Wahnwitz ohne Witz. Was uns der Struwwelpeter lehrt

Es gibt Reichsbürger, die an das Fortbestehen des Kaiserreichs glau­ben, und es gibt Antje Höning, Leiterin der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post. Am 9.9.24 berich­tet sie:

rp​-online​.de (9.9.24, Bezahlschranke)

»... 13 der 17 Klärwerke, die zuletzt dem Landeszentrum Daten über­mit­tel­ten, mel­den leicht oder gar stark stei­gen­de Coronavirus-Last im Abwasser…

Interesse an Impfungen steigt

„Wir haben fast täg­lich einen Corona-Patienten in der Praxis“, berich­tet Prosper Rodewyk, prak­ti­zie­ren­der Hausarzt in Dortmund, für die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Westfalen. Manchmal schla­ge der Test erst ver­zö­gert an. „Symptome sind meist Fieber, Schüttelfrost, Halsschmerzen.“ Geschmacklosigkeit, wie zu Beginn der Pandemie beob­ach­tet, spie­le dage­gen kei­ne Rolle. Das Interesse an Impfungen steigt: „Die Patienten fra­ge jeden Tag nach dem Corona-Impfstoff. Busfahrer, Kassier, Lehrer – sie alle soll­ten sich imp­fen las­sen, da sie von allen ange­hu­stet wer­den“, so Rodewyk…

Standard für Kassenpatienten ist Biontech, der Bund hat 15 Millionen Dosen bestellt…«

Ich erspa­re uns die erfor­der­li­chen "sics". Über die Zwischenüberschrift „Masken tra­gen, um ande­re zu schüt­zen“ haben die Algorithmen die­ses Video gesetzt:

»… Wegen stei­gen­der Coronazahlen rät die Österreichische Gesundheitskasse wie­der zum Tragen von Masken. „Infizierte soll­ten ger­ne mit Masken in die Praxen oder Bahn gehen, um ande­re zu schüt­zen“, sagt auch Hausarzt Rodewyk…«


Die Geschichte vom bösen Rodewyk.

Update: Oft sind es die klei­nen Fehler, deret­we­gen Fälschungen auf­flie­gen. Bei die­ser hier ging es um eine fal­sche Frakturschrift, die ich ursprüng­lich ver­wen­det hat­te 🙂 Das Original gibt es hier.

Rodewyk hat­te im November 2020 von sich reden gemacht. Die "Ruhr Nachrichten" berich­te­ten damals über einen Asthmatiker mit Maskenbefreiung und dar­über, wie er in meh­re­ren Arztpraxen ange­pö­belt wur­de. Rodewyk hat­te dazu eine kla­re Meinung:

»… „Gerade in den ersten Wochen nach Einführung der Maskenpflicht gab es ver­mehrt von Seiten der Patienten die Anfragen nach einer ärzt­li­chen Be- schei­ni­gung, um von der Pflicht ent­bun­den zu wer­den“, sagt Prosper Rodewyk.

Den Wunsch nach einem Attest hät­ten aber fast alle wie­der fal­len las­sen, als ihnen bewusst gewor­den sei, wel­che Probleme das nach sich zie­he. „Letztlich gilt das Hausrecht in Arztpraxen oder sonst wo. Und wenn dort auf die Ein- hal­tung der Maskenpflicht bestan­den wird, dann ist es egal, mit wel­chen und wie vie­len Bescheinigungen man dort auf­taucht“, sagt der Mediziner.
Seiner Meinung nach gebe es auch kei­ner­lei medi­zi­ni­schen Grund, der gegen ein Tragen einer Schutzmaske für einen kur­zen Zeitraum spre­chen wür­de. „Wenn jemand nun eine Vorerkrankung der Atemwege hat, dann macht es kei­nen Sinn, dass er sich wei­te­ren Infektionen aus­setzt, weil er kei­ne Maske tra­gen will“.«
web​.archi​ve​.org

Zu Frau Höning siehe:

Meinung | Düsseldorf, die zwei­te: “Eine gelun­ge­ne Rückkehr zu Hartz IV”

und:

Traurig, trau­rig: Lauterbach rui­niert Impfkampagne, fin­det Frau Antje

12 Antworten auf „Wahnwitz ohne Witz. Was uns der Struwwelpeter lehrt“

  1. Sehr geehr­ter Herr Aschmoneit,
    in der mir vor­lie­gen­den Ausgabe des "Struwelpeter" heißt der Wüterich Friederich; außer­dem ist es etwas selt­sam, daß drei­mal statt des Schluß – s´ in der Becker- Frakturschrift das Binnen – s am Wortende Verwendung fin­det, denn in den Büchern von damals gab es so gut wie nie Rechtschreibfehler.
    Für die Angabe der Auflage und des ent­spre­chen­den Jahres wäre ich Ihnen daher inter­es­se­hal­ber dankbar.
    Mit freund­li­chen Grüßen, Steffen Duck!

  2. Btw., der Deutscher Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) wehrt sich gegen ein von der Ampelregierung vor­ge­schla­ge­nes neu­es Gesetz was den Umgang mit Messer und Gabel in Gaststätten zukünf­tig regeln soll. Nicht betrof­fen sind sog. Fingerfood-Ketten und Gaststätten die aus­schließ­lich Suppen und ande­re Speisen im Angebot haben die mit Löffel ser­viert werden.

    1. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) wehrt sich also gegen ein unbe­nann­tes Gesetz mit (uns) unbe­kann­tem Inhalt.
      Haben Sie neben daher­geraun­ten Andeutungen auch etwas Substanzielles (vor­zugs­wei­se mit Quellenangabe) vorzubringen?

  3. Paulinchen war allein zu Haus,
    die Eltern waren bei­de aus.

    https://​inter​net​-maer​chen​.de/​m​a​e​r​c​h​e​n​/​s​t​r​u​w​f​e​u​e​r​z​.​htm

    Als sie nun durch das Netz schnell sprang
    mit schwe­rem Mut, kein Sing und Sang,
    da sah sie plötz­lich vor sich steh*n:
    "DIE IMPFPFLICHT, DIE IST WUNDERSCHÖN."

    Und Minz und Maunz mit Fratzen
    erhe­ben Lockdown-Tatzen,
    sie dro­hen ihr ganz unverhohl*n
    wenn Du nicht willst, dann wir dich hol*n.

    Wir stecken Dich in Quarantänen rein,
    da wirst Du nie mehr glück­lich sein.
    Selbst wer Dich ret­ten will und schützen,
    der wird Dir kaum, fast gar nix nützen.

    Ob Gunnar Kaiser oder Arvay Clemens –
    Protest, der ist so lan­ge ganz vergebens,
    wie Richter und auch Richterinnen nicht
    das sehen, was doch BÄNDE spricht.

    Die Zahlen, die man uns hat einst erzählt,
    sind falsch und alles fehlt
    zur Wahrheit und zum Sinn,
    wie krie­gen wir das wie­der hin?

    Wir hin­ter­fra­gen wei­ter alles immer,
    denn nichts ist in der Tat noch schlimmer,
    als Lemming alles hinzunehmen,
    wer*s tut, muss sich für immer SCHÄMEN!

    -
    Tippfehler korrigiert.
    KI ignoriert.
    Text darf ver­wen­det werden.
    Kein Anspruch auf Urheberrechte.

    Gruß: Paulinchen

  4. Rodewyk liegt falsch, wenn er glaubt, dass "in Arztpraxen oder sonst wo" ein Hausrecht Vorrang hat. Es gal­ten die Verordnungen der Länder, die Ausnahmeregeln von der Maskenpflicht vor­sa­hen. Ein "Hausrecht" darf sich dar­über nicht hinwegsetzen.

    Die Wirklichkeit sah anders aus: In Geschäften, auf Ämtern, und anschei­nend auch in Arztpraxen. Diese Diskriminierungen, Nötigungen und rechts­wid­ri­gen Verstöße gegen gel­ten­de Verordnungen, waren nur mög­lich, weil nie­mand kon­se­quent dage­gen vor­ge­gan­gen ist. In der "Pandemie" kann man bei Straftaten und Rechtsverstößen schon mal ein Auge zudrücken.

    Die son­sti­gen Ausführungen des Rodewyk zum Maskentragen sind "sei­ne Meinung", und die ist im unbe­nom­men. Seine Qualifikation als Mediziner, die dar­in zum Audruck kommt, ist aller­dings höchst fragwürdig.

    1. https://​kodo​roc​.de/​2​0​2​4​/​0​9​/​0​9​/​w​a​h​n​w​i​t​z​-​o​h​n​e​-​w​i​t​z​-​w​a​s​-​u​n​s​-​d​e​r​-​s​t​r​u​w​w​e​l​p​e​t​e​r​-​l​e​h​r​t​/​#​c​o​m​m​e​n​t​-​5​366

      @ taspie:
      Ein "Hausrecht" darf sich dar­über nicht hinwegsetzen.

      Ja, wenn es sol­che "Hausrechte" gäbe, dann könn­ten Firmen, Dienstleister, Arztpraxen ja umge­kehrt auch ver­lan­gen: alle, die mein Geschäft, mei­ne Firma, mei­ne Praxis betre­ten, müs­sen nackt sein. Ich will es so. Wer nicht voll­kom­men nackt in mei­nem Eingangsbereich war­tet, wird nicht bedient, wird als Patient nicht behan­delt. Und sie müs­sen alle eine rote Pappnase tra­gen, sonst haben sie kei­nen Zutritt, auch nicht in Notfällen in einem Krankenhaus. Nackt und rote Pappnase = mein Hausrecht.

      Die Frage ist: was darf Hausrecht?

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