Die "Top 10 Länder nach Anzahl der COVID Fälle", die am 26.3.21 vorgestellt werden, liegen auch im Ranking "der vollständig gegen COVID-19 geimpften Bevölkerung" fast alle weit vorne, wobei es niemand mit Israel ("Pfizer-Land") aufnehmen kann (s. im Leak COVID-19_internat. Lage_2021-03–26.pptx). Erkenntnisse im Stil von "Wenn's regnet, wird die Straße naß" finden sich in TOP 1:
Laut Leak verbirgt sich hinter dem schwarzen Balken Christian Drosten.
Das teilentschwärzte Dokument gibt es hier, das geleakte Dokument hier. Gelbe Hervorhebungen stammen von mir. Rot Gerahmtes war geschwärzt, blau werden Ergänzungen aus dem Leak gekennzeichnet.
Zur indischen Doppelmutante sollte uns bald Sandra Ciesek erklären: "Eigentlich ist die indische Variante, die B.1.617 heißt, nicht eine Variante, sondern drei". Nicht gesagt hat sie, was tagesschau.de am 19.5.21 verbreitete: "Die Varianten aus Indien haben einen leichten Immun-Escape, also eine leicht verminderte Wirksamkeit". Aber: "Also insgesamt muss man sagen, dass das leider nicht verwunderlich ist, dass es zu Infektionen kommen kann. Auch nach der Impfung, gerade bei kritischen Gruppen wie besonders alten Menschen". Mehr im wie immer lesenswerten Beitrag zum NDR-Podcast "Der neu gekaufte Lottoschein ist ein Mensch, der infiziert wird".
"Sterbefälle unter dem Durchschnitt der letzten Jahre"
Zur Lage "National" erfahren wir von steigender "7‑Tage Inzidenz" und:
Nichts wissen sollte die Öffentlichkeit von der folgenden Information aus dem TOP 2 "Internationales". Beim ersten Punkt mußte ich an Karl Mays "Durchs wilde Kurdistan" denken, was allerdings alles andere als politisch korrekt ist:
Ob sich das RKI da überfordert? In drei Monaten von 100 Proben zu ermitteln, ob es sich um B.1.1.7, B1.351, P1 oder die noch namenlose indische Mutante handelt, wäre vermutlich zu schaffen. Aber ob die im Jemen so viele positive Fälle bereitstellen können? Schließlich lag zu diesem Zeitpunkt die "7‑Tage-Inzidenz" bei 2,3 pro 100.000 Ew. (corona-in-zahlen.de).
"Auch durch das offene Fenster kann ich mich mit anderen unterhalten"
In TOP 8 "Dokumente" wird ein Dokument "8 einfache Tipps für die Osterfeiertage /Pandemieetiquette" besprochen. Es findet sich im Leak (P1-2021–03-26-Pandemieetiquette.docx) und schlägt Bezauberndes in nahezu leichter Sprache vor:
»Das Coronavirus hat unseren Alltag stark verändert. Glücklicherweise können wir uns in diesem Jahr gegen COVID-19 impfen lassen! Aber aktuell stehen wir am Anfang der 3. Welle. Wir müssen jetzt besonders vorsichtig sein und uns und unsere Mitmenschen vor dem Virus schützen. Unser Verhalten ist unser mächtigstes Mittel. Mit unserer Umsicht schützen wir uns alle – alte Menschen, Kinder und alle dazwischen. Jedes Mal, wenn wir das Virus aktiv bremsen, kommen wir gemeinsam einen Schritt weiter. AHA bleibt wichtig: Abstand halten, Hygieneregeln befolgen, Alltag mit Maske!…
Heute virusfrei? Morgen auch!
- Wenn mein Schnell- oder Selbsttest negativ ausfällt, halte ich mich trotzdem an die AHA-Regeln. So bleibe ich virusfrei und stecke, falls der Test falsch lag, keinen an.
Abstand – auch bei Freunden!
- Wenn ich mich mit anderen treffe, bin ich mir bewusst: Auch bei Freund*innen und Verwandten kann ich mich anstecken. Ich mache keine Ausnahme und halte genügend Abstand.
Treffen? Draußen!
- Wenn ich mich mit anderen treffe, dann draußen. Auch durch das offene Fenster kann ich mich mit anderen unterhalten.
Wer lüftet? Und wie!
- Wenn ich mich mit anderen drinnen treffe, dann halte ich Abstand und wir achten auf regelmäßiges Lüften. Ich stelle einen Wecker, der uns daran erinnert, alle 20 Minuten die Fenster für 5 Minuten weit zu öffnen.
Freizeit? Zu Hause!
- Wenn ich frei habe, bleibe ich zu Hause anstatt zu reisen. Damit verhindere ich, dass ich das Virus in andere Gebiete trage oder es zurück nach Hause bringe – auch keine neue Virusvariante.
Impfen? Ärmel hoch!
- Wenn mir eine Impfung angeboten wird, lasse ich mich impfen. Alle zugelassenen Impfstoffe schützen mich vor COVID-19 und helfen, die Pandemie zu bekämpfen.«
An dieser Stelle wollte ich gerne Daten aus dem damals aktuellen Lagebericht des RKI zeigen. Leider ist die Suchfunktion auf rki.de anscheinend defekt… Wenn man weiß, wo der Text auf dem Server steckt, findet man ihn. Und darin diese Grafik über die Entwicklung der "Fälle", wobei mit den nötigen Einschränkungen allein die blaue Kurve einen Sinn ergibt:
Es bleibt immer noch unglaublich, daß eine derart infantile Ansprache wie oben gezeigt wirksam war.
Bonusmaterial! Exklusiv für kodoroc-User! 🙂
In den Tiefen des geleakten Materials befindet sich für diesen Tag eine Datei "MODUS-COVID (8).pdf". Eine Bande von Jungs, die immer schon mal was mit Computern machen wollten, tobt sich unter Leitung von Prof. Kai Nagel aus an:
Anscheinend handelt es sich um das Projekt, das Dirk Brockmann dem Krisenstab am 24.3.21 begeistert vorstellte (s. hier). Es gibt schöne Bilder:
Und lustigen Quatsch:
Hier gefällt mir dieser Schluß am besten: "'70% richtig-positiv' → 30% falsch-negativ → 30% 'Fehlbedienung' inkl. keine Quarantäne." Es ist nur geraten, erklärt wird es nicht: eine "edu" Aktivität ist vermutlich so etwas wie das Zur-Schule-Gehen.
Noch besser sind die Verlinkungen auf weitere Werke der Modellierer. Zum Beispiel dieses Video (youtube.com): "Die TU Berlin simuliert bei doppelter Abspielgeschwindigkeit, wie sich Partikel in einem Klassenzimmer mit gekippten Fenstern verbreiten während ein Schüler atmet und periodisch hustet". (Kein Ton im Original)
Mindestens so gut:
Das interaktive Spielzeug ist noch online. Die "Zeit" steuert diese Infos bei:
»Im Weihnachtsszenario würde sich so voraussichtlich eine Person anstecken—ein Durchschnittswert, denn es könnte auch sein, dass sich niemand weiteres infiziert oder sogar fünf Personen. Wie die Infektion dann verlaufen wird, ob mit leichten Symptomen oder als schwere Erkrankung, kann niemand vorher wissen. Sich aber bewusst zu machen, wie schnell sich Viren über Aerosole ausbreiten, kann helfen, sich selbst und andere zu schützen. Natürlich nicht nur an Weihnachten…
Bei einer Probe des Berliner Domchors am 9. März erkrankten mehr als 50 Sängerinnen und Sänger. Und in den USA steckte ein infizierter Sänger am 10. März 53 Menschen an. Drei mussten ins Krankenhaus, zwei von ihnen starben (Morbidity and Mortality Weekly Report: Hamner et al., 2020)…
Ähnlich wie im Restaurant ist es auch auf Partys wahrscheinlicher, dass wir uns nicht an alle Regeln halten: Ist Alkohol im Spiel, feiern Gäste ausgelassen, tanzen miteinander und sprechen laut während im Hintergrund Musik läuft.
In unserem Modell macht es für den Einzelnen keinen Unterschied, wie viele andere mit ihm im Restaurant sitzen. Denn die Grundannahme des Rechners ist, dass genau eine Person ansteckend ist…
Ende November wurde deutschlandweit bei 155 von 100.000 Menschen eine Infektion festgestellt. Die Wahrscheinlichkeit, dass in einer zufälligen Gruppe mit fünf Menschen einer davon ist, liegt bei weniger als einem Prozent. Unter 30 Personen jedoch steigt sie auf fast fünf Prozent, bei 70 Personen sind es sogar mehr als zehn Prozent. Ein Raum voller Unbekannter ist in diesen Zeiten deswegen so riskant.«
Und das sind meine Lieblingsgrafiken aus dem verlinkten covid-sim.info, auch hier kann man noch spielen:
Auf den Folien wird ein Partner senozon gezeigt. Die Firma stellt sich so vor:
Einer der Tätigkeitsbereiche:
(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)
Wie besorgt doch dieser Staat um seine Bürger ist. Hat den das jemals interessiert wieviele Staatsbürger wann an welcher Krankheit gestorben sind?
"Bleiben Sie gesund!"
Das von Politikern, welche zuvor von "sozialverträglichem Frühableben" schwafelten!
Man wollte unbedingt Opa und Oma schützen.
Aber wer hat das sinngemäß gesagt: "wir müssen uns fragen, ob 83-jährigen noch eine neue, teure Hüfte eingesetzt werden sollte"