War es das Kommando Elon Musk?

Die Tesla-Fabrik in Grünheide muß­te "eva­ku­iert" wer­den, weil es in zehn Kilometern Entfernung einen Brand unter einem Strommast gab. Das Unternehmen steckt in der Bredouille, die Bevölkerung des Ortes hat eine Erweiterung des Betriebs auf Kosten von Wasserreserven und eines Waldstückes klar abge­lehnt. Dazu kom­men popu­lä­re Baumbesetzungen durch exter­ne AktivistInnen.

Die Antwort auf die Frage, wem ein sol­cher Anschlag nützt, fällt ziem­lich klar aus. Sie ist aller­dings kein Beweis. Noch weni­ger glaub­wür­dig als die Spekulation, Mr. X habe höchst­per­sön­lich sei­ne Hand im Spiel, ist die Story vom "links­extre­mi­sti­schen" Bekennerschreiben einer "Vulkangruppe Tesla".

Das auf kon​tra​po​lis​.info ver­öf­fent­lich­te und von de​.indy​me​dia​.org ver­link­te Schreiben ist von Inhalt und Jargon so weit ent­fernt von allen mög­li­chen noch so sek­tie­re­ri­schen Grüppchen, daß es fast zwin­gend wie ein schlech­tes Machwerk aus der Schreibstube des Staatsschutzes wir­ken muß. Zwar wer­den Versatzstücke sich links(radikal) geben­der Positionierungen auf­ge­grif­fen, eine der­art dümm­li­che Abfolge von Phrasen und Quatsch ist aber selbst für eine zu Phrasen und Quatsch nei­gen­de Szene eher drü­ber: "Elend Musk"…

»… macht aus sei­nem Chauvinismus kein Hehl. Seine Propaganda-Plattform X ist das Mittel zum Zweck. Hier ver­sam­melt er Anhänger:innen einer impe­ria­len Lebensweise. Hier ver­ge­wis­sern sich die Antisemit:innen, Antifeministen, Autoritären, Chauvinist:innen, Faschist:innen und Anhänger:innen des Hass’ gegen „Fremde“. Hier orga­ni­sie­ren sie sich mit ihrer eli­tä­ren Sichtweise auf die Welt und als Herrenmenschen. Hier tref­fen die Arier der AfD ihresgleichen…

Schon der „Autobauer“ Henry Ford war ein Bewunderer der Nazis mit ihren „Volkswagen“ und ihrer effi­zi­en­ten Organisierung der Industrie. Das Werk in Wolfsburg wur­de auf den Rücken der Zwangsarbeiter:innen betrie­ben. Jeder Deutsche soll­te einen Volkswagen bekom­men kön­nen, um wahl­wei­se auf der neu­en Autobahn mit dem Auto oder dem Panzer ins Ziel zu kom­men…«

In die­sen Zeiten müs­sen wir auf alles gefaßt sein. Vielleicht fin­den sich tat­säch­lich Durchgeknallte, die so etwas ver­zap­fen. Vielleicht bekom­men wir einen aktu­el­len Marinus van der Lubbe prä­sen­tiert. Womöglich fabri­zie­ren die Medien eine Verbindung mit den unter­ge­tauch­ten "RAF-Terroristen der drit­ten Generation". Oder Putin hat sei­ne Agenten von Wirecard umdisponiert.


Die voll­mun­dig "Leuchtfeuer gegen Kapital, Patriarchat, Kolonialismus und Tesla" genann­te Tat wird in der Erklärung detail­liert beschrie­ben, wes­halb die "Terrorexperten" sie als echt ver­kau­fen. Die Beschreibung paßt aller­dings wenig zu den prä­sen­tier­ten Bildern nach dem Anschlag, sowohl was den Großbrand angeht noch die erhoff­ten Verdrehungen:

»[Wir] haben das Feuer groß und hoch mit vie­len Autoreifen ange­legt, um die Stahlkonstruktion zu schwä­chen und eine Instabilität des Masts herbeizuführen.

Erst bei rund 1300 ‑1500 Grad schmilzt ein Stahlmast. Da wir mit einer Hitzeentwicklung um die 900 Grad gear­bei­tet haben, ging es dar­um, die mecha­ni­schen Eigenschaften des Masts zu ver­än­dern. Als Stahlkonstruktion unter Last kann ein schnel­les, gro­ßes Feuer ab 500 Grad auf­wärts zum Verlust der Festigkeit füh­ren und Steifigkeit, Streckkraft und Elastizität des Metalls ver­än­dern. So kann es zu Knickeffekten kom­men, zu Verdrehungen oder Durchbiegungen. Das war unse­re Absicht.«

Video: Reuters via msn​.com, 5.3.24.

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