Da ist für jeden Flügel was dabei: Schutz der Grenzen, Bio, Zoonosen. Es fehlt das Brunnenbauen.
Die Partnerschaft von Bundeswehr und Ukraine auf diesem Gebiet gibt es seit 2016. Auf der Seite wird allerdings eingangs der Eindruck erweckt, als sei sie ein Ergebnis des Krieges.
Das Partnerinstitut IECVM (Institute of Experimental and Clinical Veterinary Medicine) beschäftigt sich offiziell u.a. mit der "Entwicklung von Anwendungsvorschriften und fortschrittlichen Techniken zur Herstellung immunologischer Arzneimittel". Dafür ist eines seiner 13 Laborkomplexe zuständig. Eine Aufgabe des Labors für Virologie ist etwa die "Untersuchung der Risiken der grenzüberschreitenden Ausbreitung neu auftretender Tierseuchen (Blauzungenkrankheit, Schmallenberg-Virus, Lumpy Skin-Krankheit) mit Hilfe epizootologischer Analysen und geografischer Informationssysteme".
Es werden nicht blaue Zungen sein, die die Kooperation für die Bundeswehr interessant machen, und kaum die dort "intern entwickelten Impfstoffe" für Rinder. Angaben zum LABORATORY OF SCIENTIFIC MARKETING, INNOVATION PROVIDING, PATENT-LICENSING AND INFORMATION SUPPORT fehlen, der Link führt ins Nichts, auch aus dem Internetarchiv sind neun Versionen verschwunden.
Biobank (Kryobank)
Über das LABORATORY OF BIOTECHNOLOGY ist etwas zu erfahren, das womöglich eher die Aufmerksamkeit der Armee erweckt. Dort beschäftigt man sich u.a mit:
»Entwicklung und Pflege einer Kryobank für Zellkulturen und Viren für die Nationale Sammlung tierischer Zellkulturen und die Nationale Sammlung von Krankheitserregern, die bei der biotechnologischen Herstellung immunbiologischer Arzneimittel verwendet werden«
Kryobiologie behandelt die Einwirkungen sehr niedriger Temperaturen auf Organismen, Gewebe und Zellen. "Eine Kryobank (von altgriech. κρυος (kryos) = Frost, Eis) ist der Ort der Lagerung von biologischen Material, wie z. B. Stammzellen, mit Hilfe der Kryokonservierung und ist eine Spezialform der Biobank" (de.wikipedia.org).
»In Biobanken werden große Mengen von biologischem Material wie beispielsweise DNA‑, Blut- oder Gewebeproben zusammen mit Hintergrundinformationen (z. B. Krankengeschichte oder Lebensumstände bzw. Artidentifizierung, Sammelort etc.) der Spender bzw. Organismen gespeichert…
In Deutschland gibt es eine große Zahl von Biobanken, die überwiegend an den Medizinischen Hochschulen angesiedelt sind, insbesondere denen, die im „Nationalen Genomforschungsnetz“ zusammenarbeiten. Es gibt aber auch erwerbswirtschaftlich arbeitende Biobanken wie beispielsweise die Datenbank „Indivumed“ (Indivumed GmbH) in Hamburg, die der Entwicklung individualisierter Krebstherapien dient…«
de.wikipedia.org
In Deutschland existieren dazu datenschutzrechtliche und "ethische" Hürden. Es könnte für die Bundeswehr und andere Institutionen und Firmen verlockend sein, sie in der Ukraine zu umgehen. Zur "Gemeinschaft Deutscher Kryobanken e.V." gehören neben Forschungseinrichtungen Firmen wie die AIR LIQUIDE Medical GmbH, Krefeld ("Heute lagern tausende von Einzelproben in der Cryo-Bank, von Privat- und Industriekunden, Patienten und Forschungseinrichtungen"), die ebenfalls der Air Liquide Gruppe zugeordnete BioKryo GmbH, Saarbrücken sowie die MVZ VivaNeo Kinderwunschzentrum Düsseldorf GmbH.
Gerade eben hat die Gemeinschaft Deutscher Kryobanken ein Symposium "Biobanken: Ressource für Wissenschaft, Diagnostik und Therapie" durchgeführt. Im Flyer dazu ist als ein Ziel des Vereins die "nationale Sicherung der Bioressourcen" benannt. Kommt so die Bundeswehr ins Spiel?
Offiziell beschäftigt sich das Labor in Charkiw mit Veterinärmedizin, u.a. der "Verbesserung der biotechnologischen Produktion von immunbiologischen Tierarzneimitteln". Allerdings heißt es auch:
»Das Labor bietet an, diese Zelllinien für Forschungs- und Produktionszwecke bereitzustellen. Die Verteilung von Zellkulturen an interessierte Personen und Organisationen erfolgt in Übereinstimmung mit den Gesetzen des jeweiligen Staates und internationalen Vorschriften.«
Biotechnologie rekombinanter DNA
Weiter gibt es das "MOLECULAR EPIZOOTOLOGY, DIAGNOSTICS AND GENETICAL SOURSES QUALITY CONTROL DEPARTMENT". Seit 2001 gehören zu seinen Forschungsbereichen die Untersuchung von "phylogenetischen Zusammenhängen, die Evolution von Krankheitserregern und die Phylogeographie von Infektionen" sowie "Praktische Aspekte der Genomik und Proteomik in der veterinärmedizinischen immunbiologischen Arzneimittel-Molekularbiotechnologie". "Die Phylogenetik… ist eine Fachrichtung der Genetik und Bioinformatik, die sich mit der Erforschung von Abstammungen beschäftigt" (de.wikipedia.org). "Proteomik (englisch proteomics) bezeichnet die Erforschung des Proteoms. Das Proteom umfasst die Gesamtheit aller in einer Zelle oder einem Lebewesen unter definierten Bedingungen und zu einem definierten Zeitpunkt vorliegenden Proteine" (de.wikipedia.org).
So weit, so harmlos. Was aber interessiert die Bundeswehr daran? Die Anzahl von Pferden, Hunden oder Delphinen in ihrem Bestand dürfte minimal sein. Geht es allgemein um das Fachgebiet "Biotechnologie rekombinanter DNA"? spektrum.de erklärt:
»DNA-Rekombinationstechnik, sämtliche Methoden, die zur Konstruktion und Untersuchung von rekombinierter DNA und deren Einsatz erforderlich sind. In ihrem Mittelpunkt steht die DNA-Klonierung. (Gentechnik)«.
Sind wir hier nicht recht nah beim Thema Gain-of-function? Und wer sind die Partner der Integration, wenn es im Institut heißt, eine der wichtigsten Forschungsrichtungen sei die "Entwicklung und Einführung integrierter Biosicherheits- und Biosicherheitssysteme" (iekvm.kharkov.ua)? "Das Institut legt großen Wert auf die Untersuchung methodischer Ansätze und Instrumente für Marktstudien zur Umsetzung von Innovationen, Patent- und Opportunitätsforschung sowie Patentlizenzierung".
Womöglich noch spannender, auch in Hinblick auf aktuelle Entwicklungen, ist dieses Projekt:
Hier heißt es unverhohlen:
»… Georgien [spielt] durch seine geostrategische Lage eine tragende Rolle für die Sicherheit in der Kaukasusregion. Versuche terroristischer oder krimineller Gruppen zur Beschaffung von in Georgien endemisch vorkommenden Krankheitserregern können nicht ausgeschlossen werden.
Zielsetzung
Seit 2013 setzen das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr (IMB) und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Auswärtigen Amtes das Projekt in der Kaukasusregion als Teil des Deutschen Biosicherheitsprogramms um.
Ziel ist die Stärkung der Biosicherheitskapazitäten und die Sicherstellung eines nachhaltigen Wissenstransfers in Georgien und der Kaukasusregion…«
Hier schließen sich darüber hinaus Kreise zu diesbezüglichen Aussagen und Aktivitäten von Christian Drosten und dem Dunstkreis seiner Partner. Sie waren schon früh in Georgien tätig:
KL für Pockenviren. Herr Ellerbrok vom RKI (Bioterrorismus-Experte) und Christian Drosten
Auch Timo Ulrichs, Professor für Globale Gesundheit und Entwicklungszusammenarbeit an der privaten Akkon-Hochschule für Humanwissenschaften in Berlin, ist "seit 2001 in wissenschaftlichen Kooperationsprojekten in Osteuropa aktiv, insbesondere in Russland, Georgien und der Republik Moldau". Mehr dazu in:
Irgendwie nett und harmlos ist diese Darstellung des Bundeswehr-Instituts:
Klartext wird hier gesprochen:
»… Für Deutschland hat das Auswärtige Amt im Jahr 2013 das zunächst für drei Jahre angelegte „Deutsche Partnerschaftsprogramm für biologische Sicherheit und Gesundheitssicherstellung“ initiiert. Es soll biologische Sicherheitsrisiken vermindern und benötigte Biosicherheits-Kapazitäten weltweit aufbauen und verbessern soll. Nach einer Evaluierung im Jahr 2016 wurde das Vorhaben als Deutsches Biosicherheitsprogramm verlängert. Das Deutsche Biosicherheitsprogramm befindet sich aktuell in der vierten Förderphase (2023 – 2025).
Bakterien, Viren und biologische Gifte können von staatlichen und nicht-staatlichen Gruppierungen gleichermaßen nach dem Prinzip der dualen Verwendungsmöglichkeiten (dual use) für friedliche aber auch für terroristische Zwecke eingesetzt werden. Die Ziele des Deutschen Biosicherheitsprogramm sind daher insbesondere die Verringerung des Risikos einer Ausbringung biologischer Agenzien (biosafety & biosecurity), der Aufbau von Systemen zur frühzeitigen Erkennung ungewöhnlicher Krankheitsausbrüche (surveillance) sowie die Entdeckung und Charakterisierung gefährlicher Krankheitserreger. Daneben soll das Bewusstsein der Partnerländer für biologische Gefahren verbessert (awareness raising) und die Fachexpertise der nationalen Partnerinstitutionen gestärkt werden (capacity development)…
Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung
Die Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung (Enable and Enhance Initiative) zielt seit 2011 darauf ab, Sicherheitsstrukturen im Ausland zu stärken und krisenhaften Entwicklungen vorzubeugen. Hierdurch können die Partnerstaaten selbstständig und somit wirksamer auf Krisen zu reagieren. In den Partnerstaaten werden zuverlässige Institutionen identifiziert, die Verantwortung für die Sicherheit übernehmen und dadurch langfristig zur Stabilisierung beitragen.
Bis 2023 engagiert sich das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr innerhalb der Ertüchtigungsinitiative Projekten in Nord- und Westafrika. Diese Projekte wurden 2023 in das Deutsche Biosicherhietsprogramm [sic] aufgenommen.
Innerhalb der Ertüchtigungsinitiative unterstützt das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr weiterhin in Kleinstprojekten einige seiner langjährige Partner.«
Mit den weiteren Projekten, auch in Kasachstan, Tansania, Mali habe ich mich nicht beschäftigt. Die Auswahl der Regionen ist allerdings hochinteressant.
Die Bundeswehr befindet sich im Status der befehlsempfangenden Büttel auf der Entscheidungsebene und bekommt von den USA (und Großbritannien) Autonomie, sich die Strukturen in gewissem Umfang zu schaffen. Wird die deutsche Kriegsmaschinerie das Feuer auf den Feind eröffnen, wenn von diesen Bütteln "Spring!" verlangt wird? Erst müssen nun potentiell den Sprung verweigernde Personen aus den Entscheidungspositionen und ggf. aus den "Kampfverbänden" herausgenommen werden.
@Clarence…: Es wäre fahrlässig, die Kriegsbegeisterung und ‑vorbereitung der deutschen Armee und ihrer politischen Führung auf ein Bütteltum zu reduzieren. Das militärische und wirtschaftliche Engagement des deutschen Großkapitals und seiner Beauftragten richtet sich schon seit mehr als hundert Jahren auf den osteuropäischen Raum. Man verfolgt dabei durchaus eigene Interessen. Manchmal, aber nicht immer, sind sie deckungsgleich mit denen der USA oder Großbritanniens.
@ aa: Bütteltum sollte auch unter den folgenden Aspekten betrachtet werden: Die Spitzen üben sich im Bütteltum. Es mag hier sicher auch den einen oder anderen ideologisch Verblendeten geben. Die darunter agierenden Kategorien mögen tatsächlich von der Blut- und Boden, rassischen und rassistischen Aspekten, Lebensraum, Rohstoff-Notwendigkeit etc. überzeugt sein. Exakt dies wird genutzt. Die Richtung wird politisch entsprechend schon seit Beginn der sogenannten Wiederbewaffnung vorgegeben. Es geht immer um Profit.
Darf die Bundes"wehr" etwas selbst entscheiden, außer dem Kauf von angloamerikanischen statt europäischen Waffensystemen? Das "Bündnis" steht diesem im Wege. Es ist auch eine Frage der vertraglichen Nebenabreden, die die Souveränität Deutschlands gewollt einschränken.
Es ist auch deshalb interessant, weil das Institut für Mikrobiologie die Probe des ersten pumperlgesunden Patienten in München untersucht hat und diese vervielfältigte und an andere Staaten versendet hat. Zu welchem Zweck? Hat der Mann sein Einverständnis gegeben?
Ich dachte bislang , daß u.a. metabiota die gain of function betreiben und das Institut testet.
Die Verbindung zur Veterinärmedizin zeigt sich auch darin, daß sowohl Wieler als auch Stöhr Veterinärmediziner sind.