"Ben dient Deutschland". Wer verdient an Ben?

Mit einem Comic ver­sucht die Bundeswehr, Kanonenfutter zu rekrutieren.

»Der jun­ge Ben ist ein durch­schnitt­li­cher Teenager und ent­schließt sich, Freiwilligen Wehrdienst in der Bundeswehr zu lei­sten. In sei­ner Grundausbildung wird er immer wie­der auf die Probe gestellt. Ben reift schließ­lich zu einem ein­satz­be­rei­ten Soldaten, der Jahre spä­ter in Litauen die NATO-Ostflanke verteidigt.«

Zur Kriegstüchtigkeit gehört die Traditionspflege zwei­er durch die Vorgängerarmeen begon­ne­ner Weltkriege:

"Am Ende machen wir, was befohlen wird"

Der Comic simu­liert immer wie­der Gewissensqualen. Doch auch bei völ­ker­rechts­wid­ri­gen Angriffskriegen gilt: Befehl ist Befehl:

Sicher, es war nicht alles in Ordnung mit Napalmeinsätzen in Vietnam, Folter in US-Gefängnissen und Erschießungen von Gefangenen durch Verbündete:

Doch was muß, das muß:

Ist es schlam­pi­ge Lektorierung oder eine "Scheiß der Hund auf Verträge"-Haltung, wenn in die­sem Werk von 2024 über­gan­gen wird, daß die BRD 5.000 Bundeswehrangehörige fest in Litauen sta­tio­nie­ren will? Daß die­ses Vorhaben kra­chend schei­tert, ist nur ein schwa­cher Trost. Ben jeden­falls macht sich auf nach Litauen:

Dem armen Ben sitzt sei­ne frie­dens­be­weg­te Schwester im Nacken. Aber sie hat kei­ne Chance:

Und so endet das gefähr­li­che Rührstück so:

Und noch nicht so:


»… Auftragsbücher prall gefüllt
… Leonardo, das aus dem ehe­ma­li­gen Staatsbetrieb Finmeccanica her­vor­ging, erziel­te zuletzt einen Jahresumsatz von über 15 Milliarden Euro und beschäf­tigt über 50.000 Mitarbeiter. Der ita­lie­ni­sche Staat ist größ­ter Einzelaktionär. Leonardo ist auch am Bau der F‑35 und Eurofighter Kampfjets betei­ligt. Rheinmetall, Deutschlands größ­ter Rüstungskonzern, erziel­te mit 34.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 7,2 Milliarden Euro. Aufgrund des Ukraine-Kriegs sind die Auftragsbücher des Düsseldorfer Unternehmens prall gefüllt…«

Krauss-Maffei mit 3,2 Milliarden dabei

»KNDS ging aus dem Zusammenschluss von Krauss-Maffei Wegmann und Nexter her­vor, zwei der füh­ren­den euro­päi­schen Hersteller mili­tä­ri­scher Landsysteme mit Sitz in Deutschland und Frankreich. 

KNDS beschäf­tigt rund 9.000 Mitarbeiter und wies 2022 einen Umsatz von 3,2 Mrd. Euro sowie Auftragseingänge von 3,4 Mrd. Euro aus. Der Auftragsbestand liegt damit bei ca. 11 Mrd. Euro. Das Produktspektrum der Gruppe umfasst Kampfpanzer, gepan­zer­te Fahrzeuge, Artilleriesysteme, Waffensysteme, Munition, Militärbrücken, Kundenservice, Battle-ManagementSysteme, Ausbildungslösungen, Lösungen für Schutzsysteme sowie ein brei­tes Sortiment an Ausrüstung..«
knds​.de (9.4.24)

12 Antworten auf „"Ben dient Deutschland". Wer verdient an Ben?“

  1. Menschenverachtende Propaganda. Damit "die Kleinen" ent­spre­chend her­an­ge­führt wer­den an die Verwendung als Verbrauchsmaterial zu Profitzwecken und sich auch wirk­lich gut auf dem Weg zur Schlachtbank füh­len. Sediert mit Propaganda. Das "Feld der Ehre" nann­te sich dies vor ein paar Jahrzehnten.

  2. "Zur Kriegstüchtigkeit gehört die Traditionspflege zwei­er durch die Vorgängerarmeen begon­ne­ner Weltkriege:"

    Uhh, man möch­te die Regierung schon wie­der "aussen vor" hal­ten? Ich VERSTEHE ES EINFACH NICHT!

    Es haben die Armeen, auf Befehl .……

    Müsste es nicht so beginnen?

  3. Warum soll­te die Truppenstationierung kra­chend scheitern? 

    11 Milliarden soll das wohl kosten. Daran wird es nicht liegen.
    Am Unwillen der litaui­schen Regierung wohl eben­falls nicht (Abkommen am 13.9.) . Auch wenn man zunächst auf Freiwilligkeit setzt, kann man davon aus­ge­hen, daß sich genü­gend fin­den (finan­zi­el­le Anreize und ande­res s.a. hier
    https://​www​.br​.de/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​b​a​y​e​r​n​/​l​i​t​a​u​e​n​-​b​r​i​g​a​d​e​-​w​o​-​s​t​e​h​t​-​d​i​e​-​b​u​n​d​e​s​w​e​h​r​,​U​O​v​B​8fd ) und falls nicht, ist es mit der Freiwilligkeit sicher schnell vorbei.
    Erst recht wird sie nicht am nicht vor­han­de­nen Protest und Widerstand sei­tens der sog. "Zivilgesellschaft" scheitern.

    1. @o.W.: Die Pläne von Pistorius schei­tern aus meh­re­ren Gründen. Einmal fin­det die Bundeswehr die Leute nicht, die mit Mann und Frau und Hund und Kind dau­er­haft in Litauen sta­tio­niert wer­den sol­len. Daß der zustän­di­ge Oberst sei­ne Visitenkarten an die KameradInnen ver­teilt, um sie so für das Himmelfahrtskommando anzu­wer­ben, spricht Bände. 

      Dazu kommt, daß es wohl nichts wird mit dem "fei­er­li­chen Appell in 2025", mit dem man "die­sen näch­sten wich­ti­gen Meilenstein im Zuge der Aufstellung der ent­ste­hen­den kriegs­tüch­ti­gen Brigade gebüh­rend fei­ern" will (https://​www​.bun​des​wehr​.de/​d​e​/​a​k​t​u​e​l​l​e​s​/​m​e​l​d​u​n​g​e​n​/​b​u​n​d​e​s​w​e​h​r​-​l​i​t​a​u​e​n​-​g​r​o​s​s​e​-​s​c​h​r​i​t​t​e​-​d​e​u​t​s​c​h​e​-​k​a​m​p​f​b​r​i​g​a​d​e​/​n​a​e​c​h​s​t​e​r​-​m​e​i​l​e​n​s​t​e​i​n​-​b​r​i​g​a​d​e​-​l​i​t​a​uen). Von den Maßnahmen, die im Dezember 2023 in einer "Roadmap" ver­eint wur­den, ist prak­tisch nichts umge­setzt. tages​schau​.de berich­te­te am 13.9.24: "Der Aufbau der Infrastruktur kommt bis­her nur schlep­pend voran." 

      Noch nicht ein­mal eine geplan­te Kaserne steht, wes­halb litaui­sche Unterkünfte genutzt wer­den sol­len. "Es wird sicher­ge­stellt, dass das den Standards und den Notwendigkeiten ent­spricht. Das gelingt dort ohne Probleme. Das sind alles Standards, die völ­lig okay sind und aus­rei­chen", erzählt Pistorius. Allein: "Es gibt bereits Bewerbungen für den Dienst dort – aber eben wei­ter­hin auch Skepsis in der Truppe. Verteidigungsminister Pistorius setzt bei der Rekrutierung für die Litauen-Brigade unver­än­dert auf das Prinzip Freiwilligkeit. 'Bislang haben wir kei­nen Grund, dar­an zu zwei­feln', sagt der Minister. 'Wir haben die 500 Dienstposten, die näch­stes Jahr dort­hin gehen sol­len, soweit ich weiß alle besetzt, aber klar ist, bei einem sol­chen Prozess gibt es immer noch­mal Zögerlichkeiten bei dem Einen oder Anderen. Wenn eine Familie dran­hängt, über­legt man viel­leicht ein‑, zwei­mal län­ger und noch mehr, ob man es macht oder nicht. Das müs­sen wir ein­räu­men. Das ist auch völ­lig okay.'“ 

      Ganz zu schwei­gen von der "Einrichtung von deut­schen Schulen und Kitas in Litauen". Um die "Aufwuchsphase der Brigade Litauen" (https://​www​.bun​des​wehr​.de/​d​e​/​a​k​t​u​e​l​l​e​s​/​m​e​l​d​u​n​g​e​n​/​b​u​n​d​e​s​w​e​h​r​-​l​i​t​a​u​e​n​-​g​r​o​s​s​e​-​s​c​h​r​i​t​t​e​-​d​e​u​t​s​c​h​e​-​k​a​m​p​f​b​r​i​g​ade) steht es schlecht.

  4. war­um heißt "ben" nicht "fritz" oder "Kevin"?
    aber,
    die kriegs­ge­winn­ler sind nicht die auf­trag­ge­ber der "zei­ten­wen­de".
    die waf­fen­in­du­strie führt nicht krieg, sie bedient den Kriegsherrn.
    impe­ria­lis­mus ist nicht, daß in einem kriegs­ge­biet waf­fen ver­heizt wer­den, son­dern Herrschaft über einen Frieden.
    es geht wohl nicht um den "ewi­gen krieg".

    1. "war­um heißt "ben" nicht "fritz" oder "Kevin"?"

      Ja, der urdeut­sche Name "Kevin"… 😀

      .. oder Frank oder Otto oder Gertrud? Schließ haben wir Gleichberechtigung – war­um sol­len nicht auch Frauen sich den Ar*** weg­schie­ßen las­sen dür­fen? Es geht schließ­lich um unse­re Freiheit!

  5. 1.
    Suchbegriff
    "bun­des­wehr wer­be­kam­pa­gne 2024 oktober"
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    Mit die­ser OOH-Kampagne wirbt die Bundeswehr um Rekruten
    Oktober 2024 . Bundeswehr . Die Bundeswehr setzt bei ihrer neu­en Kampagne vor allem auf Out of Home Im Sommer ist die Bundeswehr zusam­men mit Stammagentur Castenow und einer Content-Serie auf …
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    https://​pr​-jour​nal​.de › nach­rich­ten › etats › 32637-neue-arbeitgeberkampagne-der-bundeswehr.html
    PR-Journal – Neue Arbeitgeberkampagne der Bundeswehr
    Aktualisiert: 21. Oktober 2024. Mit Präsenz und Selbstbewusstsein prä­sen­tiert die Bundeswehr ihre erneu­er­te Arbeitgebermarke. Im Fokus steht der Claim: „Weil du es kannst". Die Bundeswehr insze­niert die Möglichkeiten für eine her­aus­ra­gen­de Karriere bei den Streitkräften und will damit das Vertrauen in ihre Kompetenzen stär­ken. Mit …
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    https://​omni​com​me​dia​group​.de › news › ger­ma­ny › pres­se­mit­tei­lun­gen › die-starkste-friedensbewegung-deutschlands-macht-mobil-omd-und-glow-communication-bringen-den-reservistenverband-zum-strahlen
    Die stärk­ste Friedensbewegung Deutschlands macht mobil: OMD und glow …
    Berlin, 10.10.2024 – „Bereit sein ist alles." – Unter die­sem Claim star­tet der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e. V. (VdRBw) eine breit ange­leg­te Imagekampagne. Die Kampagne läuft von Oktober bis Mitte Dezember und umfasst Liveevents, TV, Social Media, Digital-out-of-Home (DooH) und Online-Werbung. Auf den …
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    https://​www​.turi2​.de › aktu­ell › bundeswehr-sucht-mit-neuer-kampagne-nachwuchs
    Bundeswehr sucht mit neu­er Kampagne Nachwuchs. | turi2
    Bundeswehr sucht mit neu­er Kampagne Nachwuchs. 21. Oktober 2024, 16:50 Uhr. Streitbereit? Die Bundeswehr sucht mit einer neu­en Employer-Branding-Kampagne unter dem Slogan "Weil du es kannst" nach Personal. Zehn Motive, die vor allem auf digi­ta­len OOH-Screens und Plakaten lau­fen, zei­gen Möglichkeiten für eine Karriere bei den Streitkräften.
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    Was Zählt? Bundeswehr star­tet neue Imagekampagne – Soldat und Technik
    Die Bundeswehr – genau­er gesagt die Arbeitgebermarke Bundeswehr – hat am 2. Mai 2023 um 7.00 Uhr ihre neue Imagekampagne gestar­tet. Hintergrund ist die ver­än­der­te sicher­heits­po­li­ti­sche Lage, durch die sich auch die Rahmenbedingungen für die Arbeitgeberkommunikation ver­än­dert hät­ten: „Der Ukraine-Krieg bedroht die europäische …
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    Neue Arbeitgeberkampagne – BMVg
    Die Kampagne ruft dazu auf, den Aufbruch bei der Bundeswehr mit­zu­ge­stal­ten. Die Spruchmotive erschei­nen in ver­än­der­ter opti­scher Gesamtwirkung vor hel­lem Grund und ver­mit­teln Klarheit. Dabei bleibt die star­ke Identifikationsfläche des Arbeitgeberpolygons in der Schriftgestaltung erhalten.
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    Bundeswehr: Image- und Personalkampagne "Was zählt?" | Bundesregierung
    Seit dem 24. Februar 2022 führt Russland einen völ­ker­rechts­wid­ri­gen Krieg gegen die Ukraine und hat damit auch die Sicherheitsarchitektur in ganz Europa ver­än­dert. Die Bundeswehr steht wieder…
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    "Was zählt?": Bundeswehr star­tet neue Image-Kampagne
    Die Bundeswehr sucht in einer neu­en Image-Kampagne nach Soldaten und Soldatinnen. Entworfen wur­de die Kampagne von der Werbeagentur Castenow. In einem Video wird der Ernst der sicher­heits­po­li­ti­schen Lage gezeich­net und gezeigt, wie wich­tig es sei, bei der Bundeswehr zu arbeiten.
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    https://​www​.tele​po​lis​.de › fea­tures › Bundeswehr-Kampagne-Was-zaehlt-Werben-fuer-den-Krieg-9626889.html
    Bundeswehr-Kampagne "Was zählt": Werben für den Krieg
    Aufrüstung gegen Russland genügt nicht: Es müs­sen mehr Leute her, die sie anwen­den. Eine neue Kampagne wirbt um sie. Über das Töten und ster­ben für eine "gute Sache". Die Bundeswehr ist im Aufwind.
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    https://​www​.zeit​.de › 2024 › 28 › bundeswehr-werbung-social-media-einblicke-berufsbild
    Bundeswehr : "Why not, Leute?" – Die Zeit
    Eine neue TikTok-Kampagne insze­niert die Bundeswehr als gro­ßen Abenteuerspielplatz. Das Interessante dar­an ist: die völ­li­ge Abwesenheit von Politik und Zusammenhang.

    2.
    gestern gesehen
    Werbefilme in allen (?) pri­va­ten Fernsehsendern in den Werbepausen ca. 19.30 – 20.00 Uhr

    3. gestern gesehen
    "Werbeplakate" auf vie­len (allen?) digi­ta­len Werbedisplays von Ströer u.a. im öffent­li­chen Raum

    Ziel: Kriegstüchtigkeit (NICHT Verteidigungsfähigkeit) in weni­ger als 5 Jahren (Pistorius)?

  6. Der Knabe
    Ich möch­te einer wer­den so wie die,
    die durch die Nacht mit wil­den Pferden fahren,
    mit Fackeln, die gleich auf­ge­gan­ge­nen Haaren
    in ihres Jagens gro­ßem Winde wehn.
    Vorn möcht ich ste­hen wie in einem Kahne,
    groß und wie eine Fahne aufgerollt.
    Dunkel, aber mit einem Helm von Gold,
    der unru­hig glänzt. Und hin­ter mir gereiht
    zehn Männer aus der­sel­ben Dunkelheit
    mit Helmen, die wie mei­ner unstet sind,
    bald klar wie Glas, bald dun­kel, alt und blind.
    Und einer steht bei mir und bläst uns Raum
    mit der Trompete, wel­che blitzt und schreit,
    und bläst uns eine schwar­ze Einsamkeit,
    durch die wir rasen wie ein rascher Traum:
    die Häuser fal­len hin­ter uns ins Knie,
    die Gassen bie­gen sich uns schief entgegen,
    die Plätze wei­chen aus: wir fas­sen sie,
    und uns­re Rosse rau­schen wie ein Regen.

    Rainer Maria Rilke, Winter 1902/​03, Paris

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