Neue Uniformen machen "kein Stück kriegstüchtiger"

Gut 4.600 Euro pro uni­for­mier­tem Soldaten (m/​w/​d, ins­ge­samt gibt es laut Bundeswehr davon 179.317) will Pistorius aus­ge­ben, damit der näch­ste Krieg wenig­stens chic abläuft.

t‑online.de (24.11.24)* s.u.

»Du Bundeswehr soll kriegs­tüch­tig wer­den. Geht es nach dem Bundesverteidigungsministerium, soll sie dabei auch bes­ser aussehen.

Das Bundesverteidigungsministerium hat laut einem Medien­bericht beim Haushaltsausschuss bean­tragt, 825 Millionen Euro für neue Ausgehuniformen der Bundeswehr zu bewilligen…

CDU-Haushaltsexperte Ingo Gädechens kri­ti­sier­te in der Zeitung [BamS, AA] die geplan­te Ausgabe als "absur­de Prioritäten­setzung". Er sag­te, dass die neu­en Uniformen die Bundeswehr "kein Stück kriegs­tüch­ti­ger machen" würden…«

Ein alter links­ra­di­ka­ler Schmähruf lau­te­te: "Ich bin nichts, ich kann nichts, gebt mir eine Uniform!".

"Auch das Feierliche Gelöbnis hat sich lage­be­dingt den AHA-Regeln ange­passt. Mittels Videoaufnahme kön­nen die Angehörigen im Nachhinein bei die­sem wich­ti­gen Moment trotz­dem dabei sein.
© Bundeswehr/​Torsten Kraatz"

bun​des​wehr​.de (30.4.21)
coro​dok​.de

Der erste Teil des Videos zeigt "Militärische Ehren zum Besuch des Vizepremiers und Verteidigungsministers des Großherzogtums Luxemburg". Zum zwei­ten heißt es: "Während eines Truppenzeremoniells zeigt die 4. Kompanie des Wachbataillons beim BMVg, wie man stil­voll eine Maske anlegt". Mehr dazu und Quellen hier.

* Update:

t‑Online hat aus­ge­bes­sert. Der zitier­te Text ist noch hier abruf­bar. Ohne Hinweis dar­auf ist jetzt ein aktua­li­sier­ter Text zu lesen, ohne "Du Bundeswehr".

4 Antworten auf „Neue Uniformen machen "kein Stück kriegstüchtiger"“

  1. >> Das Bundesverteidigungsministerium hat laut einem Medienbericht beim Haushaltsausschuss bean­tragt, 825 Millionen Euro für neue Ausgehuniformen der Bundeswehr zu bewilligen…

    Alles klar: Laut einem Medienbericht. Ich ver­mu­te mal, das Geld ist längst aus­ge­ge­ben. Also ob man uns jemals vor­her gefragt hätte 😉

  2. Erscheinungsbild der Dienst- und Ausgehuniform der Bundeswehr

    https://www.bundestag.de/resource/blob/897386/3d6891bc1621c2e1b9de0c6a981c1c85/WD‑2–114-20-pdf.pdf

    Die Geschichte der Ausgehuniform

    Der Schneider trat, zur Mittagsruh,
    bedäch­tig vor das Tor.
    Die Ausgehuniform sei neu,
    so klang es ihm im Ohr.
    Wir saßen am Kasernenplatz
    und dach­ten lan­ge nach.
    Ein Schnitt, der uns zu pas­sen schien,
    sprach lei­se mit und sprach.

    Man nann­te sie modern und schlicht,
    ein Fortschritt allemal.
    Doch so manch Rekrut erkann­te nicht:
    Sie war ein Ritual.
    Der Kommandant, mit festem Blick,
    sprach fei­er­lich vom Stolz.
    „Die Uniform ist mehr als Stoff,
    sie bin­det euch ans Holz.“

    Die ersten tru­gen Schwarz und Blau,
    der Helm saß stramm dazu.
    Doch mit den Jahren, Stück für Stück,
    ver­blass­ten Stolz und Ruh.
    Ein neu­er Schnitt, ein neu­er Ton,
    man folg­te dem Geschmack.
    Doch immer war ein wenig Hohn
    im Blick derer, die’s nicht trug.

    Die Zeiten änder­ten den Stoff,
    der Zweck blieb den­noch gleich:
    Man zeig­te Haltung, Form und Stolz,
    ob jung, ob alt, ob reich.
    Doch unter all dem Pomp und Glanz
    ver­gisst man oft den Kern:
    Die Uniform, sie zeigt die Pflicht,
    doch nicht, was wir wohl wär’n.

    Wir stan­den oft im Mannschaftsraum
    und starr­ten auf das Licht.
    Die Stoffe glänz­ten edel kaum,
    und doch, sie stör­ten nicht.
    Der Schneider starb, der Schnitt verging,
    die Mode kam und ging.
    Die Ausgehuniform blieb stumm
    als Pflicht, die man empfing.

    Man sprach von Stolz, von Wehr und Recht,
    von Haltung und von Zier.
    Doch wo der Stoff auch glän­zend lag,
    blieb Zweifel hin­ter mir.
    Der Kommandant, er dank­te still,
    man schwieg im Gleichschritt fort.
    Und wir, wir hoff­ten alle nur,
    auf einen andern Ort.

    Noch heu­te hängt sie im Depot,
    ein Relikt aus alter Zeit.
    Und man­cher, der sie tra­gen muss,
    erfüllt die Pflicht – bereit.
    Doch fragt man nach dem wah­ren Sinn,
    so sagt die Uniform:
    „Ich bin nur das, was ihr mich macht,
    kriegs­tüch­tig und schick bis zur näch­sten Wehrreform.“

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