Auf fragdenstaat.de läßt sich der bis auf wenige Namen ungeschwärzte Bericht herunterladen. Auch wenn es sich hier um einen Nebenkriegsschauplatz der Corona-Politik handelt und um absurde Hahnenkämpfe der daran führend Beteiligten (Lauterbach, Dahmen und andere) und auf keinen Fall die Frage gestellt werden darf, wie die Maskenpflicht begründet werden kann, sind doch einige Einzelheiten von Interesse.
Während Spahn und die Union den Bericht als Einzelmeinung diskreditieren, wird in der Vorbemerkung darauf verwiesen daß Auslöser für den Auftrag Berichte des Bundesrechnungshofs vom 28.3.24 und OLG-Urteile waren. Dies war bereits in der geschwärzten Version zu lesen, ebenso, daß Sudhof von zwei abgeordneten Spitzenbeamtinnen "aus dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung" unterstützt wurde.
Die heutige Gesundheitsministerin hatte Schwärzungen vorgenommen, die keineswegs dem Personenschutz dienten, sondern die Verquickung mit externen Firmen vertuschen sollten. Das ist erkennbar an einer Formulierung, mit der die Datengrundlage des Berichts dargestellt wird (S. 3):

Der Betriebsführer (?) kam von dem global tätigen Wirtschaftsprüfungsunternehmen Ernst & Young. Dessen Rolle schilderte bereits im Juli 2020 der "Tagesspiegel" so:
»Chaotische Maskenbestellungen
Jens Spahn muss sich vor dem Kartellamt verantworten
Ernst & Young wurde mit der aus dem Ruder gelaufenen Schutzmasken-Beschaffung beauftragt – ohne Ausschreibung. Nun entscheidet das Kartellamt, ob das rechtmäßig war…
In der gerade immer weiter hochkochenden Wirecard-Affäre spielen die Wirtschaftsberater von Ernst&Young (EY) offenbar eine zentrale Rolle, über die womöglich bald in einem Untersuchungsausschuss gesprochen wird. Nicht unwahrscheinlich, dass dabei auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vorgeladen werden könnte, der seinerzeit als parlamentarischer Staatssekretär unter Finanzminister Wolfgang Schäuble (beide CDU) FinTech-Beauftragter des Ministeriums war.
Doch Ernst & Young könnte Spahn auch vorher schon Kopfschmerzen bereiten: Dann nämlich, wenn das Bundeskartellamt entscheidet, dass das Bundesgesundheitsministerium (BMG) EY rechtswidrig damit beauftragt hat, ein aus dem Ruder gelaufenes Open-House-Verfahren zur Beschaffung von Atemschutzmasken und Schutzausrüstungen zu managen…«
Mehr dazu in Spahn ist kein Mafioso. Welche Rolle EY bei der WHO und deren Nebenorganisationen spielte, ist zu lesen in Einfluß von Konzernen, Banken, Hedgefonds auf "Corona-Hilfen" (II). Interessant auch Die Köpfe hinter Airfinity.
Wie sehr im Bericht sämtliche im Raum befindlichen Elefanten übersehen werden, ist an dieser Lobhudelei zu erkennen:

Sollen wir wieder vom Balkon klatschen, weil diese Frauen und Männer tagtäglich taten, wofür sie bezahlt wurden? Das wird noch einmal wiederholt, verbunden mit einem generellen Persilschein:

Das Kernstück des Berichts ist diese Machtanmaßung des Ministers Spahn:

"Insgesamt wurde d.as 22fache an PfH-Masken (FFP2 o. vglbr.) sowie das 20fache an MNS-Masken beschafft." Das alles zu völlig überhöhten Preisen.
Der Bezug ist hier die Zahl von 147 Millionen ausgelieferter PfH (Partikefiltrierende Halbmasken) und 400 Millionen MNS.
Entschwärzt sind nun an mehreren Stellen die Namen von Spahns präferierter Firma Fiege und den potentiellen Konkurrenten DHL und Schenker. Ersterer wurden mit "schlichten oder widersprüchlichen Vertragswerken… ohne konkrete Leistungsbeschreibung" Aufträge "mit einem Volumen von bis zu 1,4 Mrd. EUR" erteilt.
Zur Einordnung wird auch hier die Merkelsche Arie gesungen:

Die Rolle von EY
Aus der Weiterführung des Absatzes, in dem jetzt die Namen "EY" und "Deloitte" entschwärzt sind, geht hervor, daß das Unternehmen eine weit größere Rolle spielen sollte, als oben formuliert:

Es handelt sich um weit mehr als ein Outsourcing von Aufgaben. Im Kern hat Spahn hier eine staatliche Kernkompetenz privatisiert. Wer gedacht haben mochte, nach der letzten Weltwirtschaftskrise und verhaltener Kritik an neoliberalen Dogmen sei ein solches Vorgehen eher nicht mehr möglich, sieht sich in einem gewaltigen Irrtum. Hier mag ein Grund für die Hartnäckigkeit liegen, mit der der Bericht selbst dem Parlament vorenthalten wurde. Allein: Dieser Umstand spielt in der Diskussion bezeichnenderweise keine Rolle. Dabei war der "Betriebsführer EY" unmittelbar an den Unstimmigkeiten der Vergabe an Fiege beteiligt:

Es folgt eine höchst fragwürdige umfangreiche Beschreibung der "Entwicklung der Pandemie", auf die hier nicht näher eingegangen wird. Es finden sich dabei Perlen wie die über den 28.2.20, als Corona-technisch noch völlig tote Hose herrschte:

Putzig, daß in diesem Absatz ursprünglich sogar der Name Wielers geschwärzt war:

"Unternehmen von jeglicher Haftung befreit"
Frei lesbar ist nun, welche Konzerne ihren Pandemiebatzen sichern wollten. Ist es erstaunlich, daß bei einem zu diesem Zeitpunkt veranschlagten Volumen von "ca. 6,427 Mrd. EUR" alle Wege genutzt wurden, ein risikoloses Geschäft über eine massenmedial hergestellte Pandemie zu machen?

(Hervorhebungen in blau und gelb nicht im Original.)
Wird fortgesetzt.
Frag den Staat? Einen Staat der sich ständig verleugnet und sich selbst delegitimiert? Einen Staat der seine Politiker hinstellt als wären sie die letzten Döppen? Einen Staat der sein eigen Volk nur ausplündert und mit Füßen tritt? Nee. Keine weiteren Fragen.
Bernhard Müller
@BMuellerSN
Jul 4
Dreister als @ChristinaBerndt, Saboteuse des IfSG-Evaluationsberichts, kann man wohl kaum auf den Aufarbeitungszug aufspringen.
Janosch Dahmen
@janoschdahmen
Jul 4
1/
In ganz Europa war Pandemie.
Allen fehlten Masken. Überall war Krise.
Aber nirgendwo wurde so viel Steuergeld für Masken verbrannt wie in Deutschland.
Milliarden an Netzwerke im Umfeld von Spahn & der Union, für Masken die in der Mehrheit nie ankamen.
Jul 4, 2025 · 10:34 AM UTC
https://nitter.net/BMuellerSN/status/1941083138341658977#m
Ihnen war völlig klar, was sie da taten.
Und sie trugen raus an Kohle, was sie raustragen konnten.
A crime that pays, it a crime that stays.