Euter ist für das Virus ein Huhn

Diese dpa-Meldung darf in kei­nem Medium fehlen.

Das weiß der Vizepräsident des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Martin Beer. Er bringt uns etwa dies näher:

»… Ein Säugetier ist dem Menschen bio­lo­gisch näher als ein Vogel. Das Zoonose-Risiko – also das Risiko für einen Übergang vom Tier auf den Menschen – kann abhän­gig von den erfolg­ten Anpassungen grö­ßer sein, wie Beer erklärt…

Wie pas­sier­te der Sprung zum Rind?
Nach der­zei­ti­gem Analysestand gehe der Ausbruch in den USA womög­lich auf einen ein­zel­nen Eintrag zurück, erklärt Beer. Wie die­se Übertragung vom Wildvogel auf eine Kuh ablief, etwa über ver­un­rei­nig­tes Futter, kon­ta­mi­nier­te Einstreu oder direk­ten Kontakt, sei unklar. Doch eines wis­sen Forscher inzwi­schen: „Gelangt das Virus ins Euter, ver­mehrt es sich dort sehr stark“ sagt Beer.

Das lie­ge auch an den Rezeptoren im Euter: Anders als etwa die in der Rindernase sei­en sie per­fek­te Andockstellen für die H5N1-Variante – ähn­lich wie die Rezeptoren bei Vögeln. „Das Euter ist für das Virus qua­si ein Huhn.“ Über ver­un­rei­nig­tes Melkgeschirr gelan­ge der Erreger zu ande­ren Milchkühen, durch Transporte in immer neue Betriebe und Regionen…«

Während die Amis nur "schlep­pend begin­nen­de Gegenmaßnahmen" vor­zu­wei­sen haben, ist das in Europa viel bes­ser. Hier gibt es

»... – ein Erbe aus der Zeit der Rinderseuche BSE – qua­si das „glä­ser­ne Rind“, also eine durch­gän­gi­ge Nachverfolgbarkeit aller Rinder mit einer ein­deu­ti­gen Kennzeichnung und ent­spre­chen­de Datenbanken.«

Perfide ist, was die CDC bei "vier Fällen bei Menschen" fest­ge­stellt hat:

»Jedes Mal sei eine Bindehautentzündung eines der Symptome gewe­sen, erklärt Beer. „Der Mensch hat die Vogelgrippe-Rezeptoren im Auge.“ Fasst sich ein Arbeiter zum Beispiel beim Melken ans Auge, kann der Erreger andocken.«

Siehe dazu Viren wim­mel­ten im Auge. Pasteurisierte Milch ist ziem­lich harm­los, aber:

»Farm-Katzen haben sich in den ver­gan­ge­nen Monaten schon häu­fig über auf­ge­schleck­te Rohmilch ange­steckt. In zahl­rei­chen der erfass­ten Fälle star­ben sie, wie Beer sagt. „Das Virus infi­ziert bei ihnen meist auch das Gehirn.“«

Es geht bei wei­tem nicht nur um Hühner, Kühe und Katzen, die sich nicht gegen­sei­tig anstecken:

»Anders ist das bei bestimm­ten Meeressäugern sowie für die Pelztierzucht gehal­te­nen Arten wie Nerz und Polarfuchs. Für Meeressäuger gel­ten Übertragungen zwi­schen Artgenossen als hoch wahr­schein­lich, bei Tieren in Pelztierfarmen als weit­ge­hend gesi­chert, wie Beer sagt.«

Wo sich Huhn und Nerzfuchs gute Nacht sagen, ist höch­ste Vorsicht angebracht:

»Auch bei ihnen ste­hen neu­ro­lo­gi­sche Symptome, also Hirnschäden, im Vordergrund. Der Anteil töd­lich erkrank­ter Tiere ist hoch. „Bei den sehr sel­te­nen Fällen beim Menschen gibt es sol­che neu­ro­lo­gi­schen Symptome nicht, son­dern eher die für eine Grippe klas­si­schen Atemwegsprobleme.“«

Na, na, Herr Blaubär! Bitte jetzt kei­ne Verharmlosungen! Oder wol­len Sie so enden wie einst Wodarg? Warten Sie mal ab, wenn wir erst mal ein Dashboard haben und täg­li­che Briefings des RKI, dann sieht die Sache schon anders aus. Erst mal müs­sen wir uns aber um einen knacki­gen Namen küm­mern. H5N1-Leugner ist es noch nicht.

Das Wichtigste ist jetzt, ein wenig an der Geschichte zu fei­len. Denn noch ist kei­ne ein­zi­ge Kuh in Europa behel­ligt, wir impor­tie­ren weder Ami-Rinder noch Rohmilch von dort. Und "von impor­tier­tem Rindfleisch gehe nach der­zei­ti­gem Stand kei­ne Gefahr aus". Da ist das Wording schon ganz gelun­gen, was beim Folgenden nicht wirk­lich zutrifft – sol­che Experimente zu Hause sind eher verpönt:

»Versuche am FLI erga­ben aller­dings, dass auch die in Deutschland kur­sie­ren­de H5N1-Form Rinder infi­zie­ren kann. Das Virus habe sich im Euter ver­mehrt und Kühe hät­ten Krankheitssymptome wie Milchbildungsrückgang, Veränderung der Milchkonsistenz und Fieber gezeigt, teil­te das Institut kürz­lich mit.«

Sommerloch bei den Infektionen

Das Risiko ist "sehr gering" – mit sol­chen Pauschalurteilen soll­te man doch bes­ser vor­sich­tig sein. Das "der­zeit" im näch­sten Satz ist zwar vor­schrifts­kon­form, wird durch die näch­ste Passage aber gleich wie­der rela­ti­viert; das geht besser!

»Derzeit [gibt es] kei­ne grö­ße­re H5N1-Welle unter Wildvögeln in Europa. „Es ist so ruhig wie seit Jahren nicht mehr“, sagt Beer. „Seit eini­gen Wochen nimmt die Zahl der Nachweise ganz deut­lich ab.“

Womöglich habe sich vor­erst eine Art Herdenimmunität auf­ge­baut. Ein Sommerloch bei den Infektionen war lan­ge Zeit typisch für die Vogelgrippe – bis die Klade 2.3.4.4b ihren Zug um die Welt begann. Doch irgend­wann wer­de die Population wie­der emp­fäng­lich für eine näch­ste Welle sein, so Beer.«

Guter Ansatz für die näch­ste Frage!

»Was bedeu­tet 2.3.4.4b in der Summe für den Menschen?

So viel Tierleid mit 2.3.4.4b ver­bun­den ist – für Menschen ist die Variante zunächst harm­lo­ser als zuvor kur­sie­ren­de H5N1-Formen. Der Erreger sei stark an Vögel ange­passt, erklärt Beer. Seit 2016 habe es durch Viren die­ser Klade weni­ger als 20 erfass­te und meist mil­de Infektionen bei Menschen gege­ben – bei ande­ren Varianten zuvor sei­en es hun­der­te gewe­sen.«

"Zunächst", das geht in die rich­ti­ge Richtung. Die "mil­den Infektionen" müs­sen nicht unbe­dingt erwähnt wer­den. Zielführend dage­gen das fol­gen­de "an sich":

Eine Art „Mischbatterie“ auf dem Schirm

»Das Virus an sich ist also harm­lo­ser für Menschen – und doch auch nicht, weil es schon wegen der schie­ren Masse an Infektionen in Vogelpopulationen öfter den Weg zu Säugetieren fin­det. Die kön­nen eine Art „Mischbatterie“ sein, wie Beer erklärt: Sei etwa ein Nerz oder ein Schwein mit ver­schie­de­nen Influenza-A-Formen infi­ziert, kön­ne ein neu­er, für Menschen gefähr­li­che­rer Erreger ent­ste­hen.«

Die "schie­re Masse an Infektionen" ist gelun­gen! Der Schluß geht wie­der in die­se miß­trau­isch beäug­te Richtung von gain-of-func­tion, bes­ser anders for­mu­lie­ren! Zu vie­le Informationen ver­wir­ren die Kunden aber, wie hier:

»Es ist schon sehr wich­tig, dass man H5N1 auf dem Schirm hat“, so Beer. Auf den Risikolisten für eine Vogelgrippe-Zoonose lie­ge der Erreger aber „nur“ im Mittelfeld: Von H7N9, das in sel­te­nen Fällen bereits von Mensch zu Mensch über­tra­gen wur­de, und H5N6, das eben­falls bereits bei Menschen auf­trat, sowie eini­gen Schweineinfluenza-Viren gehe nach aktu­el­ler Einschätzung ein grö­ße­res zoo­no­ti­sches Risiko aus

Aktuelle Feindbilder ein­zu­bau­en, ist ein erprob­tes Verfahren, mehr davon!

»China zum Beispiel pro­du­zie­re eini­ge Millionen Nerzfelle jähr­lich. Hinzu kämen unter ande­rem Millionen Marderhunde und Füchse. Auch Belarus sei ein gro­ßer Produzent ohne trans­pa­ren­te Überwachung.«

Vom Finnen lernen: Impfen!

Am Schluß des Artikels kommt dann doch der Profi zum Vorschein:

»Vorbeugend wür­den regel­mä­ßig Kandidaten-Impfstoffe für eine schüt­zen­de Impfung gegen poten­zi­ell eine Pandemie ver­ur­sa­chen­de Varianten fest­ge­legt. Ein sol­cher Impfstoff sei kürz­lich von 15 EU-Ländern geor­dert wor­den. Vorsorglich geimpft wer­den damit bereits Mitarbeiter fin­ni­scher Pelztierfarmen.

Generell gilt, anders als beim Corona-Virus: „Man weiß schon sehr lan­ge, was man machen muss für einen Influenza-Impfstoff“, sagt Beer. Klassisch erfol­ge die Produktion in Hühnereiern, inzwi­schen wer­de auch an mRNA-Impfstoffen gear­bei­tet. Im Falle des Falles könn­te es also schnell gehen mit einer Massenproduktion schüt­zen­der Impfstoffe.«

(Hervorhebungen in blau nicht im Original.)

Bitte kei­ne Mißverständnisse: Die Meldung ist echt!

Zum Friedrich-Loeffler-Instituts sie­he u.a. Fideralala, fidera­la­la, fideral­al­a­la­la. Vogelgrippe im Anflug und:

5 Antworten auf „Euter ist für das Virus ein Huhn“

  1. Forschende haben her­aus­ge­fun­den, daß beim Barfußlaufen über Wiesen die DNA bestimm­ter Gräser an den Füßen andockt. Dies kön­ne dazu füh­ren, daß den Betroffenen Gras auf der Brust wächst. Um das zu ver­mei­den wird festes und hohes Schuhwerk empfohlen.

  2. … im Deutschlandfunk wird in den Nachrichten seit gut 4 Tagen regel­mä­ßig über die Vogelgrippe berich­tet. Beispiele von heu­te und gestern: 

    "In den USA ist zum vier­ten Mal inner­halb weni­ger Monate bei einem Menschen eine Vogelgrippe-Infektion nach einem Kontakt mit Kühen nach­ge­wie­sen wor­den. 04.07.2024"

    "Das Vogelgrippevirus H5N1 griff in den ver­gan­ge­nen Monaten zuneh­mend auf Säugetiere über. Mehrere Experten äußer­ten sich zuletzt besorgt über die Möglichkeit einer Pandemie. Diese Nachricht wur­de am 04.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet." 

    "US-Wissenschaftler sor­gen sich um Ausbreitung der Vogelgrippe
    Sarre, Claudia | 03. Juli 2024, 11:50 Uhr" 

    "03. Juli 2024 Niemand möch­te eine neue Pandemie, aber wird genug getan, um das zu ver­hin­dern? Die Vogelgrippe H5N1 sorgt immer wie­der für Alarm und könn­te zur Gefahr für uns wer­den. Fachleute wie Virologe Christian Drosten sind besorgt, da nicht nur Vögel, son­dern auch Kühe betrof­fen sind." 

    Und die größ­te pan­de­mi­sche Gefahr: 

    "Der Gewinn des US-ame­ri­ka­ni­schen Pharmaunternehmens Pfizer lag 2023 bei 2,1 Milliarden US-Dollar und war damit im Vergleich zum vor­her­ge­hen­den Jahr um 93 Prozent gesun­ken. Auch der Umsatz nahm um 42 Prozent ab. Der Grund hier­für liegt in der stark zurück­ge­gan­ge­nen Nachfrage nach Covid-19-Präparaten, z.B. dem Impfstoff Comirnaty und dem Medikament Paxlovid, die in den Jahren 2021 und 2022 Gewinn- und Umsatztreiber waren." (sta​ti​sta​.de)

  3. "Es fällt denen wohl nichts Neues ein…?

    In die­sem alten Film erklä­ren Klaus Köhnlein, Juliane Sacher, Hans Tolzin und Angelka Kögel-Schnauz bereits wun­der­bar, wie die Welt durch Angst-Propaganda immer wie­der um den Verstand gebracht wird. Der näch­ste Versuch läuft ja gera­de an. Sehen sie dazu hier das pein­li­che Interview mit Klaus Stöhr, der Ende Mai 2024, das wider­käut, was er uns schon 2005 als WHO-Direktor weis­ma­chen wollte."

    https://​www​.wodarg​.com/

    Das sehens­wer­te Video von 2006 lässt einen an das täg­lich grü­ßen­de Murmeltier denken: 

    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​1​O​u​l​8​_​C​q​XgE

  4. Also ist die Kuh dem Virus sei­ne Milch. Deswegen Muh-Tante, der Besuch der alten Kuh? Oh mein Gott, das Zimmer dreht sich … mir dünkt es hat gesof­fen, das klei­ne, stinkige .…. ?????

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