Aufbauend auf einem weiteren Beitrag von Illa auf corodok unter der Überschrift Karlatan goes Africa vom 19.7.23 sollen hier weitere Informationen über das Zentrum für Internationalen Gesundheitsschutz (ZIG) beim RKI und sein Engagement in Ruanda vorgestellt werden.
Das ZIG verfügt wie auch das RKI selbst über einen "wissenschaftlichen Beirat" (in dem des RKI sitzt beispielsweise Alena Buyx). 2023 wurde als Mitglied im "Scientific Advisory Board for ZIG" noch Generalstabsarzt Holtherm als "ex officio Member" genannt. Diese Rolle übt heute die ins BMG beförderte Ute Teichert aus. Unter den inzwischen elf Mitgliedern finden wir Christian Drosten und weitere bekannte Gesichter.
Ilona Kickbusch war als Multifunktionärin von WHO, Leopoldina und anderen Organisatorin von Beginn an Vorreiterin der "Pandemiepolitik". Sie leitete das "Internationale Beratergremium zu globaler Gesundheit" der Bundesregierung, das "Empfehlungen für die Entwicklung der neuen deutschen globalen Gesundheitsstrategie" erarbeitete. Dem zehnköpfigen Gremium gehörten neben Drosten Vertreter der Bill & Melinda Gates Stiftung und der Direktor des Wellcome Trusts an (mehr dazu hier). 2017 war sie gemeinsam mit David L. Heymann von der privaten "Denkfabrik" Chatham House Modaratorin des Planspiels der G20-GesundheitsministerInnen in Berlin.

»Planspiel-Übung für den Notfall
Beim G20-Gesundheitsminstertreffen wurde in einem Planspiel simuliert, wie eine Handlungskette im Krisenfall abläuft. Ausgangsszenario: ein tödliches Virus – übertragen über die Atemwege – verbreitet sich. An dem Planspiel nahmen neben den Gesundheitsministern auch Vertreter von Weltbank und WHO teil.
Ziel war, zu klären, wer vor Ort für was verantwortlich ist. Außerdem war sicherzustellen, dass Informationen schnell weitergegeben werden und zügig Hilfe bereitsteht. Klar werden sollte auch, welche Kontrollmechanismen erforderlich sind.
"Nur wenn auch wir den Ernstfall proben, können wir die Welt und unsere eigenen Bevölkerungen wirksam vor der nächsten Krise schützen", sagte Gesundheitsminister Gröhe. "Wir müssen die Welt heute besser auf die kommenden Gesundheitsgefahren von morgen vorbereiten."«
Unter der schönen Überschrift "G20-Gesundheitsminister simulieren Epidemie" berichtete damals der "Spiegel":
»Die Übung am Freitag und Samstag wird in einem abgetrennten Raum des Veranstaltungsorts am Brandenburger Tor stattfinden. Zu dem Raum sollen nur die Minister und Repräsentanten internationaler Organisationen sowie jeweils ein Berater Zugang haben. Ausgehend von dem erdachten Szenario mit einem unbekannten Virus in einem fiktiven Land werden die zur Bewältigung notwendigen Maßnahmen diskutiert, hieß es.«
Zu einem umfangreichen "Paket zur G20 Krisensimulationsübung" gehörte eine fiktive Zeitungsausgabe:

Eine neunteilige Videoserie aus dem Paket stellt die wirtschaftlichen Kosten von Pandemien in den Vordergrund und nimmt vorweg, was drei Jahre später als weltweites Experiment durchgeführt wurde. Noch nicht einmal die Bilder wurden ausgetauscht:

Eine miserabel gecastete "WHO-Generalsekretärin" ruft den weltweiten Notstand aus:

Präsentiert werden die Videos von:

Mehr zu Ilona Kickbusch hier.
Ein weiteres Mitglied des ZIG-Beirats ist Peter Piot, Leiter der London School of Tropical Medicine. Er war wie Drosten und Wieler Mitglied des siebenköpfigen "Advisory panel on COVID-19" der EU-Kommission. Die Protokolle des Panels, das im Januar 2022 entschlief, sind hier einzusehen. Piot ist Mitglied des "Board of Trustees" der Novartis Foundation und war oder ist für die Gates-Stiftung und CEPI tätig. In der Novartis-Stiftung sind Größen des Pharmageschäfts und der Finanzwelt versammelt.
Auf rki.de werden die Aufgaben der Geschäftsstelle des ZIG beschrieben:
»Die ZIG Geschäftsstelle leitet das Programmbüro des Global Health Protection Programme (GHPP) des Bundesministeriums für Gesundheit und koordiniert das Deutsche Biosicherheitsprogramm (BioS) des Auswärtigen Amtes am Robert Koch-Institut. Weiterhin unterstützt und koordiniert sie die strategische Entwicklung des ZIG und der internationalen Aktivitäten des RKI. Die ZIG Geschäftsstelle betreut außerdem die Kommunikations- und Outreach-Aktivitäten des ZIG, inklusive der ZIG-Talks, einer öffentlichen Vortragsreihe zu aktuellen Themen des globalen Gesundheitsschutzes. Und schließlich unterstützt die ZIG Geschäftsstelle auch die Zusammenarbeit mit externen Beratern wie dem wissenschaftlichen Beirat des ZIG und Kooperationspartnern wie dem Africa CDC.«
Auch hier wird der Fokus auf den afrikanischen Markt erkennbar. In diesem passend illustrierten Bericht von 2020 erscheint die Firma TIB MOLBIOL von Olfert Landt auf Platz der Lieferanten:


Auch die Firma Qiagen wird mit mehr als vier Millionen Euro versorgt. Sie ist Nachfolgerin des Unternehmens Artus, bei dessen Gründung auch Drosten eine Rolle spielte (s. hier). Bevor Landt TIB MOLBIOL (er besitzt noch zahllose andere Firmen) an Roche verkaufte, sahen seine Gewinne so aus:

Frau Hanefeld ist nicht nur Chefin des ZIG, sondern trägt auch den pompösen Titel einer Leiterin der ZIG RKI WHO HUB Stabsstelle. Ich versuche, mir ihre Visitenkarte vorzustellen:

Genomische Daten in nationale und internationale Strukturen integrieren
Die Aufgaben der Stabsstelle werden so beschrieben:
»Aufgaben
Die WHO HUB Stabsstelle am Zentrum für Internationalen Gesundheitsschutz koordiniert gemeinsame Projekte mit dem WHO Hub for Pandemic and Epidemic Intelligence, der seine Arbeit im September 2021 aufnahm. Neben dem Robert Koch-Institut fungiert die Charité – Universitätsmedizin Berlin als Gründungspartner des Hubs mit Sitz in Berlin. In einer stetig wachsenden Partnerschaft arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des RKI gemeinsam mit der WHO und anderen globalen Partnern daran, weltweite Gesundheitsgefahren besser vorherzusagen, zu verhindern, aufzuspüren sowie Vorsorge- und Reaktionsmechanismen zu optimieren…
In diesem Projekt arbeitet das RKI gemeinsam mit Partnerländern des afrikanischen Kontinents und deren nationalen Public-Health-Instituten am Aufbau nationaler Kapazitäten für eine integrierte genombasierte Surveillance. Hierzu gehören neben Trainingsaktivitäten zur Surveillance, Genomsequenzierung und zu der zugehörigen bioinformatischen Datenanalyse auch die verstärkte Vernetzung zwischen den Bereichen und beteiligten Institutionen. Hierdurch und durch einen politischen Dialog mit Entscheidungsträgerinnen und ‑trägern sollen genomische Daten in nationale und internationale Strukturen integriert werden, um die Daten für Public-Health-Entscheidungen nutzbar zu machen…«
rki.de Stand: 02.08.2023

Das Sammeln von genomischen Daten aus Afrika in einem deutschen Institut, um diese "in nationale und internationale Strukturen" zu integrieren, wäre auch ohne die Geschichte des RKI und das Wirken seines Namensgebers problematisch. Darüber ist zu lesen in:
Robert Kochs Menschenversuche in Ruanda und anderen Gebieten von "Deutsch-Ostafrika"
Weitere Beiträge, etwa zur Geschichte des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin, an dem Christian Drosten wirkte, und seine Nazi-Vergangenheit gibt es hier.
Mehr zum WHO Hub for Pandemic and Epidemic Intelligence ist hier zu erfahren.
(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)
Container statt Nachhaltigkeit?
Deutsche Impfstoffproduktion in Ruanda
Das Pharmaunternehmen Biontech hat die erste Produktionsstätte für mRNA-Impfstoffe in Ruanda eröffnet. Das Ziel bestehe darin, die Diversifizierung der Impfstoffproduktion auf dem afrikanischen Kontinent zu unterstützen.
Die Nachhaltigkeit dieses Vorhabens durch ein milliardenschweres Unternehmen, das sich während der Corona-Pandemie nicht gerade für eine gerechte Impfstoffverteilung eingesetzt hat, bleibt zweifelhaft (wir berichteten).[1]
…
https://www.bukopharma.de/de/publikationen/pharma-brief-archiv/872-pb2024‑1–1‑cholera
Dr. Norbert Häring
Wer Christian Drosten noch als glaubwürdigen Experten präsentiert, ist unrettbar naiv oder böswillig
14. 10. 2024
https://norberthaering.de/news/christian-drostens-luegen/
@Wer Christian Drosten…: Das wurde hier schon am 9.10. ausführlich behandelt in "Jeder Medizinstudent bekommt im ersten Semester beigebracht, dass es Körperverletzung ist, wenn sie einfach ein Loch in einen Patienten machen"
Blut zuverlässig testen: Workshop mit afrikanischen Arzneimittelbehörden vertieft Kenntnisse über In-vitro-Diagnostika
Das Paul-Ehrlich-Institut unterstützt afrikanische Behörden
beim Aufbau regulatorischer Strukturen
für die Verfügbarkeit, Qualität und Sicherheit von Blut und Blutprodukten.
Zur Bewertung der technischen Unterlagen von In-vitro-Diagnostika (IVD) im Blutbereich
veranstaltete das Projekt BloodTrain Next Generation
des Paul-Ehrlich-Instituts
zum ersten Mal einen Workshop vor Ort in Ruanda.
IVD sind Testprodukte, mit denen Proben aus dem menschlichen Körper – sei es Speichel, Urin oder Blut – auf bestimmte Krankheitserreger oder Faktoren untersucht werden können.
Da sie für die Sicherheit in der Blutversorgung von großer Bedeutung sind, unterstützen Expertinnen und Experten des Paul-Ehrlich-Institut seit 2019 afrikanische Partnerländer beim Aufbau von Kompetenzen und einer funktionierenden Regulierung von IVD.
…
BloodTrain Next Generation
ist die Fortführung des Projekts BloodTrain des Paul-Ehrlich-Instituts, das von 2016 bis 2022 lief.
Das Projekt ist Teil des Global Health Protection Programme (GHPP),
einem Programm des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) zur Verbesserung der globalen Gesundheit.
…
https://www.pei.de/DE/newsroom/hp-meldungen/2024/241024-ghpp-bloodtrain-next-generation-workshop.html