Joachim Müller-Jung ist so etwas wie der Chefvakzinist der "FAZ". Zusammen mit dem Milliardär Stefan von Holtzbrinck, einem Vertreter von Boehringer Ingelheim und anderen ehrenwerten Leuten saß er 2020 in der Jury, die Drosten, Hennig & Co. den "Georg von Holtzbrinck Preis für Wissenschaftsjournalismus" verlieh (s. hier).
»In den vergangenen Tagen schwappte eine besonders ekelhafte Empörungswelle durchs Netz. Codewort: „Frau Buyx“. Es war der nach der Pandemie der vielleicht maßloseste, von unaussprechlichem Hass, Wissenschaftsfeindlichkeit und ekelhafter Frauenfeindlichkeit getragene Shitstorm, der sich nach der Rede von Alena Buyx aufbaute. [sic]«
Es geht um die Rede, die Buyx am 18.10.24 vor "acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften" gehalten hatte und über die hier berichtet wurde. Ich habe die Reaktionen nicht verfolgt, bin aber sicher, daß es sie (auch) gegeben hat. Ähnliche finden sich unter dem Tweet von Buyx ("Frau Buyx bald ist Ihre Zeit abgelaufen… Military Law bedeutet Todesstrafe!!! Völkermörder", "Hetzende Hexe", Stefan Homburg verweist auf eine Strafanzeige gegen ihn, wobei in dem Thread gezeigt wird, daß er Buyx vorwirft, sie wolle Behinderte und Kranke euthanisieren etc. pp.). In anderen Kommentaren wird vermutet, daß sie genau diese Reaktionen hervorrufen wollte. Müller-Jung weiter:
»Wie hat die geübte, gewöhnlich moderierende Rhetorikerin das geschafft? Ganz einfach: Sie polarisierte. Buyx hatte in ihrer Ansprache vehement dafür geworben, nach der Pandemie verlorenes Vertrauen wiederzugewinnen. Das Vertrauen habe sich verschoben, von den Vertretern einer gesunden wissenschaftlichen Skepsis zu denen, die „Bullshit“ verbreiten. Jeder wusste, was gemeint war. Und prompt fühlten sich auch alle, die der Bullshit-Verweis betrifft, angesprochen.«
Paradoxerweise meint der Autor aber nicht Frau Buyx, wenn er schreibt: "Die politische und weltanschauliche Polarisierung spielt dabei eine zunehmend fatale Rolle – sogar eine gesundheitsschädliche und tödliche Rolle."
Vielmehr dreht er mit der Zitierung eines völlig abwegigen Artikels ähnlich ab wie sie:
»In einem aktuellen Review in „Nature Medicine“ hat der New Yorker Psychologe Jay van Bavel die desaströse Spaltung der Gesellschaft als eine entscheidende, wenn auch „meist übersehene soziale Determinante“ für die Gesundheit des amerikanischen Volkes ausgemacht. Ein Beispiel: die Parteien-Impflücke. Die Übersterblichkeit in der Pandemie unter den Republikanern, die inzwischen mehrheitlich Impfgegner sind, sei 43 Prozent höher gewesen als unter den Wählern der Demokratischen Partei…
Hätten die amerikanischen Parteipolitiker während der Pandemie wie die sehr ausgleichenden kanadischen Politiker gehandelt, heißt es in der Studie, hätten 200.000 Amerikaner weniger am Virus sterben müssen…«
Die Argumentation der "Studie" bewegt sich dabei auf dem Niveau, das beschrieben wird in "WISSENSCHAFTLICHE STUDIE: Infektionen nehmen durch Querdenker-Demos zu". Darin geht es um den Beweis mittels Formeln wie "Yc = β0 + β1 COVID-19-Leugnerc + β2Xc + γs + εc" dafür, daß die "Inzidenzen" in AfD-Hochburgen stiegen. Dazu auch "Hängen AfD-Hochburgen und hohe Coronazahlen zusammen?".
Würde Müller-Jung das Papier nicht nur gläubig referieren, dann würde er zu der Behauptung von 200.000 geretteten Leben den verlinkten "Beweis" lesen. In dem Research Letter "COVID-19 and Excess All-Cause Mortality in the US and 18 Comparison Countries" vom 12.10.20 werden die COVID-Todesraten, deren Definition hier nicht thematisiert werden soll, in verschiedenen Ländern verglichen. In diesem Zusammenhang heißt es:
»Wenn die Sterberaten in den USA mit denen in Australien vergleichbar wären, hätte es in den USA 187.661 COVID-19-Todesfälle weniger gegeben (94 % der gemeldeten Todesfälle), und wenn sie mit denen in Kanada vergleichbar wären, 117.622 Todesfälle weniger (59 %).«
Eine vergleichende Bewertung der "Maßnahmen" findet an keiner Stelle statt.
Das Fazit der vom Autor heruntergebeteten Arbeit klingt wie eine Drohung:
»Schlussfolgerung
Die COVID-19-Pandemie hat die hohen Kosten der Polarisierung für die öffentliche Gesundheit aufgezeigt. Innovative Behandlungsmethoden und Impfstoffe werden nicht wirksam sein, wenn große Teile der Gesellschaft medizinischen Experten misstrauen und sich weigern, die Gesundheitsempfehlungen für sich selbst oder ihre Familien zu befolgen. Da die Polarisierung in vielen Ländern zuzunehmen scheint, sollten mehr Ressourcen in das Verständnis und die Minderung ihrer Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit investiert werden. Solche Forschung muss interdisziplinäre Kooperationen zwischen Medizinern und Sozialwissenschaftlern beinhalten. Das Problem zu ignorieren ist keine Option mehr. Um die politische Polarisierung als einen Faktor für die Gesundheit anzugehen, brauchen wir soziale und politische Lösungen.«
>> Die COVID-19-Pandemie hat die hohen Kosten der Polarisierung für die öffentliche Gesundheit aufgezeigt.
Ei gewiß doch. Propaganda verschlingt Milliarden Steuergelder!
Das ist aber nich erst seit Corona so!
Im Verweis auf den Thread vom 27. April, die dem Charakter nach wohl rhetorische Frage: "Wohin auch mit den "biodeutschen Straftätern"? – Hat die "Geschichte" bereits beantwortet: Brennofen, posthum aber! – Soll niemand hinterher behaupten es könnte zugehn wie bei Hänsel und Gretel. [oh, schon wieder zynisch?]
" … ekelhafter Frauenfeindlichkeit"
Das ist ja das Problem der "erwachten Gesellschaft", dass jedes Wort und jede Äußerung sofort unter dem Aspekt der Diversität, LGBT+, Frauenfeindlichkeit etc. beurteilt wird, und nicht nach dessen zentraler inhaltlicher Aussage. Die Ignoranz von Inhalt ändert selbigem nichts.
" … und sich weigern, die Gesundheitsempfehlungen für sich selbst oder ihre Familien zu befolgen."
Empfehlungen sind Empfehlungen, und daher obliegt die Entscheidung dem Empfehlungsempfänger. Ist dies nicht der Fall, ist er ein Befehlsempfänger. Das herrschende System meint, dass Empfehlungen als Befehle zu verstehen sind und versucht dies medial-propagandistisch in den Hirnen zu verankern. Das Problem ist, dass aufgrund bestechender Logik dies nicht ohne Zwang/Nötigung erfolgreich sein wird bei großen Teilen der Bevölkerung. Was hat man also bei der Corona-Veranstaltung erlebt?
"Das Problem zu ignorieren ist keine Option mehr. Um die politische Polarisierung als einen Faktor für die Gesundheit anzugehen, brauchen wir soziale und politische Lösungen."
Exakt dies ist der Weg in die offen gelebte Diktatur. Danke für die Offenheit.
An die FAZ adressiert: Ist es nicht armselig, sich so unterwürfig für ein paar staatliche Euro diesem oligarchischen System anzupassen? Die FAZ ist ein Beispiel dafür, wie aus einer noch leidlichen Zeitung über die Jahrzehnte der Systemumgestaltung ein drittklassiges Propagandablatt mit klaren Feindbildern wird.
henning rosenbusch
@h_rosenbusch
·
17h
„Wir haben ausgewertet, wie häufig welche Virologen in welchen Sendungen im ÖRR wie oft zu Wort kamen. Beim Vergleich zwischen Christian Drosten und dem deutlich Lockdown-kritischeren Hendrik Streeck stellten wir zum Beispiel für die Tagesschau fest:
Drosten kam in über 95 Prozent der Berichte vor, Streeck nur in 5 Prozent. Das ist nur eines von vielen Beispielen.“
Lesenswert:
https://www.schwaebische.de/politik/forscher-beim-vertrauen-in-staat-und-medien-zerreisst-es-uns-gerade-3034357
t.me/Rosenbusch
„Wir haben ausgewertet, wie häufig welche Virologen in welchen Sendungen im ÖRR wie oft zu Wort kamen. Beim Vergleich zwischen Christian Drosten und dem de
https://gettr.com/post/p3d0ai68731
s.a.
https://www.juedische-allgemeine.de/politik/virologe-streeck-vergleicht-corona-ungeimpfte-mit-juden/
aus
https://gettr.com/post/p3d0rbo4e35
henning rosenbusch
@h_rosenbusch
·
Nov 1
„Um die Zahl derer, die wenigstens im Nebenfach Philosophie belegt oder später eine philosophische Promotion abgeschlossen haben, zu zählen, braucht man nicht mal die Finger einer Hand.
Demgegenüber sitzen
im neuen Ethikrat
vier Theologinnen,
vier Naturwissenschaftler
(drei Physiker und eine Biologin),
vier Juristen
und
drei Soziologen.“
[eingefügt:
Neue Mitglieder
Warum „Ethikrat“ ein Etikettenschwindel ist
Autorenprofilbild von Jörg Phil Friedrich
Von Jörg Phil FriedrichFreier Autor
Stand: 01.11.2024Lesedauer: 6 Minuten]
https://www.welt.de/kultur/plus254242058/Neue-Mitglieder-Ausgerechnet-an-einer-wichtigen-Kompetenz-mangelt-es-weiter-im-Ethikrat.html
[siehe dort auch: "Mehr zum Thema" ]
t.me/Rosenbusch
https://gettr.com/post/p3czw2re459
- Auszug
06.12.2021
Equitable access, solidarity, and global health justice: Bridging the gap between ethics and decision-making in pandemics
Equitable access, solidarity, and global health justice: Bridging the gap between ethics and decision-making in pandemics
From resource allocation and priority-setting, access to vaccines, vaccine mandates, lockdowns, travel restrictions, public health surveillance, and obligations to conduct clinical trials, the COVID-19 pandemic has raised profound ethical challenges on an unprecedented global scale.
At the same time, and also in an unprecedented manner, ethical values like equity, fairness, solidarity, and trust have figured prominently in global political discussions. Despite an abundance of guidance, the question remains: how much progress, if any, have we made in achieving these values, in advancing towards global health justice? Much has been said about the importance of evidence-informed decision-making, but what have we achieved in terms of ‘Ethics-informed decision-making’? This Summit provides a forum to discuss the translation of ethics into policy making in COVID-19; where we have succeeded and failed; what are the major challenges and what steps need to be taken to improve ethics informed public health decision-making for pandemic preparedness and response.
The Summit is organized by the WHO Heath Ethics and Governance Unit in collaboration with the WHO’s Working Group on Ethics & COVID-19 and the ACT-Accelerator Ethics & Governance Working Group.
Confirmed speakers include: Thalia Arawi, Caesar Atuire,
Alena Buyx,
Ezekiel Emanuel, Ruth Faden,
Anthony Fauci,
Christine Grady, Fatima Hassan, Sharon Kaur,
Ilona Kickbusch,
Florencia Luna, Roli Mathur, Peter Singer, Jerome Singh, Soumya Swaminathan, Beatriz Thomé, Ross Upshur, Effy Vayena.
https://www.who.int/news-room/events/detail/2021/12/06/default-calendar/who-pandemic-ethics-policy-summit
- WHO Pandemic Ethics and Policy Summit
Equitable access, solidarity, and global health justice: Bridging the gap between ethics and decision-making in pandemics
30 November 2021
https://www.who.int/news/item/30–11-2021-who-pandemic-ethics-policy-summit
siehe dazu
u.a.
Publications
u.a.
28. Mai 2020
https://www.who.int/publications/i/item/WHO-2019-nCoV-Ethics_Contact_tracing_apps-2020.1
30. Mai 2022
https://www.who.int/publications/i/item/WHO-2019-nCoV-Policy-brief-Mandatory-vaccination-2022.1
…
https://www.who.int/teams/health-ethics-governance/diseases/covid-19