„Wer mit 20 Jahren kein Antimilitarist ist, hat kein Herz. Wer mit 70 Jahren noch Antimilitarist ist, hat keinen Verstand!“

So wie Winston Churchill einen ähn­li­chen Satz nie gesagt hat, so for­mu­liert auch Wolfgang Niedecken ihn nicht direkt. Dennoch könn­te ein Interview auf welt​.de am 8.5.24 unter die­ser Überschrift ste­hen. Zufällig (?) am Jahrestag der vor­läu­fi­gen Zerschlagung des deut­schen Faschismus lau­tet sie aber „Als ich zuletzt wie­der die Ostermarschierer sah, taten sie mir rich­tig leid“.

Der BAP-Sänger rech­net ab mit "die­sem rei­nen Pazifismus", den er "eigent­lich schon immer naiv" fand. Als Altlinker ist mir die­ser Ansatz nicht unsym­pa­thisch. Niedecken ver­zich­tet aller­dings auf jeg­li­che Analyse. Weder impe­ria­li­sti­sche Interessen der Herrschenden in Rußland noch in den USA oder gar der Bundesrepublik erör­tert er. Meine Erwartung ist nicht, daß er die­se Begrifflichkeit ver­wen­det, doch ein Aussparen der Untersuchung von Hinter- und Beweggründen führt lei­der, wie zu sehen ist, an die Seite einer ver­lo­ge­nen Moral von Kriegstreibern. „„Wer mit 20 Jahren kein Antimilitarist ist, hat kein Herz. Wer mit 70 Jahren noch Antimilitarist ist, hat kei­nen Verstand!““ weiterlesen