Gruseliges von rechts bis durchgeknallt

Sind sieben Weißkittel "die Ärzte und medizinischen Wissenschaftler der Welt"?

Aus dem Mai 2022:

Ich ste­he zu mei­nem anti­au­to­ri­tä­ren Reflex. Auch wenn mir man­che ihrer Argumente ein­leuch­ten, hege ich ein Mißtrauen gegen Menschen, die ihre Kompetenz dar­stel­len wol­len, indem sie sich Weißkittel über­wer­fen. Seit Monaten agie­ren zum Teil hoch ange­se­he­ne ExponentInnen der kri­ti­schen Corona-Szene unter dem anma­ßen­den Titel "Global Covid Summit". Eine nie­mals beleg­te Zahl von 17.000 ÄrztInnen und WissenschaftlerInnen soll Erklärungen unter­zeich­net haben, die mit "Wir, die Ärzte und medi­zi­ni­schen Wissenschaftler der Welt" begin­nen. Ein aktu­el­les Video der Gruppe ist hier* zu sehen.

Es geht um die Darstellung einer sehr schlich­ten Erklärung der Corona-Politik:

»Die Patienten wer­den wei­ter­hin zwangs­wei­se ein­ge­sperrt, was ihrer Gesundheit, ihrer beruf­li­chen Laufbahn und der Ausbildung ihrer Kinder scha­det und die für die Zivilgesellschaft wich­ti­gen sozia­len und fami­liä­ren Bindungen zer­stört. Dies ist kein Zufall. In dem Buch mit dem Titel "COVID-19: The Great Reset" hat die Führung die­ses Bündnisses ihre Absicht klar zum Ausdruck gebracht, COVID-19 als "Chance" zu nut­zen, um unse­re gesam­te glo­ba­le Gesellschaft, Kultur, poli­ti­schen Strukturen und Wirtschaft neu zu gestalten…

Die Aufgabe des Globalen COVID-Gipfels besteht dar­in, die­se insze­nier­te Krise zu been­den, die der Welt unrecht­mä­ßig auf­ge­zwun­gen wur­de, und offi­zi­ell zu erklä­ren, dass die Handlungen die­ser kor­rup­ten Allianz nichts Geringeres als Verbrechen gegen die Menschheit darstellen…«

Das ist in mei­nen Augen mar­tia­li­scher Populismus anstel­le einer Analyse. Das in Klaus Schwab per­so­ni­fi­zier­te Böse läßt den Blick auf die auch natio­na­len Verantwortlichen ver­schwim­men. Dabei wäre eine Reduktion auf wirt­schaft­li­che Interessen an der Goldgrube und anders­wo ähn­lich kurz­sich­tig wie die Annahme einer glo­ba­li­sti­schen Verschwörung. Das kom­ple­xe Geflecht aus öko­no­mi­schen und macht­po­li­ti­schen Interessen, psy­cho­lo­gi­scher Kriegsführung und erwünsch­ter bedin­gungs­lo­ser Kontrolle bedarf umfas­sen­de­rer Analysen. Je näher wir die Handelnden in der kon­kre­ten Lebenswelt der Menschen ver­or­ten kön­nen und je weni­ger fern sie ver­meint­lich unan­greif­bar in den Davoser Bergen agie­ren, um so sicht­ba­rer wer­den Widersprüche und Möglichkeiten des Widerstands.

Eine Gefahr des Populismus liegt dar­in, daß angeb­lich gute Führer her­aus­ge­bil­det wer­den. Wir haben in unse­rem Land mehr­fach die Erfahrung machen müs­sen, daß die Fokussierung auf ein­zel­ne Personen der Szene zu Enttäuschungen füh­ren kann. Das kann zu tun haben mit deren Überforderung, aber auch mit Interessen, die nicht zwin­gend deckungs­gleich sind mit denen der Menschen, die sich Aufklärung ver­spre­chen. Auch bei den gezeig­ten Weißkitteln, oft­mals Geschäftsleute im Gesundheitsbereich, ist danach zu fragen.

Für mich bleibt es dabei, mög­lichst den müh­se­li­gen Weg eige­ner kri­ti­scher Recherche zu ver­fol­gen. Das wird nicht gehen ohne die Rezeption der Arbeit von Autoritäten, deren Einsatz ich nicht schmä­lern will. Sie soll­ten jedoch ähn­lich befrag­bar blei­ben wie die der "ande­ren Seite".

* Hier nicht mehr ver­füg­bar. Siehe jetzt the​high​wire​.com

Erstveröffentlichung coro​dok​.de, 16.5.22


Der Erzbischof, der Italien vor Corona-Globalisten und dem Überfall von Millionen Einwanderern retten will

Unter die­sem Titel gab es am 3.5.22 auf coro​dok​.de einen Bericht über den ita­lie­ni­schen Erzbischof Carlo Maria Viganò, der von nicht weni­gen als Bündnispartner ange­se­hen wur­de. Dort war zu lesen:

Nicht zwangs­läu­fig muß ein Erzbischof auch erz­re­ak­tio­när sein. Der Artikel vom 2.5. auf uncut​news​.ch unter dem Titel "Die Agenda der neu­en Weltordnung erfor­dert, dass Italien unter­geht" zeigt auf, daß mit­un­ter die Wahl zwi­schen Klerus und Cholera schwer fal­len kann:

»„In den Plänen der Neuen Weltordnung soll­te Italien erlie­gen, von Millionen Einwanderern über­fal­len wer­den, sei­ne katho­li­sche Identität ver­lie­ren, sei­ne Traditionen aus­lö­schen und an aus­län­di­sche mul­ti­na­tio­na­le Konzerne ver­kauft werden.“

Erzbischof Carlo Maria Viganò, ein ita­lie­ni­scher Erzbischof und ehe­ma­li­ger Apostolischer Nuntius in den Vereinigten Staaten, ist in meh­re­ren Punkten von der Parteilinie des Vatikans abge­wi­chen. Vor allem ist er in vie­len Angelegenheiten im Zusammenhang mit Covid ande­rer Meinung…

Er erklärt auch die Angriffe, die er auf­grund von geg­ne­ri­schen Globalisten und ihrer Neuen Weltordnung erlit­ten hat.«

Der letz­te Satz ver­deut­licht, daß es hier um einen Kampf zwi­schen ver­fein­de­ten Globalisten geht und dar­um, die Alte Weltordnung zu ret­ten. In einem Interview, das voll­stän­dig abge­druckt wird, heißt es:

»Dr. Armando Manocchia:
Beginnend mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–1965) sind die frei­mau­re­ri­schen Infiltrationen inner­halb der katho­li­schen Kirche immer grö­ßer gewor­den. Progressivismus und Relativismus wur­den als Waffen ein­ge­setzt, um die Treue zur Tradition zu unter­gra­ben. Hat Erzbischof Marcel Lefebvre, der 1988 von Johannes Paul II. exkom­mu­ni­ziert wur­de, des­halb geahnt, dass der Katholizismus am Abgrund steht?

Erzbischof Carlo Maria Viganò: Gewiss. Erzbischof Lefebvre war einer der weni­gen, sehr weni­gen Prälaten, die die kon­zi­lia­re Revolution anpran­gern woll­ten , da sie ihren sub­ver­si­ven Charakter ver­stan­den..

Ich ken­ne mich in den Grabenkämpfen der katho­li­schen Kirche zu wenig aus. Viganò spricht über eine "St. Galler Mafia":

»In ähn­li­cher Weise [wie das Weltwirtschaftsforum] plat­zier­te die­se Kabale von Verschwörern ihre Agenten auch in der römi­schen Kurie und in den peri­phe­ren Organen der Kirche, eben­so wie sie die kon­zi­lia­re Agenda gegen den Willen der Gläubigen durchsetzte.«

Satan am Werke

»Dr. Manocchia:
Die seit eini­ger Zeit der Ökumene ver­pflich­te­te [insti­tu­tio­nel­le] katho­li­sche Kirche scheint heu­te im Einklang mit der Zustimmungslogik der glo­ba­li­sti­schen Oligarchien die Schaffung einer ein­zi­gen Religion, eines Synkretismus anzu­stre­ben das mono­the­isti­sche Lehren und heid­ni­sche Überzeugungen wie den Andenkult der Pachamama ver­mischt: Ist das ein Mord oder eher eine selbst­mör­de­ri­sche Geste?

Erzbischof Viganò :
Beides.
Auf der einen Seite hasst der kor­rup­te Teil der Hierarchie – den ich der Kürze hal­ber die tie­fe Kirche nen­ne, da er Satan unter­tan ist –,
die Kirche als den mysti­schen Leib Christi als das Kirchenoberhaupt,
und beab­sich­tigt, sie zu töten, so wie an IHM geschehen.

Aber wir wis­sen, dass, so wie Christus auf­er­stan­den ist, auch SEIN mysti­scher Körper nach Ihrer Passion auf­er­ste­hen wird.
Also ja: Diejenigen, die dem Teufel die­nen, füh­ren eine mör­de­ri­sche Operation durch, – wie ver­rückt und zum Scheitern verurteilt…

Dr. Manocchia:
Papst Franziskus hat Multikulturalismus, Ökologismus und Einwanderung geprie­sen, Soros und Bill Gates im Vatikan emp­fan­gen und die Rolle des Förderers expe­ri­men­tel­ler Gen-Seren gespielt. Könnte man ver­mu­ten, dass es einen Zusammenhang zwi­schen sei­ner Arbeit und sei­ner Ausbildung als Jesuit gibt?

Erzbischof Viganò :
Wenn wir uns dar­auf beschrän­ken wür­den, die­se Korrelation zu „hypo­the­sen“, wür­den wir zumin­dest Naivität und Nachlässigkeit an den Tag legen. Die Gesellschaft Jesu, die zu den wich­tig­sten Orden in der Kirche gehör­te, wur­de von der Aktion des Teufels ange­grif­fen, der ihr Charisma kor­rum­piert und es weit vor dem II. Vatikanischen Konzil zuneh­mend umge­lei­tet hat, und so ist sie heu­te von der ange­grif­fe­nen Körperschaft zu spre­chen, mit der die tie­fe Kirche die Überreste
der katho­li­schen Kirche zer­stört, um sie durch eine amor­phe NGO zu erset­zen, die als „Container“ der von den Freimaurern und der Neuen Weltordnung gewünsch­ten Religion der Menschheit fun­gie­ren kann, im Einklang mit der vom Rat fest­ge­leg­ten ideo­lo­gi­schen Grundlagen…«

Gegen die Ernennung unwürdiger oder homosexueller Prälaten

»In die­ser Rolle [als Apostolischer Nuntius in den Vereinigten Staaten] hat­te ich mich gegen die Ernennung unwür­di­ger oder homo­se­xu­el­ler Prälaten aus­ge­spro­chen und unter ande­rem vor­ge­schla­gen, McCarrick den Kardinalshut abzunehmen.«

(McCarrick war von Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof von Washington ernannt wor­den. 2018 sus­pen­dier­te ihn Franziskus wegen zahl­rei­cher Fälle von sexu­el­ler Ausbeutung vom Priesteramt.)

Im Zusammenhang mit Corona und dem Ukrainekrieg lie­ßen selbst sei­ne bis­he­ri­gen Verbündeten Viganò fallen:

»Mich hat erstaunt, dass die­se oft über­trie­be­nen Angriffe zum Teil auch aus Kreisen des katho­li­schen Konservatismus und der soge­nann­ten poli­ti­schen Rechten kom­men. In vie­len Fällen haben die­je­ni­gen, die ich als Verbündete betrach­tet hät­te – indem sie sich zuerst der Pandemie-Farce und dann der Kriegsprovokation wider­setz­ten – gezeigt, dass sie sich auf die Seite des Gegners stel­len, bis hin zur Anerkennung der Wirksamkeit und mora­li­schen Rechtmäßigkeit der soge­nann­ten Impfstoffe oder Zelenskyy als unschul­di­ges Opfer von Putins Expansionszielen darzustellen.«

Nachdem er den ita­lie­ni­schen Regierungschef als Geschöpf von Klaus Schwab aus­ge­macht hat, fol­gert der Kleriker:

»Ich wage kei­ne Vorhersagen, weil die Situation äußerst unge­wiss und vol­ler Unbekannter ist. In den Plänen der Neuen Weltordnung soll­te Italien erlie­gen, von Millionen Einwanderern über­fal­len wer­den, sei­ne katho­li­sche Identität ver­lie­ren, sei­ne Traditionen aus­lö­schen und an aus­län­di­sche mul­ti­na­tio­na­le Konzerne ver­kauft werden…

Die gegen­wär­ti­gen Übel [sind] die Folge unse­rer Sünden, der öffent­li­chen Sünden der Nation, aller Nationen; – eine Strafe dafür, dass wir unse­ren Glauben, die Seele unse­res Italiens, ver­leug­net haben, dafür, dass wir Christus sei­ne Krone als uni­ver­sel­len König und damit auch wah­ren König unse­rer Nation abge­run­gen haben…«

"Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gottes ist"

»Kürzlich habe ich einen Aufruf zur Gründung einer Anti-Globalisten-Allianz initi­iert, die den Widerstand der guten Kräfte der ver­schie­de­nen Nationen gegen den Staatsstreich der Elite koor­di­nie­ren kann. Aber die­ses Bündnis muss eine Initiative der Laien sein, eben­so wie Laien sowohl als Christen als auch als Bürger ein öffent­li­ches Glaubensbekenntnis able­gen und sich poli­tisch enga­gie­ren müssen.

Vergessen wir nicht, dass der Herr uns mit sei­ner Ermahnung „ Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gottes ist “ (Mt 22,21), uns nicht nur ermahnt, Steuern zu zah­len, son­dern auch unse­re Pflicht gegen­über unse­rem Vaterland zu erfül­len, beson­ders wenn sie von jenen gefähr­det wird, deren letz­tes Ziel die Zerstörung der tra­di­tio­nel­len christ­li­chen Gesellschaft durch einen unstill­ba­ren Hass gegen Jesus Christus ist.«

Dezimierung der Weltbevölkerung durch Verhütung, Abtreibung und Homosexualität

»Aber wäh­rend der Feind uns aus­führ­lich erklär­te, was er tun geden­ke, um die Welt „zurück­zu­set­zen“, ange­fan­gen bei der Dezimierung der Weltbevölkerung durch Verhütung, Abtreibung und Homosexualität, Epidemien und Impfstoffe, – zeig­ten sich auf der ande­ren Seite die „ Die Guten“, die vom „Fortschritt“ ein­ge­schüch­tert schie­nen und sich schäm­ten, die­sen kri­mi­nel­len Projekten einen kom­pro­miss­lo­sen sozia­len und poli­ti­schen Vorschlag entgegenzusetzen…«

Tiefe Kirche akzeptierte die revolutionären Prinzipien der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte

»Tatsächlich ist bei nähe­rer Betrachtung der Verrat des Klerus auf die­sem Gebiet auf­schluss­reich, denn neben der Arbeit des tie­fen Staates im zivi­len Bereich, und zwar um sei­ne ideo­lo­gi­sche und sozia­le Basis fast zu schaf­fen, hat sich die tie­fe Kirche an die Forderungen der Linken verkauft.

Sie hat den öku­me­ni­schen Dialog der Predigt und der Bekehrung der Seelen vor­ge­zo­gen;
sie akzep­tier­te die revo­lu­tio­nä­ren Prinzipien der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte,
und sie war die erste, die Christus die Königskrone ent­riss und zum Apostel der Säkularität des Staates avancierte.

Heute hat sich der Verrat mit Bergoglio in einem Abfall vom Glauben voll­zo­gen, mit Unterstützung der glo­ba­li­sti­schen Ideologie, des Migrationismus, Neo-Malthusianismus, die Neue Weltordnung und die Religion der Menschheit. Die tie­fe Kirche war sogar an dem Pandemiebetrug und den Massenimpfungen mit­schul­dig, trotz des Vorhandenseins von abor­ti­ven Zelllinien in Seren…«


"Ich kenne keine Parteien, ich kenne nur noch Deutsche", sagt nicht Ballweg

Daß Rechte rechts sei­en, sei bloß eine Zuschreibung, und Ausgrenzung gehe über­haupt nicht, so lau­te­te man­cher Kommentar zu einem Beitrag auf corodok.de am 4.9.20 unter obi­gem Titel. Es hieß dort:

So tön­te jedoch der AfD-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Müller auf einer rech­ten Kundgebung vor dem Brandenburger Tor am 30.8. Zuvor hat­te er betont, daß "wir hier das Volk sind", Leute, die ein­fach nur zusam­men­ge­kom­men sind, "um für die Freiheit zu kämp­fen". Und weiter:

»Deutsch ist eine Überzeugung… Was uns hier zusam­men­führt ist der Kampf um die Menschenrechte, die uns nach dem Grundgesetz garan­tiert sind… Wir sind hier, um die Demokratie gegen die­se Corona-Diktatur zu ver-tei-di-gen!«

Mit sich sich über­schla­gen­der Stimme fährt er fort:

»Ich grü­ße all die Millionen hier in Berlin, die man auf 38.000 nicht run­ter­rech­nen kann… Wir sind die Demokraten…, wir sind die Guten, die Regierung die Bösen, und das muß man ganz klar in das Volk, die Bevölkerung hineintragen…

Wenn ich mir anschaue, wir waren weit über eine Million Menschen auf der Straße, die Luftbilder bewei­sen das ganz klar, wir 99% Bürger aus der Mitte der Gesellschaft haben 0,0 mit Extremisten, Chaoten oder Nazis zu tun… Ich fra­ge die Staatsmacht, wer sind die agents pro­vo­ca­teurs, wer sind die Provokateure, die Ihr dahin geschickt habt, um uns, die Bürger aus der Mitte der Gesellschaft, zu diskreditieren?«

Einen soll­te er ken­nen. Die rech­te Junge Freiheit teilt mit:

»Das Junge-Alternative-Mitglied namens Gavin Singer, das sich laut Medienberichten dar­an betei­ligt haben soll, im Zusammenhang mit der gro­ßen Demonstration gegen die Anti-Corona-Maßnahmen in das Reichstagsgebäude zu gelan­gen, hat sei­ne Mitgliedschaft in der Jugendorganisation der AfD been­det. Ihm sei bewußt, daß sein Handeln Konsequenzen für die Junge Alternative habe und er nicht in deren Sinne gehan­delt habe.«

Das kommt davon, wenn wei­te Teile der Mitgliedschaft aus V‑Leuten des Verfassungsschutzes bestehen. Man kennt die­ses Zusammenwachsen bereits von der NPD und dem NSU und fragt sich erneut, wer hier wen unterwandert.

Artikel 146 GG und Friedensvertrag

Müller zitiert Artikel 146 GG:

»"Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesam­te deut­sche Volk gilt, ver­liert sei­ne Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deut­schen Volke in frei­er Entscheidung beschlos­sen wor­den ist."

Das ist kei­ne Reichsbürgerforderung, das ist eine 100%-ige Forderung aus unse­rem Grundgesetz…

Wir brau­chen vor­her ein Fundament, ich hör­te es schon von Euch: Zuerst müs­sen wir schlie­ßen für Deutschland einen Frie-dens-ver-trag!…

Weil das Kriegsende inzwi­schen 75 Jahre zurück­liegt, hat unser Recht, hat unser Land inzwi­schen Recht, haben wir Menschen ein Recht, ein Menschenrecht auf einen Friedensvertrag, auf Augenhöhe abge­schlos­sen mit den alli­ier­ten Siegern, nicht unter­wür­fig, son­dern auf Augenhöhe abgeschlossen.«

Von Herrn Ballweg so gehört

»Ich habe die­se Forderung… so auf­ge­nom­men, ich habe das gestern ja auch von Herrn Heinzen* und von Herrn Ballweg so gehört und hab' gesagt, jetzt füh­ren wir das noch mal ein biss­chen wei­ter, was die gesagt haben, weil, ich sag's noch mal: Ich bin hier nicht als Abgeordneter einer Partei, ich bin hier als Abgeordneter, der das gan­ze Volk ver­tre­ten möch­te, und Ballweg und Heinzen und alle hier wir-sind-das-Volk, und noch ein­mal wir-sind-das-Volk!…

Die Bundesrepublik Deutschland ist nicht Rechtsnachfolger der Deutschen Reiches… Ja, mit wem set­zen sich dann die alli­ier­ten Sieger an einen Tisch, um die­sen Friedensvertrag zu behan­deln? Mit Sicherheit nicht mit die­sen Knalltüten dahin­ten aus dem Kanzleramt, weil die dazu nicht berech­tigt sind… Die Bundesregierung ist nicht berech­tigt, die­sen Friedensvertrag zu verhandeln!…

Wir ver­han­deln auf Augenhöhe! Nach 75 Jahren reicht es! Wir Deutschen lau­fen nicht mehr mit gesenk­tem Kopf rum!…

Ich habe ein kom­plet­tes Konzept in der Schublade lie­gen… Ich bie­te Herrn Heinzen, Herrn Ballweg ger­ne an, auf mei­ne Vorarbeiten zurück­zu­grei­fen; ich wer­de auf die Herren zuge­hen, wir müs­sen zusam­men­hal­ten, wir müs­sen doch das Rad nicht mehr neu erfin­den! Wir haben es schon erar­bei­tet und gemein­sam set­zen wir das jetzt um. Die Zeit des Redens ist vor­bei! Wir handeln!«

Wird Ballweg vereinnahmt?

Michael Ballweg wird nicht müde, der Öffentlichkeit zu ver­mit­teln: Querdenken hat mit Reichsbürgern und Rechtsextremen nichts am Hut. Die lau­fen halt mit in den Demos, was soll man da machen?

Wie paßt dazu, daß Müller sei­ne Rede auf der offi­zi­el­len Bühne von Querdenken713 hal­ten konn­te? Die Situation wirkt nicht so, als habe er sie geka­pert oder heim­lich zweck­ent­frem­det (s. z.B. die­ses Video, ca. Min. 2.30, das aller­dings nur den Ausschnitt einer bun­ten, tan­zen­den Menge zeigt). Selbst wenn die Rede nach Abschluß der offi­zi­el­len Querdenken-Kundgebung gehal­ten wur­de, ste­hen Bühne und Tontechnik offen­bar fast eine hal­be Stunde dem AfD-Agitator zur Verfügung.

Auf dem rechten Auge blind

Schlicht unwahr ist die­se Behauptung Ballwegs zu Reichsflaggen auf sei­ner Kundgebung vom 29.8.:

»Da haben wir die Ordner-Deeskalations-Teams auch hin­ge­schickt und haben die Menschen dazu mal befragt, ob sie denn wis­sen, was das für eine Flagge ist. Von vie­len Teilnehmern haben wir gehört, dass die­se Flaggen ver­teilt wur­den und dass sie gar nicht wis­sen, wofür die­se Flagge steht. In der Bundespressekonferenz wur­de ja bestä­tigt, dass auch V‑Leute unter­wegs waren…Die Deeskalations-Teams haben mit den Teilnehmern gere­det, die die Flaggen hat­ten. Die haben die dann auch run­ter­ge­nom­men, weil sie eben nicht wuss­ten, wofür die standen…

Ich habe kei­ne Rechtsextremen gese­hen. Ich habe von der Bühne gese­hen, dass eine Israelflagge da war. Wir hat­ten sogar auf unse­rer Bühne jeman­den, der auf Hebräisch die Abstandsregeln durch­ge­ge­ben hat. Ich habe ein brei­tes Spektrum von Menschen gese­hen. Sie ken­nen ja die Gaußsche Normalverteilung, da gibt es rechts und links an bei­den Rändern immer ganz weni­ge Teilnehmer. Und wie es der Verfassungsschutz bestä­tigt hat, ist es weder den Linken noch den Rechten gelun­gen, unse­re Versammlung maß­geb­lich zu beeinflussen.«

Zahllose Fotos und Videos zei­gen auf der Straße des 17. Juni, wie Träger von Reichsflaggen, sogar mit dem mili­ta­ri­sti­schen preu­ßi­schen Adler, unge­hin­dert durch die Kundgebung fla­nie­ren. Zu Linken hat der Verfassungsschutz gar nichts gesagt (schließ­lich gab es sie dort nicht), und Ballwegs Zitat bezieht sich auf die Demo vom 1.8., als Reichsbürger und ande­re Rechtsextreme noch nicht so offen und zahl­reich ver­tre­ten waren wie am 29.8. Ballweg hat ja auch nicht wirk­lich etwas gegen Reichsflaggen, und das hat Gründe.

»Gut, aber jetzt auch die Frage der Reichsflagge. Es wird behaup­tet, es wäre rechts­extrem. Wenn sie rechts­extrem wäre, dann wäre sie so klas­si­fi­ziert… Jetzt ein­fach zu sagen: Diese Flagge bedeu­tet, jemand ist rechts­extrem, fin­de ich falsch, weil wenn es so wäre, dann gäbe es eine offi­zi­el­le Bestätigung davon vom Verfassungsschutz oder sie wäre verboten.«

Es gibt kei­ne Abgrenzung von der mili­ta­ri­sti­schen und kolo­nia­li­sti­schen Tradition des Symbols. Daß sie in der Weimarer Republik neben dem Hakenkreuz DAS Erkennungszeichen der Feinde der Republik war, muß Ballweg wis­sen. Es wäre ein Leichtes, hier deut­li­che Worte zu fin­den. Statt des­sen ver­schanzt er sich hin­ter dem Verfassungsschutz.

Er will die­se Fahnen nicht ver­ban­nen, weil er ihre Grundidee sym­pa­thisch fin­det (s. Ballweg outet sich). Sein "Fest für Freiheit und Frieden" bekommt im Kontext der Rede des AfD-Mannes und zahl­lo­ser TeilnehmerInnen aus dem Reichsbürgerspektrum eine neue Bedeutung. Wie gelangt der Friedensbegriff in eine Demonstration gegen die "Corona-Maßnahmen"? Was so klingt, als sol­le die Buntheit und Friedfertigkeit unter­stri­chen wer­den, erscheint nun als ein Vorgriff auf die rech­te Argumentation des Friedensvertrags und der angeb­lich feh­len­den Souveränität des deut­schen Volkes.

Wieviel Antisemitismus ist vertretbar?

Angesprochen auf ver­mu­te­te AntisemitInnen auf sei­ner Demo sagt Ballweg:

»Habe ich doch gesagt: Rechts, links, anti­se­mi­tisch, gewalt­tä­tig ent­spricht alles nicht unse­rer Bewegung. Da distan­zie­ren wir uns davon. Ich sel­ber war oft in Israel, habe dort schö­ne Tage erlebt. Aber auch das ist ja jetzt wie­der so ein Spaltungsversuch, dass man ein­fach ver­sucht zu sagen, die Bewegung ist anti­se­mi­tisch. Antisemitisch wäre sie, wenn 80 Prozent oder 50 Prozent der Teilnehmer sich dazu offen äußern würden.«

Ein wei­te­res Video** zeigt die offi­zi­el­le Querdenken-Aktion "Deutschland erhebt sich" vom 30.8. Das paßt.


Alles Gesagte kann nicht bedeu­ten, vom Protest gegen die Corona-Maßnahmen abzu­las­sen. Er bleibt berech­tigt und not­wen­dig, weil vie­le Kinder, Alte, Verarmende in unse­rem Land durch sie eben­so zu Opfern wur­den und wer­den wie vor allem Millionen von Menschen in den von uns ohne­hin aus­ge­plün­der­ten Ländern des "glo­ba­len Südens". Der Protest muß wei­ter­ge­hen, weil nicht mehr hin­ge­nom­men wer­den darf, daß mona­te­lang ele­men­ta­re Grundrechte ein­ge­schränkt wer­den, daß uns Medien nahe­zu uni­so­no mit Falschinformationen ver­sor­gen und Denkverbote ver­hän­gen. Der Protest ist erfor­der­lich, damit es nicht zu noch grö­ße­ren Verschiebungen von wirt­schaft­li­chen Ressourcen hin zu Pharma- und ande­ren Konzernen kommt.

Wer an Solidarität und glei­chen Rechten für alle Menschen inter­es­siert ist, kann die­sen Protest nicht glaub­wür­dig aus­drücken, ohne sich von men­schen­ver­ach­ten­den und rück­wärts­ge­wand­ten Agitatoren zu trennen.

(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)

* Update: Ein Leser ver­mu­tet einen Hörfehler, es sei woh Herr Haintz gemeint. Das Datum der Originalbeitrags wur­de nachgetragen..

** Update 2: Leider ist die­ses Video inzwi­schen gelöscht. "Deutschland erhebt sich" auch heu­te wie­der, sie­he deutsch​land​ku​rier​.de (6.1.24).