Halbzeit, die erste Hälfte der 2.515 Protokollseiten ist geschafft. Da die römischen Zahlen immer schwerer zu lesen sind, geht es arabisch weiter in der Hoffnung, uns damit nicht des Islamismus schuldig zu machen. Am 24.7.20 wird international ein Auf und Ab gemeldet, In D steige der R‑Wert leicht, aber "kein LK mit Inzidenz > 50". "Phase der zeitweisen Übersterblichkeit scheint beendet". Im entschwärzten Teil heißt es in TOP 1: "Blick auf Kapazitätsverlauf (DIVI Intensivregister): weiterhin genug Kapazitätsreserven vorhanden". Während an diesem Tag Massentests für Reiserückkehrer verordnet werden sollten, gegen zögerlichen Widerstand des RKI, liest man zu "Ausbrüchen":
Das Dokument gibt es hier. Gelbe Hervorhebungen stammen von mir. Hier geht es nur um die bislang geschwärzten und gerade freigegebenen Stellen der Protokolle des Krisenstabs. Die Auswertungen der "1. Staffel" gibt es nachzulesen über die Kategorie _Zu den RKI-Papers (Krisenstab-Protokolle) _.
Ebenfalls in TOP 1 ist zu erkennen, mit welchen Tricks das RKI eine Angststimmung erzeugen will, wobei es keine Grenze zu Übersteigerungen wie zu Unterschlagungen gibt. So heißt es zu "Sprachregelung hohe Fallzahlen" (rot gerahmt der entschwärzte Teil):
Am 27.7.20 wird eine zweite Welle konstruiert. "Zusammenfassung: globaler Anstieg von Fällen, viele Länder verschärfen erneut ihre Maßnahmen", heißt es in TOP 1. Die Massentestwelle zeigt Erfolge. Vermutlich als Lehrbeispiel war dort auch zuvor über Panikreaktionen in Vietnam frei lesbar:
Wie stets wird unter "National" die auf 340 "Fälle" zurückgegangene Entwicklung mit Meldeverzügen erklärt.
Primär Gurken
Nun entschwärzt ist unter "Ausbrüche" zu erfahren:
Gibt es einen Versuch, den absurd hohen Anteil der positiven Tests zu erklären, vielleicht die Handhabung des PCR-Verfahrens von Christian Drosten kritisch zu beleuchten? Ich ziehe die naive Frage zurück. Die Massentestung osteuropäischer Großfamilien, Kirchgänger und Arbeiter stellt ein unermeßliches Potential zur Generierung von "Fällen" dar. Bisher wurden aus diesen Personenkreisen weder Erkrankte noch gar Tote gemeldet.
"Die Risikowahrnehmung ist nicht mehr wie vor 3–4 Monaten"
Nachdem man in TOP 3 "Update digitale Projekte" ausführlich über das "nicht-Funktionieren der CWA" (Corona-Warn-App) gesprochen hat, wird in TOP 5 "Kommunikation" resümiert:
"Testung von Reisenden aus Risikogebieten… widerspricht der RKI-Empfehlung"
Dieser nun entschwärzte Punkt ist das bislang eindringlichste Zeugnis der Selbstherrlichkeit des Gesundheitsministers sowie der Ausschaltung selbst des meist treuen und gehorsamen RKI:
Das RKI wird nicht nur übergangen bei der relativ marginalen Frage der "Reisenden aus Risikogebieten". Handstreichartig übernimmt das Spahn-Ministerium die wichtige AG Diagnostik (FF = Federführung). Schon ein Vierteljahr zuvor war in einem Protokoll zu lesen, daß die AG beim "generell schwierigeren Thema… Testung asymptomatischer Personen unter Druck" stehe (s. hier). Nun hat der Machthaber im BMG offenbar die Zügel noch enger angelegt. Ach ja:
"Die Regeln dürfen überhaupt nie hinterfragt werden"
Wem sich der RKI-Präsident Wieler verpflichtet fühlt, seinem Institut oder dem Minister, wissen wir aus zahllosen Äußerungen seitdem. Schon am nächsten Tag war er beim "Robert Koch-Institut Update vom 28.07.2020 zur Corona-Krise" mit seinem berühmten Ausspruch zu hören:
Quelle: youtube.com (ca. Min. 23 und 27)
(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)
Ne, ich wäre auch nie von selbst auf die Idee gekommen, diesen Quacksalbern irgendwelche Fragen zu stellen. Wenn ich was über Coronaviren wissen will nehme ich ein Fachbuch zur Hand.
"Gibt es einen Versuch, den absurd hohen Anteil der positiven Tests zu erklären, vielleicht die Handhabung des PCR-Verfahrens von Christian Drosten kritisch zu beleuchten?.."
Mal abgesehen davon, daß nicht Drosten sondern Victor Corman den ersten und von der WHO verbreiteten Test entwickelt hat, was mir bis vor wenigen Tagen auch nicht klar war, denke ich, daß die gestiegenen Zahlen vor allem auf den Einsatz von den unterschiedlichen Tests je nach Labor zurückzuführen waren. Wenn denn die Aussagen in dieser nominierten Reportage stimmen:
https://www.bdzv.de/awards/theodor-wolff-preis/nominierte-texte/2022/joachim-budde-und-marcus-anhaeuser/nominierter-text
"…„Unsere Daten legen nahe, dass der RdRp-SARSr-Assay bei sehr geringen SARS-CoV-2-Mengen kein zuverlässiger Bestätigungstest ist,“ fasst ein Team von 46 Autoren um Chantal Vogels von der Yale School of Public Health in New Haven, Connecticut, seine Ergebnisse zusammen. Sie bestätigen damit andere Untersuchungen, die ähnliche Vergleiche durchgeführt haben.
Das Problem fällt sogar dort auf, wo es niemand gesucht hat: beim unabhängigen deutschen Ringversuch INSTAND. Der überprüft eigentlich, wie zuverlässig die deutschen Diagnostik-Labore Tests durchführen. Da aber im Fall des RdRp-Bestätigungstests einheitlich schlechtere Ergebnisse erkennbar sind, wird klar, dass die Forscher-Community das untersuchen muss.…"
Meiner Meinung nach sollte niemand zu Tests gezwungen werden. Niemand hatte davon einen Vorteil, außer denen die sich damit die Taschen voll gemacht haben. Ohne die Tests hätte niemand bemerkt, daß sich da ein "neuartiges Virus" verbreitet. Wobei ja zudem noch anzumerken ist, daß neuartig lediglich bedeutet, daß man sich das erstmalig anschaut und nicht daß es neu ist.
@ohne Welt: Bei allen wesentlichen zum PCR-Test war Drosten Hauptautor und Kontaktperson, siehe u.a. Der „Drosten-Test“: Wie alles anfing und mehr über https://www.corodok.de/?s=drosten-test.
hier ab ca. min. 22 zu den PCR Tests algemeine Erläuterungen anhand eines besonders krassen Beispiels eines Testanbieters in den USA. EUA (Ausnahmegenehmigungen) haben das ermöglicht:
https://stream.gigaohm.bio/w/3442q71n6uzwMckdXtxa7N
All the Ways THEY LIED about PCR
So gesehen scheint mir der Corman Test tatsächlich als "Goldstandard" und wenn man dabei geblieben wäre, wären "Inzidenzen" kaum geeignet gewesen den Eindruck von der Notwendigkeit von "Maßnahmen" geschweige denn von Impfungen zu erwecken. So kommen mir Beiträge wie dieser vom Freitag (leider hinter der Bezahlschranke mit einer mir unverständlichen Bebilderung) sehr halbgar vor.
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/die-linke-waehrend-der-pandemie-sie-sprachen-von-anti-impf-terroristen
Den Autoren scheinen corodok geschweige denn kodoroc oder auch nur die RKI-Protokolle nicht bekannt zu sein.