Nicht nur die erfolgreiche Haushalts‑, Außen- und Klimapolitik hat Maßstäbe gesetzt. Auch beim Impfen greifen wir auf Bewährtes zurück:
Die "Rheinische Pest" greift auf dem Blatt treu verbundene Klüngelexperten zurück (s. Vier Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle):
Einer ist der Kinderarzt Ralph Köllges.
»… Auf Anfrage unserer Redaktion räumt Köllges vor allem mit zwei Mythen rund um die Impfung auf: Durch eine Grippeschutzimpfung erkrankt der Geimpfte nicht an einer Influenza, und eine Impfung schützt nicht immer vor der Erkrankung selbst, aber vor einem schweren Verlauf.«
Die Kulturredakteurin Angela Pontzen war acht Jahre als "Managerin Marketing & Kommunikation" in einem Krankenhaus tätig. Sollte sie da nicht weniger mißverständlich formulieren können? Unmittelbar anschließend heißt es:
»So unterscheide sich die Grippe von der Erkältung durch einen schlagartigen Beginn mit teils hohem Fieber, extremen Kopf- und Gliederschmerzen und einem schweren Krankheitsbild. In den ersten drei Tagen sei das Risiko, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden um das Achtfache beziehungsweise Zehnfache erhöht. Weswegen der Kinder- und Jugendmediziner jedes Jahr eine Impfung gegen Influenza empfiehlt, um sich vor allem vor einem schweren Verlauf zu schützen. Das gleiche gelte für eine Impfung gegen Corona.«
Hier haben wir a) eine allbekannte Binse, b) eine Pseudoinformation und c) eine unverantwortliche Empfehlung, die sogar die Stiko-Aussagen ignoriert. Das Risiko für einen Herzinfarkt ist zehnmal höher als was? Für wen? Die Stiko empfiehlt die Grippeimpfung für Menschen ab 60 Jahren, Kinder und Jugendliche werden überhaupt nicht erwähnt (rki.de).
Weiter rät der Artikel zu einem "heute verwendeten Vierfachimpfstoff". Solche Stoffe werden seit Herbst 2023 von der WHO nicht mehr empfohlen, um zu "verhindern, dass das Virus insbesondere über abgeschwächte Lebendvakzinen erneut eingeführt wird" (arznei-telegramm.de).
"Es können leichte Lokalreaktionen an der Einstichstelle wie Rötung, Schwellung oder ein leichter Druckschmerz entstehen, so der Impfarzt". Verschwiegen wird, was die Stiko an Nebenwirkungen kennt: "Neuropathie, Hirnnerv-VI-Lähmung, Schock, Morbus Crohn, Myasthenia gravis und
Enzephalomyelitis", siehe Verwirrspiel mit Stiko-Empfehlung zu Grippeimpfung.
Gegen Impfen habe ich nichts einzuwenden. Aber was hierzulande abgeht hat mit Gesundheitsvorsorge nichts zu tun.