RKI-Protokolle, nächste Runde (64): "Generell viele direkte Arbeitsaufträge vom BMG[,] die in die wissenschaftliche Hoheit des RKI eingreifen"

Was die inter­na­tio­na­le Lage angeht, muß sich der Krisenstab am 9.9.20 mit mage­ren Tendenzen begnü­gen. Unter "Top 10 Länder nach Anzahl neu­er Fälle/​letzte 7 Tage" heißt es: "Brasilien schwankt zwi­schen Zu- und Abnahmen, anson­sten kei­ne beson­de­ren Änderungen". Möglichst unter der Decke blei­ben soll­ten die­se Informationen, auch wenn sie nicht zu den Schwärzungen gehören:

Das Dokument gibt es hier. Gelbe Hervorhebungen stam­men von mir. Hier geht es nur um die bis­lang geschwärz­ten und gera­de frei­ge­ge­be­nen Stellen der Protokolle des Krisenstabs. Die Auswertungen der "1. Staffel" gibt es nach­zu­le­sen über die Kategorie _​Zu den RKI-Papers (Krisenstab-Protokolle) _​.

"National" wird zum R‑Wert berich­tet: "Reff=0,88 7T Reff=0,95 (HH hat nicht über­mit­telt)".

"Generell viele direkte Arbeitsaufträge vom BMG die in die wissenschaftliche Hoheit des RKI eingreifen"

Vermutlich wegen der Urlaubszeit, oder weil eigent­lich kaum etwas los ist, wer­den vie­le Tagesordnungspunkte gar nicht bespro­chen. In TOP 7 "RKI-Strategie Fragen" ist jetzt ent­schwärzt (rot gerahmt) zu lesen:

Nicht doku­men­tiert ist das wahr­schein­li­che "Gewöhnt Euch dran!" von Lothar Wieler.

In TOP 9 "Labordiagnostik" war bis­her schon frei les­bar die Frage "Wird in Deutschland ins­ge­samt auf Atemwegserreger mehr gete­stet als anders­wo? Hierzu ist den anwe­sen­den Personen nicht mehr bekannt". Zur WHO heißt es bezüg­lich der Influenza-Entwicklung, daß "sie im Sommer prak­tisch kei­ne Informationen erhal­ten haben und aktu­ell eine sehr mage­re Datenbasis gege­ben ist".


"Covid 19 Sterberate sehr niedrig"

Am 11.9.20 schwä­chelt man wei­ter. Zur inter­na­tio­na­len Lage gibt es gar nichts. Für D ist zu lesen: "Werte befin­den sich ins­ge­samt auf einer Plateau-Phase", es wird ein neu­er Todesfall gemel­det, "Covid 19 Sterberate sehr nied­rig".

Wieder wer­den meh­re­re TOPs gar nicht bespro­chen. Im ent­schwärz­ten TOP 7 "RKI-Strategie Fragen" ist zu erfah­ren, wie Lauterbach sich in die Entscheidungsfindung drän­gelt und prompt Chaos produziert:

In einem von Lothar Wieler ein­ge­brach­ten Punkt heißt es dort:


Das war's. Die näch­ste Sitzung fin­det am 14.9.20 statt. Die inter­na­tio­na­len Daten sind spär­lich oder schlicht falsch wie die­se: "Indien mel­det Tagesrekorde, Hotspot Marrakesch über 1 Mio Fälle /​Tag". Laut coro​na​-in​-zah​len​.de kam ganz Indien in vier Jahren auf ins­ge­samt 45 Millionen "Fälle" (in der BRD sol­len es knapp 40 Millionen sein, dafür ist die Boosterquote in D aber vier Mal so hoch wie in Indien…). Auch "National" gibt man sich spar­sam, viel mehr als "7T Reff=1,04" gibt es nicht.

"Mission Kommission Macron"

Was aus der irri­tie­ren­den Mission gewor­den ist, die nun ent­schwärzt in TOP 2 "Internationales" ver­mel­det wird, habe ich nicht her­aus­fin­den können:

Auch nicht, ob Frankreich sich nach dem Gespräch ver­bes­ser­te. Der Text ist aber eine gute Gelegenheit, an Macrons Worte aus dem März 2020 zu erinnern:

»Macron und der sechs­fa­che Krieg
Es hör­te sich wie eine Generalmobilmachung an, was der fran­zö­si­sche Präsident in sei­ner Fernsehansprache nach den Klängen der Marseillaise ver­kün­de­te. Frankreich ste­he im Krieg gegen einen „unsicht­ba­ren Feind“, schärf­te er sei­nen Landsleuten ein und damit auch nie­mand die Botschaft über­hö­re, wie­der­hol­te er das Wort vom Krieg gleich sechs Mal.«
faz​.net (17.3.20)

Auch dies­mal stell­te die Sitzung ein kur­zes Vergnügen dar, erneut wur­den vie­le Tagesordnungspunkte gar nicht besprochen.


"Fußballmannschaft mit 10 Spielern und der Trainer wurden positiv getestet"

Wie in den Sitzungen zuvor ist die Teilnehmerzahl am 16.9.20 arg begrenzt, Wieler und Schaade neh­men auch dies­mal nicht teil. International wie zu Hause ist alles beim Alten, "BY (17/​100 000) höch­ste Inzidenz". Man läßt sich lang­wei­len mit sol­chen ent­schwärz­ten Details:

Wieder ist ein schö­nes Transparenzbeispiel zu fin­den in TOP 5 "Kommunikation". Entschwärzt wur­de das rot Markierte:

Da wir wis­sen, wie es wei­ter­ging, kön­nen wir nicht sagen "Die Luft ist raus", wenn die letz­ten Protokolle auch ganz die­sen Eindruck vermitteln.


Am 18.9.20 sind die Präsidenten wie­der an Bord des düm­peln­den Krisenstabs. Doch auch sie kön­nen nichts Besorgniserregendes bei­tra­gen. Aus dem vor vier Tagen Berichteten "über 1 Mio Fälle /​Tag" allein in Marrakesch wird nun: "Indien wei­ter an 1. Stelle, mehr als 90.000 Fälle/​Tag". In D gibt es "anstei­gen­de Fallzahlen" die nicht bezif­fert wer­den, aber: "In die­ser KW über 9.600 pos. Tests, pos. Rate 0,76%". Auf eine merk­wür­di­ge Frage gibt es eine merk­wür­di­ge Antwort: "Woran liegt es, dass es weni­ger Testzahlen als Fälle sind? Es wird län­ger gewar­tet bis zur Testwiederholung".

Shit happens

Passend in TOP 5 "Kommunikation" ist jetzt zu lesen:


"Der Kontinent mit den meisten betroffenen Ländern ist Europa"

Angesichts der an die­sem Tag ver­kün­de­ten Verschärfungen der "Maßnahmen" erstaunt, daß Wieler und Schaade an der Sitzung vom 21.9.20 nicht teil­neh­men. In den inter­na­tio­na­len TOP Ten schiebt sich Musterknabe Israel vor Mexiko, anson­sten: "Wenig ver­än­dert im Vergleich zur letz­ten Woche" und Nonsens-Informationen wie "Der Kontinent mit den mei­sten betrof­fe­nen Ländern ist Europa". So gese­hen hat Australien, über das lan­ge nichts zu mehr zu lesen war, kei­ne Chance. "Kroatien schwankt".

Erstmals wird halb­wegs Substantielles zu Schweden mit­ge­teilt; das war nicht geschwärzt:

Wird dort ein­fach sorg­fäl­ti­ger gete­stet? "National" gibt es gewohnt Widersprüchliches: "7‑T.-Inz gestie­gen, höch­ster Wert seit April; R‑Wert sta­bi­li­siert um die eins; ITS kei­ne Änderungen". Und "Über 30 LK >25–50 Fälle/100.00 Einw.".

"Abgestimmte Sprachregelung zum gegenwärtig niedrigen Anteil der Sterbefälle"

Ebenfalls schon bis­her les­bar war die­se Passage:

Das ist unschön für die wei­te­ren Pläne. Deshalb:

Entsprechend war im RKI-Lagebericht vom 22.9.20 zwar gar nichts dazu in der "Zusammenfassung der aktu­el­len Lage" zu lesen, spä­ter aber immerhin:

Wieder wer­den vie­le ande­re Punkte gar nicht besprochen.

Was macht Jens Spahn daraus?

Blicken wir zunächst auf die Entwicklung aus dem genann­ten Lagebericht:

Dabei ist allen­falls die blaue Kurve aus­sa­ge­kräf­tig. Denn über die­ser Grafik wird erklärt:

»Abbildung 2 zeigt die dem RKI über­mit­tel­ten Fälle mit Erkrankungsdatum seit dem 01.03.2020. Bezogen auf die­se Fälle ist bei 100.710 Fällen (37%) der Erkrankungsbeginn nicht bekannt bzw. sind die­se Fälle nicht sym­pto­ma­tisch erkrankt. Für die­se Fälle wird in Abbildung 2 daher das Meldedatum ange­zeigt

Dennoch pas­siert dies:

Dort wird auf ein Interview mit der "Rheinischen Post" vom glei­chen Tag ver­wie­sen. Darin igno­riert er bei ver­schie­de­nen Themen die Einschätzungen des RKI, das die Gefahr durch "Reiserückkehrer" nicht sieht und Antigen-Schnelltests skep­tisch beur­teilt. "Fieberambulanzen" waren nie ein Thema beim Krisenstab. Sie blei­ben auch eine Schnapsidee des Ministers. Wir lesen:

»Die Corona-Infektionszahlen stei­gen gera­de deut­lich an. Wo lie­gen die Ursachen?

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: Durch den Rückreiseverkehr nach den Sommerferien sind die Infektionszahlen im gesam­ten Bundesgebiet gestie­gen. Weitere Ursachen für grö­ße­re Ausbrüche sind Feiern, gesel­li­ges Beisammensein, Hochzeiten, reli­giö­se Zusammenkünfte.

Als zuletzt die Infektionszahlen so hoch lagen, wur­de alles dicht­ge­macht. Nun wer­den die Stadien wie­der für Publikum geöff­net und in NRW wird über den Karneval ver­han­delt. Wäre nicht mehr Vorsicht angezeigt?

Spahn: Es gibt eine Vereinbarung der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin von vor drei Wochen. Danach soll­ten vor­erst kei­ne wei­te­ren Öffnungsschritte mehr gegan­gen wer­den. Daran möch­te ich aus­drück­lich erin­nern. Die Vereinbarung bleibt ange­sichts der stei­gen­den Infektionszahlen wei­ter aktuell…

Das RKI hat nun noch wei­te­re Regionen zu Risikogebieten erklärt. Das bedeu­tet zwar kein Reiseverbot – raten Sie den­noch ab?

Spahn: In unse­ren direk­ten Nachbarländern lie­gen die Infektionszahlen teil­wei­se acht­mal so hoch wie in Deutschland. Das soll­te jedem Reisenden zu Denken geben [sic]. Generell gilt auf Reisen das­sel­be wie für zu Hause: Abstand hal­ten, Hygieneregeln befol­gen, Alltagsmaske nut­zen. Das macht den Unterschied. Nicht not­wen­di­ge Reisen in Risikogebiete soll­te man ganz ver­mei­den. Ich weiß, dass das hart ist, wirt­schaft­lich für die Reiseveranstalter und per­sön­lich für die­je­ni­gen, die einen Urlaub lan­ge geplant hat­ten. Aber wir haben mit Ischgl und dem Sommerurlaub erlebt, was nun auch für den anste­hen­den Herbst- oder Weihnachtsurlaub droht: Dass durch Reiserückkehrer die Infektionszahlen stei­gen. Und dass durch zurück­keh­ren­de Familien Infektionen in Schulen und Kitas getra­gen wer­den können…

Was wol­len Sie zudem ändern?

Spahn: Bereits been­det haben wir die kosten­lo­sen Tests für Reiserückkehrer aus Nicht-Risikogebieten. Zum Oktober wird das Bundesinnenministerium die Vorgaben der Quarantäne-Zeit für Rückkehrer aus Risikogebieten anpas­sen. Außerdem sol­len Antigen-Schnelltests Bestandteil der Teststrategie wer­den. Das wäre ein qua­li­ta­ti­ver Schritt nach vor­ne. Wir haben die Testkapazitäten enorm hoch­ge­fah­ren. Allein in den letz­ten vier Wochen wur­de etwa ein Drittel aller Tests seit Beginn der Pandemie gemacht…

Wir brau­chen im Herbst regio­nal und lokal soge­nann­te Fieberambulanzen, an die sich Patienten mit klas­si­schen Atemwegssymptomen wie Corona und Grippe wen­den können…

Ein posi­ti­ver Befund: Die Kliniken in Deutschland waren wäh­rend der Corona-Hochphase kei­nen Moment über­for­dert. Deutschland war froh um sei­ne oft kri­ti­sier­ten gro­ßen Kapazitäten. Wird die­se Erkenntnis etwas an Ihren Plänen für die Krankenhausreform ändern?

Spahn: Die Kliniklandschaft hat sich in der Krise bewährt – auch mit ihrer Kompetenz in der Fläche…«
bun​des​ge​sund​heits​mi​ni​ste​ri​um​.de (21.9.20)

Auch in einem dort ver­link­ten Video ver­brei­tet Spahn ver­fälsch­te Informationen:

(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)

8 Antworten auf „RKI-Protokolle, nächste Runde (64): "Generell viele direkte Arbeitsaufträge vom BMG[,] die in die wissenschaftliche Hoheit des RKI eingreifen"“

  1. Nur weil es nicht in Statistiken erfasst oder in Medien pro­pa­giert wird, bedeu­tet es nicht, dass es nicht exi­stiert, son­dern nur, dass es nicht erfasst oder dar­über berich­tet wird. Es macht es auch nicht weni­ger kata­stro­phal, son­dern nur noch schlim­mer für die betrof­fe­nen Menschen, die allei­ne gelas­sen werden.

    "Vor den Channel 7 Studios Melbourne/​Australien:
    Nach der Ausstrahlung einer Frage & Antwort- Sendung zum Thema Impfnebenwirkungen in der von „unglück­li­chen Zufällen“ gespro­chen wur­de, sah der Eingangsbereich heu­te so aus.
    Jul 2"
    https://t.me/rosenbusch/21480

  2. Was ist zu tun?

    "Warum das Ganze?

    Weil die klei­ne Minderheit, der fast die gesam­ten rele­van­ten (ver­blie­be­nen) Produktionsmittel des Westens gehö­ren, mit Pharmaka Gemeinschaftseinkommen aus heu­ti­gen Krankenkassenbeiträgen oder zukünf­ti­gen Steuermitteln (Letzteres bei der Ausgabe von Staatsanleihen) in pri­va­tes Einkommen ver­wan­deln kann: Wir alle zah­len dafür, dass die Pharmaindustrie den Propagandaopfern oder den unter staat­li­chem Impfzwang ste­hen­den (die Soldaten wur­den erst letz­ten Monat von der Impfpflicht befreit) Gift ver­kauft und die Gewinne dar­aus den Eigentümern zuflie­ßen, wäh­rend Millionen von Impfopfern im Verlauf ihres Martyriums wei­te­re Milliarden an Pharmakakosten erzeu­gen, für die wir dann auch noch alle zahlen.

    Es gibt kaum ein bes­se­res Renditemodell, als die Allgemeinheit dafür zah­len zu las­sen, einen mög­lich­sten hohen Teil der Bevölkerung zu ver­gif­ten und ihr dann auch noch die Kosten für die Behandlung der dadurch ver­ur­sach­ten Schäden auf­zu­bür­den. Den rele­van­ten Eigentümern der Pharmakonzerne gehö­ren auch die Medien- und Internetkonzerne, mit denen die Menschen durch Propaganda in die Impfung getrie­ben wer­den. Ein bei­na­he sowje­ti­sches System, nur dass das Eigentum pri­vat ist, wäh­rend die Eliten der UdSSR es als Gemeinschaftseigentum bezeich­ne­ten, es aber genau­so kon­trol­lier­ten wie unse­re Oligarchen das ihrige.
    Was kön­nen wir tun?

    Jeder ein­zel­ne Mensch kann die Maßnahmen ver­wei­gern. Denn wäh­rend der COVID-Pseudopandemie haben die Menschen vor allem aus Angst um ihr Leben die Vorgaben der Regierung befolgt. Sie haben den Regierungen ver­traut und geglaubt. Ob sie das dem­nächst nach dem Ende der “Interpandemiephase” und dem Beginn neu­er syn­the­ti­scher Pseudopandemien noch tun wer­den, ist nicht klar.

    Jedenfalls ist es aber ab einer gewis­sen Verweigerungsquote – etwa 30 bis 40, bes­ser über 50 Prozent – nicht mehr mög­lich, Maßnahmen auf­recht­zu­er­hal­ten oder zu erzwin­gen. Daher ist der pas­si­ve Widerstand das wich­tig­ste Mittel der Verhinderung einer neu­en Pseudopandemie. Wenn das jeder tut, wirkt das; es ist dann egal, wie sehr Meinungen online mit Hilfe von NetzDG, Digital Services Act, Online Safety Act oder ande­ren Zensurgesetzen gelöscht und zum Verstummen gebracht wer­den. Wenn das Vertrauen ein­mal weg ist, kann man es durch Zensur auch nicht wiederherstellen. "

    https://​www​.ach​gut​.com/​a​r​t​i​k​e​l​/​m​i​t​_​g​e​n​s​p​r​i​t​z​e​n​_​g​e​g​e​n​_​d​i​e​_​s​y​n​t​h​e​t​i​s​c​h​e​_​g​r​i​p​p​e​p​a​n​d​e​mie

    1. Der Zynismus in dem Artikel ist schwer zu ertra­gen. Alte immun­schwa­che Menschen "infi­zie­ren sich leicht mit dem Virus, ent­wickeln eine Viruspneumonie und ster­ben dann gege­be­nen­falls einen fried­li­chen Tod… In Jahren mit schwer­wie­gen­den Grippeepidemien wie 1968 der Hong-Kong-Grippe (Stamm H3N2 Influenza A) kön­nen auch 100 bis 150 Tausend Menschen dar­an ster­ben, ver­ein­zelt auch jun­gen Patienten. In Berlin waren 1968 des­we­gen die Friedhöfe und Krematorien über­la­stet. Solche Virusepidemien sind nor­mal und gehö­ren zu unse­rer Existenz".

      Das Befeuern der Urteile in der Blase, wonach die WHO "heu­te gar kei­ne Glaubwürdigkeit mehr hat", mag die Herzen dort erwär­men, hat mit der Wirklichkeit aber wenig zu tun. Ähnlich ver­hält es sich mit der nicht beleg­ten Behauptung: "Wir wis­sen, dass min­de­stens 2 bis 3 Prozent der Impflinge sehr stark geschä­digt wer­den und vie­le von ihnen ster­ben". Prasselnder Beifall ist da auch sicher bei der Behauptung des Renditemodells, "einen mög­lich­sten hohen Teil der Bevölkerung zu ver­gif­ten". Oder beim so stump­fen wie fal­schen "Den rele­van­ten Eigentümern der Pharmakonzerne gehö­ren auch die Medien- und Internetkonzerne", gepaart mit der Urangst der Konservativen, so ein "bei­na­he sowje­ti­sches System" beschrei­ben zu wollen.

      Das alles ist nicht erstaun­lich bei dem anony­men Autor, der "als Berater für pri­va­te Anbieter des Gesundheitssystems" arbeitet.

      1. @aa:
        ich kann bei dem von dir zitier­ten Beispiel, auch beim böse­sten Willen, kei­nen Zynismus erken­nen (und selbst wenn: dann leicht zu ertragen).
        Die Nüchternheit fin­de ich regel­recht erfri­schend – im Gegensatz zu den mora­lin­be­sof­fe­nen Aussagen der Rechtgläubigen ("… das dür­fen wir nicht zulas­sen …" oder "No one is safe, until ever­yo­ne is") bei gleich­zei­ti­ger Knüppelschwingung.

        Für die Anonymität des Autors (egal ob er über­haupt, und wenn ja für wel­che "pri­va­ten Anbieter des Gesundheitssystems" arbei­tet) gibt es sicher gute Gründe:
        – Nachteile, die er wegen sei­ner "Beiträge" im pri­va­ten und/​oder geschäft­li­chen Umfeld zu befürch­ten hätte
        – (Achtung, VT!) es gibt ihn (als natür­li­che Person) gar nicht, jeden­falls nicht als (pro­mo­vier­ten?) "Arzt und Biochemiker" (m/​w/​d), son­dern nur als eine unbe­stimm­te Gruppe von Propagandisten, die völ­lig ande­re Interessen ver­tre­ten (z.B. "Deligitimierung des Staates" o.ä. – was man den Gutaxlern ja gene­rell unterstellt).

        Deine Kritik an der Polemik in den ande­ren Beispielen tei­le ich allerdings:
        – wer-auch-immer die Glaubwürdigkeit der WHO wann und wie bei wem-auch-immer gemes­sen haben mag(?)
        – die bereits seit Jahren behaup­te­ten 2–3% "geschä­dig­ten Impflinge" oder
        – das Level an Bösartigkeit bei Profiteuren von-was-auch-immer (jeden­falls jen­seits "nor­ma­ler" Geschäftsinteressen).

        Mich stört ledig­lich, dass die Interessen von "Joachim Ziegler" unklar sind
        (ähn­lich wie z.B. bei https://​en​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​M​i​c​h​a​e​l​_​Y​e​a​don ,
        der von Pfizer, als "Berater", zur Konkurrenz wech­sel­te: Novartis, mit z.T. völ­lig ande­ren Interessen als "wir": Schwächung eines Konkurrenten und/​oder Konzentration auf Produkte zur Behandlung statt Prävention).
        Wäre inter­es­sant "con­flicts of inte­rests" in sei­nen Publikationen (if any, unter Klarnamen) zu kennen.

  3. Das Chaos ist nur gespielt. Es ist ein bil­li­ger Propaganda-Trick und in die­sem Fall soll er dazu die­nen, eine extrem unbe­re­chen­ba­re Gefahr für die gan­ze Menschheit zu zeichnen.

  4. Brüller! Das (ur-indi­sche) "Marrakesch" (das mit der Million Einwohner und des­we­gen sicher "über einer Mio Fälle/​Tag")!
    Gemeint war wohl der indi­sche Bundesstaat "Maharashtra" (mit mehr als 100 Mio Einwohnern), den die Spellcheckerin (oder der Protokollant?) irgend­wann eben­so kri­tik­los und schmerz­frei über­nah­men wie sämt­li­chen ande­ren Müll (ab Mai 2020 gefühlt > 50% des Protokollinhalts).

    Die Banalität des Vorgangs ken­nen alle, die das lang­wei­li­ge Standard-Prozedere von Online-Konferenzen im öffent­li­chen Dienst (z.T. jah­re­lang) ertra­gen mussten.
    Schleife:
    – Protokoll: wird vor­ge­fer­tigt (meist von unter­schied­li­chen Individuen, rol­lie­rend), gemäß Input der ver­schie­de­nen Abteilungen, und dann ein paar Stunden vor dem Termin an alle versandt
    – Konferenzblaba: meist nur Vorlesung eben­die­ses Inputs durch Fachabteilungen; Fragen und/​oder Diskussion, wenn über­haupt: mäßig (die mei­sten gucken eh nur gelang­weilt in die Kamera und hof­fen, dass es bald vor­bei ist)
    – Protokoll wird danach (evtl. leicht ange­passt) archi­viert und ver­sandt (liest eh nie­mand), sowie eine neue "pro­to­kol­lie­ren­de Person" für's nex­te Mal bestimmt.

    Korrekturschleifen gibt es nur in Organisationen, die haupt­säch­lich mit sich selbst (incl. Hauen und Stechen zwi­schen ein­zel­nen Unterorganisationen/​Personen) beschäf­tigt sind. Also: wel­che Person/​Abteilung ist am wich­tig­sten? Bekommt mehr Personal, Material und damit Reputation? Wird auf­ge­wer­tet, befördert?
    Dort wird natür­lich jedes Protokoll vor Archivierung/​Versand akri­bisch nach mglw. ent­hal­te­nen Vor- oder Nachteilen für die eige­nen Zwecke unter­sucht, schließ­lich kann jedes Komma in einem pro­to­kol­lier­ten Zitat (kriegs-!)entscheidend sein.
    Erst dann wird's "geneh­migt".

    Beim RKI war's egal, man gab ja Entscheidungsvorlagen für die gesam­te Bevölkerung (weni­ger für sich selbst, denn Einfluss auf etwa­ige eige­ne "Quarantäne" oder "Isolation" muss­te man ja, wie eben­falls doku­men­tiert, nicht befürch­ten) und damit, dass der Stuss irgend­wann auch von "Externen" nach­ge­le­sen wer­den könn­te rech­ne­te man offen­sicht­lich nicht. Für die "Brandmauer" an Rechtsbeiständen (auf Kosten der Gesamtbevölkerung), um "not­falls" genau dies zu ver­hin­dern, war ja not­falls gesorgt.
    Diese "Brandmauer" (Respekt vor der Verzögerung von immer­hin über einem Jahr!) war zwar erfolg­rei­cher als die "Maßnahmen" und "Notbremsen" gegen die x‑ten "Wellen", aber anson­sten – eben­so wie die­se – nur schweineteuer.
    Immerhin: es hat sich (höchst­wahr­schein­lich) nie­mand (zumin­dest nicht aus dem RKI) getraut, die Originale ein biss­chen "auf­zu­hüb­schen". Bissl schwar­zes Makeup, e basta!
    Aber trotz die­ser eher beru­hi­gen­den Unterstellung:
    in die­sem Fall beque­men sich die Rechtgläubigen mit Ignorieren, Herunterspielen oder gar (beson­ders ein­fäl­tig) mit einer angeb­lich dadurch ersicht­li­chen "wis­sen­schaft­li­chen" Vorgehensweise des RKI.

    In ande­ren Fällen, z.B. wenn es um schwer zu mani­pu­lie­ren­de und weit­ge­hend unstrit­ti­ge Daten (Anzahl der Todesfälle gesamt) geht, kommt es fast immer zu plum­pen Statistik-Tricksereien und/​oder Zirkelschlüssen:
    – abso­lu­te Todeszahlen für die Berechnung der "Übersterblichkeit" ver­wen­den: aha! "Pandemie" bewiesen!
    – falls, mit­tels "alters­ad­ju­stier­ter" Berechnung, kei­ne signi­fi­kan­te "Übersterblichkeit" erkenn­bar, so ist damit sowohl die angeb­li­che Wirksamkeit der "Maßnahmen" bewie­sen als auch eine "Pandemie", die "wüte­te" (da ja die "Pandemie" unstrit­tig ist, und es bei einer "Pandemie" nun mal zwei­fels­oh­ne immer zu "Übersterblichkeit" kommt – sonst wär's ja keine)
    schwie­rig – aber trotz­dem für Predigten brauch­bar – wird's, wenn gegen die "Pandemie" ein "wirk­sa­me Impfstoffe" ver­ab­reicht wer­den, aber ab die­sem Zeitpunkt trotz­dem auch (alters­ad­ju­stier­te) "Übersterblichkeiten" akten­kun­dig sind.
    Dann ent­blö­den sich die Verteidiger des rech­ten Glaubens nicht, die fol­gen­den ("wis­sen­schaft­li­chen"?) Nebelkerzen in die schlecht gelüf­te­ten Innenräume zu schmeißen:
    – es müs­sen neue (natür­lich "töd­li­che­re") "Virusvarianten" gewe­sen sein
    – die Bevölkerung sei ab 2021 "pan­de­mie­mü­de" gewe­sen und habe dadurch die tol­len, wirk­sa­men "Maßnahmen" nicht mehr sooo gut eingehalten
    – da (mit­tels "Modellrechnungen") die "Impfstoffe" sound­so­vie­le Menschenleben geret­tet haben, sei durch die­se, gera­de noch recht­zei­ti­ge(!), die "pan­de­mie­be­ding­te Übersterblichkeit" immer­hin gerin­ger als "model­liert" ausgefallen
    – anson­sten sei­en zu gerin­ge "Impfquoten" dafür ver­ant­wort­lich, sowie:
    – "Long-Covid"
    – etc. pp.
    q.e.d.

    Disclaimer:
    Aus den Daten zur Übersterblichkeit zu schlie­ßen, dass die­se ab 2021 (nur!) auf die sprit­zi­gen "Immunisierungen" zurück­zu­füh­ren sei, hal­te ich (fast) für eben­so gewagt.
    Leider gibt es ja kei­ne ran­do­mi­sier­te, dop­pel­blind "unge­impf­te", von Propaganda und "Maßnahmenterror" unver­gif­te­te Kontrollgruppe (mehr).
    Bei den eher "impf­fau­len" AfrikanerInnen gab es zwar auch (z.T. wesent­lich) gerin­ge­ren bis über­haupt kei­nen "Maßnahmenterror" (Tansania), aber die Meldezuverlässigkeit dor­ti­ger Standesämter dürf­te nicht mit der von Industrieländern ver­gleich­bar sein.
    Für mich spricht, vor allem, ver­gli­chen mit der "Übersterblichkeit" in einer "Kontrollgruppe-light" (Schweden: BRD-ähn­li­che "Impfquote", weit­ge­hend sogar ohne Druck erzeugt, nur mick­ri­ge, "emp­foh­le­ne Maßnahmen", Propaganda weit­ge­hend nur von außen, zuver­läs­si­ge Standesämter). Daran ändert auch das rum­ei­ern­de Staunen der Au-TorInnen die­ses Beitrags nichts: https://​www​.zdf​.de/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​p​a​n​o​r​a​m​a​/​c​o​r​o​n​a​-​u​e​b​e​r​s​t​e​r​b​l​i​c​h​k​e​i​t​-​s​c​h​w​e​d​e​n​-​1​0​0​.​h​tml .

    Am wahr­schein­lich­sten erscheint mir ein bekann­ter, wenn­gleich weit­ge­hend unbe­ach­te­ter Faktor:
    STRESS,
    der absicht­lich (wegen einer angeb­li­chen "Notlage") oder (grob) fahr­läs­sig her­bei­ge­führt und über 3 Jahre hin­weg (durch rei­nen Trotz/​Wahnsinn) auf­recht­erhal­ten wur­de. Dabei müss­te man natür­lich, schwer mess­ba­re, unter­schied­li­che Mentalitäten (Klischee: hie der coo­le, gelas­se­ne Nordeuropäer, da der zu Theatralik und Dramatisierung nei­gen­de Südi) und Resilienz berücksichtigen.

    Nachtrag:
    Bei die­sem schön erklär­ten Flyer
    https://​www​.kli​ma​fak​ten​.de/​s​i​t​e​s​/​d​e​f​a​u​l​t​/​f​i​l​e​s​/​d​o​w​n​l​o​a​d​s​/​p​l​u​r​v​g​r​u​n​d​k​u​r​s​-​d​e​s​i​n​f​o​r​m​a​t​i​o​n​a​3​w​e​b​.​pdf
    kön­nen sowohl Recht- als auch Ungläubige die (z.T. plum­pen) Tricks (die natür­lich immer nur "die ande­ren" anwen­den) erkennen.
    Ich wür­de aller­dings den ersten Satz nach der "DESINFORMATION"
    ("Ob bei der Erderhitzung, der Wirksamkeit von Impfungen oder den Gesundheitsgefahren durch Auto­Abgase:") erset­zen durch:
    "Ob bei der (Un-)Wirksamkeit von Klimaschutz-Maßnahmen, Impfungen oder NPIs (Nicht-phar­ma­ko­lo­gi­schen Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung), Gesundheitsgefahren durch Luftverschmutzung, Müll oder Rauchen und Saufen:".

  5. hen­ning rosenbusch

    @h_rosenbusch
    ·

    20m
    „Diese Praxis ist in der Branche als „Publikationsbias“ bekannt. 

    „Prestigeträchtige Magazine publi­zie­ren am lieb­sten Erfolge“,
    sagt Ioannidis – und die soll­ten mög­lichst spek­ta­ku­lär ausfallen: 

    „Tote stö­ren da.“ Eine ver­pass­te Gelegenheit, fin­det Ioannidis. Die erhel­len­de Debatte in der wis­sen­schaft­li­chen Community sei damit ausgeschlossen. 

    Im Fall von Biontechs Lungenkrebs-Präparat hät­te es dafür einen Ansatz gege­ben, so Wagner:

    „Zwei Patienten star­ben nach der Dosiserhöhung. Warum nutzt Biontech nicht die Gelegenheit, das im Fachjournal zu diskutieren?“ 

    Auf eine WELT-Anfrage nach den ver­schwie­ge­nen drei Toten hat Biontech nicht reagiert.“

    https://​media​.get​tr​.com/​g​r​o​u​p​6​/​g​e​t​t​e​r​/​2​0​2​4​/​0​7​/​0​3​/​1​6​/​9​0​b​a​a​2​c​0​-​5​0​e​8​-​c​8​4​0​-​b​5​e​4​-​1​1​e​c​d​c​f​d​8​5​f​3​/​8​b​b​d​3​f​8​e​d​3​1​9​5​7​d​6​c​8​4​e​7​8​5​8​d​3​2​3​4​7​d​d​_​7​6​8​x​0​.​jpg

    https://​www​.welt​.de/​p​o​l​i​t​i​k​/​d​e​u​t​s​c​h​l​a​n​d​/​p​l​u​s​2​5​2​3​2​2​5​4​2​/​B​i​o​n​t​e​c​h​s​-​K​r​e​b​s​m​e​d​i​k​a​m​e​n​t​-​T​o​t​e​-​z​u​-​v​e​r​s​c​h​w​e​i​g​e​n​-​i​s​t​-​e​i​n​-​N​o​-​G​o​.​h​tml

    https://​get​tr​.com/​p​o​s​t​/​p​3​8​0​c​e​s​6​477

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