Nasses Höschen?

Der Autor des Artikels auf welt​.de am 6.2.25 kann sei­ne Begeisterung nicht verhehlen:

Ein gan­zes Konglomerat von deut­schen und euro­päi­schen Rüstungs­firmen darf sich über den Geldsegen der "Zeitenwende" freu­en, dem Projekt eines brei­ten Bündnisses von SPD bis AfD:

»… Die neue Leopard-Generation gilt in der Rüstungsbranche als Brückenlösung, bis der von Deutschland und Frankreich gemein­sam geplan­te Super-Kampfpanzer aus dem Milliardenprojekt MGCS (Main Ground Combat System) ein­satz­be­reit ist. Zwar wur­de jüngst eine Projektgesellschaft der Industrie dafür gegrün­det. Das Vorhaben geht aber nnur schlep­pend vor­an. Die Einsatz­bereitschaft wird erst 2040/​45 erwartet.

Bis dahin darf der Leopard nicht ver­al­ten. Bei dem Panzer ist die Deutschland-Tochter des deutsch-fran­zö­si­schen Rüstungs­konzerns KNDS Generalunternehmer. KNDS beruht auf einem Bündnis aus Krauss-Maffei Wegmann und Nexter.

Zudem sorgt der auch am Leopard betei­lig­te Rheinmetall-Konzern mit sei­ner Eigenentwicklung des moder­nen Kampf­panzers KF-51 Panther für Konkurrenz und Modernisierungsdruck…

Rheinmetall und der ita­li­sche [sic] Rüstungskonzern Leonardo wol­len gemein­sam bin­nen 15 Jahren Kampf- und Schützenpanzer vom Typ Panther und Lynx im Wert von rund 25 Milliarden Euro an die ita­lie­ni­schen Streitkräfte lie­fern, sag­te Rheinmetall-Chef Armin Papperger auf einer „Handelsblatt“-Tagung in Berlin. Geplant sei ein Systemhaus für „Main Battle Tanks und Infantry Fighting Vehicles“…

Stärkere Kanone für den Leopard

… Rheinmetall hat auf sei­nem Modell Kf-51 bereits die­se Kanone vor­ge­stellt, die 50 Prozent mehr kine­ti­sche Energie als das bis­he­ri­ge 120-Millimeter-Kaliber haben soll und somit mehr Durch­schlagskraft hat. Weil die Munition etwa 30 Kilogramm wiegt, kann sie nur mit auto­ma­ti­scher Ladetechnik ver­schos­sen werden.

Bemerkenswert ist die Ausschreibung für ein „alter­na­ti­ves Triebwerk“ für den Leopard mit der Produktbezeichnung Olymp. In der Ausschreibung wird dar­auf ver­wie­sen, dass der Triebwerkblock aus dem Verbrennungsmotor, Lenk-/Schalt­getriebe, Kühlsystem, Brennluftfiltrierung und Abgasanlage besteht.«

Hier könn­ten bei den WählerInnen von Rot-Grün Irritationen ent­ste­hen. Wäre eine nach­hal­ti­ge Kriegsführung, auch im Interesse des Klimaschutzes, nicht bes­ser mit E‑Panzern zu bewerk­stel­li­gen? Doch ver­mut­lich wer­den sich die vie­len Menschen auf den Demos für Scholz und Habeck mit dem Argument anfreun­den, daß die­se Aufträge zwar das Wohlwollen der AfD genie­ßen, zu ihrer Verabschiedung ihre Stimmen aber nicht erfor­der­lich waren.

»KNDS Deutschland hat zwar den Auftrag [für das Triebwerk] erhal­ten, ist aber kein Motorenhersteller, wird den Auftrag also wei­ter­rei­chen. Bisher lie­fert Rolls-Royce Power Systems unter der Marke MTU Friedrichshafen den Motor und der Rüstungs­konzern Renk das Getriebe.

Doch hier könn­te es Änderungen geben. Der Branchendienst www​.hart​punkt​.de hält es für mög­lich, dass die­ses Triebwerk von Liebherr kommt…«

Als wei­te­re mög­li­che Profiteure wer­den genannt: ZF Friedrichshafen ("lan­ge Tradition in der Fertigung von mit Getrieben und Antrieben für leich­te, mit­tel­schwe­re und schwe­re Rad- und Kettenfahrzeug" [sic]) und der Sensorhersteller Hensoldt ("Softkill-Prinzip, um anflie­gen­de Objekte vom Kurs abzu­brin­gen").

10 Antworten auf „Nasses Höschen?“

  1. Kennen Sie den Unterschied?

    Ein NVA-Soldat ver­tei­digt Volk und Vaterland,
    ein Bundeswehrsoldat hin­ge­gen ver­tei­digt die Interessen pri­va­ter Unternehmer.

      1. @aa,

        es wäre schön gewe­sen, Sie hät­ten das ver­stan­den was ich schrieb. Und ger­ne noch einmal:

        Der Bundeswehrsoldat ver­tei­digt weder Volk noch Vaterland son­dern Profitinteressen Privater Unternehmer.

        Und das ist kei­ne Phrase son­dern Fakt!

    1. @Erfordia…:

      Das liegt am Folgenden. "Verteidigen" kann man nur was man hat. Das Andere muß man wohl erst "erobern". Wer es sich "ver­die­nen" möch­te, ist eine Art "Angestellter". Liege ich da Richtig? […oder bin ich doch wohl eher ein "kal­ter-lau­er".?]

      1. > Das liegt am Folgenden. "Verteidigen" kann man nur was man hat. Das Andere muß man wohl erst "erobern". Wer es sich "ver­die­nen" möch­te, ist eine Art "Angestellter". Liege ich da Richtig?

        Nein. Der Begriff der Verteidigung umfasst nicht nur mate­ri­el­le Dinge son­dern auch Interessen. Also auch das was man nicht hat.

    1. @Ösi: Teilen Sie die Tonnage des Materials durch das Gewicht der Pflüge (die Sie ger­ne hät­ten). Vermute daß Sie mehr bekom­men wer­den als der welt­wei­te Bedarf wohl wäre. Das liegt nicht nur dar­an daß man den Spruch sei­ner­zeit auf Schwerter bezog, son­dern auch dar­an daß rela­tiv weni­ge Traktoren die moder­nen Plüge zie­hen. D.h. daß man den Stahl anders wohl schwer­lich los bekä­me. Und man muß das mit ein­be­zie­hen was die Waffen kaputt machen, denn das muß spä­ter wie­der auf­ge­baut wer­den. Die Besitzverhältnisse in der Ukraine wären dies­be­züg­lich sehr inter­es­sant. Wie man hört soll Firma Blackrock letz­ten­en­des, und ein paar Andere zu Liegenschaften gekom­men sein. Ein Mords-Geschäft jeden­falls, scheint das zu sein. – Oh!

      Derzeit dürf­te allei­ne der pure Schrottwert die­ses "Blumentopfes" ein hüb­sches Sümmchen betra­gen. Abzueglich der "Bergungskosten", natür­lich! Für's schma­le Budget wür­de ich einen Elektromotor und viel Zeit emp­feh­len. Lohnkosten selbst­ver­ständ­lich nicht mit­ge­rech­net. Für Tüftler. 🙂

  2. War's nicht Robert Kennedy: "Mit den Zuwendungen zum Ukrainekrieg hät­te man jedem Obdachlosen in den US ein Haus bau­en Können". Interessant zu wis­sen. Jetzt ver­ste­hen wir alle auch bes­ser wie man­che Leute drauf kom­men, es wäre OK den Staat abzu­zocken. Und wie­der eine klei­ne Weisheit wei­ter. Wunderbar!

    Doch schon "Corona" ver­schaff­te Einsicht. Über zwei Billionen € Staatshaushalt, allei­ne durch Bundesregierung, für Rein-Scheisse! Nicht schlecht. Nur in der Politik führt's kei­ner an, als Beispiel für Geldwertvernichtung. Haben ja schließ­lich alle mit­ge­macht – mehr oder weni­ger. Und "Soft-Kill" – das Ablenken und aus­schal­ten von Objekten, bevor die­se ihre Wirkung ent­fal­ten, könn­te aus­nahms­wei­se mal in einer poli­ti­schen Partei den gedank­li­chen Anfang genom­men haben. Sollte man jeden­falls mei­nen kön­nen. Trotzdem wür­de ich raten nie­mals die Einfalt zu über­schät­zen. Vermutlich waren es doch wohl eher Techniker. – Lang lebe die Partei*en – let's Survive the fittest!

    Politiker sind auch nur Menschen!
    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​6​d​Y​W​e​1​c​3​OyU
    Meine klei­ne Wahlwerbung für Alle! (damit der Streit end­lich auf­hört) Sie haben es sich doch wohl mal ver­dient, oder etwa nicht. Allein Die Mühe .…

  3. Es wird wie­der deut­lich, dass die Masse des in der west­li­chen Hemisphäre befind­li­chen Teils der Menschheit unter einem Unterwürfigkeitssyndrom lei­det: Mit den eige­nen Geldern wird die Entwicklung von Massenmordmaschinerie bezahlt und die eige­ne Verwendung ist die als Verbrauchsmaterial. Wie lau­tet doch gleich immer wie­der die Antwort auf die­sen Punkt? Da kann man nichts machen oder eine ähn­li­che mil­li­ar­den­fach wider­hol­te Meinungsäußerung?

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