Warum ich nicht "die Demokratie" wählen werde. Offener Brief an meinen Gewerkschaftsvorsitzenden

Lieber Frank Werneke,

dem Anliegen Deiner Mail mit dem Betreff "Europawahl am 09.06. – Europa braucht Deine Stimme" kann ich nicht fol­gen. Vorab: Ginge es dar­um, mit einer Stimmabgabe Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, Kriegstreiberei und Sozialabbau zu bekämp­fen, so wäre ich dabei. Nicht zuletzt wegen die­ser Themen bin ich seit Jahrzehnten Gewerkschaftsmitglied.

Insofern fin­de ich Deine Formulierung über­grif­fig: "Wir set­zen natür­lich auch dar­auf, dass Du die bevor ste­hen­den Wahlen nutzt, um Deine demo­kra­ti­sche Haltung zu zei­gen." Abgesehen von dem extrem ver­kürz­ten Demokratieverständnis habe ich die Frage, wem ich mei­ne demo­kra­ti­sche Haltung bewei­sen muß. Dem Verfassungsschutz?

Du schreibst:

»Dass der Verfassungsschutz inzwi­schen wei­te Teile der AfD als Verdachtsfall oder gesi­chert rechts­extrem ein­stuft, zeigt, wie die­se Partei die frei­heit­lich-demo­kra­ti­sche Grundordnung in Deutschland gefährdet.«

Das ist Populismus und falsch. Für die Erkenntnis, daß die AfD eine rechts­extre­me Partei ist mit einem vor­herr­schen­den völ­ki­schen Flügel, braucht nie­mand einen Verfassungsschutz. Wer sich auf die­ses Zeugnis ver­läßt, legi­ti­miert auch im Nachhinein die Berufsverbote der 70er-Jahre, die genau mit der Gefährdung der FDGO begrün­det wur­den. Hunderttausende Linke und Linksliberale wur­den damals im Auftrag von Willy Brandt (der das spät als Fehler erkann­te) aus­ge­spit­zelt und an der Ausübung ihres Berufs gehindert.

1972 wur­de der ehe­ma­li­ge SA-Mann Schrübbers als Chef des Bundesverfassungsschutzes ersetzt durch das ehe­ma­li­ge NSDAP-Mitglied Nollau. (Mehr zur Geschichte des Inlandsgeheimdienstes, die Dir frü­her ein­mal bekannt war, kannst Du bei­spiels­wei­se hier nach­le­sen.) Wie in ande­ren Institutionen wirk­te die­se Tradition noch lan­ge fort, nicht zuletzt bei der Förderung des NSU-Terrorismus und der Vertuschung sei­ner Taten.

Selbst Streiks im Öffentlichen Dienst und bei der Bahn wer­den in der Öffentlichkeit zuneh­mend als ver­fas­sungs­feind­lich dar­ge­stellt. Anders als in vie­len Ländern gilt ein poli­ti­scher Streik als ver­bo­ten. Du schreibst:

»In den letz­ten Tagen und Wochen sind vie­le Wahlkämpfende bedroht, ange­grif­fen und zum Teil auch schwer ver­letzt wor­den – wegen ihres demo­kra­ti­schen Engagements für freie und fai­re Wahlen.«

Das ist nur zum Teil rich­tig. Daß WahlkämpferInnen aller Parteien ange­grif­fen wer­den, ist Ausdruck eine Verrohung des Politikbetriebes, die von rechts­au­ßen, aber nicht nur von dort kommt. Ich erin­ne­re mich noch gut an die Sprüche über "Covidioten", den "Terror der Ungeimpften" oder die "Lumpenpazifisten". Seit Jahren wer­den Einwände gegen die Regierungspolitik, ob es sich um die Coronapolitk, den Ukraine- oder den Gazakrieg han­delt, undif­fe­ren­ziert als "rechts" gebrand­markt und, wo mög­lich, aus der Debatte ver­bannt und kri­mi­na­li­siert. Gewerkschaften und Linke, die das betrei­ben, ver­wi­schen damit die Gefahren, die wirk­lich von der extre­men Rechten aus­ge­hen. Sie trei­ben kri­ti­sche Menschen, die mit Rassismus und reak­tio­nä­ren Weltbildern nichts zu tun haben, in Arme derer, die sich als ein­zi­ge Opposition insze­nie­ren kön­nen. Sicher, sie machen die Augen davor zu, daß, wo die Melonis und Trumps das Sagen haben, ihre Interessen mit Füßen getre­ten wer­den. Nur, wie soll dage­gen ein Wahlkampf für Parteien, die das schon jetzt tun, nutzen?.

Auch für vie­le Gewerkschaftsmitglieder ist Dein Aufruf "Für unse­ren Wohlstand, unse­re Freiheit und unse­re Demokratie" ein Hohn. In einem Artikel zum glei­chen Thema in der Mitgliederzeitung "publik" ergänzt Du am 16.5.24:

»Lasst uns denen eine Stimme geben, die für fai­re­re Regelungen durch das Lieferkettengesetz ste­hen.«

Eine gute Idee. Damit ent­fällt eine Stimmabgabe für die Ampelparteien, die das Gesetz nicht beschlie­ßen woll­ten, eben­so wie für die Union, denen es ohne­hin ein Dorn im Auge ist.

»Wir for­dern eine trans­pa­ren­te Politik und Rechtssetzung.«

Wenn damit ein Engagment gegen die geheim­ge­hal­te­nen Verträge mit den Pharmakonzernen und die unter­schla­ge­nen SMS von Frau von der Leyen gemeint ist, wem soll ich dann mei­ne Stimme geben?

»Wenn Menschen vor Krieg oder Hunger flie­hen, weil in ihrem Herkunftsland wegen des Klimawandels nichts mehr wächst oder alles zer­stört ist, bedarf es einer gemein­sa­men euro­päi­schen Antwort.«

Diese Antwort ist von der EU und allen Parteien, die Du zur Wahl emp­fiehlst, längst gege­ben: Die gemein­sa­me euro­päi­sche Antwort lau­tet "Festung Europa", Lager für Geflüchtete und fak­ti­sche Aufhebung des Asylrechts.

Bemerkenswert fin­de ich, daß für Dich Krieg und Hochrüstung anson­sten kei­ne Rolle spie­len. Auch damit treibst Du Menschen rech­ten Parteien zu, die (aus mei­ner Sicht mit frag­wür­di­gen Beweggründen) den extre­mi­sti­schen Eskalationskurs von Ampel und Union in Frage stellen.

Ich bin davon über­zeugt, daß das ein­zi­ge Mittel gegen rech­te Rattenfänger ist, was ver­di und ande­re Gewerkschaften erfolg­reich prak­ti­zie­ren, der gemein­sa­me Kampf der Beschäftigten gegen Ausbeutung und Verarmung. Dort wird erleb­bar, daß die wich­tig­ste Auseinandersetzung schon immer die zwi­schen Oben und Unten war und nicht die Frage nach der kor­rek­ten Hautfarbe, dem Glauben oder der Herkunft.

Mit freund­li­chen, wenn­gleich stirn­run­zeln­den Grüßen

Artur Aschmoneit

24 Antworten auf „Warum ich nicht "die Demokratie" wählen werde. Offener Brief an meinen Gewerkschaftsvorsitzenden“

  1. Kann ich wäh­len, was ich will oder soll ich wäh­len, was ich soll?

    Sind die Wahlen frei, gleich und geheim?

    Oder muss ich mein Wahlkreuz am Sonntag öffent­lich machen?

    Mache ich mich viel­leicht sogar ver­däch­tig, wenn ich in die Wahlkabine rein gehe, im Geheimen mein Kreuz auf dem Wahlzettel mache, anstatt den offen ange­kreuz­ten Wahlzettel dem Wahlleiter /-lei­te­rin gleich per­sön­lich in die Hand zu geben zusam­men mit mei­ner Wahlbenachrichtigung, wo mein Name drauf steht?

    Muss ich sagen, was ich wäh­le im Gespräch mit ande­ren? Oder kann ich mei­ne Wahl für mich behalten?

    Darf ich ohne Maske und ohne Impfnachweis wäh­len gehen? Ja? Ehrlich? Mein even­tu­el­ler Genesenenstatus damals ist abge­lau­fen nach drei Monaten, bin ich trotz­dem wahl­be­rech­tigt? Echt? Wirklich? Na, da habe ich ja noch mal Glück gehabt in die­sem Jahr 2024. In 2021 hät­te man mich ohne Maske vom Wählen aus­schlie­ßen kön­nen. Am Eingang des Wahllokals stand: Bitte tra­gen Sie eine Maske. Ich habe sie trotz­dem nicht getra­gen. Bleibt das so, ohne Masken wäh­len gehen dür­fen? – auch bei den näch­sten Wahlen? Und blei­ben die näch­sten Wahlen eigent­lich wei­ter frei, gleich und geheim?

    Frage ich zu viel?

    ~ ~ ~

    1. @AllerseeNixe:

      Meinen sie "geheim" von frü­her, oder das Neue? Oder ist das bereits die Wahl? Die Zeiten wer­den vor allem phi­lo­so­phisch immer inter­es­san­ter. (wenn man die Wahl hat)

      Was Einem heut­zu­ta­ge Alles unter­stellt wird – da wird's sowie­so schwie­rig. "Der/​Die war wäh­len/­nicht-wäh­len, hat Das/​DasAndere/​DasFalsche/​DasRichtige gewählt.". Mein Vorschlag wäre der: Wenn es sowie­so egal ist, weil einem sowie­so Alles unter­stellt wird, ist es wie­der­um voll­kom­men Wurschd. – Kann man also getrost machen was man will. Wozu sich anstren­gen wenn kei­ne wirt­schaft­li­chen Interessen mit in Verbindung ste­hen. Ansonsten .…..

      Meiner Auffassung zufol­ge fra­gen Sie über­haupt nicht zuviel.

      https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​Y​P​c​1​V​c​l​S​2aI

      Jede Entscheidung ist Richtig! 🙂 Immer wer­den Andere es als Falsch bewer­ten. Warum auch immer.

  2. Finde ich auch: Die EU ist unwähl­bar. Wie kann man von einer Demokratie reden in einem Land wo alles von pri­va­ten Interessen bestimmt wird!?

      1. Der gan­ze Brief ist Müll. Weil er einem Kopf ent­springt der den Kapitalismus nicht ein­mal ansatz­wei­se ver­stan­den hat.

  3. "Sie trei­ben kri­ti­sche Menschen, die mit Rassismus und reak­tio­nä­ren Weltbildern nichts zu tun haben, in Arme derer, die sich als ein­zi­ge Opposition insze­nie­ren können."

    Hie fehlt noch: Gendersprache.

    "daß die wich­tig­ste Auseinandersetzung schon immer die zwi­schen Oben und Unten war und nicht die Frage nach der kor­rek­ten Hautfarbe, dem Glauben oder der Herkunft."

    Hier fehlt noch: Geschlecht und sexu­el­le Orientierung.

      1. @aa: Nö, die pro­fi­tie­ren nur von den Spaltungsversuchen eta­blier­ter Akteure, die damit eine Auseinandersetzung zwi­schen Oben und Unten ver­hin­dern wollen.

  4. PS: Die Gewerkschaften sind ein Organ des Staates. Das heißt daß die gar nicht die Interessen von Arbeitern vertreten.

  5. Zitat, oben " … 1972 wur­de der ehe­ma­li­ge SA-Mann Schrübbers als Chef des Bundesverfassungsschutzes ersetzt durch das ehe­ma­li­ge NSDAP-Mitglied Nollau .… "

    Meines Wissens "lie­fen" sie aber bereits VOR der Machtübernahme, hin und wie­der mal "mit", um auf die Polizisten in mög­li­chen, brik­ä­ren Situationen auf­zu­pas­sen. Die jun­gen, enga­gier­ten, agi­len Männer der Sturmabteilung der NSDAP! Auch die "Bevölkerung" lei­te­te damals ihre "Informationen" dort­hin wohl weiter.

    aus: https://​www​.zukunft​-braucht​-erin​ne​rung​.de/​d​i​e​-​d​e​u​t​s​c​h​e​-​p​o​l​i​z​e​i​-​i​m​-​n​a​t​i​o​n​a​l​s​o​z​i​a​l​i​s​m​us/

    "Mit dem soge­nann­ten Schießerlass vom 17. Februar 1933 ord­ne­te Göring an, dass Polizei, SS und SA in gutem Einvernehmen zusam­men­ar­bei­ten sollten.(1) Der Schießbefehl garan­tier­te Polizisten, die gegen dekla­rier­te Staatsfeinde von der Schusswaffe Gebrauch mach­ten, Straffreiheit. Als Ergänzung wird mit einem Erlass vom 22. Februar 1933 ange­ord­net, dass Angehörige der SS, SA oder des Stahlhelms als Hilfspolizisten ein­ge­setzt wer­den durf­ten, wodurch eine erste locke­re Verknüpfung von Parteiorganen der NSDAP und der Polizei insze­niert wurde.

    Die recht­li­chen Voraussetzungen für Willkürakte der Polizei wur­den durch die Notverordnung vom 04. Februar 1933 zum Schutz des deut­schen Volkes und durch die Notverordnung vom 28. Februar 1933, die als Konsequenz auf den Reichstagsbrand vom Vortag erlas­sen wur­de, geschaf­fen. Mit der Notverordnung zum Schutz von Staat und Volk, auch Reichstagsbrandverordnung genannt, setz­te Reichspräsident Paul von Hindenburg wesent­li­che Artikel der Weimarer Verfassung außer Kraft. Dazu gehör­ten die Aufhebung oder Einschränkung per­sön­li­cher Freiheitsrechte wie des Rechtes auf freie Meinungsäußerung, Pressefreiheit, Einschränkungen des Versammlungsrechtes, erwei­te­re Zugriffsrechte bei Hausdurchsuchungen, Beschlagnahmungen, Festnahmen, Einschränkungen des Brief- und Fernsprechgeheimnisses sowie vie­le ähn­li­che Rechte, die in der Weimarer Verfassung eta­bliert wor­den waren. Diese Notverordnung dekla­rier­te im Prinzip den Ausnahmezustand, der bis 1945 nicht mehr auf­ge­ho­ben wurde."

    Als "Spätgeborener" stellt sich die Frage ob Brandt denn groß die Wahl hat­te, die Einen von den Anderen, oder lie­ber die Anderen von den Einen über­wa­chen zu las­sen? Denn sei­ne Mitarbeiter schie­nen ihm ja bereits "gege­ben". Das ist schwer zu verstehen.

    Aber wo wir schon­mal dabei sind. MIt der "Gnade der spä­ten Geburt" mein­te Helmut Kohl ver­mut­lich Diejenigen, ver­mut­lich mei­ner Generation ange­hö­ri­gen, wel­che zwar dem Gedanken nach, aber nicht de jure "Mitglied der NSDAP" gewe­sen sein konn­ten 😉 , weil Diese wie­der­um, for­mal ja, nebst Unterorganisationen manig­fal­ti­ger Zahl und Devotionalien, ver­bo­ten war – und somit unkennt­lich! Nicht wahr? Wie die alle hie­ssen – und wie Heute???? – Die Antwort weiss ganz allei­ne der Wind? Kohls "Andeutungen" waren zwar dahin­ge­hend "ner­vig", weil er her­um­druck­ste und es nicht genau­er erläu­ter­te – aber von der Seite der SPD hör­te man der­ar­ti­ges offen­kun­dig nie. Vermutlich kön­nen das wie­der­um nur Zahlen erklä­ren. Nach dem Krieg war die Demokratie schein­bar wie­der "en vogue". Wir haben übri­gens heu­te noch – im "frei­en Deutschland" – nur etwa ein Zehntel der Parteimitgliedszahlen als 1944/​45. das soll kei­ne Aufforderung sein, weil rein sta­ti­stisch .….. tz .…..

    "Am lieb­sten wäre es mir sowie­so wenn die Alle wie­der – genau wie frü­her – in Uniform dort sit­zen wür­den .… " frei zitiert nach Heinz Schubert, dem "Alfred Tetzlaff", aus der Theaterfernsehserie "Ein Herz und eine Seele", wo die­ser Bezug auf die "Realitäten" der jun­gen Bundesrepublik nahm. Diese Serie muss­te offen­bar, in spä­te­ren Staffeln, poli­tisch sicht­lich "ent­schärft" wer­den. Vermutllch tat sie ein paar volu­mi­nö­sen Hinterteilen weh, irgend­woh? (so mein Eindruck) Sehr ein­drucks­voll die Folge mit dem Polizisten, dem Tetzlaff "SS-Methoden" vor­warf – nicht sehr lange!

    Interessaanter Spielfilm aus der Nachkriegszeit "Die Mörder sind unter uns", des­sen Handlung selbst min­de­stens genau­so kri­tisch zu betrach­ten war, wie dar­ge­stellt. (Mein Eindruck)

    Aber abschlie­ssend ein Zitat, wenn ich nicht irre von Henri Ford über "Gewerkschaften", wobei Ford wenn ich aber­mals nicht irre, eine Art Vorbild Hitlers war. Achja, und "Geschäftspartner, wenn ich nicht irre. – Oder? [jaja, man muss auf­pas­sen was … ]

    "Die Großindustriellen sind die Kapitäne der Wirtschaft und die Gewerkschaftsführer sind die ersten Offiziere", frei aus dem Gedächtnis – so korrekt?

    Und wer ist eigent­lich die­ses Rock – Felder? Wohl eher kein so Gewerkschafter.… ?
    https://​www​.zei​ten​schrift​.com/​a​r​t​i​k​e​l​/​w​e​r​-​f​i​n​a​n​z​i​e​r​t​e​-​h​i​t​ler
    (taucht über­all, immer wie­der auf .… merkwürdisch)

    Meine Meinung: Wenn's nur so'ne gibt, kann man nur so'ne neh­men! – Wo sind denn die Anderen geblieben/​gewesen? [ja wo?, ne!]

  6. Im Großen und Ganzen Zustimmung.

    Faschismus zieht sich quer durch. 

    AfD ist nicht wirk­lich "alter­na­tiv". Aber im Hinblick auf Friedenserhaltung müs­sen the­men­be­zo­ge­ne Bündnisse unbe­dungt zum Plan gehö­ren. Die Erfahrungen zei­gen es deutlich.

  7. Bis auf die (rech­ten) "Rattenfänger" (m/​w/​d) könn­te ich dei­nen Ausführungen zustimmen.
    Den Begriff habe ich zwar bis vor 5 Monaten selbst ger­ne ver­wen­det, aller­dings ist er mir seit die­sem schein­hei­li­gen Rumgeeier
    https://​www​.mimi​ka​ma​.org/​s​t​e​i​n​m​e​i​e​r​-​r​a​t​t​e​n​f​a​e​n​g​e​r​-​m​e​t​a​p​h​er/
    äußerst suspekt.

    Denn folgt man der Sage
    https://de.wikipedia.org/wiki/Rattenf%C3%A4nger_von_Hameln#Sage_(nach_den_Br%C3%BCdern_Grimm)
    tat der "Rattenfänger" der Stadt Hameln ja nur "Gutes" und wur­de von Auftraggebern (und Nutznießern) trotz­dem um den dafür ver­ein­bar­ten Lohn geprellt.
    Dass er sich an die­sen dann (kol­lek­tiv) räch­te – ohne einen ersicht­li­chen, mate­ri­el­len Vorteil für ihn – ist lehr­rei­cher als sei­ne unge­wöhn­li­chen Klamotten oder die (Bio-!)Methoden, die er für sei­ne gute Tat anwandte. 

    Auf Steini et al (jene aus der Politi-Kaste, die sich ‑imho- in den letz­ten 4 Jahren dem­ago­gi­scher Rhetorik bedien­ten), die sich ohne die gesam­te, doch recht ein­fa­che und kur­ze Handlung der Sage zu berück­sich­ti­gen, nur auf die sagen­haf­te Person und Metapher beschrän­ken, um miss­lie­bi­ge Demagogen zu ver­ungl-imp­fen, wirft dies kein gutes Licht:
    der "good guy" ist näm­lich eher der "Rattenfänger" (der frei­be­ruf­li­che Dienstleister) und nicht die angeb­lich arg­lo­sen "Bürger" (heu­te: "wir als Gesellschaft"), die eine Dienstleistung bestell­ten (kommt auch heu­te noch öfter vor), die vom Auftragnehmer subi­to, tadel­los (und bio­lo­gisch kor­rekt!) durch­ge­führt wur­de (was heut­zu­ta­ge sehr sel­ten ist) und dann die Bezahlung ver­wei­ger­ten (oder von Anfang an zahl­un­wil­lig waren). 

    Offensichtlich war sich der so Geprellte auch noch bewusst, dass er sein Entgelt weder in Hameln noch in irgend­wel­chen ande­ren gut­bür­ger­li­chen Gebieten erfolg­reich hät­te ein­kla­gen können. 

    Da weit­ge­hend offen bleibt, was denn aus den Kindern wur­de, lässt sich die "Botschaft" der Sage (und des "Rattenfängers"?) auch so interpretieren:
    wan­dert lie­ber aus, als in einem heuch­le­ri­schen, betrü­ge­ri­schen System wei­ter­le­ben zu müssen!

    1. Ja, die­sem Selbstbetrug ent­flie­hen. Der "Kampf gegen Rechts" als Kampf gegen die Ratten. Menschen die als Ratten bezeich­net wer­den, dar­in ist schon der tota­le Gewaltakt angelegt. 

      Ratten leben gern dort, wo der Mensch ihnen ent­spre­chen­de Bedingungen bie­tet, wo sinn­bild­lich das eige­ne Haus nicht auf­ge­räumt ist, so wird der genann­te "Kampf" zum Kampf gegen sich selbst, gegen die eige­nen schmut­zi­gen Ecken, die nicht gese­hen wer­den dür­fen. ( Deswegen wur­de der Rattenfänger auch nicht bezahlt.) 

      Diese Rattenfänger- Metapher in den Medien, doch recht häu­fig anzu­tref­fen, wie vie­le ande­re Gewaltfantasien auch, wird unbe­wusst ver­wen­det, aber von eini­gen auch sehr bewusst ein­ge­streut um die Herrschaft der Gewalt das "nor­ma­le" sein zu lassen.

    2. Generell soll­te auf ent­mensch­li­chen­de Begriffe ver­zich­tet wer­den. Menschen sind kei­ne Ratten, Parasiten etc. 

      Daß sich die AFD in den letz­ten Jahren als Opposition gerie­ren konn­te ver­dankt sie m.Meinung nach dem Versagen der Linken (par­la­men­ta­risch und außer­par­la­men­ta­risch). Ich habe lei­der kei­ne Ahnung, wie sich das ändern könn­te. Es ist ja nicht nur in Bezug auf das Coronathema so. 

      hier noch was zur Ernüchterung im Zweifel auch Belustigung in Bezug auf die Gesundheits-Freiheits- Bewegung in Genf:
      https://​rum​ble​.com/​v​4​y​u​y​9​5​-​w​e​-​a​r​e​-​t​h​e​-​c​h​a​n​g​e​-​r​a​l​l​y​-​i​n​-​g​e​n​e​v​a​.​h​tml

      Leider sind ja die Gewerkschaften stumm­ge­blie­ben bzw. sind auf den Zug der Regierungen aufgesprungen. 

      Es ist, als gäbe es kei­ne Oppostion mehr außer von rechts bzw. natio­nal und sozia­li­stisch (BSW?).

      Also was wäh­len, wenn man sich nicht ansatz­wei­se ver­tre­ten fühlt. Nur immer das gerin­ge­re Übel, das dann auch noch verliert?

      1. @o.W.: Ich sage nicht, daß das die beste Lösung ist, aber man muß nicht wäh­len und damit ein unde­mo­kra­ti­sches "Parlament" legi­ti­mie­ren. Auch eine nied­ri­ge Wahlbeteiligung kann ein Signal sein. Und wenn man den Anteil der ande­ren Parteien sen­ken will, der ja nur die Stimmabgebenden berück­sich­tigt, kann man eine klei­ne Partei wie die DKP oder mei­net­we­gen die Tierschutzpartei wählen.

  8. Als erstes soll­te man alle Wahlen digi­ta­li­sie­ren. Schon für Bahn-Ermäßigungen braucht man mitt­ler­wei­le ein von Google oder Apple zer­ti­fi­zier­tes Handy – war­um nicht auch zum Wählen? Hierfür soll­ten im Interesse der Demokratie aller­dings auch Microsoft-zer­ti­fi­zier­te Geräte und Software zuge­las­sen werden.

    Im näch­sten Schritt könn­te man das Wählen kom­plett dem Gerät über­tra­gen: eine KI ermit­telt die Wahlentscheidung des Nutzers und gibt online direkt sei­ne Stimme ab. Dazu wer­tet ein Algorithmus (min­de­stens) aus : e‑Mails und Suchaufrufe der letz­ten zwei (oder vier?) Jahre, Beiträge zu sozia­len Medien, und den Impfstatus. Die Stimmen von Pfizer/Biontech-Spritzern zäh­len dop­pelt, Nutzer von Astra Zeneca erhal­ten neben einer Stimme auch eine Verwarnung, Nutzer chi­ne­si­scher Präparate wer­den aus der anste­hen­den Wahl aus­ge­schlos­sen, Nutzer rus­si­scher Präparate und Ungeimpfte wer­den es auf Lebenszeit.

    Danach hät­ten Demokratiefeinde kei­ne Chance mehr. Auch die Wissenschaft wür­de pro­fi­tie­ren. Janosch Dahmen könn­te eine Habilitation über die­sen digi­ta­len Gesundungsprozeß der Demokratie schrei­ben und auf die mit die­sem Schwerpunkt neu­ge­schaf­fe­ne Professur an Lauterbachs Kölner Institut beru­fen werden.

    1. https://​kodo​roc​.de/​2​0​2​4​/​0​6​/​0​7​/​w​a​r​u​m​-​i​c​h​-​n​i​c​h​t​-​d​i​e​-​d​e​m​o​k​r​a​t​i​e​-​w​a​e​h​l​e​n​-​w​e​r​d​e​-​o​f​f​e​n​e​r​-​b​r​i​e​f​-​a​n​-​m​e​i​n​e​n​-​g​e​w​e​r​k​s​c​h​a​f​t​s​v​o​r​s​i​t​z​e​n​d​e​n​/​#​c​o​m​m​e​n​t​-​1​832

      Zitat:
      Im näch­sten Schritt könn­te man das Wählen kom­plett dem Gerät über­tra­gen: eine KI ermit­telt die Wahlentscheidung des Nutzers und gibt online direkt sei­ne Stimme ab. Dazu wer­tet ein Algorithmus (min­de­stens) aus : e‑Mails und Suchaufrufe der letz­ten zwei (oder vier?) Jahre, Beiträge zu sozia­len Medien, und den Impfstatus.
      Zitat Ende

      —-

      Ich habe gera­de so gute Laune, weil die Sonne scheint und ich vor­hin im Wahllokal OHNE "Impf", sprich: Gehorsamkeitsnachweis, OHNE Maske, geheim inner­halb einer Wahlkabine mit einem Kreuz (Kugelschreiber) auf einem PAPIERZETTEL wäh­len durf­te. Puuh. Noch mal Glück gehabt. Und jetzt lese ich DIESEN haar­sträu­ben­den Kommentar! Muss das sein? 

      🙂

      Soll ich was ver­ra­ten? Isch aaa­be gaa kein Ändy!

      Ich nut­ze Email, Internet mit diver­sen Geräten, aber bin nicht im Besitz eines smar­ten Phones. Die mich ken­nen, sagen immer, AllerseeNixe, jetzt leg Dir doch mal so ein Teil zu. Ich WILL aber nicht. Und was ich nicht will, das mache ich nicht. Ich las­se mir auch von dem poin­tier­ten Kommentar nicht mei­ne aktu­ell son­ni­ge Stimmung verderben! 

      🙂

      ~ ~ ~

      1. Was ich aber mal off-topic sagen will, ist etwas Unheimliches. Mir ist es in mei­nem Leben schon mehr­mals passiert. 

        Ich DENKE inten­siv an jemand Liebes oder jeman­den, der mir sehr nahe steht. Ich den­ke, wie wird es ihm oder ihr gera­de gehen? Zum Beispiel ist mir das nach dem Tod von Rouven L. pas­siert. Die Bilder waren furcht­bar, es war trau­rig, ich war völ­lig unglück­lich vor Mitgefühl. Ich habe an einen lie­ben jun­gen Mann, fast im glei­chen Alter wie der ermor­de­te Rouven, in mei­ner Verwandtschaft gedacht. Er wohnt etwas ent­fernt von mir, ich sehe ihn nicht all­zu oft, wir tele­fo­nie­ren gele­gent­lich oder mai­len. Und genau EINEN Tag spä­ter steht die­ser jun­ge Mann plötz­lich leben­dig, lachend, jung, gut aus­se­hend wie immer, vor mei­ner Tür und sagt, er braucht ein paar Utensilien für sei­ne Kurzreise am näch­sten Tag, ob ich aus­hel­fen könnte?

        Ich war glück­lich und erschrocken zugleich. Konnte er mei­ne Gedanken ahnen, lesen, hat er auf meh­re­re Kilometer ent­fernt gespürt, wie es mir gehen könnte?

        Was ist also gene­rell mit der Macht der Gedanken? Darf und kann man die Macht der Gedanken unter­schät­zen? Telepathie, gibt es das? Ich rede jetzt nicht von den Neuro-Implantaten, von künst­li­chen Chips, von allen mög­li­chen Experimenten in der Art. Sondern von den natür­li­chen Gedankenimpulsen, die Menschen aus­sen­den und die ande­re wahr­neh­men können.

        WAS IST DAS? Wie erklärt man sich so etwas? Und wenn es das gibt, ist dann nicht jeder Mensch, egal, ob jung oder alt, Kind oder Erwachsener, in der Lage, ein­fach zu den­ken, Beispiel: ICH WILL Frieden. Ich sen­de fried­li­che Gedanken in die gan­ze Welt. Ich könn­te mit mei­nen Friedensimpulsen ver­su­chen, alle Kriegstreiber zu errei­chen nur in Gedanken! Wenn es die­se Gedankenübertragung im Kleinen gibt, dann kann es das ja auch im Großen geben. Und je mehr Menschen gut, kon­struk­tiv und nicht zer­stö­re­risch den­ken, umso mäch­ti­ger wird die­ser Impuls.

        Stumme, unhör­ba­re, unsicht­ba­re, aber star­ke inten­si­ve Impulse sozu­sa­gen ohne Emails, ohne Chats, ohne Kommentare in Foren, ohne SMS, nur in Gedanken. 

        ~ ~ ~

  9. " … Ich bin davon über­zeugt, daß das ein­zi­ge Mittel gegen rech­te Rattenfänger ist, was ver­di und ande­re Gewerkschaften erfolg­reich prak­ti­zie­ren, der gemein­sa­me Kampf der Beschäftigten gegen Ausbeutung und Verarmung. … "

    OH – Ich soll­te zu VERDI wech­seln .… ??? [ 100%rhetorisch 😀 ]

    Die Lösung? [Fragezeichen]
    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​2​Q​x​N​P​e​W​9​jFk
    (… ja bloss der Logik gefolgt wegen!)

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