"Bisher hat das Ministerium 73 Millionen Euro für Anwälte ausgegeben"

focus​.de (19.10.24)

»Herber Dämpfer: Trotz Millioneninvestitionen in füh­ren­de Anwaltskanzleien bleibt die Bundesregierung im Maskenstreit erfolg­los und steht wei­te­ren teu­ren Gerichtsverfahren gegenüber…

Insgesamt geht es „stern“ ‑Informationen zufol­ge in den offe­nen Verfahren um 2,3 Milliarden Euro, plus Verzugszinsen.

Die Kanzlei EY, die 2020 die Prozesse begon­nen hat, ist nicht mehr betei­ligt, da Partner zu ande­ren Kanzleien wech­sel­ten. Bisher hat das Ministerium 73 Millionen Euro für Anwälte aus­ge­ge­ben, doch die juri­sti­schen Erfolge blie­ben begrenzt. Das BMG hofft nun auf Entscheidungen ande­rer Kammern oder den Bundesgerichtshof…

In sei­ner Planung für 2025 rech­net das Ministerium mit wei­te­ren Folgekosten von rund 480 Millionen Euro.«

Am 27.2.23 berich­te­te capi​tal​.de:

»… Die Nachwehen der Masken-Geschäfte in der Frühphase der Corona-Krise 2020 blei­ben damit auch drei Jahre spä­ter eine Erlösquelle für diver­se Dienstleister des Bundes – allen vor­an für den Beratungskonzern EY. Inzwischen haben die Ausgaben an des­sen Rechtsberatungsarm EY Law nach Angaben des Lauterbach-Ressorts die Grenze von 40 Mio. Euro über­schrit­ten. Hinzu kom­men 36,8 Mio. Euro, die EY seit April 2020 als zen­tra­ler Dienstleister für die Abwicklung der Masken-Verträge erhal­ten hat. Damit sum­miert sich der Umsatz des EY-Konzerns, der wegen der Rolle sei­ner Wirtschaftsprüfer im Bilanzfälschungsskandal bei Wirecard in Deutschland mit Imageproblemen kämpft, mit dem Gesundheitsressort auf fast 80 Mio. Euro.

Neben Kanzleien mit deut­lich klei­ne­ren Honorarbudgets wie CMS oder Redeker ist inzwi­schen auch der EY-Konkurrent Deloitte groß im Geschäft. Ein frü­he­rer EY-Anwalt hat bei sei­nem Wechsel zu Deloitte jüngst eini­ge der Open-House-Klagen mit­ge­nom­men. Mehr als 60 der rund 100 Verfahren betreut aller­dings nach Angaben aus Kreisen der Verfahrensbeteiligten wei­ter­hin EY Law.

Weitaus lukra­ti­ver ist noch der Folgeauftrag als Dienstleister des Gesundheitsressorts für die Abwicklung der Masken-Verträge, für den sich EY nach knapp zwei Jahren nicht wie­der bewor­ben hat­te: Für die­se soge­nann­te Betriebsführung ist nun Deloitte zustän­dig, laut einer Vergabemitteilung für ein Auftragsvolumen von 16,9 Mio. Euro über zehn Monate. Für die Durchführung des Auftrags wird dem­nach mit 43 Vollzeitstellen kal­ku­liert – so viel Personal wie mit­ten in der Corona-Krise. Allerdings gibt es beim Bund in Sachen Masken bis heu­te auch immer noch etwas zu tun: Bei Hunderten von Millionen teu­er beschaff­ter Masken ist inzwi­schen das Haltbarkeitsdatum abge­lau­fen. Nun müs­sen sie fach­män­nisch ent­sorgt wer­den – auf Steuerzahlerkosten.«

2 Antworten auf „"Bisher hat das Ministerium 73 Millionen Euro für Anwälte ausgegeben"“

  1. Propaganda ist wie ein Bot. Gebetsmühlenartig wer­den immer wie­der die­sel­ben Phrasen von der Verschwendung von Steuergeldern wie­der­holt. Wie jeden Sonnabend im ZDF Der Hammer der Woche. Wer dar­über immer wie­der den Kopf schüt­telt, soll­te sich mal so lang­sam fra­ge, was er an die­sem System nicht ver­stan­den hat.

  2. Bekommen Anwälte einen Bonus, wenn sie Prozesse gewinnen?

    43 Leute die sich in die Materie ein­ar­bei­ten müs­sen. Es ist ihnen womög­lich völ­lig gleich­gül­tig, ob der Bund die bestell­ten Masken doch noch bezah­len muss.

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