Bei der dpa-Meldung unter dieser Überschrift geht es am 16.9.24 nicht um die Rolle des landeseigenen Klinikkonzerns und insbesondere seines Topvirologen Christian Drosten bei der Stimmungsmache zu Corona. Und nicht um die Tatsache, daß ausgerechnet Alena Buyx jüngst in dessen Vorstand berufen wurde (s .hier und allgemein hier). Vielmehr soll sich der Wissenschaftsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses mit einer "investigativen Recherche" der Qualitätsmedien RTL und "Stern" beschäftigen. Vermutlich wird etwas dahinterstecken; ein entsprechender Bericht "Inside Charité - Ein krankes Haus" vom 14.9.24 steht hinter der Bezahlschranke. Ob es sich um mehr als eines der vielen Manöver zur Ablenkung von wesentlichen Fragen handelt, kann ich nicht beurteilen:
»„Stolz, aber krank“, so bezeichnet ein Reporterteam die Berliner Charité nach Recherchen. Die Charité widerspricht – nun möchte sich der Klinik-Vorstand zur Aufarbeitung der Vorwürfe äußern.
Nach einem Bericht über mutmaßliche Missstände an der Berliner Charité will sich der Klinik-Vorstand am kommenden Montag (23.9.) im Wissenschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses zur Aufarbeitung der Vorwürfe äußern. Das hat ein Sprecher der Charité bestätigt. Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) hatte dies bereits im Gesundheitsausschuss angekündigt. Es sei Aufgabe der Charité, den Vorwürfen nachzugehen und zu prüfen, welcher strukturelle Änderungsbedarf sich mutmaßlich ergeben könne. „Die Charité-Leitung ist damit sehr intensiv beschäftigt, diese Vorwürfe aufzuklären“, betonte sie.
Ein Reporterteam von „Stern“ und RTL hatte eigenen Angaben zufolge monatelang recherchiert und mit Dutzenden Patienten, Angehörigen Ärzten, Managern und Fachleuten gesprochen und Zugang zu internen Dokumenten gehabt. Außerdem hätten Reporterinnen zwischen März und August mehrere Wochen lang verdeckt auf drei Stationen der Charité gearbeitet, als Pflegepraktikantinnen. „Wenn man die Ergebnisse der Recherchen zusammenfügt wie Teile eines großen Puzzles, ergeben sie das Bild eines stolzen, aber kranken Hauses“, heißt es im „Stern“.
Charité widerspricht – Senatorin verweist auf Leistungen
Die Charité erklärte in einer Stellungnahme, dass die generalisierten Vorwürfe in wesentlichen Punkten ungerechtfertigt seien. Die Berichterstattung unterschlage maßgebliche Informationen und zeichne insgesamt ein Bild, das nicht der Wirklichkeit entspreche.
Senatorin Czyborra verwies auf die Leistungen des Hauses. „Wir haben ein System der Qualitätskontrolle in unserem Gesundheitswesen, das die Erfolge und Qualität von Behandlungen dokumentiert und auswertet. Man wird nicht das weltweit sechstbeste Krankenhaus, wenn man diese Qualitätsanforderungen nicht erfüllt“. Und sie betonte: „Die Patientinnen und Patienten können sich sehr sicher sein, dass sie in der Charité bestmöglich und auf allerhöchstem Niveau versorgt werden“. Selbstverständlich müsse man schauen, was im Einzelfall vorgefallen sein könnte.«
tagesspiegel.de (16.9.24)
Ich lese gar nicht "mit dem Wissen von heute" oder über "sehr seltene Einzelfälle"…
Wenn da mal nicht ein Besitzer-Wechsel ansteht.
@Erfordia…:
Man sucht einen Schuldigen. Aber – JA – das drückte den Preis!
Meine "Diagnose": Eine kranke Berichterstattung also!
Vollkommen logisch
"Im Kampf gegen das neuartige Coronavirus sollen sich die deutschen Unikliniken zusammenschließen und eng über Diagnose- und Behandlungsverfahren sowie Patientendaten austauschen. Das ist das Ziel einer Initiative, die am Donnerstag von der Berliner Charité in Zusammenarbeit mit dem Bundesforschungsministerium gestartet wurde. Das Ministerium unterstütze den Aufbau des Netzwerks mit 150 Millionen Euro, wie Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) am Donnerstag in Berlin mitteilte.
Die Kliniken sollen demnach in einen Erfahrungsaustausch über ihre Maßnahmenpläne im Umgang mit der Pandemie treten. Zudem wird eine Zusammenstellung der Daten aller Covid-19-Patienten angestrebt, um einen Gesamtüberblick über Krankengeschichte und Konstitution der Patienten zu bekommen. Von der Datensammlung erhoffen sich die Initiatoren – der Charité-Vorstandsvorsitzende Heyo Kroemer und der Direktor der Virologie, Professor Christian Drosten – Erkenntnisse für das Pandemiemanagement und die Impfstoff- und Therapieentwicklung.
Die Charité soll das Forschungsnetzwerk der Universitäten koordinieren. "Ich bin überzeugt: Dieses einmalige wissenschaftliche Projekt, dieses Zusammenwirken der Kräfte wird uns in der Behandlung und Erforschung von Covid-19 einen großen Schritt voranbringen", sagte Karliczek. Ziel sei es, voneinander und miteinander zu lernen."
https://www.forschung-und-lehre.de/forschung/unikliniken-sollen-sich-zu-corona-massnahmen-vernetzen-2645
Gibt es öffentlich Zugang zu den gesammelten Daten der Unikliniken? Wie wurden "Covid "Patienten behandelt?