Führender Manager von AstraZeneca in China von Behörden festgenommen

Das berich­tet die "Financial Times" am 7.11.24:

»Leon Wang, der Top-Manager von AstraZeneca in China, wur­de in der ver­gan­ge­nen Woche von den chi­ne­si­schen Behörden fest­ge­nom­men, wie der Arzneimittelhersteller der Financial Times mitteilte.

Das FTSE-100-Unternehmen bestä­tig­te, dass der Leiter sei­nes China-Geschäfts inhaf­tiert ist, wäh­rend gegen zwei wei­te­re der­zei­ti­ge Führungskräfte in der Region und zwei ehe­ma­li­ge Führungskräfte ermit­telt wird.

Die Untersuchung bezieht sich auf den mut­maß­li­chen ille­ga­len Import und Verkauf des Krebsmedikaments Imjudo, und Wang ist laut einer mit der Angelegenheit ver­trau­ten Person eine der Personen, die im Zusammenhang mit der Untersuchung inhaf­tiert sind.

Imjudo wur­de in ande­ren Teilen der Welt zuge­las­sen, jedoch nicht in China…

AstraZeneca lehn­te es ab, sich zur Art der behörd­li­chen Untersuchung zu äußern. Ein Sprecher sag­te: „Wir wer­den unein­ge­schränkt mit den chi­ne­si­schen Behörden zusammenarbeiten.“…

Rund 100 AstraZeneca-Vertriebsmitarbeiter in China wur­den zwi­schen 2020 und 2021 wegen Versicherungsbetrugs ver­ur­teilt, weil sie Gentestergebnisse von Patienten mani­pu­liert hat­ten, die sich sonst nicht für eine staat­li­che Versicherung für das Medikament qua­li­fi­ziert hät­ten, teil­te das Unternehmen den Investoren in der Telefonkonferenz mit…

Die Aktien schlos­sen am Mittwoch im Londoner Handel mit einem wei­te­ren Rückgang von 1,9 Prozent auf 9.919 Pence.«

Am 6.11.24 hat­te "FT" gemel­det:

»… Drei mit der Angelegenheit ver­trau­te Personen sag­ten, dass die Untersuchung gegen Wang mit Verkäufern des Unternehmens zusam­men­hängt, die in China wegen „Manipulation“ von Patiententestergebnissen des Betrugs für schul­dig befun­den und inhaf­tiert wur­den. Sollte Wang in die Angelegenheit ver­wickelt sein, könn­te die Untersuchung wei­te­re Mitarbeiter betref­fen, füg­te eine der Personen hinzu.

Der Kursrückgang der Aktie führ­te zu einem Rückgang der Marktkapitalisierung von AstraZeneca um mehr als 14 Milliarden US-Dollar und ver­deut­licht die Bedeutung der chi­ne­si­schen Geschäftstätigkeit des Unternehmens… 

AstraZeneca setzt auf Wachstum in China, um sein Ziel von 80 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz bis 2030 zu errei­chen, gegen­über 46 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023. „AstraZeneca hat mehr als ande­re Unternehmen in China inve­stiert“, sag­te Helen Chen, Leiterin der Gesundheitspraxis von LEK Consulting in Shanghai…

Im Jahr 2019 führ­te Peking Reformen ein, um aus­län­di­sche patent­freie Medikamente durch bil­li­ge­re ein­hei­mi­sche Alternativen zu erset­zen, was sich auf den Umsatz des Herzmedikaments Crestor, des Krebsmedikaments Iressa und des Asthmamedikaments Pulmicort des Unternehmens auswirkte…

Wang, der 2013 vom Schweizer Pharmakonzern Roche zum Unternehmen kam, wur­de ein Jahr spä­ter zum Landespräsidenten ernannt und trieb eine Lokalisierungsstrategie zur Erweiterung der Vertriebskanäle vor­an, die den Bau von Einrichtungen in Krankenhäusern umfass­te, um Ärzte mit den Atemwegsprodukten des Unternehmens ver­traut zu machen…«

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