Waffenlieferungen an die Ukraine nur eine Show?

Sollte der Westen sei­nen Verbündeten in Kiew ähn­lich behan­deln wie er es mit Zusagen zu "Klimapolitik" und "Kampf gegen Armut" beim glo­ba­len Süden tut? Ein Artikel auf faz​.net am 11.11.24 (Bezahlschranke) erweckt die­sen Eindruck.

»… Seit dem rus­si­schen Großangriff im Februar 2022 hat der Kongress fünf Pakete im Gesamtwert von 175 Milliarden Dollar ver­ab­schie­det, die mili­tä­ri­sche wie huma­ni­tä­re Hilfen ent­hal­ten. Davon sind etwa 106 Milliarden Dollar als direk­te Unterstützung für Kiew vor­ge­se­hen. Der Rest fließt in ande­re Hilfsprogramme für die Ukraine und in eben­falls vom Krieg betrof­fe­ne Nachbarländer…

Der Großteil der Hilfspakete umfasst die Lieferung von Rüstungsgütern und deren Wartung. Nach Angaben des ame­ri­ka­ni­schen Verteidigungsministeriums sind ins­ge­samt bis­her 61 Milliarden Dollar Militärhilfe an die Ukraine frei­ge­ge­ben wor­den. Es sind also noch 45 Milliarden Dollar übrig. Da eine Freigabe nicht gleich bedeu­tet, dass die Waffen auch sofort in der Ukraine ein­ge­setzt wer­den kön­nen, erscheint die von Selenskyj ange­ge­be­ne Prozentzahl durch­aus plau­si­bel. Aber wor­an hapert es? Ein Problem ist längst bekannt: Die Rüstungsindustrie kann nicht so viel pro­du­zie­ren, wie die Ukrainer der­zeit verbrauchen…«

Dazu kommt:

»China hat den größ­ten ame­ri­ka­ni­schen Drohnenproduzenten, das Unternehmen Skydio, mit Sanktionen belegt. Damit kommt die Firma nicht mehr an wich­ti­ge Bauteile wie Batterien.«

Außerdem sind da noch die zusätz­li­chen Waffenlieferungen an Israel. Deshalb "meh­ren sich die Stimmen in Washington, die sich besorgt über die Verteidigungsfähigkeit der Vereinigten Staaten äußern". "Die Bestände sei­en jetzt schon knapp". Was da das Vorhaben brin­gen soll, "dass auch pri­va­ten Rüstungsunternehmen der Einsatz von Personal in der Ukra­ine erlaubt wer­den soll", ist unverständlich.

Man tut wahr­schein­lich gut dar­an, kei­ner der Seiten zu viel Glauben zu schen­ken. Das Bemerkenswerteste in dem Artikel ist der Satz:

»In Kiew hofft man dar­auf, dass Trump den Krieg been­den möge – aber nicht auf Kosten der Ukrainer.«

4 Antworten auf „Waffenlieferungen an die Ukraine nur eine Show?“

  1. >>Ernsthafte Bereitschaft, über irgend­et­was zu ver­han­deln, wer­den sie erst dann ent­wickeln, wenn sie in die­sem Krieg mehr ein­bü­ßen, als sie an und mit ihm ver­die­nen. Solange das nicht der Fall ist, unter­schei­den sich die Hoffnungen, die in Donald Trump gesetzt wer­den, nicht vom kind­li­chen Glauben an den Weihnachtsmann.

  2. Der Komiker im Pulli und Kampfstiefeln beschwert sich über feh­len­de Lieferungen. Was will er mit dem Mordwerkzeug? Das ukrai­ni­sche mensch­li­che Verbrauchsmaterial geht doch zur Neige. Vielleicht soll­te der Komiker mit den US-Experten zwecks Klonung des Verbrauchsmaterials spre­chen, das wäre ziel­füh­ren­der und nicht min­der men­schen­ver­ach­tend. Wahrscheinlich ist es kei­ne Alternative, da die Personen des hoch­kor­rup­ten ukrai­ni­sche Regimes kei­nen Zaster für sich selbst abzwei­gen kön­nen. Abgesehen davon ist dem Komiker doch bekannt, dass die Ukraine die Müllhalde für nicht mehr zeit­ge­mä­ßes Mordwerkzeug des Westens ist. Inklusive Minen, abgrei­cher­ten Uran und son­sti­gen Kampfstoffen.

    1. O'Mikron, wenn Waffenproduzenten und ‑Hersteller auf Entscheidungen war­ten müss­ten die im Parlament oder Kanzleramt gefällt wer­den, wäre der Krieg längst vorbei.

  3. Mein Tip dazu, um einen vagen Durchblick zu erlangen

    Die Rede ist davon, dass euro­päi­sche Staaten den Krieg mit Russland wei­ter füh­ren? [Fragezeichen?] Das ent­sprä­che der so vor­be­rei­te­ten Propaganda. Zumindest in Deutschland, die P. aus ande­ren Ländern ken­ne ich ja nicht. Dahingehend gab es am 7. November eine Rede des öster­rei­chi­schen Offiziers, Oberst Reisner vor dem ZMSBw. Mal ehr­lich – Herrn Keupp, "dem ZDF-Experten", kann man beim besten Willen nicht mehr zuhö­ren. Ansonsten sind die mei­sten Sachverständigen ja bereits "a.D.". Bestimmt steht General Kujat nicht im Verdacht all­zu libe­ral oder gar Pazifist zu sein, hat aber die weit­aus beson­ne­ne­re Position als die mei­sten "pseu­do­lin­ken" Regierungspolitiker nebst "Opposition". Dazu bedarf es wohl des Nachbarn Österreich uns guten Rat zu sen­den? Eine Rede zum hin­hö­ren jeden­falls, wie ich mei­ne. Man muss ledig­lich berück­sich­ti­gen, dass ein Soldat nicht die Aufgabe hat, eine Öffentlichkeit zu infor­mie­ren. Schlimm genug wenn sich eine Mehrzahl von Medienvertretern dage­gen so ver­hal­ten wie die Soldaten. Dann – mit Verlaub – stimmt näm­lich etwas nicht!

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