
»… Keine Angst, es ist nicht so kompliziert, wie es auf den ersten Blick wirkt. Man spricht "Kyjiw" so, wie man es liest, mit einem Y wie in "Xylophon"…«
zeit.de (30.10.24)
Zu allerlei historisch Abwegigem in dem Artikel soll hier nichts gesagt werden.
Mmh. Das ukrainisch Kиїв läßt sich je nach verwendetem System unterschiedlich schreiben. Laut Wikipedia etwa Kijiv (Scholarly), Kiïv (ISO 9), Kiyiv (BGN) und tatsächlich nach Duden Kijiw. Für die "Zeit" heißt Москва natürlich immer noch Moskau. War das "Z" nicht mal verboten?

»In der Ukraine stehen Tolstoi, Puschkin und Achmatowa auf dem Index. Das ist Teil der Entrussifizierung.«
Das war lange vor dem Krieg:

»Fakten
Das «Gesetz zur Sicherung des Gebrauchs des Ukrainischen als Landessprache» hatte das ukrainische Parlament bereits 2019 beschlossen. Nach einer Übergangsphase ist es im Januar 2022 in Kraft getreten. Unterzeichnet hat es noch Petro Poroschenko, der Vorgänger von Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Es schreibt den Gebrauch der ukrainischen Sprache in fast allen Bereichen des öffentlichen Lebens vor. So darf in der Verwaltung nur noch Ukrainisch benutzt werden, auch im allgemeinen Arbeitsleben müssen Arbeitgeber auf Wunsch mit ihren Angestellten in dieser Sprache kommunizieren.
Besonders kontrovers ist eine Regelung für Printmedien. Sie müssen immer auch eine ukrainischsprachige Ausgabe anbieten, wenn sie in einer anderen Sprache erscheinen. Ausgenommen davon sind allerdings Englisch, die Sprachen der Europäischen Union und die Sprachen der indigenen Völker wie etwa Krimtatarisch.
Damit gibt es praktisch für fast alle europäischen Sprachen außer dem Russischen Ausnahmen, obwohl 29,6 Prozent der Ukrainer das als ihre Muttersprache bezeichnen, wie ein Bericht der in Verfassungsfragen beratenden Venedig-Kommission des Europarats schreibt. Der Bericht der Venedig-Kommission wertet daher die Andersbehandlung des Russischen als «Verstoß gegen das Prinzip der Nicht-Diskriminierung». Auch die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hatte das Gesetz kritisiert.«
dpa-factchecking.com (4.7.22)
Update: Die falsche Benennung eines Datums wurde korrigiert. Danke für den Hinweis!
Was die Ukrainer sprechen, so sie denn noch nicht auf dem Schlachtfeld verbraucht wurden, ist der Kriegsindustrie egal, solange die Zahlungen für Kriegsgerät in Dollar oder Euro üppig und stetig erfolgen.
Jedes faschistische Regime ist in der Regel rassistisch zwecks Fokussierungspunkt, den es zwecks Sammlungsbewegung bedarf. Das ukrainische faschistische System ist keine Ausnahme, sondern die Bestätigung der Regel. Und mit einem solchen Spracherlass schafft man sich ein Feindbild, das gut und schnell zu verwenden ist.
Es gibt durchaus auch andere, naheliegende Staaten, die auf einem schmalen Grat wandern. Diese Art von Feindbildern kann man jederzeit mit ein paar Maßnahmen schaffen, deren Folgen vielschichtig sind. Ob dies bewusst und damit planmäßig erfolgt, oder als Beiwerk, ob von Schergen oder Mitläufern, ist eine zweite Frage.
Danke O'Mikron!!!
@O' my kron, Clarence!:
bei aller allgemeinen Zustimmung zu dem Diskussionsbeitrag:
Die implizite Übernahme der handverlesenen Faschismus-Definition des Kreml kommt bei mir als explizite Akzeptanz einer "Art von Feindbildern (…) deren Folgen vielschichtig sind" rüber.
(und, wenn schon nicht ebenfalls "faschistisch" ©: wäre eine skrupellose Machtpolitik samt dreister Missachtung der UN-Charta akzeptabel? – vor allem dann, wenn diese "faschistische" Tendenzen in jenem Land schürt, dessen Existenzberechtigung [diesseits von Unterwerfung oder Vasallentum] schlicht "geleugnet" wird?).
Nix für ungut:
Ich hätte kein Problem damit, wenn sich nach der Lektüre *jemand* diese Frage stellt:
Ist "dies bewusst und damit planmäßig erfolgt, oder als Beiwerk, ob von Schergen oder Mitläufern"?
Die Faschismus-Definition stammt von einem Deutschen:
https://sascha313.wordpress.com/wp-content/uploads/2020/08/dimitroff-faschismus‑2.jpg?w=640
@Erfordia…: ?? Dimitroff war Bulgare. Das Zitat gibt außerdem nichts her für eine "faschistische Ukraine".
Ok ich lese das Ihnen mal vor:
Faschismus ist die offene, terroristische Diktatur der reaktionärsten, chauvinistischsten, am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkpitals.
Diese Definition hat bis heute Gültigkeit!
Alles Falschmeldungen. Das Volk der Ukraine weiß nämlich sehr wohl von was es sich befreien muss. Falls man überhaupt noch von einem Volk der Ukraine sprechen kann.
@ Erfordia: Die Anmerkung ist exakt der Punkt. Das ukrainische Volk hört auf zu existieren. Man kann die Abschlachtung an der Front als kollateralen Genozid sehen, der allerdings von einem originär russischsprachigen drittklassigen Komiker im Pullover als ab und an größenwahnsinnig auftretender Büttel administriert wird, der sich selbst als waschechten Ukrainer sieht und der Macht- und Profitinteressen nachkommt.
Ich kenne durchaus Ukrainer und Ukrainerinnen, die sich im wehrpflichtigen Alter befinden und die Flucht gemeistert haben, sich in Deutschland mühsam eine Existenz aufbauen, die Sprache lernen bzw. erlernt haben etc. Die Begeisterung, vom deutschen Regime in den Fleischwolf geladen zu werden, ist nicht wirklich überwältigend. Wie es weitergeht ohne Pass und Papiere, dann wahrscheinlich ohne Arbeit und ohne Sozialversicherung, ist die perverse Frage.
Danke für die Rückmeldung O'Mikron. Wie es mit der Ukraine weitergeht sehen wir am Schicksal anderer slawischer Völker. Wie z.B. am Volk der Sorben was es aufgrund der Eroberungskriege westlicher Eroberer (Napoleon, Preußen) gar nicht mehr gibt (die Sorben haben in der DDR eine neue Heimat gefunden, in der DDR-Verfassung garantiert).
Wie lispelte doch die Merkeln so schön: Gesiste widerholt sis nist.
Und sie wiederholt sich eben doch!
"Vorzimmerdame 🇭🇷
@Vorzimmerdame2
Oct 30
Replying to @OliviaKortas @DIEZEIT @zeitonline
Schreibt ihr auch Roma, Moskva, Warszava, Beograd, Beijing,
etc., etc.?"
https://xcancel.com/Vorzimmerdame2
"Entrussifizierung" in ganz sicher demokratisch lupenreinen EU und NATO Mitgliedern Estland und Lettland:
https://www.deutschlandfunk.de/bildungsreform-in-estland-kein-russischsprachiger-unterricht-mehr-an-schulen-dlf-f6152c88-100.html
https://www.deutschlandfunk.de/parlament-in-lettland-ordnet-sprachtest-fuer-russischsprachigen-abgeordneten-an-102.html
@o.W.:
Danke!
Bei allem Verständnis für die (nicht ganz unbegründeten) Ängste der Balten:
Krass, wie es der Deutschlandfunk (im Falle Estlands) schafft, das "integrative" hervorzuheben – und natürlich die "besseren Chancen", die die "Schülerinnen und Schüler" durch diese Reform (angeblich) hätten.
Noch nicht allzu lange her:
https://www.deutschlandfunk.de/minderheitenschutz-demokratie-grundrechte-deutschland-100.html