Eigentlich inszeniert sich Lindner in der Talkshow professionell als Unschuldslamm und Opfer (von wem hat er das bloß?). "Wollten Sie die Wirtschaft oder die FDP retten?" lautete der Titel bei Caren Miosga am 1.12.24. Etwa bei Min. 42:30 gehen ihm dann die hyperneoliberalen Pferde durch. Einsparen beim Bürgergeld ("Anreize zu überlegen, wie man wohnt, wie man die Nebenkosten, die Heizung gestaltet") – das ist von der Mövenpick-Partei zu erwarten. Milei und Musk als Vorbilder, das ist dann auch eingefleischten Liberalen zu viel, siehe etwa "Der nächste Tabubruch der FDP" (zeit.de, 2.12.24) oder "Meint Christian Lindner das eigentlich ernst?" (stern.de, 2.12.24). Vermutlich ist der FDP-Chef für das Trump-Prinzip eine Nummer zu klein, wonach Inhalte nachrangig sind gegenüber dem Wert einer Provokation.
Ohne die finanzielle Stützung durch "die Wirtschaft" gäbe es die FDP (damals noch F.D.P.) wohl schon seit ca. 50 Jahren, bankrottbedingt und gerettet durch Parteispenden, nicht mehr. Diese Partei schafft es immer wieder, sich als Alternative zu den übrigen System-Blockparteien darzustellen. Lindner kann ja zur CDU übertreten, wenn das Karrierevehikel untergehen sollte.
Vielleicht denkt er sich auch: Wenn ich den Karren schon an die Wand fahre, dann richtig. Oder anders gesagt: Er träumt von einem grandiosen Untergang.
Oha, ein Anarchist. -> Fragezeichen
Deutschland wird auch immer bunter. Aber man hätte es ahnen können. eine geschlechts-rassistische Aussenplotik auf Dauer deutete ja nicht gerade auf auf Entspannungen hin.
das duale System? es bleibt spannend. (leider)