»Der LMU-Soziologe Armin Nassehi ist von der Bundesregierung als Mitglied des Deutschen Ethikrats benannt worden…
In seiner Forschung befasst er sich vor allem mit soziologischer Theoriebildung und der Analyse gesellschaftlicher Entwicklungen, darunter Digitalisierung, Integration, soziale Ungleichheit sowie Klimawandel. Nassehi ist bereits stellvertretender Vorsitzender des Bayerischen Ethikrats und gehörte während der Pandemie dem Expertenrat „Corona“ der nordrhein-westfälischen Landesregierung an…«
lmu.de (18.10.24)
"Impfen ist jetzt wichtig – nicht die Impfpflicht", verkündete er in einem Interview auf deutschlandfunkkultur.de am 27.11.21. Unter einer "Illustration einer heterogenen Personengruppe mit Mundschutz, nach der Impfung mit einem Pflaster auf der Schulter" ist zu lesen:
»„Mir ist es lieber, die Leute lassen sich gegen eine – sagen wir mal – ‚dumpfe Überzeugung‘ impfen, als dass sie lange darüber nachdenken und es dann nicht tun“, sagt Armin Nassehi. Die Diskussion um die Impfpflicht ist für den Münchner Soziologen purer Aktivismus. „Was wir brauchen, ist nicht eine Impfpflicht, sondern Impfungen“, betont er…
"Das Impfthema ist dafür ganz interessant, weil man sehen kann, dass wir normalerweise auf Expertenkulturen oder zumindest in Routinen vertrauen. Vertrauen heißt, nicht so genau hinzugucken. Jetzt gucken wir genau hin und wollen dann nicht."
Der Ausweg aus dieser Situation besteht für Nassehi nicht in der Diskussion der Impfpflicht, die dann erst im nächsten Jahr greifen wird. Viel entscheidender sei die Schaffung eines Anreizsystems, das es ermöglicht, das Impfen selbst zu einer Routine werden zu lassen, bei der wir gar nicht mehr über die Frage nachdenken, ob wir uns impfen lassen oder nicht.
„Ich glaube“, so Nassehi, „dass die meisten Dinge, die wir tun – dazu gehört wahrscheinlich irgendwann auch das Impfen bezüglich Corona –, so in Routinen eingebaut werden müssen, dass wir es gar nicht mehr wahrnehmen.“«
Hier trifft er sich mit der ebenfalls in den Ethikrat entsandten Cornelia Betsch, deren Forschungsgebiet die Verhaltenssteuerung ist (s. Cornelia Betsch sitzt).
Schon 2020 griff der Soziologe eine denunziatorische Frage der "Neuen Zürcher Zeitung" auf:
»Wie beurteilen Sie die bunte Zusammensetzung der Corona-Demonstranten: Es gibt Impfgegner, Verschwörungstheoretiker und Rechtsextreme. Formt sich hier eine Gruppe, die Bestand hat, auch wenn wir die Pandemie dereinst im Griff haben werden?
Das verbindende Element dieser Menschen ist, dass es auf den Corona-Demos nur den wenigsten primär um Corona geht. Es sind die üblichen Verdächtigen, die eine Fundamentalopposition gegen Eliten betreiben. Aber es geht nicht um einen ernsthaften Diskurs, ob man anders mit der Krise umgehen soll, zumal dieser Diskurs in der Öffentlichkeit ja durchaus stattfindet…
Wird sich konkret etwas ändern?
Die Gesellschaft wird sich strukturell kaum verändern. Aber einige Verhaltensänderungen, die sich während der Pandemie einschlichen, werden bleiben. Verhaltensänderungen finden ja selten intentional statt. Das weiss jeder, der sich vorgenommen hat, abzunehmen oder weniger zu rauchen. Das gelingt fast nur unter Zwang oder wenn sich Rahmenbedingungen bewähren. Man denke etwa an Kommunikation über Zoom statt teurerer Flüge, an bargeldloses Bezahlen oder vielleicht auch an die Maske.«
nzz.ch (10.10.20)
"Diesen Protestierern gehe es eigentlich gar nicht um Corona, sondern um eine radikale Systemkritik an der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, warnt er", so auch am 19.11.20 auf deutschlandfunkkultur.de. Und schon am 18.3.20 hatte er bekundet: "Er sei kein Befürworter von Verboten, in Zeiten der Corona-Pandemie seien sie aber offensichtlich nötig" – man rate, wo? – auf deutschlandfunk.de. br.de stellte am 30.12.21 ein Gespräch mit ihm unter die Überschrift "Soziologe Nassehi: Corona-Proteste vergiften Diskurs".
In Erinnerung geblieben ist Nassehis Rolle bei der Hetzjagd auf den Philosophen und Wirtschaftsinformatiker Christoph Lütge, die in seiner Abberufung aus dem Bayerischen Ethikrat mündete. Die Überschrift des Artikels in der "SZ" steht exemplarisch für die Art der Argumentation gegen KritikerInnen:
»… Christoph Lütge, 51, ist Inhaber des Peter-Löscher-Stiftungslehrstuhls für Wirtschaftsethik an der Technischen Universität München (TUM). Er leitet dort auch das Institut für Ethik in der Künstlichen Intelligenz. Das wurde 2019 mit Mitteln von Facebook gegründet und erhielt deshalb besondere Aufmerksamkeit und auch Kritik. Auf seinem Twitter-Account und in Interviews wettert Lütge seit Monaten gegen die Corona-Politik, den "Lockdown-Irrsinn" und insbesondere gegen Ministerpräsident Markus Söder (CSU)…
Die Kritik der Staatsregierung bezieht sich nun vor allem auf ein Streitgespräch der Deutschen Welle, bei dem Lütge Mitte Januar gegen den Mediziner Marc Hanefeld antrat. In diesem Gespräch fordert Lütge wiederholt, den "mittelalterlichen Lockdown" sofort zu beenden…
Auch die TUM distanziert sich von Lütge in dieser Angelegenheit. Die Universität respektiere das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung, so ein Sprecher. Die Universität lebe einen "offenen, reflektierten und wissenschaftsbasierten Diskurs". In diesem vertrete Lütge mit seiner Wortwahl aber nicht die Ansicht der Universitätsleitung…
Armin Nassehi, Soziologe an der Ludwig-Maximilians-Universität und ebenfalls Mitglied des Ethikrats, sagt, er könne sich "nur distanzieren" von Lütges Äußerungen. Dass Lütge mit der Autorität des Ethikrates in der Öffentlichkeit spreche, sei "ein Etikettenschwindel." Nassehi stößt sich sehr daran, dass Lütge behauptet, auch er, Nassehi, bezweifle den Sinn der Lockdown-Maßnahmen. Er sei im Gegenteil seit Monaten für "eine eher strenge Strategie eingetreten".«
Ausgerechnet ein Streitgespräch mit Marc Hanefeld wird angeführt. Zu dem Herrn siehe:
»Christoph Lütge ist nicht länger Mitglied des Bayerischen Ethikrats. Wie am Donnerstag bekannt wurde, widerrief das Bayerische Kabinett bereits am 2. Februar einstimmig Lütges Bestellung…
Sie habe der Entscheidung der Staatsregierung nicht widersprochen, sagt die Vorsitzende des Bayerischen Ethikrats, Susanne Breit-Keßler, auf Anfrage…«
No-Covid-Aktivist
»… Eine Notwendigkeit für drastische zusätzliche Einschränkungen sehen die Forscherinnen und Forscher nicht, wohl aber für einen klügeren und effizienteren Lockdown. Ein Kernpunkt des Aktionsplans ist etwa die europaweite Beschränkung des Reiseverkehrs auf das Notwendige, inklusive Quarantäne und doppelter Corona-Pflichttests vor der Abreise und nach der Rückkehr. Sofern konsequent getestet werde, seien Grenzschließungen nicht erforderlich.
Bei der Kontaktbeschränkung seien "kleine, stabile soziale Blasen" weniger problematisch als ständig wechselnde Kontakte. Generell sollten die Bedingungen für Homeoffice und Onlineunterricht verbessert werden. Wo dies nicht gehe, sollten auch an Schulen und Arbeitsplätzen mehr kostenlose Tests angeboten werden, um Ausbrüche frühzeitig zu erkennen. Zudem sei es etwa sinnvoll, durch eine Überwachung des Abwassers örtliche Ausbrüche schnell zu identifizieren…«
Die AutorInnen des Plans waren Viola Priesemann, Rudi Balling, Melanie M Brinkmann, Sandra Ciesek, Thomas Czypionka, Isabella Eckerle, Giulia Giordano, Claudia Hanson, Zdenek Hel, Pirta Hotulainen, Peter Klimek, Armin Nassehi, Andreas Peichl, Matjaz Perc, Elena Petelos, Barbara Prainsack, Ewa Szczurek (thelancet.com, 21.1.21). Ausführlich dazu:
Nassehis Haltung ist gut in einem Interview auf deutschlandfunk.de am 22.2.21 zusammengefaßt. Es trägt den Titel "Soziologe Nassehi: Es gibt gute Gründe für Öffnungen – und gute dagegen" und beschreibt seine Doppelstrategie. Als Soziologe gönnt er sich öffentlich ein Einerseits-Andererseits, als "Politikberater" setzt er auf "alle wieder rein in den Lockdown", wenn Karl Lauterbach und "sowohl die Statistiker als auch die medizinischen und virologischen Experten" das verlangen.
Seine Biographie nennt u.a. folgende Mitgliedschaften:
(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)
Update:
Als Nassehi 2020 die Konrad-Adenauer-Stiftung unterstützte, fabulierte die "taz":
»Der linksliberale Soziologe Armin Nassehi soll ein Jahr lang „intellektuelle Unruhe“ in die CDU-nahe Stiftung bringen. Und über Schwarz-Grün denken...
Die Themen des anstehenden Wahljahres – noch dazu in Coronazeiten – lägen ja auf der Hand: Klimawandel, soziale Ungleichheit, erstarkende Nationalstaaten im Zusammenhang mit der europäischen Integration…
Auf das Jahr mit der Adenauer-Stiftung freut er sich. Das Projekt sei schon deshalb spannend, weil es um das Herzstück der Regierungspolitik der kommenden Jahre gehe… Immerhin gehe es 2021 um eine mögliche Koalition mit den Grünen…«
Zentrum Liberale Moderne unterschlagen
»Das Zentrum Liberale Moderne ist ein politischer Think Tank und eine Debattenplattform. LibMod steht für die Verteidigung und Erneuerung der liberalen Demokratie, für den Aufbruch in die ökologische Moderne und für eine fundierte Osteuropa-Expertise.«
libmod.de
Dieser Think Tank um Ralf Fücks und Marieluise Beck ist in der Praxis nichts weniger als ein Zentrum für Kriegstreiberei, das üppigst mit Geldern von Staat und Industrie ausgestattet ist. Die gemeinnützige GmbH informiert über:
Wen finden wir im Beirat von LibMod?
Siehe dazu:
Ekelrat.
Berufsgruppen wie die "Soziologen" eignen sich besonders gut zum Korrumpieren der Gesellschaft, bevorzugt über Organisationen wie "Räte" und dergleichen. Der Ekelrat ist Teil eines ganzen Systems. Man schaue sich nur mal die "Faktenchecker" der Tagesschau an.
Von den Personen aus dieser Berufsgruppe arbeiten nur die wenigsten in dem Bereich, den sie studiert haben. Außerhalb ihres Fachs sind sie Hilfsarbeiter. In dieser Situation sind sie zu allem bereit, selbst wenn es darum geht, Menschen in Spritzlager zu treiben oder die Menschen sogar zur Teilnahme an gentechnischen Experimenten unter jedem Vorwand zu zwingen.
Natürlich gibt es im Ekelrat auch "Ärzte". Zumindest nennen diese Leute sich so, ohne erkennbaren Widerspruch, was Bände über den Zustand der Ärzteschaft spricht. Bei denen ist die Gier die Triebfeder.
Nassehi gehört zur päpstlichen Impfquisition.
"impfen ist nächstenliebe."
Corona war (auch) ein Lackmustest für die PMC, die professional managerial class, die den ideellen Überbau gestaltet für die Erhaltung des Systems. Wer bei dem Unsinn heftig mitgemacht hat, hat bewiesen: er/sie ist entweder doof oder opportunistisch genug, um ihn/sie gut gebrauchen zu können. Die bekommen jetzt Orden, Preise, Beförderungen und Berufungen. Damit alles gut geölt weiter laufen kann.
Die Täter erhalten dicke Posten und Blechorden umgehängt. Die Kritiker macht man mit aller Gewalt mundtot und>oder erledigt sie wirtschaftlich und sozial.
Da weiß man ja, dass für die Zukunft noch einiges geplant ist fürs gemeine Volk.
In einer Sache hat Nassehi Recht: ich habe meine Einstellung zum Impfen grundlegend geändert. Aber nicht in die Richtung, die er bevorzugt.