Was sargt eigentlich Christian Dosten zur Pandemie? "Das ist eine Schweinerei"

Als Anfang der 90-er Jahre das Apartheid-Regime in Südafrika sein Ende fand, wur­de eine "Wahrheits- und Versöhnungskommission" ein­ge­setzt, die die Verbrechen auf­ar­bei­ten soll­te. Der lan­ge Zeit auch in der BRD als "Terrororganisation" geführ­te sieg­rei­che ANC gab den Vertretern des Regimes, das wie­der­um ohne poli­ti­sche und wirt­schaft­li­che Unterstützung des Westens und ins­be­son­de­re Israels nicht hät­te bestehen kön­nen, die Gelegenheit, dar­an mit­zu­wir­ken. Für die Aufarbeitung der Coronazeit wird uns all­über­all Christian Drosten prä­sen­tiert, beglei­tet vom Regierungversteher Georg Mascolo (der ein wenig an die aus­ge­stor­be­ne Elefantenart Mastodon erin­nert). So aktu­ell am 28.9.24 auf augs​bur​ger​-all​ge​mei​ne​.de. Drosten erklärt, was groß­ar­tig war:

»… Ich hät­te zu Beginn der Pandemie nicht gedacht, dass wir nach einem Jahr schon wirk­sa­me Impfstoffe haben. Das war groß­ar­tig und hat uns vie­les erspart. Das heißt aber nicht, dass von Corona kei­ne Gefahr aus­ge­gan­gen ist. Diese Umdeutung, die im Moment läuft, ist unred­lich. Leider ver­su­chen die glei­chen Leute, die schon damals fal­sche Aussagen getrof­fen haben, jetzt, ihr öffent­li­ches Image zu polie­ren. Die Pandemie ist Geschichte, und die soll­ten wir nicht verbiegen…«

Hä?

Es war schlimm

»Gab es also auch Momente, in denen wir kon­se­quen­ter hät­ten sein müssen?
DROSTEN: Vor der schwe­ren Winterwelle 2020 ist die Reaktionsbereitschaft der Politik ver­lo­ren gegan­gen, da der Eindruck ent­stan­den war, die Wissenschaft sei sich nicht einig. In Wirklichkeit lag das nur an ein paar weni­gen Stimmen, die mit ihren Gegenthesen brei­ten Raum in der Öffentlichkeit ein­ge­nom­men haben. Das hat aber die Politik in ihrer Handlungsfähigkeit stark verunsichert…«

Es war wirk­lich schlimm. Ein paar Nörgler konn­ten mona­te­lang die Schlagzeilen bestim­men, die täg­li­chen Auftritte von Wodarg in der Tagesschau und die per­man­ten Verrisse der eini­gen und wah­ren Wissenschaft durch Faktenchecks muß­ten die Politik ver­un­si­chern. Die Leugner haben dann auch "allein in die­sem Winter 60.000 Tote" auf dem Gewissen.

»DROSTEN: Im Herbst 2021 war die Situation für die Politik sehr schwie­rig. Die Impfquote woll­te ein­fach nicht mehr anstei­gen… Es wur­de in Zweifel gezo­gen, dass die Impfung auch ein soli­da­ri­scher Akt ist, nicht nur ein Selbstschutz. Zur dama­li­gen Zeit durch­brach aber die Impfung Infektionswellen, das konn­te man in Ländern mit hoher Impfquote in Echtzeit erleben…«

Zugegeben, man kann mit Drosten nicht argu­men­tie­ren. Sein vor­ge­tra­ge­ner Glaube an den Fremdschutz durch "Impfung" ist der­art uner­schüt­ter­lich, daß ihn selbst schwarz auf weiß fest­ge­hal­te­nes Wissen des RKI nicht ins Wanken bringt. Er wird auch nicht dazu zu brin­gen sein, zu akzep­tie­ren, was etwa rnd​.de am 1.12.21 mit­teil­te: "Portugal hat eine der höch­sten Impfquoten der Welt. Doch weil die Corona-Zahlen stei­gen, gilt seit Mittwoch wie­der der Notfallzustand". Auch die Zahl der "Coronatoten" explo­dier­te dort in jenem Winter (focus​.de, 17.6.22).

Widde-widde-witt

In Drostens Rosenkranz darf die­se Mär nicht fehlen:

»Bei uns lie­fen noch ein­mal die Intensivstationen über. Das Robert Koch-Institut hat übri­gens gezeigt, dass genau zu die­ser Zeit die Übertragung in Deutschland in erster Linie durch die Minderheit der Ungeimpften getrie­ben wur­de…«

Er ent­blö­det sich nicht, hier­für sogar eine Quellenangabe zu machen. Es han­delt sich um eine Arbeit von Dirk Brockmann, Cornelia Betsch et al. Brockmann läßt sich nur mit gebo­te­ner Zurückhaltung als durch­ge­knall­ter Wissenschaftler bezeich­nen, der das RKI stän­dig mit Fieberkurven, Wolkendiagrammen und ande­ren Modellierungen in den Wahnsinn trieb. Siehe zu ihm hier, zu Betsch hier. Die Studie wird hier besprochen.

Drostens Delirium-Delarium liest sich wei­ter so:

»Man wuss­te ja, dass die Zahl der Impfskeptiker in Deutschland ver­gleichs­wei­se groß sein wür­de. Man sieht das ins­ge­samt: In Osteuropa steht man Impfungen und Eingriffen des Staates kri­ti­scher gegen­über, das ist sicher­lich aus der Historie der Repression zu verstehen…«

Es wird bei ihm nie ankom­men, daß die DDR-Bevölkerung zu den Impfweltmeistern gehör­te, als ihnen die Repression noch nicht gen­ma­ni­pu­lier­te Produkte von Pharmakonzernen aufzwang.

Drostens Halluzinationen blei­ben chronisch:

»Es ent­stand der Eindruck, dass die Wissenschaft kon­tro­vers um eine Einschätzung gerun­gen und es vie­le ver­schie­de­ne Meinungen gege­ben hat. Das hat­te aber mit der Realität nur wenig zu tun. Den Streit um Grundsätzliches hat es in der Wissenschaft so nicht gege­ben, wie er in Talkshows dar­ge­stellt wur­de. Das war Infotainment. Das Abwägen und Berücksichtigen aller mög­li­cher Interessen ist Aufgabe der Politik, hier haben sich Wissenschaftler her­aus­zu­hal­ten. Manche Mediziner, Philosophen oder Buchautoren haben sich als Fachleute vor­stel­len las­sen, um dann in Wirklichkeit poli­tisch oder sogar popu­li­stisch zu argumentieren…«

Wichtig sei, sagt der Weizen, "bei wis­sen­schaft­li­chen Studien die Spreu vom Weizen zu tren­nen".

Kamele und Kühe

»Herr Drosten, wel­che Viren beob­ach­ten Sie, wo könn­te eine Pandemie entstehen?
DROSTEN: Man muss da eigent­lich immer auf die Atemwegs-Viren schau­en. Unter ande­rem gibt es das MERS-Virus, das von Kamelen aus­geht, und vor allem im Mittleren Osten zir­ku­liert. Das muss man genau beob­ach­ten. In Nordamerika ver­brei­tet sich der­zeit ein H5N1-Influenzavirus bei Milchkühen…«

Das macht ihm Sorgen, wenn auch "im Ernstfall die Krankheitslast nicht ganz so dra­ma­tisch aus­fie­le." Dennoch: "Gerade die­ser neue Übertragungsweg über das Euter von Kühen und die Milch, das gibt vie­len mei­ner Kolleginnen und Kollegen zu den­ken". Dabei ist der Übertragungsweg von der Milch in den Kaffee noch gar nicht mit bedacht. In den USA bleibt es unüber­sicht­lich: "Plötzlich tau­chen mensch­li­che Fälle in einem Bundesstaat auf, von dem man gar nicht wuss­te, dass das Virus dort über­haupt bei Kühen vor­kommt".

Der muti­ge Virologe bleibt all­zeit stand­haft: "Ich las­se mir mei­ne Courage nicht neh­men", auch wenn er (Margit Hufnagel, Augsburger Allgemeine) "sogar auf einem Campingplatz bepö­belt" wur­de.

Das ist eine Schweinerei

»Ich habe nie bestimm­te Maßnahmen gefor­dert, immer nur die Hintergründe erklärt. Aber es gibt eini­ge weni­ge Politiker, die sich in der Öffentlichkeit durch Nennung mei­nes Namens ihrer eige­nen Verantwortlichkeit ent­zo­gen haben, oder dies zumin­dest ver­such­ten. Das ist eine Schweinerei – mir fällt da lei­der gar kein ande­res Wort ein…«

9 Antworten auf „Was sargt eigentlich Christian Dosten zur Pandemie? "Das ist eine Schweinerei"“

  1. "Kurz gemel­det

    28.9. Cancel-Culture:
    Die Deutsche Kreditbank (DKB) hat der Familie des wegen Impfverweigerung inhaf­tier­ten Bundeswehrsoldaten Alexander Bittner nach deren Angaben begrün­dungs­los alle Konten gekündigt."

    https://​nor​bert​haer​ing​.de/​n​e​w​s​/​u​p​d​a​t​e​s​-​u​n​d​-​k​o​r​r​e​k​t​u​r​en/

    Bank freut sich bestimmt über Kundenrückmeldung!

  2. "Collin Rugg@CollinRugg
    Sep 25

    NEW: Former CDC Director Robert Redfield endor­ses Donald Trump, admits to Robert F. Kennedy Jr. he "got ever­ything right."

    RFK Jr. explai­ned how he was appal­led to find out that Redfield, who he was extre­me­ly cri­ti­cal of, was endor­sing Trump.

    "Robert Redfield, who I real­ly go after in my Fauci book, wro­te an edi­to­ri­al in Newsweek maga­zi­ne today say­ing that he was endor­sing President Trump becau­se President Trump was gon­na resto­re American health."

    Redfield said: "He has cho­sen exact­ly the only per­son who can do this, Robert F. Kennedy Jr."

    "This was breath­ta­king to me becau­se this is the guy who's the head of the CDC that I've been cri­ti­ci­zing for years, and then this after­noon he came over and had lunch with me."

    "And the first thing he said to me is: 'You got ever­ything right.'"

    Wow.

    Video h/​t: @EndTribalism"

    https://​xcan​cel​.com/​C​o​l​l​i​n​R​ugg

    1. @Geht der Wieler…: Die Überschrift des Kommentars führt in die Irre. Was man der trü­ben Quelle ent­neh­men kann, ist, daß Kennedy stolz dar­auf ist, mit dem von ihm frü­her (frü­her, das ist lan­ge her…) scharf kri­ti­sier­ten ehe­ma­li­gen CDC-Direktor gemein­sam für Trump Wahlkampf zu machen. 

      Redfield war als Militärarzt u.a. für das berüch­tig­te AIDS-Programm der Army zustän­dig. Noch als er den Posten bei der CDC ver­las­sen muß­te, erklär­te er der New York Times:

      "Es ist schwer, zu einem Zeitpunkt zu gehen, an dem die Pandemie noch nicht ihren Höhepunkt erreicht hat und die schlimm­sten Tage noch nicht gekom­men sind. Es wäre befrie­di­gen­der gewe­sen, zu gehen, wenn die Pandemie unter Kontrolle ist, aber ich bin stolz.

      Ich ermu­ti­ge den desi­gnier­ten Präsidenten, sich auf sein Versprechen zu kon­zen­trie­ren, die Menschen in 100 Tagen imp­fen zu las­sen. Ich bin froh, dass wir ihm eine Grundlage gege­ben haben, auf der er auf­bau­en kann. Letzte Woche haben wir an zwei Tagen eine Million Menschen pro Tag geimpft. Wir haben den Grundstein für die Impfstoffverabreichung gelegt…

      Ich wür­de behaup­ten, dass es wahr­schein­lich etwas ist, das ein­ge­schränkt wer­den muss, wenn Menschen in einer über­füll­ten Bar drei oder vier Biere ohne Maske trin­ken und immer lau­ter spre­chen, sodass sie ihre Atemwegssekrete immer wei­ter ver­sprü­hen." (https://​www​.nyti​mes​.com/​2​0​2​1​/​0​1​/​2​0​/​w​o​r​l​d​/​t​h​e​-​d​e​p​a​r​t​i​n​g​-​c​d​c​-​d​i​r​e​c​t​o​r​-​d​i​s​c​u​s​s​e​s​-​h​i​s​-​t​i​m​e​-​a​t​-​t​h​e​-​a​g​e​n​c​y​.​h​tml)

  3. "SueEllenTrinktWieder
    @Suellentrinkt
    7h

    Wer sich vor 70 Jahren einer Lobotomie unter­zog, folg­te dem neue­sten Stand der #Wissenschaft, und ver­trau­te dar­auf, dass mehr­jäh­ri­ge Studien zu deren Wirksamkeit nicht not­wen­dig sein würden.
    Bei der Operation wur­de dem lokal oder voll­stän­dig anäs­the­ti­sier­ten Patienten vom Operateur (der in den sel­ten­sten Fällen ein aus­ge­bil­de­ter Chirurg war) ein lan­ges, spit­zes Werkzeug ober­halb der Augenhöhle in den Kopf ein­ge­führt. Dafür wur­de dem Patienten das Augenlid ange­ho­ben, die Spitze des Werkzeuges ober­halb des Augapfels ein­ge­führt und durch den Schädel geschla­gen. Da der Schädel im Bereich der Augenhöhlen den dünn­sten Bereich auf­weist, genüg­te meist ein leich­ter Schlag auf das hin­te­re Ende des Werkzeuges, um in das Gehirn vorzudringen.
    (Wikipedia)
    Später war es übri­gens üblich, auf eine Narkose kom­plett zu ver­zich­ten. Der Patient, ob wil­lig oder nicht, muss­te die "Behandlungsmethode" von Anfang bis Ende in wachem Zustand erdulden.
    Nach jah­re­lan­ger begei­ster­ter Nutzung wur­de dann klar, dass die Methode nicht erfolg­reich war.
    Aber "die Lage" war ja viel­leicht ein­fach eine andere.

    Schließlich hat­te man ja nur das Beste gewollt, kaum jemand wur­de daher zur Verantwortung gezo­gen, für unfass­ba­res Leid, das welt­weit ca. 1 Mio. Menschen erdul­den mussten.

    Im Gegenteil: 1949 erhielt einer der haupt­ver­ant­wort­li­chen "Wissenschaftler" sogar den Nobelpreis für Medizin.
    Das ist sowas ähn­li­ches wie das Bundesverdienstkreuz, den­ke ich."

    https://​xcan​cel​.com/​S​u​e​l​l​e​n​t​r​i​nkt

  4. Warum set­zen sie Terrorganisation in ""?
    Mandelas Frau:
    Winnie Mandela befür­wor­te­te in den 1980er Jahren öffent­lich die bru­ta­len Lynchmorde durch Necklacing, deutsch „Halskrausenmethode“.[11] Dabei wird dem Opfer ein mit Benzin getränk­ter Autoreifen um Hals und Arme gehängt und ange­zün­det. In einer umstrit­te­nen Rede pro­kla­mier­te Winnie Mandela 1986: With our boxes of matches and our neck­laces we shall libe­ra­te this country[12] (etwa: „Mit unse­ren Streichholzschachteln und unse­ren Halskrausen wer­den wir die­ses Land befreien.“).

    1988 wur­de sie zusam­men mit ihrem Mann mit dem Menschenrechtspreis der Vereinten Nationen[13] ausgezeichnet.

    Im sel­ben Jahr kam der Verdacht auf, dass sie in Entführungen, Vergewaltigungen, Folterungen und einen Mord der Mitglieder des Mandela United Football Club, die für sie als Leibwächter arbei­te­ten, ver­wickelt sein könnte.[14] Im Januar 1989 erfolg­te die Anklage. Sie wur­de 1991 für schul­dig befun­den, die Entführung von vier Jugendlichen ange­ord­net zu haben. Einer der Jungen war von ihrem Leibwächter ermor­det und am 6. Januar 1989 auf einem Feld mit Stichverletzungen am Hals gefun­den wor­den. Das ober­ste Berufungsgericht bestä­tig­te das Urteil am 2. Juni 1993, wan­del­te die Gefängnisstrafe von fünf Jahren aber in eine Geldstrafe (damals umge­rech­net 7.500 DM) um. 

    https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​W​i​n​n​i​e​_​M​a​d​i​k​i​z​e​l​a​-​M​a​n​d​ela

    Ganz nor­ma­le Partei?

    1. @Thomas: Einmal, weil ich das bei Zitaten so hand­ha­be. Aber auch, weil es sich um einen Kampfbegriff han­delt. Aktuell sind stets palä­sti­nen­si­sche Organisationen damit belegt, von der israe­li­schen Armee habe ich so nicht spre­chen hören. Es gäbe vie­le wei­te­re Beispiele. Ich fin­de die Wikipedia-Quellen uner­gie­big, will aber nicht drum her­um reden: Derartiges wäre Terror und eben­so zu ver­ur­tei­len wie die Geiselnahme von ZivilistInnen durch die Hamas. Man könn­te noch viel dis­ku­tie­ren über indi­vi­du­el­le und struk­tu­rel­le Gewalt, die in Befreiungskämpfen und die von Unterdrückern aus­ge­üb­te. Das ist hier nicht mein Thema. Mir ging es um unter­schied­li­che Modelle von "Aufarbeitung".

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