Schlappe für Baerbock und Heil. Brasilien will seine Pflegekräfte behalten

Fast genau ein Jahr ist es her, daß auf zdf,de unter dem Titel "Mission Pflegekräfte-Anwerbung" gezeigt wur­de, wie die Außenministerin mit Brasilien "an einem Strang zie­hen" wollte. 

Sie und der Arbeitsminister sahen "gute Chancen, die Anwerbung qua­li­fi­zier­ter Pflegekräfte aus Brasilien wei­ter anzu­kur­beln".

Heute blickt man auf einen Scherbenhaufen zurück, mit dem Karl Lauterbach über­haupt nichts zu tun haben will. Unter der Überschrift "Anwerbestopp bra­si­lia­ni­scher Pfleger – Stiftung for­dert Überprüfung" wird aller­or­ten die dpa-Meldung vom 3.6.24 verbreitet:

»Nach der Aussetzung eines Abkommens für die Anwerbung bra­si­lia­ni­scher Pflegekräfte for­dert die Deutsche Stiftung Patientenschutz die Überprüfung durch den Bundesrechnungshof. „Mit Flugreisen nach Brasilien haben Hubertus Heil und Annalena Baerbock gro­ße Erwartungen geweckt“, sag­te Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Zuvor hat­te die Bundesagentur für Arbeit (BA) die Anwerbung bra­si­lia­ni­scher Pflegekräfte nach Deutschland über eine Vermittlungsabsprache aus­ge­setzt. Brasiliens Regierung hat­te nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums Bedenken geäu­ßert. Die BA hat­te zum Start des Programms die Anwerbung von bis zu 700 Pflegekräften pro Jahr für mög­lich gehal­ten. Nach einem Regierungswechsel in Brasilia zwei­fel­te die bra­si­lia­ni­sche Seite aber an ihrem ursprüng­lich kom­mu­ni­zier­ten Überschuss an Pflegefachkräften.

Außenministerin Baerbock (Grüne) und Arbeitsminister Heil (SPD) hat­ten die ver­mehr­te Kooperation bei Pflegekräften im Juni 2023 bei einer Reise nach Brasilien ange­bahnt. Dabei ging es auch um ande­re Themen, etwa die Forderung nach einem Stopp der Abholzung im Amazonasgebiet oder die Positionierung gegen­über Russland.

Durchaus soll­te nach Ansicht von Brysch der deut­sche Pflegekräftemangel „auch mit dem Anwerben aus­län­di­scher Fachkräfte“ beho­ben wer­den. „Doch außer mil­lio­nen­fa­cher Verschwendung von Steuermitteln ist nichts gewonnen.“

Ausländische Pflegefachkräfte woll­ten hier­zu­lan­de ande­re Aufgaben über­neh­men als die Grundpflege am Menschen, was sie in der Regel hier­zu­lan­de ledig­lich dür­fen. „Schließlich ver­ant­wor­ten die Angeworbenen daheim ande­re Tätigkeiten“, erläu­ter­te Brysch. „Auch stimmt die Aussage nicht, dass Brasilien einen Arbeitskräfteüberschuss hat. Der Bundesrechnungshof ist auf­ge­for­dert, die poli­ti­sche Anwerbepraxis der Bundesregierung zu überprüfen.“

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat­te im Mai auf dem Ärztetag ein­ge­räumt, dass die Anwerbung unter den gegen­wär­ti­gen Umständen kei­ne gro­ßen Potenziale hat: „Wenn wir die Nachricht über­mit­teln müs­sen, hier darf man weni­ger als das, was man kann, wird auf kei­nen Fall bes­ser bezahlt, muss eine schwe­re Sprache vor­her nach­wei­sen und bekommt kei­nen Kita-Platz – so wer­den wir die Pflegekräfte aus dem Ausland nicht wer­ben kön­nen.“«
han​dels​blatt​.com (3.6.24)

(Hervorhebungen in blau nicht im Original.)

11 Antworten auf „Schlappe für Baerbock und Heil. Brasilien will seine Pflegekräfte behalten“

  1. Gesandte der US

    So könn­te es aus­se­hen wenn ein Land sich eman­zi­piert, oder haben sich etwa die Zustände inner­halb der medi­zi­ni­schen Versorgung bis Brasilien rumgesprochen.

      1. @aa: Sehr ein­fach! In die­nen­der Führungsrolle natür­lich. Mir kommt Frau Baerbock vor wie eine Abgesandte der NATO-Führenden USA. Woran das wohl lie­gen mag. Wäre ich oben­drein Brasilianer, däch­te ich wohl, was wol­len DIE denn schon wie­der – und ausser­dem war­um zu Hänschen, wenn ich auch gleich zum Hans gehen könn­te? Aber das sehe ich bestimmt zu deutsch, wer weiss? Als Brasilianer däch­te ich bestimmt noch­mal anders.
        Die Emanzipation dabei, ist das was die Emanzipation immer aus­macht. Das Sich-lösen aus "ver­kru­ste­ten" Strukturen. Was dabei raus­kommt weiss man nie so genau. War nicht auch Jens Spahn schon in Südamerika wegen "Fachkräftemngel"? – Nun, an den glau­be ich nicht. Und ein Thema für sich. Südamerikanische Leute sind auch nicht "von gestern" und mer­ken ver­mut­lich auch dass in Deutschland irgend­was nicht stimmt. Das ist nicht bloss mei­ne Überzeugung, dass weiss ich lei­der nur all­zu genau. Es wird inzwi­chen gelo­gen dass sich sonst was biegt.
        Wenn Deutschland auf Brasilien, heu­te noch als ein "Dritt-Welt-Staat" her­ab­blickt, von dem man aus­geht dass sie gefäl­ligst dank­bar das "Arbeitsangebot" anzu­neh­men hät­ten, will man wohl nicht wahr­ha­ben dass die Aussensicht auf Deutschland mitt­ler­wei­le eine voll­kom­men ande­re gewor­den zu sein scheint. und dar­an ist Frau Bearbock höchst-per­sön­lich nicht gera­de unschul­dig. Angesichts der Tatsache der BRICS-Staaten-Bildung schlägt die­ser igno­ran­ten Person doch bloss das ent­ge­gen was sie durch ihren Hochmut selbst mit ver­schul­det hat. Andere nen­nen es ganz offen und frei bereits "Dummheit", und in der Tat wirkt es wie von Unwissenheit getrie­ben. Dann könn­te man sich ja ent­schul­di­gen – im Nachhinein (sie­he Pekingbesuch). Nein es ist Ignoranz. Woher hat sie denn das, ver­hält sich etwa noch wer so in der Welt?

        Im Übrigen war der erste "Absatz" eigent­lich als Überschrift gedacht. Aber immer wie­der ger­ne! So etwas ähn­li­ches wie "Die Miserabelen"? 😉 Da über­neh­me ich doch ger­ne mal Ihren Standpunkt – so rum gedacht. Ich glau­be O.D. steht im ame­ri­ka­ni­schen (bei der Army?) auch für "Outer-Department" Würde viel­eicht auch irgend­wie pas­sen. Auf jeden Fall aber, gehö­re ich zu den­je­ni­gen, die in Frau Baerbock eine Kraft gegen die Interessen eines eman­zi­pier­ten Deutschlands sehen. Ausser in einem ein­zi­gen Fall. Sollte das "Schaffen" unse­rer amtie­ren­den Aussenministerin, einem eman­zi­pier­ten Deutschland "die­nen", so wür­de mich wirk­lich sehr inter­es­sie­ren wie das dann aus­zu­se­hen hät­te. Also ver­bes­se­re ich mich, und behaup­te dass ich für eine emnzi­pier­te Bundesrepublik als einen emnzi­pier­ten, demo­kra­ti­schen Rechtsstaat im Staatenbund wäre. Das sprä­che der "Regelbasierten Ordnung" näm­lich dia­me­tral ent­ge­gen, um mal ein ger­ne benutz­tes Adjektiv unse­res see­li­gen Herrn Schäuble zu ent­leh­nen. DAS brin­ge ich näm­lich noch nicht so ganz "über­ein", das müss­te man mir mal etwas bes­ser dar­le­gen, falls das nicht schon zu viel ver­langt wäre, so schnell mal eben regel­ver­ord­net.…… – Verstehe ich näm­lich nicht, wie das zusam­men pas­sen könnte!

        1. @VitaminC…: Auch ihre zahl­rei­chen Worte erklä­ren kei­nes­wegs, war­um das (geschei­ter­te) Anwerben von Fachkräften für deut­sche Krankenhauskonzerne durch das damit beauf­trag­te deut­sche Führungspersonal US-gesteu­ert sein soll.

          1. @aa: Danke für den Hinweis! Sie haben das falsch ver­stan­den. Wie kom­men Sie dar­auf dass es US-gesteu­ert sein soll. Wo steht das, wer behaup­tet es? Nichts, aber auch fast gar-nichts, unter­stel­le ich, ist den US furz-ega­ler als ein "Fachkräftemangel" in der BRD – ausser sie such­ten mal wie­der fähi­ge Leute, wofür auch immer, so nicht alle etwa­igen nicht schon da sind, und fän­den kei­ne bei uns – dann vieleicht .….

            Erklärte bereits (alre­a­dy explained):

            Mir kommt Frau B. zuwei­len US-gesteu­ert, sowie ordent­lich regel­ba­siert vor. Bei etwa­iger per­sön­li­cher Feundschaft Ihrerseits zu Frau B. ent­schul­di­ge ich mich natür­lich auf­rich­tigst. [dann hät­te ich es natür­lich höf­lichst für mich behalten]

            Und Ausserdem: Es soll­te ursprüng­lich die Überschrift darstellen.

            Noch Worte?

    1. bei­gefügt:

      mit (so) weni­gen Worten (wie möglich)

      Der "Fachkräftemangel", den es nicht gibt, wird poli­tisch (wur­de poli­tisch) mit der "Corona-Krise" ver­ban­delt. Die "Corona-Krise" ist in der Tat, Teill des all­jähr­lich zu beob­ach­ten­den Verbreitens von Atemwegserkrankungen, wel­che der Volksmund ger­ne auch als "Grippe" so dis­ku­tiert. So war das, auch hin­sicht­lich des all­ge­mei­nen Sprachgebrauchs bis 2020.

      Die "Corona-Krise" dien­te der Politik, in die­sem Zusammenhang, einen mas­si­ven Stellenabbau ein­zu­lei­ten. Der ist im Gange. Daher kann die Rede nur sein, von einem stel­len­re­pres­si­ven Gebrauch der her­bei­ge­führ­ten "Lage". Handel, Gewerbe und Industrie erle­ben Analogien. Der Buerger kann die Auswirkungen direkt in der Preisentwicklung erleben.

      National gese­hen hat das nichts mit den USA zu tun, die sind nicht für unse­re Politik ver­ant­wort­lich. Sehr wohl sind sie das aber für die Ihrige. Die USA möch­ten einen mili­tä­ri­schen Stützpunkt in Osteuropa errich­ten. Diese sehen ihre Lage als "Weltenpolizist" nicht bloss gefähr­det, son­dern bau­en aktiv aus! Dementgegen ver­bün­den sich Staaten der Weltgemeinschaft, was von den US als "Aggression" betrach­tet wird. das wie­der­um macht den neu­en Stützpunkt um so wichtiger.

      Die Ukraine ist der­zeit NICHT in der Lage Russland/​GUS mit Atomwaffen anzu­grei­fen. Dennoch wer­den, mit "west­li­chen Waffensystemen", syste­ma­tisch atom­de­fen­si­ve Stützpunkte ange­grif­fen und "aus­ge­schal­tet". Die Vorgehensweise spricht gänz­lich für sich. Sie ist sogar extremst "ein­schlä­gig".

      https://​free21​.org/​d​e​r​-​u​k​r​a​i​n​i​s​c​h​e​-​a​n​g​r​i​f​f​-​a​u​f​-​d​i​e​-​g​l​o​b​a​l​e​-​s​i​c​h​e​r​h​e​it/

      Auch die BRD ist NICHT in der Lage, Russland/​GUS ato­mar anzu­grei­fen. Versteht das Frau Baerbock eigent­lich. Versteht sie eigent­lich ihre "Arbeit"?

      Auch die NATO, ist NICHT in der Lage Russland/​GUS ato­mar anzu­grei­fen. Denn die NATO ist ein "Verteidigungsbündnis". Russland/​GUS steht immer noch nicht in Verdacht das Verteidigungsbündnis NATO erfolg­reich angrei­fen zu wol­len. Hierzu fehlt immer noch das Potenzial. Grundlegend!

      Die deut­sche "Aussenpolitik" befeu­ert wehe­ment den Krieg den die Ukraine führt.

      Der größ­te Verdienst der Ukraine für die gesam­te Menschheit war wohl sei­ner­zeit der Verzicht auf Atomwaffen.

      Liebe Lesende, zer­stört die Ukraine atom­de­fen­si­ve Einrichtungen oder nicht? (ggf. für WEN, for WHO?) Warum nicht als Frage an Frau ana­le­na Baerbock, die Weise (wei­se?) ?

        1. @aa:

          1. NEIN, und war­um sage ich nicht. Ausser viel­eicht dass es mehr Fachkräfte als Stellenangebote gibt. (Stellenangebote, nicht ‑anzei­gen oder ‑anfra­gen oder ‑erwäh­nun­gen, etc. !) Mit "Zuwanderung" sowieso.

          2. NEIN, im "Gesundheitssektor" wer­den geplant Kapazitäten abge­baut. Besser ken­ne ich den Sektor nicht. Es geht halt methe­ma­tisch nicht auf.

          3. NEIN, es wird nicht aus­rei­chend aus­ge­bil­det. Die Menschen in Deutschland sind intel­li­gent genug. (wegen des Bezuges zum Auslandsbesuch)

          Die Abwanderung ist mir nicht bekannt, die gibt es aber. Die Bedingungen spie­len dabei eine Rolle. Das Thema sprengt den Rahmen. Man kann ver­mut­lich einen Blog dazu eröff­nen. Tut aber Keiner! Bereits die "Montagsdemos" gegen "Harz-IV" lie­ssen erah­nen, was in Deutschland/​Europa gewiss nicht passiert.

          Politiker = Blablabla

          Wo sehen Sie denn einen "Fachkräftemangel" – ernst­haf­te Frage!

    2. nach­ge­reicht II:

      "t‑online" über Daniele Ganser:

      Ganser ver­gleicht sich mit Sophie Scholl und Gallilei

      https://www.t‑online.de/region/stuttgart/id_100124494/warum-daniele-ganser-so-umstritten-ist-und-so-gefaehrlich.html#ganser-vergleicht-sich-mit-sophie-scholl-und-galileo-galilei

      Warum liest man zuerst nicht mal was über "Sophie Scholl" (ein Opfer des Nationalsozialismus) und ihren Widerstand. Vieleicht wür­de auch "Gallilei" nicht scha­den. Vieleicht hat "Reuters" oder wie sie alle hei­ssen (gibt ja nicht soo vie­le … ) was ausgelassen?!?

  2. Frau Baerbock soll­te sich mal mit Brasilien mehr beschäf­ti­gen und nicht mei­nen, Brasilien könn­te man wie ein 3. Welt Land behan­deln. Diese Frau lebt in einer frem­den Welt. Versteht weder Deutschland noch irgend ein ander­ses Land auf die­ser Welt.
    Diese Arroganz wie sie in all ihren Auslandseinsätzen an den Tag legt ist ein­fach einer Aussenministerin die Deutschland ver­tre­ten soll, nicht würdig.
    Jeder, der sich ein­we­nig mit Brasilien aus­kennt könn­te die­ser Frau die Augen öff­nen. Die Brasilianer las­sen sich nicht mit fal­schen Verspechen nach Deutschland locken. Glauben Sie mir, Brasilien kann Deutschland alle­mal das Wasser reichen.

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