
»Eine ganz besondere Hausarztpraxis steht in Fürstenau bei Osnabrück: Künftig werden es die Patienten dort womöglich öfter mit Physician Assistants (PA) und Medizinischen Fachangestellten (MFA) zu tun bekommen als mit einem Hausarzt oder einer Hausärztin. Die Mediziner dieser Praxis sitzen nämlich 3 Tage in der Woche im Homeoffice und sind nur in der übrigen Zeit in der Praxis anwesend und checken im Minutentakt, was PA und MFA diagnostizieren. Das System der Zukunft?
Die Patienten werden von der elektronischen Anmeldung und dem Präsenzteam aus MFA und PA aufgenommen und untersucht. Erstpatienten können ihre Daten über ein Tablet eingeben. „Wenn die Patienten per App oder per Telefon einen Termin buchen, werden gleich die Symptome elektronisch abgefragt“, erklärt Linus Drop, Geschäftsführer von LillianCare, einem Mannheimer Start-up, das bereits 3 Hybridpraxen initiiert hat…
Nur noch sporadisch für 2 bis 3 Tage die Woche in der Praxis?
„80% der Fälle in der Allgemeinmedizin können so mit 15 bis 20 Behandlungsszenarien abgebildet werden“, rechnet Drop vor. Das System schwingt aber die „red flag“, wenn es auf Unregelmäßigkeiten trifft. Dann geht der Fall direkt zum Arzt, der mit dem Patienten per Video oder Tablet oder während der ärztlichen Präsenzzeit direkt Rücksprache halten kann. „Aber 60% der hausärztlichen Fälle sind von der weniger komplexen Art.“…«
"Ein für Ärzte attraktives Gesamtpaket“
»Die Fallzahl in einer Hybridpraxis dürfte in die Höhe schnellen, benötigt doch der Arzt pro Fall erfahrungsgemäß nur 2 bis 3 Minuten, um ihn gegenzuchecken, wie Drop sagt.
Die Initiatoren des Mannheimer Start-ups „Lillian Care“ nennen das „ein für Ärzte attraktives Gesamtpaket“. Die Hoffnung ist klar: Man will mehr junge Mediziner per Telemedizin aufs Land locken, indem man ihnen möglichst viel Präsenzzeit in der Praxis in abgelegenen Regionen erspart…«
Der Autor, gelernter Pfarrer und Coach, der keine Interessenkonflikte reklamiert, berichtete 2016 unter der irritierenden Überschrift "Interessenkonflikt ist nicht Korruption" über eine Tagung "Betrug im Gesundheitswesen" der Kaufmännischen Krankenkasse:
»… So sollte z.B. jeder Orthopäde wissen, dass bei akutem unspezifischem Rückenschmerz in den ersten vier Wochen keine bildgebenden Verfahren erfolgen sollten, so [Sozialmediziner Prof. David] Klemperer. Die Schmerzen verschwinden bei fast allen von allein. Besser sei eine konsequente Schmerzmedikation und wenn möglich Bewegung. Dauert der Schmerz länger als acht Wochen, empfehle die Nationale Versorgungsleitlinie Kreuzschmerz ein multimodales Assessment. Oft nutzten die behandelnden Ärzte jedoch lieber ihre Geräte, um mehr Leistungen abrechnen zu können, statt mit dem Patienten zu entscheiden.
Zweites Beispiel: Bei stabiler KHK verringern Medikamente das Risiko für künftige Herzinfarkte und senken das Sterberisiko. Ein Stent könne zwar verbleibende Beschwerden lindern, beeinflusse aber nicht das Sterberisiko. Darum sollten diesen nur Patienten erhalten, die nach Ausschöpfung der medikamentösen Behandlung noch Schmerzen haben, mit denen sie nicht leben wollen, sagt Klemperer. Aber in seinem Enthusiasmus neigt mancher Kardiologe dazu, Stents auch zu setzen, wenn jene Bedingungen nicht gegeben sind – um Leistungen abzurechnen. Klemperer zufolge sollen Ärzte ihre Interessenkonflikte offenlegen, um ihnen nicht zu verfallen. Nur so könnte das Patientenwohl als erstes Ziel der Medizin hervortreten. So habe die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) den „Fachausschuss für Transparenz und Unabhängigkeit“ beschlossen, um Beratertätigkeiten von Kommissionsmitgliedern offenzulegen.
Allerdings sei es mit der Offenlegung nicht getan, sagt Hausärztin Manja Dannenberg von „ Mein Essen zahl ich selbst“ (Mezis). „Wenn Interessenkonflikte bestehen, müssen auch Konsequenzen gezogen werden.“…«
hausaerztlichepraxis.digital (1.5.16)
Doctolib will KI-Modelle mit (anonymisierten) Patientendaten trainieren
Gesunde_daten/Februar 6, 2025/alle Beiträge, Gesundheitsdatenschutz/0Kommentare
Doctolib SAS ist ein französisches Technologieunternehmen.
Es bietet eine Software an, die unter anderem die Online-Buchung von Terminen bei Ärzt*innen und Psychtherapeut*innen
und
die Kommunikation zwischen Ärzt*innen und Patient*innen ermöglicht.
Die Doctolib GmbH mit Sitz in Berlin ist ein deutsches Tochterunternehmen der Doctolib SAS.
https://ddrm.de/doctolib-will-ki-modelle-mit-anonymisierten-patientendaten-trainieren/
s.a.
https://www.businessinsider.de/wirtschaft/so-funktioniert-das-geschaeftsmodell-von-doctolib/
[Anm.: damit würde es auch zu einem Kokurrenten des Platzhirschen Compugroup – merkwürdig?]
Die Praxen haben jetzt schon ihre Öffnungszeiten eingeschränkt: Bundesweit!
@Erfordia…: ?
@aa, jetzt schon heißt, seit Längerem. Mit KI haben diese verkürzten Öffnungszeiten ganz sicher nichts zu tun.
Arzt 3 Tage pro Woche im HomeOffice – ein Traum jedes (Kassen)Patienten. Betreuung durch schlechtbezahlte PA, MFA und natürlich KI. Das Homeoffice liegt dann wahrscheinlich auf einem Golfplatz oder einer Hochseejacht.
@Kooka:
Man wird wohl weniger Ärzte benötigen. Für junge Ärzte eher von Interesse. Was werden sie stattdessen tun. Wenn man sich die derzeitigen Mediziner betrachtet, wäre das aufschlußreich. Wir haben bereits jetzt wesentlich mehr Mediziner als Ärzte. Bei den Juristen scheint es noch deutlicher zu sein. Da sind sehr Viele, die in der Rechtspflege eher weniger Vollzeit-beschäftigt sind.
Dann käme die politische Falschbehauptung, es gäbe einen "Fachkräftemangel", was nicht korrekt ist. Die Unternehmen versuchen so genanntes Spitzenpersonal an Land zu ziehen. Das ist was anderes, lenkt aber wunderbar ab. Das kommt Politikern aus verschiedenen Gründen wohl sehr gelegen. Übrigens sind von denen nicht gerade Wenige selbst Lehrer, Juristen und Mediziner. Eher selten "Politologen"! Die beraten da eher, gerade weil sie Fachleute sind, und bekommen jetzt ernsthafte Konkurenz durch KI. Das wird viele Berater schlicht und einfach ersetzen, und die Parteilinie forcierter durch drücken. Man wird sich die eigene KI "schneidern" dafür lassen.
Man wird versuchen weiter Arbeitsplätze abzubauen, weil das Lohnniveau hoch ist. Schließt man ein Werk, kann man ein neues, vollautomatisiertes aufbauen. Das wird man selbstverständlich niemals so kommunizieren. Mit Sicherheit verlieren wir auch Unternehmen durch hohe Energiekosten wie's heißt, doch die Neuen, egal wo man diese errichten wird, werden mit weniger Personaleinsatz, sprich einer "höheren Prouktivität" wieder errichtet werden. Vieleicht so, daß man weniger Personal ausbilden muß, daß weniger Prozesse der Fachkräfte bedürfen. Das bedeutet daß die Berufsausbildung selbst, exklusiver werden wird. Also alle Bildung wird exklusiv. Wenn also nichts dazwichen kommt, wird ein gewaltiger Anteil der Erdbevölkerung, statistisch betrachtet, das wirtschaftliche Gewicht verlieren. Dann würden alle größeren Staaten zu "Entwicklungsländern", nach heutigen Maßstäben.
Das bedeutet, im Beug auf jetzt und die nahe Zukunft, daß der Existenzkampf in der Bevölkerung härter werden wird. Das wiederum bedeutet für die Politik, daß sich die Bevölkerung so mehr oder weniger selbst-beschäftigt ist. Wir haben seit "Agenda2xxx" in Deutschland keine echten Arbeitslosenzahlen mehr. Persönlich würde ich mich also an den Beziehern von Bürgergeld und Sozialhilfe orientieren. Das bedeutete eine Arbeitslosenzahl zu ermitteln, welche sich auf all diejenigen bezieht, die sich nicht selbst durch Erwerbsarbeit, voll allimentieren können. Also auch "Aufstocker", und anders Begünstigte. Diese Zahl wird größer werden, und die Politik wird neue Begriffe und Einordnungen vornehmen müssen, um von dem "Problem" abzulenken. Im Gegenzug wird das Leben der so genannten Reichen ebenfalls exklusiver werden. Die Abschottung und Teilung der Gesellschaft wird voranschreiten.
Persönlich wäre ich, unter der Berücksichtigung der Realität, für eine politische Lösung der Gleichberechtigung. Davon aber entfernen wir uns derzeit wohl noch zunehmend.
Das Alles liegt daran, daß die Unternehmen im Wesentlichen die Macht, über die Politik ausüben, und die über uns. Die Parteien bestimmen die Politiker, und diese die Regierung. Vermutlich bestimmen diejenigen die Parteien, welche sie und ihre Mitglieder finanzieren und begünstigen. [Vermutlich!] Also ich jedenfalls nicht, soviel steht fest.
Ein Thema ist offenbar ein absolutes Tabu: Die Qualität der ansässigen Mediziner. Bei so manchem sogenannten "Hausarzt", den ich kennenlernen durfte, stellte sich mir durchaus die Frage, ob praxisrelevantes Wissen erlernt war oder fallbezogen im Nebenzimmer nachgeschlagen wurde. Die Spannbreite der medizinischen Ausbildung ist erheblich. In diesen Zeiten und mit diesem Qualifikationsprofil dürften auch Schamanen durchaus eine Berechtigung haben.
Um auf der Nostalgiewelle zu surfen: Michael Crichton "The Andromenda Strain". Schon 1969 wurde der "künstliche" Arzt beschrieben. Die Wortkombination"Künstliche Intelligenz" gab es da noch gar nicht.
Komisch, das mit den Ärzten geht mir ganz genau so. Und die Kriminalität durch Ärzte hat, rational zumindest, definitiv zugenommen. Und wo keine Kläger* .…..
*Klagen und Anklagen werden durch die Juristen eingereicht. Das kann der Kläger nicht. Der ist nämlich nicht bevollmächtigt. Wie praktisch für das X=U‑Regime.
X+U=2X! Oh, MEHR! Das ist gut .….. 😉
https://www.youtube.com/watch?v=0D6SbCI0mB4
Muss ich dann auch so eine Corona-Warn-App zeigen? Oder eine Influenza-Warn-App? Oder Schnupfen-Warn-App? Wer keine Warn-App und überhaupt keine App hat, kommt nicht rein. Die Gesundheitsapps sagen mir, ob ich gesund bin oder ob ich mir meine Gesundheit nur einbilde. Ich könnte ja jederzeit symptomlos krank sein oder trotz Symptomen aller Art doch kerngesund?
Ich bin ganz durcheinander, wem glaube ich? Mir selbst? Oder der App? Oder dem Arzt? Oder dem Gesundheitsamt? Oder dem Testergebnis in irgendeinem K.I.-Labor? Wieviel Tests werden per künstlicher Intelligenz erzeugt? Es gibt nicht nur künstliche, rein fiktive, rein hypothetische Ärzte, sondern auch künstliche Labore, die gar nichts nachweisen und messen können. So ein K.-I.-Testergebnis sagt mir dann, ich sterbe in 3 Monaten, moribund in höchster Form. Ich, vertrauend auf das K.-I.-Testergebnis und den K.I.-Arzt, verjubele vergnügt, komplett symptomlos, guter Laune mein Restvermögen, habe Spaß, lebe drei Monate aus dem Vollen, bis alles verbraucht ist.
🙂
Und dann, April- April! Oder genauer: App-ril, App-ril! Die K.I. hat sich geirrt, Sie werden wahrscheinlich locker noch 30 Jahre leben, ohne alles, ohne Symptome. Dumm für Sie, dass jetzt weder Geld noch Gold noch Aktien bei Ihnen da sind. Warum vertrauen Sie auch unseren K.I. oder anderen ärztlichen Prognosen?? Selbst schuld! Warum gehen Sie auch zum Arzt? Statt sich selbst zu vertrauen?
🙂