Die Art und Weise, wie selbst irreste Modellierungen von Lauterbach öffentlich instrumentalisert werden, wird deutlich an einer Mail vom 15.8.22 an den Krisenstab. Sie stammt von Martin Mielke, der damals Leiter der "Abt. 1 Infektionskrankheiten" war (web.archive.org). Mit Betreff "Vorschlag für Top 14 (Surveillance) der nächsten Cor ona-Lage-AG am 17.8.2022 DLF/Barmer und Dunkelzi ffer steigt an, sagt Min, sagt Brockmann" heißt es dort:
»Liebe Kolleginnen und Kollegen,
für Top 14 (Surveillance) der nächsten Corona-Lage-AG am 17.8.2022 schlage ich vor:
- Bewertung der Untererfassung und des Krankenstandes
https://www.deutschlandfunk.de/zahl-der-krankschreibungen-wegen-covid-19-steigt-weiter-100.html
Gruß,
Martin Mielke
PS:
s. auch PK am Freitag (12.8.2022): Herr Lauterbach hat gleich am Anfang erwähnt, dass es Daten von Dirk Brockmann aus der Datenspende gebe, die zeigten, dass die Dunkelziffer aktuell ansteige.«
Die geleakten Dokumente gibt es hier. Das genannte findet sich in "Vorschlag für Top 14 (Surveillance) der nächsten Corona-Lage-AG am 17_8_2022 DLF_Barmer und Dunkelziffer steigt an_sagt Min_sagt Brockmann.msg" im Ordner für den 17.8.22
Worum geht es? In der genannten Meldung des Deutschlandfunks wird auf die "Krankenkasse Barmer" hingewiesen, die eine stark steigende Zahl von "wegen Corona krankgeschriebenen Arbeitnehmern" nennt.
Der Auftritt von Lauterbach am 12.8.22 ist hier in ganzer Länge dargestellt, weil er etliche Aspekte der Coronapolitik gut zusammenfaßt. Schön ist zu sehen, daß das automatische Transkript erhebliche Schwierigkeiten hat, den Ausführungen des Ministers einen sprachlichen Sinn zu verleihen. Neben den Ausführungen zu den Brockmannschen Phantasien ("gleich am Anfang") ist besonders der Schluß lustig (Quelle: youtube.com).
Im Protokoll zum 17.8.22 ist nur zu lesen:
Offenbar hatte Mielke an dieser Sitzung nicht teilgenommen. Am 24.8.22 stellt nicht der anwesende Brockmann die Daten vor, sondern ein Mitarbeiter seiner Arbeitsgruppe, Jakob Kolb. Im Protokoll heißt es dazu:
Offenbar erst am 1.9.22 wurde einer Mail aus dem Leak zufolge ("Re__ID 5541_Anfrage der Vorstellung Aktueller Stand Datenspende.msg") ein dazu gehöriger Foliensatz versandt. Er trägt den Titel "P4 Krisenstab August 2022.pptx"; das Dokument ist eines der wenigen, bei dem die Metadaten entfernt wurden:
Schwarze Magie
Es ist der Versuch, über Selbstauskünfte von besonders überzeugten Corona-Gläubigen, die ihre biometrischen Daten freiwillig "spenden", die "Inzidenzen" nach oben zu korrigieren. In besseren Zeiten gab es "rund 530.000 Datenspender*innen" (s. hier; dort auch mehr über die so ermittelte "nationale Fieberkurve"). Nunmehr heißt es: "28.588 Nutzer:innen haben 12947 positive und 228942 negative Testergebnisse mitgeteilt". Lesen wir die Zahlen noch einmal, diesmal mit Dezimalpunkten überall: "28.588 Nutzer:innen haben 12.947 positive und 228.942 negative Testergebnisse mitgeteilt". Mit diesen knapp 30.000 Befragten, die in 40 Wochen (die Befragung startete am 19.10.21) keine 13.000 positive Tests vermelden konnten, werden die im Folgenden gezeigten angeblich unterschätzten "Inzidenzen" generiert. Dabei ist, wie der Folie 4 zu entnehmen ist, fast die Hälfte davon auf "Antigen-Schnelltests" zurückzuführen. Immerhin teilt die Brockmann-Crew mit: "Teilnehmer:innen nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung". Der Foliensatz besteht aus ganzen vier Folien. Das Ergebnis sieht so aus:
Entwirrt man die Grafik etwas, dann bleiben zwei gleichermaßen groteske Diagramme übrig.
Hier sind weder in X- noch die Y‑Achsen in irgendeiner Hinsicht kompatibel. Was mit dem Übereinanderlegen der Grafiken bewiesen werden soll, ist schleierhaft, es sei denn, es soll der Beweis angetreten werden für die völlige Loslösung der Modellierer von der Realität. Man muß auch die offiziellen Meldedaten skeptisch betrachten, doch sie haben wenigstens einen gewissen Bezug zum "Infektionsgeschehen", wie Gesundheitsämter es verstehen. Wenn absurdeste Rechenspiele der Brockmänner sie ersetzen und vom Minister als wissenschaftliche Korrektur der Datenlage verkauft werden, dann ist der Weg in Wahnvorstellungen festen Schrittes beschritten.
Inzwischen 81 % der "Covid-Toten" nur "mit Corona" verstorben
Im gleichen TOP 13 "Surveillance" wird an diesem Tag über ein weiteres Werk einer anderen Gruppe von ModelliererInnen beim RKI berichtet. Es setzt andere Schwerpunkte und kommt zu überraschenden Ergebnissen, die im Krisenstab zu "Irritation" führen, vielleicht, weil man sie nicht verstehen will.
Es geht im Kern um die Frage, wie sich die Sterbefälle "an und mit" Corona entwickeln:
Die Beschriftungen und die Skalierungen sind nicht ganz schlüssig, aber klar zu sehen ist, daß ein stetig wachsender Teil der "Corona-Toten", inzwischen 81 %, nicht "an Covid" verstorben ist (grün dargestellt):
Ich bin weit davon entfernt, dieses Rechenspiel für glaubwürdiger zu halten, bloß weil es meine Erwartung bestätigt. Es fällt aber auf, daß Lauterbach und im Nachgang die wichtigen Medien das eine Modell für sich nutzen, dieses aber verschweigen.
Besonders verstört reagiert man im Krisenstab auf die "+123 %" bei den über 85-Jährigen, womit gesagt werden soll: Der Anteil der in dieser Gruppe "mit" Verstorbenen ist deutlich größer in der "4. Welle" als derjenige der "an" zu Tode Gekommenen.
Eine weitere Folie zeigt die recht unterschiedliche Häufung der falsch als "Corona-Tote" Gemeldeten in den einzelnen Bundesländern:
Hin und wieder, mitnichten wöchentlich, sind im Leak Dokumente wie dieses vom 14.9.22 zu finden ("woechentliche_sterbefallzahlen_destatis.png"):
Nein, das ist ja schon wieder ein Angriff auf meine Lachmuskeln. Diese beiden Videos sind grandios.
🙂
Ich verstehe nur Bahnhof. Geimpfte sind immer schon geimpft? Und genesene sind wieder gesund? Und gar nicht gestorben?! What?! Nie getestete sind auch nie gesund gewesen? Drei Monate schützt die "Impfung", weshalb man drei Monate lang keine Masken tragen müsste? Man oder frau oder kind muss analog zur Schutzdauer eines chemischen Stoffs sich verhüllen, verkleiden, verpacken.
In DEM Moment, wo der Schutz wieder nachlässt, muss sofort wieder Plastik vor das Gesicht. Aber woher weiß denn der oder die "Geimpfte", ob er oder sie noch "geschützt" ist? Er oder sie kann ja eben symptomlos krank, ja sogar symptomlos schwer krank sein! Er oder sie kann ohne Symptome alle töten, die er trifft! Das würde auch den "Impf"-Ausweis überhaupt nicht berühren? Weder direkt noch peripher tangieren?! Der Impfausweis wäre gar nicht betroffen, weil der oder die "Geimpfte" ja schon längst wieder alle anderen anstecken kann?
Weshalb man den "Impf"-ausweis getrost in die Tonne werfen kann, er ist ja nicht mehr gültig, weil … HILFE …
🙂
🙂
Was dann? Die ohne gültigen "Impf"-Ausweise ihrerseits könnten alle anderen Symptomlosen … nee, hier höre ich auf, es wird zu schlimm … das hatten wir alles schon bei corodok.de.
Ja sicher doch gehen auch die Krankenzahlen in die Preisentwicklung (*) ein.
*) Kliniken, Intensivbetten, Arztpraxen, Spritzstoffe, Aktien, Software usw.
Fraglich – wohl auf 'für das RKI bei der Diskussion' – ist, bezgl. letztem Punkt hier 'Corona assoziierte Fälle' – wie sich die Definitionen zueinander verhalten.
Also assozierte Fälle = direkte 'Covid Todesfälle' ob gemeldet oder nicht plus indirekte Fälle (aufgrund verschobener Termine und nicht wahrgenommener etc)
zu
An Covid gemeldete Todesfälle (oder auch 'an' und 'mit' – kann man die überhaupt auseinanderhalten? War das auf den Todesscheinen ggf alles 'Covid' ob an und mit, nach Krankenkassendaten nur als Haupt- und Nebendiagnose getrennt?).
Also sind die dunkelgrünen 'an' tatsächlich nur die 'an' Gemeldeten, ohne 'mit' Fälle?
Jedenfalls wäre die Gesamtzahl der direkten und indirekten Covid Todesfälle ('assoziierte Fälle') insgesamt höher als die gemeldeten (wieder unklar: beinhalten 'an' hier auch 'mit Fälle'?).
Gemeldet 100, aber assoziierte Fälle 181 (plus 81%).
Die Frage ist dann, wie sind die gemeldet – auch als Nicht Covid Fälle.
Das scheint aber auch in der Diskussion nicht plausibel. Wenn in der 4. Welle (wohl 21/22 Winter) bei Alter 85+ bei 100 gemeldeten noch 123 Fälle oben drauf kommen sollen, um 223 assoziierte Fälle zu ergeben. Weil bei dieser Bevölkerungsgruppe sollten Covid Tote nicht gross untererfasst sein bürokratietechnisch, aber verschobene Operationen und Vorsorgeuntersuchungen mit Todeswirkung in dem Ausmasse auch nicht denkbar…
Insgesamt scheint mir die Studie Todesfälle aus der allgemeinen Übersterblichkeit rauszurechnen und für die 'Covid-Pandemie' verbuchen zu wollen. Dabei aber so unverständlich und nicht plausbilisierbar, dass sie auch beim RKI in der'Ablage P' gelandet war…