RKI-Protokolle, nächste Runde (LII): "Der Anteil positiv getesteter Personen nach Altersgruppe und Kalenderwoche ist in allen Altersgruppen gleichermaßen niedrig."

Laut Protokoll des Krisenstabs vom 13.7.20 ist Argentinien in die Liste der TOP Ten "nach Anzahl neu­er Fälle/​letzte 7 Tage" auf­ge­stie­gen. Algerien hat eine "Inzidenz" von 7, die Türkei von 9. In D: "122 Kreise haben kei­ne Fälle, 239 sehr nied­ri­ge Fallzahlen, nur 51 Kreise haben eine 7T Inzidenz >5". Entschwärzt (roter Rahmen) in TOP 5 "Kommunikation" ist jetzt zu lesen:

Das Dokument gibt es hier. Gelbe Hervorhebungen stam­men von mir. Hier geht es nur um die bis­lang geschwärz­ten und gera­de frei­ge­ge­be­nen Stellen der Protokolle des Krisenstabs. Die Auswertungen der "1. Staffel" gibt es nach­zu­le­sen über die Kategorie _​Zu den RKI-Papers (Krisenstab-Protokolle) _​.

Am 15.7.20 gibt es das übli­che nicht hin­ter­frag­te Zahlen-Ping-Pong, stets ver­bun­den mit dem Glaubenssatz dies lie­ge bei hohen Zahlen an "Lockerungen" und bei nied­ri­gen an feh­len­den Testkapazitäten. Das wird unge­rührt bei­be­hal­ten, auch wenn aus dem Großraum Melbourne gemel­det wird: Es sind "seit einer Woche Lockdown-Maßnahmen in Kraft, es wer­den wei­ter­hin stei­gen­de Fallzahlen beob­ach­tet". In der BRD "zei­gen 9 von 16 BL einen Rückgang der Fallzahlen". Zu den Fragen auf der BPK gehört wei­ter­hin nicht die poli­ti­sche wie inhalt­li­che, wie es in TOP 4 "Aktuelle Risikobewertung" bei die­sem Sachstand zur Entscheidung kommt: "Die Risikobewertung soll im Wesentlichen bestehen blei­ben". Wie mehr­fach erwähnt, wur­de erst Anfang 2023 das Risiko auf "mode­rat" heruntergestuft.

Entschwärzt wur­de aus TOP 6, von dem bis­lang nur "Neues" zu lesen war, die­ses ganz und gar inhalt­li­che, aber kei­nes­wegs poli­ti­sche Thema:

Ebenso mit­nich­ten poli­tisch ist die Feststellung in TOP 7 "RKI-Strategie Fragen" unter der offen­kun­dig irre­füh­ren­den Bezeichnung "b) RKI-intern /​Strategiepapier":

"Zunehmende COVID-19-Fatigue". "Ausbreitung von Tröpfen besser kommunizieren". "AHA-Regeln nicht verhandelbar"

Der TOP 12 "Surveillance" ent­hält auch im bis­her les­ba­ren Teil (Entschwärungen rot gerahmt) Aufschlußreiches:

Auf Atemwegserkrankungen haben die Maßnahmen kei­nen "sicht­ba­ren Effekt", der Anteil einer "COVID-19-Diagnose" bei schwe­ren Erkrankungen "ist gleich­blei­bend nied­rig". Die Bevölkerung droht eher an "COVID-19-Fatigue" zu lei­den. Deshalb gilt: Keine Verhandlung, Idole sol­len wer­ben. Wie Werbung ein knap­pes Jahr spä­ter aus­sah, sei hier vorweggenommen:


Am 17.7.20 ist zu erfah­ren, daß Bangladesch Saudi-Arabien aus den TOP Ten wirft. Für die BRD heißt es: "Nur ein LK (Bad Tölz) über 25 Fälle/100.000 Einw.". Dabei gibt man sich sol­che Mühe: "Bei Labortestungen über 500 000 glatt geschafft".

"Fazit: Wir müssen mit dem Virus leben können"

Diese Aussage im TOP 7 "RKI-Strategie Fragen" über­rascht dann doch, vor allem, weil der Punkt von "Inst.-leitung" ein­ge­bracht wurde:


Das gewohn­te Bild zur inter­na­tio­na­len Lage bie­tet sich am 20.7.20. "Fälle" wer­den her­bei­phan­ta­siert wie hier: "Iran: Schätzung der Regierung, dass 25 Mill. Menschen SARS-CoV‑2 pos. sind, und in den näch­sten Monaten wei­te­re 30 Mill. pos. dazu­kom­men". Mit Stand vom 17.6.24 wer­den für das Land 7,2 Mio. "Infektionen" berich­tet (coro​na​-in​-zah​len​.de). Derartige Stimmungsmache fand zeit­gleich auch in den Medien statt, sie­he dazu Wie war das noch mit… 3,5 Mio. toten Iranern (Spiegel). Für D wird ein "R Wert deut­lich über eins" gemel­det und zugleich: "Nur NRW liegt mit 7‑T-Inzidenz >5 pro 100T. Einw.".

"Verschwörungstheorien nehmen in der Telefonberatung in allen Altersgruppen zu"

Entschwärzt in TOP 5 "Kommunikation" ist nun zu lesen:

Ab in die Klapse bei kri­ti­schen Fragen?


Am 22.7.20 erfah­ren wir zur "Situation in Uruguay: Uruguay gilt hin­sicht­lich der Krisenbewältigung als Erfolgsbeispiel in Südamerika mit ins­ge­samt ca. 1100 Fällen und 33 Todesfällen. Dies wird auf die schnel­le Reaktion der Regierung nach den ersten Fällen Mitte März 2020 zurück­ge­führt, die direkt zur Ausrufung eines natio­na­len Notstands und Schulschließungen sowie frei­wil­li­ger Quarantäne führ­ten." Das soll­te nicht anhal­ten, wenn man coro​na​-in​-zah​len​.de glau­ben mag: Die Letalitätsrate ist ein­ein­halb mal so groß wie in Deutschland. Das kann auch an der sehr viel höhe­ren "Impfquote" lie­gen. Für das Inland wird eine Inzidenz von 3,4 gemeldet.

Die Ekzesse der Paladine

Wo ein Gesundheitsminister auto­kra­tisch agiert, ein Krisenstab wider­sprüch­lich­ste Dinge in die Welt setzt, von denen er oft nicht über­zeugt ist, bleibt nicht aus, daß auch Länder und selbst gro­ße Unternehmen zur Selbstherrschaft grei­fen. Davon zeugt eine ent­schwärz­te Textstelle in TOP 7 "RKI-Strategie Fragen":

Gibt es Protest gegen die Eigenmächtigkeiten? Ach was, wie üblich nör­gelt man ein wenig, bevor man zustimmt:

Das Anspielen auf Ischgl wird zu tun haben mit der Äußerung von Jens Spahn auf der Bundespressekonferenz vom 13.7.20:

Beiträge zur Absurdität die­ser Aussage in coro​dok​.de, u.a.:

Es folgt das übli­che Prozedere. Während das RKI nicht zum ersten Mal die Problematik der Rückkehrerregeln dar­legt, ist zwei Tage spä­ter zu lesen:

"Der Anteil positiv getesteter Personen nach Altersgruppe und Kalenderwoche ist in allen Altersgruppen gleichermaßen niedrig."

Irgendwie müs­sen höhe­re Zahlen her. Schließlich heißt es in beun­ru­hi­gen­der Weise in TOP 13 "Surveillance":

(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)

3 Antworten auf „RKI-Protokolle, nächste Runde (LII): "Der Anteil positiv getesteter Personen nach Altersgruppe und Kalenderwoche ist in allen Altersgruppen gleichermaßen niedrig."“

  1. @Uni Bielefeld

    Forschung/​Menschen /​Story
    „In der epi­de­mio­lo­gi­schen Forschung haben wir noch Lücken“

    19. März 2024
    Autor*in: Ludmilla Ostermann

    Am 22. März 2020 ging Deutschland in den ersten Corona-Lockdown.
    Vier Jahre spä­ter blickt der Epidemiologe Professor Dr. med. Alexander Krämer auf die Pandemie zurück.
    Im Lockdown trug er dazu bei, ein Dashboard mit tages­ak­tu­el­len Datenanalysen zur Ausbreitung von Covid-19 bereitzustellen. 

    Er hat ein Fachbuch mit­her­aus­ge­ge­ben, das unter­schied­li­che län­der­spe­zi­fi­sche Ansätze zur Pandemiebekämpfung dar­stellt, bewer­tet und dabei sozio­öko­no­mi­sche Besonderheiten berücksichtigt.
    Der ehe­ma­li­ge Leiter der Arbeitsgruppe Bevölkerungsmedizin und Seniorprofessor an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld spricht im Interview über
    die Rolle der Wissenschaft und Lehren aus dem Ausnahmezustand.

    Die Sensibilisierung für die­se Unterschiede zwi­schen den betrof­fe­nen Ländern und ihren Denktraditionen hat mich auch zu dem Buch
    „Covid-19: Pandisziplinär und international“
    inspiriert. 

    Wir müs­sen uns die­ser Andersartigkeit bewusst sein, um Pandemien bekämp­fen zu können. 

    Oder ande­re Bedrohungen: 

    Ich sage, die Pandemie ist eine Blaupause für den Umgang mit dem Klimawandel.

    https://​aktu​ell​.uni​-bie​le​feld​.de/​2​0​2​4​/​0​3​/​1​9​/​i​n​-​d​e​r​-​e​p​i​d​e​m​i​o​l​o​g​i​s​c​h​e​n​-​f​o​r​s​c​h​u​n​g​-​h​a​b​e​n​-​w​i​r​-​n​o​c​h​-​l​u​e​c​k​en/

    Prof. Karl Lauterbach zu Gast bei Alfred Schier
    17.02.2021 ∙ phoe­nix per­sön­lich ∙ phoenix
    Ab 0
    img
    ab ca. 17:55
    auch hier:
    ab ca. 21:00
    Schier: Corona als Blaupause .… für sowas … wie eine "Klimadiktatur"
    KL: aber sowas sind doch VT

    https://​www​.ard​me​dia​thek​.de/​v​i​d​e​o​/​p​h​o​e​n​i​x​-​p​e​r​s​o​e​n​l​i​c​h​/​p​r​o​f​-​k​a​r​l​-​l​a​u​t​e​r​b​a​c​h​-​z​u​-​g​a​s​t​-​b​e​i​-​a​l​f​r​e​d​-​s​c​h​i​e​r​/​p​h​o​e​n​i​x​/​Y​3​J​p​Z​D​o​v​L​3​d​k​c​i​5​k​Z​S​9​C​Z​W​l​0​c​m​F​n​L​W​I​w​N​T​E​2​Y​m​N​k​L​T​l​k​N​T​k​t​N​D​Y​x​N​S​1​i​Y​j​h​i​L​W​I​3​N​m​M​w​Z​D​F​i​M​j​I​zYg

    aus
    https://duckduckgo.com/?q=uni+bielefeld+studie+corona+maßnahmen+in+a&ia=web

  2. [mit Framing von RND]
    "Jerusalema-Challenge": Klinik-Personal dreht Musikvideo
    RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND)
    13K subscribers

    1,268 views Feb 12, 2021
    Inspiriert von der "Jerusalema-Challenge", dreh­te nun das medi­zi­ni­sche Personal der Universitätsklinik Schleswig-Holstein ein eige­nes Tanz-Video. Krankenpflegerinnen und Krankenpflegern bis hin zu den Feuerwehrleuten lern­ten Mitarbeiter des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein den Tanz für die Social-Media-Challenge.

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    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​m​p​6​J​D​Q​d​A​CjQ

    hier das Original (?)

    Jerusalema-Challenge am UKSH in Kiel und Lübeck
    UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
    6.55K subscribers
    From a sta­te appro­ved heal­th­ca­re pro­vi­der of Germany
    Learn how health sources are defi­ned by the World Health Organization

    1,763,031 views Jan 16, 2021
    Bei all dem Stress, den Belastungen und Strapazen – es muss auch Zeit für Hoffnung und Unbeschwertheit geben! Dafür haben unse­re Kolleginnen und Kollegen in den ver­gan­ge­nen Wochen ihr Herz in die Hand genom­men und ein tol­les Zeichen gesetzt! Es ist so schön zu wis­sen, in die­sen schwe­ren Zeiten ein groß­ar­ti­ges Team zu haben! Ihr seid fantastisch!

    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​U​B​X​k​j​2​B​J​Jes

    aus
    Apropos Aufarbeitung.

    Das ist übri­gens in mei­nen Augen noch immer DAS Zeitdokument zu Corona:

    Die töd­lich­ste Seuche seit der schwar­zen Pest, zusam­men­ge­fasst in einem Video.

    Mit Dank ans Uniklinikum Schleswig-Holstein.
    https://​get​tr​.com/​p​o​s​t​/​p​3​7​n​2​a​m​1​bb8

    Zur Auslastung der Intensivstationen siehe
    https://​inten​siv​sta​tio​nen​.net/​i​n​t​e​n​s​i​v​s​t​a​t​i​o​n​s​a​u​s​l​a​s​t​u​n​g​/​s​c​h​l​e​s​w​i​g​-​h​o​l​s​t​e​i​n​-​i​n​t​e​n​s​i​v​a​u​s​l​a​s​t​u​n​g​/​#​G​0​1​002
    aus
    https://​inten​siv​sta​tio​nen​.net/

  3. Logisch. Die gan­zen CO2- und Klimaschutzmaßnahmen brin­gen genau­so­viel wie die Coronaschutzmaßnahmen. Neulich auf dem Weg zur Börse, brau­ste ein Ruf wie Donnerhall aus der T€DI-Halle:

    Wozu soll denn die­ser gan­ze Scheiß hier gut sein!? Das braucht doch kein Mensch!? 

    Da kam ein Wanderer des Weges und mein­te: Das ist genau­so wie mit den Impfstoffen. Die braucht auch keiner!

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