RKI-Protokolle, nächste Runde (XLIII): Gates Foundation Papier: Wieler als Co-Autor

Als sich der Krisenstab am 27.5.20 wie­der ein­mal der inter­na­tio­na­len Lage wid­met, ist in TOP 1 über die "Top 10 Länder nach Anzahl neu­er Fälle" zu lesen: "Abwärtstrend in USA und Russland, Aufwärtstrend in Brasilen". Über Syrien wird ein "R‑Wert>3" gemel­det – und eine "gerin­ge Fallzahl (ca. 120)". Daß in Kamerun ein Sack Reis umge­fal­len ist, erfah­ren wir nicht. "National" geht alles zurück, was der Stab wie stets mit Wochenden, Feiertagen und Meldeverzügen erklärt. Soweit war dies bis­her frei les­bar. Entschwärzt wur­de nun:

Zu Ramelows Sehnsucht nach dem Einsatz der Armee sie­he Rmlw zeich­net ITBtl aus.

Das Dokument gibt es hier. Gelbe Hervorhebungen stam­men von mir. Hier geht es nur um die bis­lang geschwärz­ten und gera­de frei­ge­ge­be­nen Stellen der Protokolle des Krisenstabs. Die Auswertungen der "1. Staffel" gibt es nach­zu­le­sen über die Kategorie _​Zu den RKI-Papers (Krisenstab-Protokolle) _​.

Helfende Hände

Ebenfalls weit­ge­hend frei les­bar ist nun dies:

Helfende Hände halt. Manches spricht dafür, daß das Ministerium posi­tiv ent­schied. Jedenfalls stell­te die VW-Stiftung dem BMG "zur Bewältigung der Pandemie" 4,2 Millionen Euro zur Verfügug, sie­he dazu 130,7 Mio. € Spenden an das Bundesgesundheitsministerium 2019/​20.

So trot­zig und ohn­mäch­tig wie ein Kindergartenkind agiert der Stab hier:

Zahlen müssen stimmen bis zum Sieg

Immer noch in TOP 1 berich­tet man über den R‑Wert: "Reff=0,68". In Leer blieb ein Restaurant nicht leer. Vor allem sucht man nach einem Weg, die Lage schlimm dar­zu­stel­len. Was eig­net sich bes­ser als die "Inzidenz" und ihre Grenzen?

Noch ist die gute Idee beim ent­schei­dungs­be­fug­ten Kanzleramt nicht ange­kom­men. Im nicht nume­rier­ten TOP "Neues aus dem BMG" ist jetzt zu lesen (rot mar­kiert ist der bis­her les­ba­re Teil):

Was es mit dem Asylpapier auf sich hat, weiß ich nicht.


Inzidenz-Zirkus

Am 29.5.20 gibt es inter­na­tio­nal kaum Veränderungen. Für D wird ange­ge­ben: "Reproduktionszahl: 0,85". Der Aberwitz der "Inzidenz" wird deut­lich, wenn eine bun­des­wei­te "Inzidenz 217/100.000 Einw" berich­tet wird, die 7‑Tage-Inzidenz in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt (ST?) aber bei 0,5 lie­gen soll:

Dieses Auswürfeln stell­te die "wis­sen­schaft­li­che" Grundlage für die jah­re­lan­ge Einschränkung von Grundrechten dar. Wer kommt da wie auf eine Inzidenz von 217? Man rech­net alle "Fälle" seit dem Urknall um auf die Gesamtbevölkerung. Mit die­ser Zählweise muß der Wert zwangs­läu­fig ste­tig steigen.

Gates Foundation Papier: Wieler als Co-Autor

Der Name wur­de jetzt ent­schwärzt, ein zwei­ter nicht (TOP 6 "Kommunikation"):

Jetzt gön­ne ich mir eine klei­ne VT. Es gibt eine Nadja Wieler in Berlin, die von Oktober 2021 bis April 2023 "Advisor for bila­te­ral Donor Partnerships at Bill & Melinda Gates Foundation" war (lin​ke​din​.com). Als ihre Aufgabe gibt sie an: "Im Auftrag der Deutschen Entwicklungszusammenarbeit (GIZ) soll die bila­te­ra­le Partnerschaftsarbeit zwi­schen BMGF, BMZ und GIZ… aus­ge­baut und gestärkt wer­den". Vor ihrer Tätigkeit für die Gates-Stiftung war sie danach im Entwicklungshilfeministerium beschäf­tigt. Diese Abfolge ist für sich inter­es­sant, gibt aber nichts für einen Zusammenhang mit Lothar her. Daß bei­de in Berlin tätig sind, beweist nichts.

Ist Nadja viel­leicht sei­ne Frau? Dagegen spricht ihr Studienabschluß 2014. Außerdem ist Lothar mit der Tierärztin Elke Vieler ver­hei­ra­tet (swp​.de). Seine Tochter? Bestimmt ist es sei­ne Tochter, er hat doch zwei! Leider kommt auch das nicht hin. "Die Töchter sind aktu­ell bei­de zu Hause, weil die Universitäten geschlos­sen sind", erklär­te Lothar am 6.4.20 auf ga​.de. Mist!

Nadja Wieler erscheint im Lobbyregister des Bundestags als eine von 28 Beschäftigten der Gates-Stiftung, "die Interessenvertretung unmit­tel­bar aus­üben". In dem Bericht, der sich auf den Zeitraum 3/​2022 bis 3/​2023 erstreckt, ist bezo­gen auf das Geschäftsjahr 2021 die Rede von "5.730.001 bis 5.740.000 Euro", die die Stiftung als "jähr­li­che finan­zi­el­le Aufwendungen im Bereich der Interessenvertretung" auf­brach­te. Weiter heißt es dort:

»Sie ver­gibt, auch um ihre Ziele in den poli­ti­schen Diskurs ein­zu­brin­gen, Grants an ande­re Organisationen. Diese Grants wer­den in die­sem Register im Sinne des Lobbyregistergesetzes in den Gesamtaufwendungen berücksichtigt.

Die Gates Stiftung hat ihren Hauptsitz in Seattle, Washington. 2018 eröff­ne­te die Stiftung ein Büro in Berlin, mit dem Ziel, Partnerschaften mit der deut­schen Regierung, dem flo­rie­ren­den deut­schen Biowissenschaftssektor, der Zivilgesellschaft und ande­ren Institutionen in ganz Europa zu ver­tie­fen, die sich für die drin­gen­den glo­ba­len Gesundheits- und Entwicklungsfragen einsetzen.

Die Bill & Melinda Gates Stiftung übt in der Regel kei­ne klas­si­sche Lobbyarbeit im Sinne einer direk­ten Einflussnahme auf die Gesetzgebung aus. Die Arbeit der Bill & Melinda Gates Stiftung unter­liegt dem ame­ri­ka­ni­schen Recht, das für pri­va­te Stiftungen enge Grenzen im Bereich Lobbyismus vor­gibt…«

Das paßt nun wie­der her­vor­ra­gend auf Lothar. Auch, wenn Nadja viel­leicht nur eine Nichte ist oder gar nicht mit ihm ver­wandt. Jedenfalls haben wir hier ein Beispiel vor­lie­gen dafür, daß eine Verschwörungstheorie, auch wenn sie sich nicht bewahr­hei­tet, Kollateralerkenntnisse her­vor­brin­gen kann. Siehe auch RKI: Zuwendung der Gates-Stiftung für Pockenforschung läuft aus.

Wieler arbei­tet inzwi­schen für das "Hasso Plattner Institut".

»Bill Gates gra­tu­liert Hasso Plattner

Potsdam/​Berlin. Microsoft-Gründer Bill Gates hat dem SAP-Aufsichtsratsvorsitzenden und HPI-Stifter Prof. Hasso Plattner zur Auszeichnung mit dem "Transatlantic Partnership Award" gra­tu­liert. In einer Video-Botschaft bei der Preisverleihung durch AmCham Germany am Montagabend sprach Gates von einem "Freund und Kollegen". "Ich ken­ne Hasso seit mehr als drei Jahrzehnten und bin immer wie­der beein­druckt von sei­nen Kenntnissen, sei­ner Energie und sei­nen Visionen", sag­te Gates. Mit sei­nem per­sön­li­chen Einsatz für die Forschung in Technik und Wissenschaft habe der SAP-Gründer sowohl in Deutschland wie in den USA einen gro­ßen Beitrag auf die­sen Feldern gelei­stet. Gates dank­te Plattner aus­drück­lich auch für des­sen Unterstützung im Kampf gegen AIDS in Südafrika. "Ich hof­fe, dass Hasso noch vie­le, vie­le Jahre auf solch bemer­kens­wer­te Weise zu unse­rer gro­ßen Welt bei­trägt", been­de­te der Microsoft-Gründer sei­ne Video-Botschaft…«
hpi​.de (16.11.2010)

Der Mann denkt langfristig.

(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)

2 Antworten auf „RKI-Protokolle, nächste Runde (XLIII): Gates Foundation Papier: Wieler als Co-Autor“

  1. Gates dank­te Plattner aus­drück­lich auch für des­sen Unterstützung im Kampf gegen AIDS in Südafrika.

    Die Botschaft in die­ser Propagandaparole ist, daß Private Unternehmen Menschenleben in Südafrika ret­ten. Neulich wur­de sogar behaup­tet, daß sich im Nachbarland Botswana infol­ge freund­li­cher Unterstützung durch Privat-Initiativen aus Deutschland die Bestände an Elefanten erfreu­lich erholt hät­ten so daß man eine Schenkung von 20.000 Tieren in Erwägung ziehe.

    Also, wenn man so leicht­fer­tig mit Elefanten umgeht möch­te ich nicht wis­sen wie man mit Menschen ver­fährt von denen es ja auch angeb­lich zuvie­le gibt.

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