Was macht Timo Ulrichs bei der Bundeswehr im Kosovo? Eine obskure Kooperation

In der Coronazeit war der Mann mit einem wis­sen­schaft­li­chen Lebenslauf, der ähn­lich suspekt ist wie der von Christian Drosten und Karl Lauterbach, medi­al mega­prä­sent. Er fir­mier­te dabei als Professor der pri­va­ten Akkon Hochschule Berlin. Als einer ihrer Forschungsschwerpunkte wird benannt: "Zivil-mili­tä­ri­sche Zusammenarbeit in der huma­ni­tä­ren Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit" (s. hier). In die­sem Kontext ist die­se Meldung zu sehen:

Es soll also "das KFOR-Engagement der Bundeswehr" unter­stützt wer­den. Dafür arbei­tet man mit einer "Medizinischen Hochschule Imperium" zusam­men. Sie stellt sich ver­trau­ens­er­weckend so vor:

Nein, es liegt nicht an mei­nen Browsereinstellungen. Wenn ich mei­nem Übersetzungsprogramm trau­en kann, ist dort zu lesen:

»Warum Imperium? Die Kombination aus pro­fes­sio­nel­lem Personal und aus­ge­klü­gel­ter Ausrüstung wird Ihnen bei der soge­nann­ten Luxusbehandlung zugu­te kommen.«

Bei wei­te­ren Einträgen schei­tert die App. Es han­delt sich offen­sicht­lich um inhalts­lee­ren Blindtext:

Von die­sen Links zu "Angebotenen Dienstleistungen" funk­tio­niert nur der erste:

Der Internetauftritt ver­fügt über kein Impressum. Immerhin gibt es eine Kontaktseite:

AKKON mit Ulrichs als Verantwortlichem ver­mel­det also am 15.7.24, daß "vor weni­gen Tagen bei­de Hochschulen ihren Wunsch nach einer stär­ke­ren Zusammenarbeit durch ein Memorandum of Understanding mani­fe­stiert" haben. Wie paßt dazu die fol­gen­de Information vom 19.7.24?

»19/​07/​2024
Die Medizinische Hochschule „IMPERIUM“ öff­net in die­sem Schuljahr ihre Türen für Studierende als Mehrwert für die Bildung im Land und als Garantie für die Produktion von neu­em Fachpersonal.

Mit den modern­sten Schulschränken und den gefrag­te­sten Profilen im medi­zi­ni­schen Bereich wie:

• Medizinischer Laborant,
• Apothekentechniker,
• Professioneller Krankenpfleger
• Zahnarzthelferin
• Zahntechniker

Vor allem wer­den her­aus­ra­gen­de Studenten nach drei­jäh­ri­ger Ausbildung bei „IMPERIUM“ eine Anstellung in einer der Institutionen wie Avicena KS, Aris Pharmacists Network, American Hospital sowie der Imperium Clinic erhalten.

Für wei­te­re Informationen kon­tak­tie­ren Sie uns unter:
📧shmmimperium@​gmail.​com
📞049 185 907
Ihre Ausbildung, unse­re Priorität!«
schoo​land​col​lege​li​stings​.com

Lassen wir die lusti­ge Übersetzung so ste­hen und lesen eine Meldung vom 5.8.24:

»05/​08/​2024
Allen Schülern, die Teil der Imperium High School wer­den, wird Folgendes angeboten:

  • Besuch und Berufspraxis in deut­schen Krankenhäusern.
  • Möglichkeit zur Fortsetzung des Studiums an der Akkon University in Deutschland (Berlin)
  • Stipendium für her­aus­ra­gen­de Studierende.
  • Zusätzliche Vorbereitung in Deutsch und Englisch bis zum Niveau B2.
  • Garantierte Beschäftigung in Deutschland nach dem Abschluss.
  • Schuluniform.
  • Medizinische Bücher.
  • Schultransport.

📞 +383 44 185 907
✉️ shmmimperium@​gmail.​com«
schoo​land​col​lege​li​stings​.com

Die glei­che Meldung wird am 13.8.24 wie­der­holt und ist auch mit Datum 30.7.24 auf der Seite zu lesen.

Etwas fin­det sich dann doch mit Datum 8.7.24:

»Intensive päd­ago­gi­sche Interaktion und Praktikumsmöglichkeiten: Kooperationsvereinbarung zwi­schen „Imperium Medical High School“ und „Akkon Hochschule College & University“

„Imperium High School of Medicine“ in Pristina und „Akkon Hochschule College & University“ in Deutschland haben beschlos­sen, eine tie­fe Bildungspartnerschaft ein­zu­ge­hen, die dar­auf abzielt, die Beziehungen zwi­schen den bei­den Institutionen zu stär­ken und den Studierenden neue Möglichkeiten zu bieten.

Im Rahmen die­ser Kooperationsvereinbarung wird „Akkon Hochschule College & University“ sei­ne Türen für Studierende der „Imperium Medical High School“ öff­nen, um ihre Praxis in Krankenhäusern und medi­zi­ni­schen Einrichtungen in Deutschland aus­zu­üben. Dies ist eine außer­ge­wöhn­li­che Gelegenheit für Oberstufenschüler, von einem prak­ti­schen Umfeld und inter­na­tio­na­len Erfahrungen auf dem Gebiet der Medizin zu profitieren.

Darüber hin­aus wird das Akkon Hochschule College & University meh­re­ren Studierenden der Imperium Medical High School Stipendien anbie­ten, die es ihnen ermög­li­chen, ihr Studium in Deutschland auf Universitätsniveau fort­zu­set­zen. Dies ist eine her­vor­ra­gen­de Gelegenheit für Oberstufenschüler, sich in einem her­vor­ra­gen­den aka­de­mi­schen Umfeld auf dem Gebiet der Medizin wei­ter­zu­ent­wickeln und von einer inter­na­tio­na­len Studienerfahrung zu pro­fi­tie­ren…«
schoo​land​col​lege​li​stings​.com

Auch die­se Information wird mit Datum 13.6.24 wort­gleich wie­der­ge­ge­ben. Es scheint also tat­säch­lich eine Art Fachhochschule für Medizinberufe in Pristina zu geben, die mit der AKKON-Hochschule koope­rie­ren soll. Die als Adresse ange­ge­be­ne Tirana-Straße (Rruga Tirana) ist auf dem gezeig­ten Plan aller­dings nicht zu sehen.

Was aber hat die­se Zusammenarbeit mit dem "KFOR-Engagement der Bundeswehr" zu tun? Und wel­che Role spielt dabei der Sanitätsdienst der Bundeswehr in Weißenfels? Der ange­ge­be­ne Link führt zum Sanitätsregement 1, das "auf die Standorte Weißenfels in der Sachsen-Anhalt-Kaserne und Berlin in der Blücher-Kaserne ver­teilt" ist:

Dort heißt es:

»… Die Soldatinnen und Soldaten der Kompanien für den Betrieb von Sanitätseinrichtungen (3./4. Kompanie in Weißenfels, 8./9. Kompanie in Berlin) bau­en mili­tä­ri­sche Behandlungsstationen auf dem Niveau eines mobi­len Krankenhauses im Einsatz auf. Unsere Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger, Operationstechnischen Assistentinnen und Assistenten und Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter ver­sor­gen die Patienten.

Im Ausbildungs- und Simulationszentrum in Berlin wer­den die all­ge­mei­nen mili­tä­ri­schen Grundlagen und die Ausbildungen auf­ge­frischt. Die Soldatinnen und Soldaten wer­den auf ihren Auslandseinsatz vorbereitet.

Neben der Hauptaufgabe, die Bundeswehr medi­zi­nisch zu unter­stüt­zen, arbei­tet das Sanitätsregiment 1 in Katastrophenfällen mit zivi­len Rettungskräften zusam­men.«

So weit, so ver­fas­sungs­wid­rig. Wo aber ist der Link zwi­schen der Vorbereitung auf Auslandseinsätze und der Weiterbildung koso­va­ri­scher Auszubildender? Unter dem Punkt "Aufgabenspektrum" liest man:

Unter "Nachrichten aus dem Kommandobereich" fin­det man sol­che Meldungen:

Damit bleibt die Frage span­nend, die im Titel genannt wird.

(Ich hal­te den Band "Durch das Land der Skipetaren" von Karl May für glaubwürdiger.)

8 Antworten auf „Was macht Timo Ulrichs bei der Bundeswehr im Kosovo? Eine obskure Kooperation“

  1. https://www.google.de/maps/dir/Imperium+Medical+Clinic,+Prime+Group+Apartments,+Rr.+Tirana,+Prishtin%C3%AB//@42.6572095,21.1482655,16.42z/data=!4m8!4m7!1m5!1m1!1s0x13549f77f1b6bb19:0x3b36de54d4a025bb!2 m²!1d21.1504742!2d42.6573017!1m0?entry=ttu&g_ep=EgoyMDI0MTAyMy4wIKXMDSoASAFQAw%3D%3D

    zwi­schen Hotel Bavaria und BRUNI Pizza
    (die Bill Clinton Statue als "histo­ri­sche Sehenswürdigkeit" ist auch nicht weit)

    Ich ver­mu­te, daß die koso­va­ri­schen Oberstufenschüler kei­nen Lohn erhal­ten würden.

    1. > Ich ver­mu­te, daß die koso­va­ri­schen Oberstufenschüler kei­nen Lohn erhal­ten würden.

      Genau. Das ver­ste­hen die unter Partnerschaft.

  2. War COVID eine welt­wei­te Militäroperation unter Befehl der USA/​BARDA?
    Military coun­ter­me­a­su­res, wel­che natio­na­le Parlamente aus­he­beln, auch in der EU?
    DrBines ver­ba­les Vitriol
    Oct 29, 2024

    https://​drbi​ne​.sub​stack​.com/​p​/​w​a​r​-​c​o​v​i​d​-​e​i​n​e​-​w​e​l​t​w​e​i​t​e​-​m​i​l​i​t​a​r​o​p​e​r​a​t​ion

    1. @War COVID…: Wer sich über die Mechanismen von VT infor­mie­ren will, fin­det hier ein Musterbeispiel. Ein Sammelsurium von ver­meint­li­chen Belegen, fast immer mit Konjunktiven ver­se­hen, führt zu einem Fazit: "Weltweit scheint das Militär wäh­rend der Plandemie das Kommando gehabt zu haben. ABER die Plandemie war dabei nicht unter Kontrolle der natio­na­len Parlamente oder Politiker, wie man zunächst ver­mu­ten könn­te. Die Strippen schei­nen Kreise in den USA gezo­gen zu haben, die auch dort das Militär kon­trol­lie­ren." Dabei ist offen­sicht­lich, daß über­all Militärs füh­rend an Ausarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen betei­ligt waren. Bei den bekann­ten Planspielen waren sie stets zuge­gen. Die Vorstellung einer gera­den Befehlslinie von BARDA zum BMG erscheint mir aller­dings all­zu sim­pel. DrBine läßt aber kei­ne ande­re Möglichkeit zu und endet mit: "Entweder es gibt dazu kei­ne Daten – gut. Oder man darf sie nicht her­aus­ge­ben – dann weiß man, dass es Anweisungen gab."

      1. Ist es heu­te, in 1 Jahr, in 5 Jahren … eine VT oder eine V?

        Es sind Äußerungen, die zutref­fen kön­nen oder auch nicht;
        viel­leicht brin­gen uns (win­zi­ge) Details der Wahrheit ein Stück näher?

        Wäre es ohne Konjunktive u.U. eine angreif­ba­re fal­sche Tatsachenbehauptung?

        Die Absolutheit ihrer Aussagen, auch bei ihren NICHT-Kernthemen, ist mir auch schon aufgefallen.

  3. Suchbegriffe
    dpa bwzk koblenz uni mainz

    bzw.
    © dpa-info­com, dpa:241021–930-266329/1

    https://​www​.sued​deut​sche​.de › gesund­heit › gesundheit-forschung-unimedizin-und-bundeswehrkrankenhaus-kooperieren-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101–241021-930–266329
    Gesundheit – Forschung: Unimedizin und Bundeswehrkrankenhaus …
    Mainz/​Koblenz (dpa/​lrs) – Die Universitätsmedizin Mainz und das Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz wer­den bei kli­ni­schen Projekten und Studien künf­tig enger zusammenarbeiten.
    Only include results for this site
    Hide site from the­se results
    Share feed­back about this site
    https://​www​.saar​bruecker​-zei​tung​.de › saar­land › blick­zum­nach­barn › forschung-unimedizin-und-bundeswehrkrankenhaus-kooperieren_aid-120315415
    Forschung: Unimedizin und Bundeswehrkrankenhaus kooperieren
    Foto: Tim Würz/​dpa. Die Universitätsmedizin Mainz und das Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz wer­den bei kli­ni­schen Projekten und Studien künf­tig enger zusam­men­ar­bei­ten. Die bei­den Häuser …
    Only include results for this site
    Hide site from the­se results
    Share feed­back about this site
    https://​www​.echo​-online​.de › loka­les › rhein­land-pfalz › forschung-unimedizin-und-bundeswehrkrankenhaus-kooperieren-4074115
    Forschung: Unimedizin und Bundeswehrkrankenhaus koope­rie­ren – Echo Online
    Mainz/​Koblenz (dpa/​lrs) – . Die Universitätsmedizin Mainz und das Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz wer­den bei kli­ni­schen Projekten und Studien künf­tig enger zusammenarbeiten.
    Only include results for this site
    Hide site from the­se results
    Share feed­back about this site
    https://​dpa​-fact​checking​.com › imprint › en
    Imprint – dpa-factchecking
    dpa-info­com GmbH Mittelweg 38, 20148 Hamburg Telephone: +49 (0) 40 4113–31000 E‑Mail: ser­vice (at) dpa​-info​.com Registered in the Hamburg Trade Directory: HRB 76575 VAT ID: DE813017939 Managing Directors: Teresa Dapp, Jirka Albig. Responsible accor­ding to the ger­man press law: Teresa Dapp Managing Editor Fact Checking …
    Only include results for this site
    Hide site from the­se results
    Share feed­back about this site
    https://​www​.volks​freund​.de › regi­on › rhein­land-pfalz › forschung-unimedizin-und-bundeswehrkrankenhaus-kooperieren_aid-120315419
    Forschung: Unimedizin und Bundeswehrkrankenhaus koope­rie­ren – Volksfreund
    Foto: Tim Würz/​dpa. Die Universitätsmedizin Mainz und das Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz wer­den bei kli­ni­schen Projekten und Studien künf­tig enger zusam­men­ar­bei­ten. Die bei­den Häuser …

  4. Es ist doch erstaun­lich, wie gut die Blasenbildung funk­tio­niert und kaum eine/​r mehr poli­ti­sche Programme aufsucht.

    Den Stand vom Sommer 2019 zum Thema Gesundheitssicherheit – seit 2001 übri­gens schon auf­ge­setzt und ver­folgt – gäbe es zB hier und auch auf den rele­van­ten Ministeriumsseiten zu lesen.

    Gesundheit ist schon lan­ge ein­ge­bet­tet zwi­schen glo­ba­ler (Industrie)-Entwicklung, den Nachfolgeransätzen von Entwicklungshilfe, WHO und Sicherheitsrat der UNO. 

    https://​www​.swp​-ber​lin​.org/​1​0​.​1​8​4​4​9​/​2​0​1​9​A​41/

    Da wur­de über Jahre wie­der­keh­rend vom Krieg gegen den Virus gespro­chen, in so vie­len Ländern über­nah­men zuneh­mend mehr Militärs füh­ren­de Rollen ein und nie­mand schaut nach, was die Heere und NATO dazu publi­ziert haben.

    Tja.

    Diese sozia­len Impfungen wir­ken bei wei­tem bes­ser als die biologischen.

    Soviel steht fest. 

    Seit 2010 und der NATO-Reform ist es still und lei­se in neu­en Ansatz von zivil-mili­tä­ri­scher Zusammenarbeit, gekom­men, die zur Krisenbewältigung als not­wen­dig ange­se­hen wird. 

    https://www.bundeswehr.de/de/organisation/streitkraeftebasis/aktuelles/resilienz-faehigkeit-krisen-zu-bewaeltigen–172334

    Die NATO ist mit­samt dem NATO-Parlament nicht erst mit der Resilienzorientierung selbst zur poli­ti­schen Instanz geworden. 

    Tja.

    Hätte man ja offen sagen kön­nen, wenn man gewollt hätte.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert