Rheinmetall-Manager berät Oberstufenkurs zu Lobbyismus. Staatsschutz ermittelt

"Unbekannte Vandalen haben das Inda-Gymnasium groß­flä­chig mit poli­ti­schen Parolen besprüht", weiß t‑online.de am 11.12.24 unter der Überschrift "'Fight Rheinmetall': Parolen am Inda-Gymnasium". Und der WDR berichtet:

»…Großflächige Schmierereien
Die Grafitti sind offen­bar ein Protest gegen den Besuch des Rheinmetall-Chefs an der Schule. Der Inhalt der Parolen bezieht sich vor allem auf die Waffenproduktion von Rheinmetall.

Anzeige gegen unbe­kannt: Staatsschutz ermittelt
Ein Rheinmetall-Manager hat am Mottwoch [sic] einen Oberstufenkurs besucht und über das Thema Lobbyismus gesprochen.
Mittlerweile ermit­telt der Staatsschutz wegen einer mög­li­cher­wei­se links­extre­mi­sti­schen, poli­tisch moti­vier­ten Tat. Die Schule hat Anzeige gegen Unbekannt erstat­tet. Der Schaden liegt laut Polizei in einem hohen fünf­stel­li­gen Bereich.«

t‑online.de erbit­tet "Hinweise von Zeugen unter den Telefonnummern 0241–9577 35101 (tags­über) oder 0241–9577 34210 (außer­halb der Bürozeiten)".


Vor zwei Wochen war zu lesen:

»Umstrittener Werbevertrag: BVB-Aktionäre lehnen Gegenantrag zu Rheinmetall ab

Im Streit um einen Werbevertrag mit der Rüstungsfirma Rheinmetall hat sich die Mehrheit der Aktionäre von Borussia Dortmund nicht gegen den Deal aus­ge­spro­chen. Der Dachverband der kri­ti­schen Aktionäre hat­te den Antrag gestellt, die Geschäftsführung wegen des Vertrags mit dem Rüstungskonzern nicht zu ent­la­sten. Die Mehrheit der Aktionäre (99,84 Prozent) aber schloss sich dem nicht an.

Am Sonntag hat­ten sich die Vereinsmitglieder bei der Jahreshauptversammlung des Vereins mehr­heit­lich gegen den Vertrag mit Deutschlands größ­tem Rüstungskonzern aus­ge­spro­chen. Das Votum ist aller­dings nicht bin­dend für die Geschäftsführung des Fußball-Bundesligisten…«
msn​.com

So sehen Klassengesellschaft und Kapitalmacht kon­kret aus. Am 24.11.24 hat­te der​we​sten​.de noch gemeint:

»Borussia Dortmund: Rheinmetall-Deal vor dem Aus? Mitglieder setzen eindeutiges Zeichen

… Ein Mitglied hat­te einen Antrag gestellt, dar­über abzu­stim­men, ob sich die Mitglieder des Vereins gegen den Deal stellen.

Wörtlich hieß es dar­in: „Die Mitgliederversammlung miss­bil­ligt den Werbedeal mit Rheinmetall und ist der Ansicht, dass der Sponsorenvertrag so rasch wie mög­lich been­det wer­den soll.“ Keineswegs, so wei­ter, sol­le die­ser über das Ende der aktu­el­len Laufzeit (2026) ver­län­gert werden.

Mitglieder mit deut­li­chem Zeichen
Das Ergebnis der gehei­men Abstimmung war letzt­lich ein­deu­tig. 855 Mitglieder von Borussia Dortmund gaben ihre Stimme ab. 556 von ihnen stimm­ten mit „Ja“, 247 mit „Nein“. Zudem gab es 52 Enthaltungen. Damit war der Antrag angenommen.

Was das kon­kret bedeu­tet? Erstmal nicht viel, außer dass es die Bosse jetzt schwarz auf weiß haben, dass die Mitgliedsversammlung mit dem Deal nicht ein­ver­stan­den ist. Allerdings erge­ben sich kei­ne recht­lich bin­den­den Aufgaben daraus…«

7 Antworten auf „Rheinmetall-Manager berät Oberstufenkurs zu Lobbyismus. Staatsschutz ermittelt“

  1. Wir suchen dich! 

    Wir suchen Verbrauchsmaterial zwecks Terminierung und Verstümmelung durch die Gegenseite. Ohne Verbrauchsmaterial funk­tio­niert kein ver­nünf­ti­ger Krieg. Sei soli­da­ri­scher Teil des Teams! Sichere die Profite unse­rer Aktionäre mit dei­nem Blut. Was sind schon zwei Beine gegen eine ordent­li­che Dividende für den CEO? Oder ein Arm gegen einen ordent­li­chen Bonus für die Konzernleitung?

    1. … ja, @ Clarence O'Mikron, sehr treffend, 

      und wer ver­dient noch hor­rend an den Kriegsversehrten, die das Gemetzel über­le­ben? Die Prothesenhersteller, alles, was künst­li­che Körperteile pro­du­ziert. Wahrscheinlich ein wach­sen­des Geschäftsfeld:

      https://​www​.deut​sche​-export​da​ten​bank​.de/​1​6​2​4​3​1​2​1​/​d​e​u​/​P​r​o​t​h​e​sen

      Es ist abar­tig, oder? Ich freue mich immer noch, dass alle (noch klei­nen) Jungs oder jun­gen erwach­se­nen Männer in mei­nem Umfeld nicht "geimpft" mit Gift sind, nur um sie in irgend­ei­ner Zukunft dem­nächst als Kanonenfutter her­zu­ge­ben??? Und ich kann nichts dage­gen tun, außer sie anzu­fle­hen: Verweigere den Kriegsdienst, ver­wei­ge­re den Dienst an den Waffen, so, wie Du die mod-rna-"Impfung" ver­wei­gert hast. Den ein­zi­gen Zwangsdienst, den sie nicht ableh­nen müs­sen, wäre Zivildienst, zivi­le Einsätze bei Überflutungen, Feuer, im Altenheim, was immer. Dagegen hät­te ich nichts.

      Grübelnde Grüße, AllerseeNixe

      ~ ~ ~

  2. „Frieden gibt es auf jedem Friedhof […] Erst wenn Freiheit besteht, erst dann kann es Frieden geben.“, sagt der CDU-Kanzlerkandidat, und will jun­ge Leute damit erpres­sen, sich für die Freiheit von Blackrock-Aktionären abschlach­ten zu lassen.

    https://www.sueddeutsche.de/politik/cdu-grundsatzprogrammkonferenz-merz-frieden-gibt-es-auf-jedem-friedhof-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101–240308-99–271655

    Nun ja. Seine Geldgeber wer­den sicher wis­sen, in wen sie investieren.

    Wählen Sie die Friedhofsfreiheit: Ihre CDU

    1. @ Merz will Freiheit auf Friedhof: Merz ist ein eis­kal­ter "Macher" für die ulti­ma­ti­ven Eigner der Konzerne. Die Einstellung zum mensch­li­chen Leben, die Merz an den Tag legt, ist in hohem Maße men­schen­ver­ach­tend. Sie reflek­tiert exakt das Denken und die Auffassung die­ser glo­ba­len Konzerneigner. Der Unterschied zum manch ande­rem Zeitgenossen ist schlicht, dass er er in sei­nem gefühl­ten Status als Elite dies sie­ges­ge­wiss her­aus­hän­gen lässt. Brechreizerregend. 

      Die Freiheit, die ein Merz meint, gibt es für die Masse nicht. Die Freiheit hört da auf, wo der Geldbeutel endet. Menschen sind Humanressource, die aus­ge­beu­tet und ver­wen­det wird. Dies ist der Kern des Systems.

    1. @ Lumumba: Danke. Mausfeld trifft es schon recht gut mit sei­nem "Warum die Lämmer schwei­gen". Postdemokratie von Crouch ist eine ande­re lesens­wer­te Zusammenfassung des Zustands, wobei Crouch eher vor­sich­tig fra­gend her­an­geht. Das Problem besteht eigent­lich seit lan­ger Zeit bzw. war immer vor­han­den. Schon Wright Mills hat dies z.B. in 1959 in sei­nem "The Power Elite" recht gut aus der dama­li­gen Perspektive abgebildet .

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