Wäre über diesem Kommentar nicht ein seitenbreites Foto des Autors abgebildet, wäre ich kaum über diesen Text gestolpert. Ich hätte auch nicht gefragt, wie viele A‑, B- und C‑Promis in der "Welt" zur Propagierung von Corona-Maßnahmen, "Impfkampagnen" und Kriegsbegeisterung zu Wort kamen.
Was macht Clooney, dessen politische Einschätzung mich bis zu diesem Anschiß aus der "Welt" kaum interessiert hätte, falsch?
Jörg Wimalasena (Studium der Soziologie und Politikwissenschaft (M. A.), der sich für einen Journalismusexperten hält, erklärt es mir:
»Der Schauspieler George Clooney legt US-Präsident Joe Biden den Rückzug nah. Und er ist längst nicht der einzige Schauspieler, der sich für einen Politikexperten hält. Die Reaktion der Politik ist bezeichnend…
Vor wenigen Wochen noch veranstaltete der Schauspieler ein Spendendinner für den US-Präsidenten Joe Biden. Nun meldet Clooney sich mit einem Essay in der „New York Times“ zu Wort, in dem er dem altersschwachen Biden nahelegt, seine Präsidentschaftskandidatur zurückzuziehen. Eine vollkommen überflüssige Wortmeldung. Die Debatte über Bidens Amtsfähigkeit ist ohnehin längst im Gange.
In aller Bescheidenheit unterbreitet er auch noch Vorschläge, wie die Demokraten weiter verfahren sollen. Gratis-Consulting aus der Entertainment-Industrie. Wer, wenn nicht ein millionenschwerer Schauspieler, sollte wissen, wie die ach so bedrohte Demokratie zu retten ist. Die Selbstgerechtigkeit, mit der Clooney seine Forderung vorträgt, erinnert eher an einen Elder Statesmen als an einen ehemaligen Fernsehdoktor. „Wir können den Kopf in den Sand stecken und für ein Wunder im November beten, oder wir können die Wahrheit sagen“, schreibt er…«
Meiner unmaßgeblichen Meinung nach sind die US-Demokraten nicht mehr zu retten, nicht nur wegen ihres prädementen Kandidaten. Wie Sozialdemokraten und Konservativen fast überall auf der Welt sind sie in Sachen Weltherrschaftsphantasien, Kriegen und Migrantenhatz so weit nach rechts gerückt, daß Linke und Liberale nur mit einem Höchstmaß an Selbsthaß ihnen ihre Stimme geben können.
Nach dem, was hier über Clooney erzählt wird, geht es anscheinend noch nicht einmal um eine inhaltliche Kritik. Da macht sich ein Biden-Sympathisant Sorgen um Biden und dessen Partei. Das soll er, sagt der sich selbst überschätzende Magister Artium, aber nicht. Denn das sei Sache der Politik. Liegt da der Hund begraben? Sollen sich "millionenschwere Schauspieler" (Vorsicht, Populismus-Alarm!) aus der Politik heraushalten und sie den Experten und ihren medialen Nachbetern überlassen?
Andererseits, wenn millionenschwere deutsche Promis und weniger Bekannte, die von staatlichen Geldern abhängig sind, jedes Mikrophon nutzen, um vor "Antisemitismus" (bei Corona‑, Antikriegs- und sozialen Aktionen) zu warnen, sind sie willkommen. Es wird wohl doch mit Inhalten zu tun haben.
wenn millionenschwere deutsche Promis und weniger Bekannte, die von staatlichen Geldern abhängig sind, jedes Mikrophon nutzen, um vor "Antisemitismus" (bei Corona‑, Antikriegs- und sozialen Aktionen) zu warnen, sind sie willkommen. Es wird wohl doch mit Inhalten zu tun haben.
Nein. Es hat mit Propaganda zu tun. Es geht darum, von den Auftraggebern abzulenken.
Und noch etwas: Auch in USA vertreten Parteien Klassen, nicht das Volk. Machen Sie sich den Klassencharakter der Gesellschaft klar. Inbesondere die Frage welche Klasse die Macht im Staate hat. Kleiner Tipp: Die Arbeiterklasse ist es nicht.
Aus "Erfurt" wird "Efordia" – man geht mit der Zeit! 😀
Da wollte ich dir nun mal ausdrücklich zustimmen, da lese ich unten den Kommentar des Chefs, der natürlich das ganze auf eine höhere Sufe hebt.
Fabian Lehr – bis Minute 22 so richtig, dann schafft er es nicht, seine Gedanken auf „DIE Querdenker“ und die Corona Politik zu übertragen. Er ist noch so 2020. Und dann gleich Holocaustleugnung als Analogie. Wer sagts ihm? Er sollte mal Hausaufgaben machen und Kodoroc lesen. Und den Vorgänger.
https://www.youtube.com/watch?v=Qgnw2yHdFLI
@Bea: Nur weil der Tip von Dir kommt, habe ich mir den von der Darreichungsform her anstrengenden Beitrag angesehen 🙂
Von jemandem, der den Eindruck erweckt, eine "Volksverpetzer-Linke" von links zu kritisieren, erwarte ich mehr, als das banale "Es gibt sone und sone Positionen in der Wissenschaft" und deshalb sei das Berufen auf Experten Unsinn. Merkwürdig finde ich seine Position, die WissenschaftlerInnen hätten (nur) die Aufgabe, "Sacherkenntnisse zu gewinnen, auf deren Grundlage der öffentliche Diskurs sich informieren kann" (ca. 19:20, ich lasse jetzt mal Sprachkritik weg), "ihre Aufgabe ist es aber nicht, in diesem öffentliche Diskurs selbst Partei zu ergreifen", jedenfalls nicht in ihrer Funktion als WissenschaftlerInnen. Wie diese Spaltung in ein politisches und ein wissenschaftliches Wesen vonstatten gehen soll, verstehe ich nicht. Ich ahne, er will falsche Autoritäten vermeiden. Für meine Person nehme ich in Anspruch daß ich qua Ausbildung und nachvollziehbarer Recherche zu bestimmten Themen eine Autorität als Historiker habe, so wie eine Erzieherin und ein Betonfacharbeiter ihre in anderen Bereichen. Ich erwarte von der Erzieherin nicht, daß sie gegen Stellenstreichungen "nur" als politische Person ist, sondern würdige im Gegenteil ihr diesbezügliches Fachwissen.
Wie Du sehe ich auch, daß er dann übergangslos in reaktionäre Positionen verfällt, wenn es um "Querdenker" geht, würde das aber auf die Minute 23 datieren. Spätestens hier zeigt sich, daß er exakt das Gleiche betreibt wie die "Volksverpetzer", gegen die er zuvor nur ein Scheingefecht führt, inklusive Tips zum Umgang mit ihnen. Wie die "Volksverpetzer" hat er trotz links klingender Phraseologie keinen Begriff von (Klassen-)Interessen.
Ohne Datum outet er sich auf https://tagebuch.at/2020/11/totalversagen/ und https://tagebuch.at/2020/08/superspreader-kapitalismus/ als #ZeroCovid-Agitator, dem die Maßnahmen in Österreich zu lasch waren.
AA das ist ganz einfach: Wissenschaft wird im Interesse des Kapitals betrieben, dieses Interesse ist privater Natur und besteht nur darin Profit zu machen und das Kapital zu mehren.
Die Propaganda unterstützt das alles vermittels ihrer Fernseh-Doktoren.
@Erfordia…: Manchmal ist es ja nicht falsch, auf die alttestamentarischen Sätze der Kapitalismuskritik zurückzugreifen. Dabei stehen zu bleiben, hat etwas Sektenhaftes. Dabei gab es selbst im kanonischen ML neben der Forderung einer materialistischen Analyse die nach der dialektischen Methode. Das ernstgenommen, gibt es stets ein "Aber", ein Wechselverhältnis von Allgemeinem und Besonderem. Im allgemeinen (und verkürzt ausgedrückt) versucht das Kapital, sämtliche Aspekte der Menschen und der Natur in ein Warenverhältnis zu pressen und in den ewigen Kreislauf der Kapitalvermehrung einzubringen. Wissenschaft spielt dabei eine Rolle. Im besonderen kann es Wissenschaft und WissenschaftlerInnen gelingen, diese vorgegebenen Strukturen zu durchbrechen. Wie wäre sonst, um nur ein Beispiel zu nennen, Karl Marx möglich gewesen?
Wissenschaft im eigentlichen Sinne ist dabei zunächst klassenneutral, es gibt keine kommunistischen Atome, anarchistische Additionsregeln wären kaum wissenschaftlich anerkannt, neoliberale Statik eher ungewöhnlich. Das heißt nicht, daß wissenschaftliche Erkenntnisse ein für alle Male fest stehen, im Gegenteil besteht Wissenschaft aus ständigem Befragen. Entscheidend ist, wer welche Fragen in wessen Interesse stellt. Da kommen die Macht- und Besitzverhältnisse ins Spiel. Allerdings bedeutet selbst das nicht, daß Wissenschaft, die diese in Frage stellt, unmöglich ist. Mönche und Kirchenobere wußten im späten Mittelalter sehr viel etwa über die jahrhundertelang geleugneten Bewegungsgesetze der Planeten; dieses Wissen blieb allerdings in Geheimarchiven verschlossen. Vergleichbar wird es wissenschaftlich (historisch, militärisch, ökonomisch) begründetes Wissen geben, daß ein Krieg gegen Rußland, China und den globalen Süden nicht zu gewinnen ist. Auch dies bleibt geheim in den Unterlagen von NATO und Bundeswehr.
Zu guter Letzt läßt sich Wissenschaft sehr wohl anwenden gegen die Pläne der Herrschenden. Gute Teile der Kritik an den Corona-Maßnahmen sind wissenschaftlich begründet. Es läßt sich mit wissenschaftlichen Mitteln nachweisen, daß der Kapitalismus an seine Grenzen stößt und überwunden werden muß, sollte die Menschheit eine Überlebenschance haben.
:up:
😀
Biden ist doch nur eine Marionette. Wer soll die Marionette ersetzen? Würde sich mit einer anderen Marionette an der sogenannten "Politik" etwas ändern?
Man kann gerne auch über die hiesigen Marionetten sprechen. Welche Entscheidungen fällen diese selbstständig, ohne den Blick auf den großen Bruder und die sogenannte "Staatsräson".
Ganz ehrlich: Es ist vollkommen schnurzpiepegal, welcher Schauspieler die Hauptrolle spielt, solange er an Fäden als Marionette herumhampelt. Freiwillig oder mittels Verpflichtungen gegenüber dem militärisch-industriellen Komplexe und der wirtschaftlichen Interessen geführt. Politik ist zur Show verkommen. Und seit Jahren ist es eine besonders schlechte Show.
++O'Mikro !
"Politik ist zur Show verkommen. Und seit Jahren ist es eine besonders schlechte Show."
… @Clarence O'Mikron, und schlechte Shows werden normalerweise abgesetzt. Die sog. Politik/Politiker haben sich nicht bewährt und gehören auch abgeschafft. Für jeden Bereich des menschlichen Lebens gibt es mittlerweile Fachgebiete und Fachleute (nicht verwechseln mit Konsens-Wissenschaftlern). Mit einem ordentlichen Bewerbungsverfahren samt Eignungstest könnte man solche Auswüchse wie Annalena Baerbock, Robert Habeck oder… (soll weitere 100 Namen nennen?), zu 100 Prozent verhindern.
Kaninchenzüchter e.V. geht noch in Ordnung, aber politische Parteien? Nein Danke! Die Prinzipien allen Handels sind im Grundgesetz ziemlich gut formuliert und für die Umsetzung dieser brauchen wir tatsächlich keine Marionetten. Auf den ersten Blick wirkt meine Forderung vielleicht "radikal", aber nichts ist ewig… "panta rhei".
Erklärungsansätze:
Gesellschaft im Würgegriff: Das darf man heute nicht mehr sagen! (Raphael Bonelli)
https://www.youtube.com/watch?v=InQdeUJDh1M
George Clooney ist vor allem bekannt, für seine immer sehr schön gestylten Haare.
"Andererseits, wenn millionenschwere deutsche Promis und weniger Bekannte, die von staatlichen Geldern abhängig sind, jedes Mikrophon nutzen, um vor "Antisemitismus" (bei Corona‑, Antikriegs- und sozialen Aktionen) zu warnen, sind sie willkommen. Es wird wohl doch mit Inhalten zu tun haben."
Wahlweise auch vor dem SED-Regime, Mauer und Stacheldraht, der Stasi, natürlich dem Russen, und seit jüngerem dem Chinesen.