Auf tagesschau.de ist am 11.9.24 zu lesen:
»11.09.2024 • 21:46 Uhr
Ukrainische Stadt kündigt "Sprachpatrouillen" an
Der Bürgermeister der westukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk hat aufgrund zunehmender Verwendung des Russischen Sprachpatrouillen angekündigt. "Das ist eine Bürgerinitiative, und jeder kann Sprachinspekteur werden", sagte der Bürgermeister der Großstadt, Ruslan Marzinkiw, dem Fernsehsender NTA. Vor allem viele Menschen aus der Ostukraine haben Russisch als Muttersprache. Marzinkiw erwarte mindestens 100 solcher Sprachkontrolleure, aktuell hätten sich bereits knapp 50 Freiwillige gemeldet. Zudem nannte er die Nummer einer Telefonhotline, bei der Bürger sich über Russischsprechende im öffentlichen Raum beschweren können.
"Leider verspüren wir jetzt einen Anstieg der russischen Sprache in der Stadt und wollen, dass unsere Stadt höchstmöglich ukrainischsprachig ist", begründete das Stadtoberhaupt das Vorhaben. Zusätzlich bemühe sich die Stadt, etwa mit Ukrainisch-Kursen die Landessprache zu popularisieren. Marzinkiw räumte ein, dass diese Inspekteure keine gesetzlichen Vollmachten haben werden und lediglich Hinweise geben können.«
Vielleicht könnte die Stadt Essen Unterstützung leisten. Dieses Formular zu anonymen Meldungen besorgter BürgerInnen war im Herbst 2020 wochenlang auf der Seite des Ordnungsamts zu sehen:
Auch Karlsruhe könnte seine Erfahrungen beisteuern:
»… Über das Formular sollten sich Menschen anonym melden können, wenn sie beispielsweise Verstöße gegen die Corona-Verordnung in der Gastronomie oder dem Einzelhandel bemerken. Sie mussten dafür lediglich Name und Adresse der Örtlichkeit sowie ihre Beobachtungen mitteilen. Die eigenen Kontaktdaten wurden nicht abgefragt…
Die Stadt [sah sich] gezwungen, das Formular wieder aus dem Internet zu nehmen, da mehrere Hundert Einsendungen ohne Bezug zum Thema eintrudelten. Der Aufwand für die Bearbeitung sei wesentlich höher als der Nutzen…«
Noch in anderer Hinsicht ist das Thema aktuell. Am 5.8.18 berichtete welt.de unter dem Titel "Seehofer setzt CDU und SPD bei Ankerzentren unter Druck":
"… In Bayern hatten Anfang August die bundesweit ersten Ankerzentren die Arbeit aufgenommen, insgesamt sieben. Die Einrichtungen sollen Asylverfahren und damit auch Abschiebung oder Rückführung derjenigen Migranten beschleunigen, die kein Bleiberecht haben. Die Ankerzentren sind ein Teil von Seehofers «Masterplan Migration»…
Der CSU-Chef äußerte sich aber erneut skeptisch über den Ausgang der Verhandlungen zur Rücknahme von Migranten, die von dort nach Deutschland kommen. Die Schwierigkeit bestehe darin, dass die Partner eine Gegenleistung verlangten. Es gehe darum, dass für den Fall, dass Deutschland bestimmte Migranten zurückführe, Griechenland und Italien wollten, dass umgekehrt Deutschland andere Flüchtlinge aus den Ländern übernehme. «Das würde die deutsche Bevölkerung nicht verstehen, wenn wir mehr aufnehmen als an der Grenze zurückweisen», sagte Seehofer. Er bekräftigte damit frühere Aussagen…
Der Begriff «Asyltourismus», für den die CSU ebenfalls kritisiert worden war, sei eine Formulierung, die die EU-Kommission in einem Bericht verwendet habe. Darüber habe sich seit 2008 niemand aufgeregt. «Bei der CSU kommt sofort die Sprachpolizei und will uns bevormunden, was wir sagen dürfen», sagte Seehofer. Bereits in einer Bierzelt-Rede im oberbayerischen Töging am Inn am Donnerstagabend hatte er seinen Kritikern eine gezielte Kampagne gegen seine Person und eine völlig unangemessene Wortwahl vorgeworfen."
(Hervorhebungen in blau nicht im Original.)
Im Kurs "Demokratie" wird Kindern beigebracht, wie sie diejenigen die auf den Wahlplakaten gezeigt werden auf dem Wahlzettel wiederfinden und dann das Kreuzchen an der richtigen Stelle machen.
Im Übrigen sprechen die meisten Ukrainer nicht Ukrainisch sondern Russisch.
@Erfordia…: Deshalb bietet der Bürgermeister ja auch Ukrainisch-Kurse an!
Ja genau. Sozusagen Demokratie-Kurse. Aufgabe: Wieviele Streichhölzer braucht man um ein Kreuz darzustellen?
(Lösung: 8)
Aus dem Spiegel Kommentar zum Artikel über den Mai 2014, vom November 2015, das brennende Gewerkschaftshaus von Odessa:
"Der damalige Gouverneur von Odessa rechtfertigte die Brandstiftung sogar: Um "bewaffnete Terroristen zu neutralisieren", sei das Vorgehen "legal" gewesen. Heute sind nur noch zwei Ermittler mit dem Fall befasst."
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-europarat-kritisiert-ermittlungen-zu-strassenschlachten-a-1060987.html
Es soll zu 48 Toten gekommen sein. Und wir dürfen uns fragen was für Leute sich in ukrainischen Gewerkschaftshäusern wohl aufhalten? Jedenfalls erinnert es irgendwie an Rockefellers "Eskapaden". Der Fall liegt aber etwas anders.
"Im Jahr 1982 wurde das Gebäude dem Gewerkschaftsverband der Region Odessa übertragen."
aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_der_Gewerkschaften_(Odessa)
Zum eben aufgegriffenen Thema, nachgereicht:
https://www.youtube.com/watch?v=jIt8vMo67fk
Das "ludlow-massacre", eine interessante Dokumentation.