeschäften, Hauptursachen.

    Probleme beru­hen oft­mals an feh­len­der Integration. Dazu gehö­ren immer zwei. Eine inte­gra­ti­ons­wil­li­ge Gesellschaft und ein inte­gra­ti­ons­wil­li­ger Migrant. Und Integration darf nicht als Kapitulation gefor­dert wer­den. Wenn bei­de Seiten wol­len, funk­tio­niert dies recht gut, zumin­dest in vie­len außer­eu­ro­päi­schen Ländern. Selbstverständlich ist es auch eine Frage der Zahlen, aber dies geht mit der o.g. Fragestellung der Nutzung der Migration einher.

  4. Niemand spricht dar­über, die­se hirn­lo­sen Sanktionen z. B. gegen Syrien zu been­den um Fluchtursachen zu been­den – merkwürdig.

    Es spricht auch nie­mand davon das sinn­lo­se Wüten der WTO bzw. Weltbank zu beenden.

    Es spricht auch nie­mand von den Freien am Hindukusch.…

    Es wird sowie­so ins­ge­samt wenig über Wissenswertes berich­tet. Die AfD dankt.

    1. @Mizgiz

      "Hirnlos" sind die Sanktionen sicher­lich nicht – es ist immer noch das glei­che Ziel, das man ver­folgt: Assad (mit den guten Verbindungen zu Russland) soll weg. 

      Es schreibt übri­gens auch nie­mand dar­über, dass das Öl aus den Quellen im Norden Syriens von den USA ver­kauft wird.

      Ein sehr lesens­wer­ter Artikl zu Syrien kürz­lich bei den NDS:

      "Arbeit und Brot – EU und USA behin­dern den Wiederaufbau Syriens"

      https://​www​.nach​denk​sei​ten​.de/​?​p​=​1​1​7​129

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert