Lessons learned

Die dro­hen­de Überlastung des Gesundheitssystems war ein Hauptgrund für Corona-Maßnahmen wie Lockdowns, Schulschließungen und eine "Impfpflicht" für die dort Beschäftigten. Dabei wur­den allein 2020 zwan­zig Kliniken geschlos­sen. Und es geht wei­ter im immer schnel­le­ren Takt, in dem Bereiche oder gan­ze Krankenhäuser dicht­ge­macht wer­den. Auf der Seite "Kliniksterben in Deutschland mydrg" wer­den allei­ne für November und Dezember mehr als 20 Stilllegungen von Stationen oder Krankenhäusern berich­tet. Das jüng­ste Beispiel:

tages​schau​.de (9.12.24)

»… Aufgrund finan­zi­el­ler Probleme ste­hen am Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg in Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) har­te Einschnitte bevor. Das Klinik-Unternehmen kün­digt Entlassungen an, eine Fachabteilung soll zum Jahresende geschlos­sen wer­den, wie die Deutsche Presse-Agentur (DPA) am Montag berichtet…

100 Jobs sol­len wegfallen

Krankenhaus-Sprecherin Manuela Lenz sag­te auf Anfrage der DPA: "Ja, es wer­den 100 Beschäftigte ent­las­sen." Die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (MKG) wer­de zum Jahresende geschlos­sen. Die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und die Klinik für Neurochirurgie wer­den nach einem Kreistags-Beschluss vom Februar zu einer soge­nann­ten Kopfklinik ver­bun­den, wie es wei­ter hieß…

Die Neuruppiner Pro Klinik Holding GmbH – ein Unternehmensverbund – hat nach eige­nen Angaben ins­ge­samt rund 2.700 Beschäftigte…«

Das "Bündnis Klinikrettung" erklärt:

»Klinikschließungen. Worum geht es?

In Deutschland schlie­ßen seit Jahren fast monat­lich Krankenhäuser. Kommunale Kliniken machen dicht, weil ihnen das Geld aus­geht. Private Kliniken wer­den geschlos­sen, weil sie aus Sicht der Eigentümer nicht genü­gend Rendite erbrin­gen. Der Kahlschlag der Krankenhauslandschaft ist poli­tisch gewollt: Mit dem soge­nann­ten Krankenhausstrukturfonds för­dert der Bund Klinikschließungen mit bis zu 1 Milliarde Euro jähr­lich. Diese Entwicklung muss umge­hend gestoppt wer­den. Krankenhäuser ret­ten Leben. Wir brau­chen sie in Krisenzeiten und im Alltag. Öffentliche Gelder sol­len nicht die Schließung, son­dern den Erhalt von Krankenhäusern finanzieren.

Zu den Impulsgebern der Schließungsstrategie gehört die Bertelsmann Stiftung, die mit einer Studie vom Juli 2019 die Ausdünnung der Krankenhauslandschaft in Deutschland emp­foh­len hat. Extremszenarien der beauf­trag­ten Gutachter legen die Reduktion von 1.400 Plankrankenhäusern auf nur noch 330 Super-Kliniken nahe. Die finan­zi­el­le Förderung von Krankenhausschließungen durch den Krankenhausstrukturfonds begrüß­te Boris Augurzky, einer der AutorInnen der Bertelsmann-Studie, als „Abwrackprämie“.

Krankenhausschließungen kosten Leben. Der Rückzug von Krankenhausversorgung aus der Fläche erhöht für Akutkranke das Sterblichkeitsrisiko. Profiteure sind die fünf gro­ßen pri­va­ten Klinikkonzerne: Fresenius, Helios, Sana, Asklepios und Rhön-Kliniken. Denn ange­sichts feh­len­der öffent­li­cher Investitionen sind sie im Gegensatz zu kom­mu­na­len Trägern in der Lage, gro­ße Zentralkliniken ein­zu­rich­ten. Der wei­te­ren Privatisierung im Krankenhaussektor wird damit Tür und Tor geöffnet.

Machen Sie mit, bau­en Sie gemein­sam mit dem Klinikpersonal und uns Druck auf!

Zusammen kön­nen wir die Schließungen der Kliniken stop­pen. Gesundheitsversorgung muss wie­der Daseinsvorsorge wer­den und darf nicht län­ger eine Ware sein!…«

Das Bündnis hat am 5.12.24 einen Offenen Brief gegen die noch wei­ter rei­chen­den Pläne von Karl Lauterbach verfaßt:

gemein​gut​.org (5.12.24)

Schon 2020 muß­te berich­tet werden:

Propaganda für Klinikschließungen auf Hochtouren

10 Antworten auf „Lessons learned“

  1. > Stiftungen sind die unei­gen­nüt­zi­gen, über­par­tei­li­chen, meist phil­an­thro­pi­schen Einrichtungen, wie wir wissen.

    Ja. Und das Bündnis-Klinikrettung ist das dann wohl auch. Und der Weihnachtsmann hat Stiefel an und einen wei­ßen Rauschebart.

    Kaum aus­zu­hal­ten soviel Gemeinnutz auf einem Haufen.

      1. @aa
        die Macht haben die­je­ni­gen die das Land aus­beu­ten und das Volk unter­drücken. Der Staat hat nur dafür zu sor­gen daß die das unge­hin­dert tun kön­nen. Das ist, was der Staat unter Gemeinnutz versteht.
        mfg

  2. Wir brau­chen weder Ärzte noch Krankenhäuser, son­dern mehr Digitalisierung im Gesundheitsbereich.

    Vertrauen Sie ein­fach Klauterbach, er weiß was er tut -
    und für wen er es tut…

    "Techkonzerne drän­gen in den Gesundheitsmarkt. Es geht um ein Milliardengeschäft. Doch es gibt nicht nur daten­schutz­recht­li­che Bedenken."

    https://​www​.ber​li​ner​-zei​tung​.de/​z​u​k​u​n​f​t​-​t​e​c​h​n​o​l​o​g​i​e​/​d​i​e​-​m​o​b​i​l​e​-​a​r​z​t​p​r​a​x​i​s​-​w​i​e​-​s​m​a​r​t​e​-​k​l​o​s​-​u​n​d​-​s​p​r​a​c​h​m​o​d​e​l​l​e​-​d​e​n​-​m​e​d​i​z​i​n​e​r​-​e​r​s​e​t​z​e​n​-​l​i​.​2​2​7​7​937

  3. Shade daß die Auslandsinitiativen der Minister zu spät kamen, und Schade um das gan­ze Flugbenzin. Milei hät­te natür­lich ver­sucht Fachkräfte mit dem Fahrrad ein­zu­wer­ben – mög­li­cher­wei­se sogar in der nähe­ren Umgebung – wer weiß? Aber man kann nichts machen. Das Verschwinden unse­rer Fachkräfte mutet mir fast so miste­ri­oes wie das plötz­li­che "Verschwinden" der Nazis in den spä­ten Vierzigern. Ob es nicht doch was mit die­ser "Area-51" zu tun hat.

    Fachkräfte, wo immer ihr euch auch ver­stecken moegt – DAS ist NICHT FAIR! Und – by the way – moech­te ich dem Pharmavertreter Lauterbach an der Stelle – ohne Schleimerei, ehr­lich – dan­ken dass er die vakan­te Stelle des BMG ganz so neben­bei schmeißt. Der hät­te bestimmt auch was bes­se­res zu tun, DANKE! Schön daß es Maennchen gibt, wel­che den Notstand der Bloße nach nicht bloß erken­nen, son­dern HANDELN! – Jawoll. Da koenn­tet Ihr noch was von abschnei­den und lernen.

    Überhaupt soll­ten wir viel öfters mal DANKE sagen – DANKE! – Für Alles einfach.

    Mehr die Handeln

    [man darf schliess­lich nichts unver­sucht lassen]

  4. Was inter­na­tio­nal funk­tio­niert, funk­tio­niert auf auf der loka­len Plattform: Die regel­ba­sier­te Ordnung! Diese ist eine net­te Umschreibung der ange­wand­ten moder­nen Variante einer Feudalherrschaft. Wer die Macht hat, bestimmt. Verfassungen oder Grundgesetze wer­den ent­we­der ent­spre­chend inter­pre­tie­rend bei die­ser Beurteilung betrach­tet, oder aber durch die Legislative(n) ange­passt. Protestieren macht trotz­dem Sinn, um das ange­wand­te Prinzip deut­li­cher sicht­bar zu machen.

    Der weit über­wie­gen­de Teil der betrof­fe­nen Bevölkerungen weiß dies, fühlt sich jedoch macht­los. Einfluss und damit Macht, etwas gra­vie­rend zu ändern, bedarf der kon­zen­trier­ten und kon­zer­tier­ten Verweigerung die­ser Praktiken. Und hier wirkt die Strafe abschreckend.

  5. Der Kampfvorteil von David gegen Goliath wird auch bei uns in Zukunft ein wenig in Richtung ver­scho­ben wer­den können:

    Mit der kom­men­den elek­tro­ni­schen Patientenakte kön­nen wohl auch bei uns Krankenversicherer dem­nächst digi­ta­li­siert begin­nen, nach mög­li­chen Ablehnungsgründen für kost­spie­li­ge Behandlungen suchen…

    "UnitedHealthcare ist einer der größ­ten Krankenversicherer der USA, hat 440.000 Mitarbeiter und einen Jahres­umsatz von 371 Milliarden Dollar (353 Milliarden Euro). Nach eige­nen Angaben ver­si­chert das Unternehmen knapp 30 Millionen Menschen in den USA."

    "Das Unternehmen stand, wie vie­le sei­ner Mitbewerber, in der Vergangenheit immer wie­der nicht nur in der öffent­li­chen Kritik, son­dern muss­te sich auch vor Gericht und gegen­über der Politik für sei­ne Praktiken verantworten.

    Erst im Oktober leg­te ein Unterausschuss des US-Senats einen Bericht vor, in dem UnitedHealthcare vorgewor­fen wur­de, mit­tels Künstlicher Intelligenz (KI) auto­ma­ti­siert Gründe für die Ablehnung von Erstattungen zu generieren.

    Dem US-Sender Fox 4 zufol­ge sei dem­nach bei­spiels­wei­se die Ablehnungsquote post-aku­ter Pflegeleistungen allein zwi­schen 2020 und 2022 von 10,9 auf 22,7 Prozent gestie­gen. Vor einem Jahr war eine nach wie vor an­hängige Sammelklage mit eben­je­nen Vorwürfen gegen UnitedHealthcare und sein Tochterunternehmen Navi Healthcare erho­ben worden.

    Der Klageschrift zufol­ge war das Unternehmen dabei auch dar­über infor­miert, dass die Fehlerquote des Algo­rithmus extrem hoch sei und bei bis zu 90 Prozent lie­ge. Dennoch sei der Algorithmus breit ein­ge­setzt wor­den, da Versicherte nur in 0,2 Prozent der Ablehnungen Widerspruch ein­le­gen und eine eine Erstattung juri­stisch zu erstrei­ten ver­su­chen würden.

    https://​www​.aerz​te​blatt​.de/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​1​5​6​3​0​6​/​M​o​r​d​-​a​n​-​U​n​i​t​e​d​H​e​a​l​t​h​c​a​r​e​-​C​h​e​f​-​b​e​f​e​u​e​r​t​-​D​e​b​a​t​t​e​-​u​e​b​e​r​-​U​S​-​K​r​a​n​k​e​n​v​e​r​s​i​c​h​e​r​u​n​gen

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