"Ablage P" des RKI (33). "Dunkelzi ffer steigt an, sagt Min, sagt Brockmann" [sic]

Die Art und Weise, wie selbst irre­ste Modellierungen von Lauterbach öffent­lich instru­men­ta­li­sert wer­den, wird deut­lich an einer Mail vom 15.8.22 an den Krisenstab. Sie stammt von Martin Mielke, der damals Leiter der "Abt. 1 Infektionskrankheiten" war (web​.archi​ve​.org). Mit Betreff "Vorschlag für Top 14 (Surveillance) der näch­sten Cor ona-Lage-AG am 17.8.2022 DLF/​Barmer und Dunkelzi ffer steigt an, sagt Min, sagt Brockmann" heißt es dort:

»Liebe Kolleginnen und Kollegen,
für Top 14 (Surveillance) der näch­sten Corona-Lage-AG am 17.8.2022 schla­ge ich vor:

- Bewertung der Untererfassung und des Krankenstandes
https://​www​.deutsch​land​funk​.de/​z​a​h​l​-​d​e​r​-​k​r​a​n​k​s​c​h​r​e​i​b​u​n​g​e​n​-​w​e​g​e​n​-​c​o​v​i​d​-​1​9​-​s​t​e​i​g​t​-​w​e​i​t​e​r​-​1​0​0​.​h​tml

Gruß,
Martin Mielke

PS:
s. auch PK am Freitag (12.8.2022): Herr Lauterbach hat gleich am Anfang erwähnt, dass es Daten von Dirk Brockmann aus der Datenspende gebe, die zeig­ten, dass die Dunkelziffer aktu­ell anstei­ge.«

Die gele­ak­ten Dokumente gibt es hier. Das genann­te fin­det sich in "Vorschlag für Top 14 (Surveillance) der nächsten Corona-Lage-AG am 17_​8_​2022 DLF_​Barmer und Dunkelziffer steigt an_​sagt Min_​sagt Brockmann.msg" im Ordner für den 17.8.22

Worum geht es? In der genann­ten Meldung des Deutschlandfunks wird auf die "Krankenkasse Barmer" hin­ge­wie­sen, die eine stark stei­gen­de Zahl von "wegen Corona krank­ge­schrie­be­nen Arbeitnehmern" nennt.

Der Auftritt von Lauterbach am 12.8.22 ist hier in gan­zer Länge dar­ge­stellt, weil er etli­che Aspekte der Coronapolitik gut zusam­men­faßt. Schön ist zu sehen, daß das auto­ma­ti­sche Transkript erheb­li­che Schwierigkeiten hat, den Ausführungen des Ministers einen sprach­li­chen Sinn zu ver­lei­hen. Neben den Ausführungen zu den Brockmannschen Phantasien ("gleich am Anfang") ist beson­ders der Schluß lustig (Quelle: you​tube​.com).

Im Protokoll zum 17.8.22 ist nur zu lesen:

Offenbar hat­te Mielke an die­ser Sitzung nicht teil­ge­nom­men. Am 24.8.22 stellt nicht der anwe­sen­de Brockmann die Daten vor, son­dern ein Mitarbeiter sei­ner Arbeitsgruppe, Jakob Kolb. Im Protokoll heißt es dazu:

Offenbar erst am 1.9.22 wur­de einer Mail aus dem Leak zufol­ge ("Re_​_​ID 5541_​Anfrage der Vorstellung Aktueller Stand Datenspende.msg") ein dazu gehö­ri­ger Foliensatz ver­sandt. Er trägt den Titel "P4 Krisenstab August 2022.pptx"; das Dokument ist eines der weni­gen, bei dem die Metadaten ent­fernt wurden:

Schwarze Magie

Es ist der Versuch, über Selbstauskünfte von beson­ders über­zeug­ten Corona-Gläubigen, die ihre bio­me­tri­schen Daten frei­wil­lig "spen­den", die "Inzidenzen" nach oben zu kor­ri­gie­ren. In bes­se­ren Zeiten gab es "rund 530.000 Datenspender*innen" (s. hier; dort auch mehr über die so ermit­tel­te "natio­na­le Fieberkurve"). Nunmehr heißt es: "28.588 Nutzer:innen haben 12947 posi­ti­ve und 228942 nega­ti­ve Testergebnisse mit­ge­teilt". Lesen wir die Zahlen noch ein­mal, dies­mal mit Dezimalpunkten über­all: "28.588 Nutzer:innen haben 12.947 posi­ti­ve und 228.942 nega­ti­ve Testergebnisse mit­ge­teilt". Mit die­sen knapp 30.000 Befragten, die in 40 Wochen (die Befragung star­te­te am 19.10.21) kei­ne 13.000 posi­ti­ve Tests ver­mel­den konn­ten, wer­den die im Folgenden gezeig­ten angeb­lich unter­schätz­ten "Inzidenzen" gene­riert. Dabei ist, wie der Folie 4 zu ent­neh­men ist, fast die Hälfte davon auf "Antigen-Schnelltests" zurück­zu­füh­ren. Immerhin teilt die Brockmann-Crew mit: "Teilnehmer:innen nicht reprä­sen­ta­tiv für die Gesamtbevölkerung". Der Foliensatz besteht aus gan­zen vier Folien. Das Ergebnis sieht so aus:

Entwirrt man die Grafik etwas, dann blei­ben zwei glei­cher­ma­ßen gro­tes­ke Diagramme übrig.

Hier sind weder in X- noch die Y‑Achsen in irgend­ei­ner Hinsicht kom­pa­ti­bel. Was mit dem Übereinanderlegen der Grafiken bewie­sen wer­den soll, ist schlei­er­haft, es sei denn, es soll der Beweis ange­tre­ten wer­den für die völ­li­ge Loslösung der Modellierer von der Realität. Man muß auch die offi­zi­el­len Meldedaten skep­tisch betrach­ten, doch sie haben wenig­stens einen gewis­sen Bezug zum "Infektionsgeschehen", wie Gesundheitsämter es ver­ste­hen. Wenn absur­de­ste Rechenspiele der Brockmänner sie erset­zen und vom Minister als wis­sen­schaft­li­che Korrektur der Datenlage ver­kauft wer­den, dann ist der Weg in Wahnvorstellungen festen Schrittes beschritten.

Inzwischen 81 % der "Covid-Toten" nur "mit Corona" verstorben

Im glei­chen TOP 13 "Surveillance" wird an die­sem Tag über ein wei­te­res Werk einer ande­ren Gruppe von ModelliererInnen beim RKI berich­tet. Es setzt ande­re Schwerpunkte und kommt zu über­ra­schen­den Ergebnissen, die im Krisenstab zu "Irritation" füh­ren, viel­leicht, weil man sie nicht ver­ste­hen will.

Es geht im Kern um die Frage, wie sich die Sterbefälle "an und mit" Corona entwickeln:

Die Beschriftungen und die Skalierungen sind nicht ganz schlüs­sig, aber klar zu sehen ist, daß ein ste­tig wach­sen­der Teil der "Corona-Toten", inzwi­schen 81 %, nicht "an Covid" ver­stor­ben ist (grün dargestellt):

Ich bin weit davon ent­fernt, die­ses Rechenspiel für glaub­wür­di­ger zu hal­ten, bloß weil es mei­ne Erwartung bestä­tigt. Es fällt aber auf, daß Lauterbach und im Nachgang die wich­ti­gen Medien das eine Modell für sich nut­zen, die­ses aber verschweigen.

Besonders ver­stört reagiert man im Krisenstab auf die "+123 %" bei den über 85-Jährigen, womit gesagt wer­den soll: Der Anteil der in die­ser Gruppe "mit" Verstorbenen ist deut­lich grö­ßer in der "4. Welle" als der­je­ni­ge der "an" zu Tode Gekommenen.

Eine wei­te­re Folie zeigt die recht unter­schied­li­che Häufung der falsch als "Corona-Tote" Gemeldeten in den ein­zel­nen Bundesländern:

Hin und wie­der, mit­nich­ten wöchent­lich, sind im Leak Dokumente wie die­ses vom 14.9.22 zu fin­den ("woechentliche_sterbefallzahlen_destatis.png"):

3 Antworten auf „"Ablage P" des RKI (33). "Dunkelzi ffer steigt an, sagt Min, sagt Brockmann" [sic]“

  1. Nein, das ist ja schon wie­der ein Angriff auf mei­ne Lachmuskeln. Diese bei­den Videos sind grandios.

    🙂

    Ich ver­ste­he nur Bahnhof. Geimpfte sind immer schon geimpft? Und gene­se­ne sind wie­der gesund? Und gar nicht gestor­ben?! What?! Nie gete­ste­te sind auch nie gesund gewe­sen? Drei Monate schützt die "Impfung", wes­halb man drei Monate lang kei­ne Masken tra­gen müss­te? Man oder frau oder kind muss ana­log zur Schutzdauer eines che­mi­schen Stoffs sich ver­hül­len, ver­klei­den, verpacken. 

    In DEM Moment, wo der Schutz wie­der nach­lässt, muss sofort wie­der Plastik vor das Gesicht. Aber woher weiß denn der oder die "Geimpfte", ob er oder sie noch "geschützt" ist? Er oder sie kann ja eben sym­ptom­los krank, ja sogar sym­ptom­los schwer krank sein! Er oder sie kann ohne Symptome alle töten, die er trifft! Das wür­de auch den "Impf"-Ausweis über­haupt nicht berüh­ren? Weder direkt noch peri­pher tan­gie­ren?! Der Impfausweis wäre gar nicht betrof­fen, weil der oder die "Geimpfte" ja schon längst wie­der alle ande­ren anstecken kann?

    Weshalb man den "Impf"-ausweis getrost in die Tonne wer­fen kann, er ist ja nicht mehr gül­tig, weil … HILFE …
    🙂

    🙂

    Was dann? Die ohne gül­ti­gen "Impf"-Ausweise ihrer­seits könn­ten alle ande­ren Symptomlosen … nee, hier höre ich auf, es wird zu schlimm … das hat­ten wir alles schon bei coro​dok​.de.

  2. Ja sicher doch gehen auch die Krankenzahlen in die Preisentwicklung (*) ein.

    *) Kliniken, Intensivbetten, Arztpraxen, Spritzstoffe, Aktien, Software usw.

  3. Fraglich – wohl auf 'für das RKI bei der Diskussion' – ist, bezgl. letz­tem Punkt hier 'Corona asso­zi­ier­te Fälle' – wie sich die Definitionen zuein­an­der verhalten. 

    Also asso­zier­te Fälle = direk­te 'Covid Todesfälle' ob gemel­det oder nicht plus indi­rek­te Fälle (auf­grund ver­scho­be­ner Termine und nicht wahr­ge­nom­me­ner etc) 

    zu

    An Covid gemel­de­te Todesfälle (oder auch 'an' und 'mit' – kann man die über­haupt aus­ein­an­der­hal­ten? War das auf den Todesscheinen ggf alles 'Covid' ob an und mit, nach Krankenkassendaten nur als Haupt- und Nebendiagnose getrennt?). 

    Also sind die dun­kel­grü­nen 'an' tat­säch­lich nur die 'an' Gemeldeten, ohne 'mit' Fälle? 

    Jedenfalls wäre die Gesamtzahl der direk­ten und indi­rek­ten Covid Todesfälle ('asso­zi­ier­te Fälle') ins­ge­samt höher als die gemel­de­ten (wie­der unklar: beinhal­ten 'an' hier auch 'mit Fälle'?). 

    Gemeldet 100, aber asso­zi­ier­te Fälle 181 (plus 81%). 

    Die Frage ist dann, wie sind die gemel­det – auch als Nicht Covid Fälle. 

    Das scheint aber auch in der Diskussion nicht plau­si­bel. Wenn in der 4. Welle (wohl 21/​22 Winter) bei Alter 85+ bei 100 gemel­de­ten noch 123 Fälle oben drauf kom­men sol­len, um 223 asso­zi­ier­te Fälle zu erge­ben. Weil bei die­ser Bevölkerungsgruppe soll­ten Covid Tote nicht gross unte­r­er­fasst sein büro­kra­tie­tech­nisch, aber ver­scho­be­ne Operationen und Vorsorgeuntersuchungen mit Todeswirkung in dem Ausmasse auch nicht denkbar… 

    Insgesamt scheint mir die Studie Todesfälle aus der all­ge­mei­nen Übersterblichkeit raus­zu­rech­nen und für die 'Covid-Pandemie' ver­bu­chen zu wol­len. Dabei aber so unver­ständ­lich und nicht plaus­bi­li­sier­bar, dass sie auch beim RKI in der'Ablage P' gelan­det war…

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