Manchmal wäre ich auch gerne Bauernopfer

»Bildungsministerin will sich von Staatssekretärin trennen

Bildungsstaatseketärin Döring soll in den einst­wei­li­gen Ruhestand ver­setzt wer­den Hintergrund ein Prüfauftrag zu mög­li­chen Konsequenzen für Hochschullehrer, die einen ande­ren Umgang mit pro­pa­lä­sti­nen­si­schem Protesten gefor­dert hatten…

Streichung geneh­mig­ter Fördergelder erwogen
Stark-Watzinger hat­te den Brief damals öffent­lich kri­ti­siert. Das ARD-Magazin Panorama hat­te unter Berufung auf inter­ne E‑Mails berich­tet, im Bildungsministerium sei haus­in­tern um eine Prüfung gebe­ten wor­den, ob als Konsequenz aus dem Brief Fördermittel gestri­chen wer­den kön­nen. Dies hat­te Kritikausgelöst…

Heftige Kritik an offe­nem Brief
In einem "Statement von Lehrenden an Berliner Universitäten" hat­ten mehr als 100 Dozenten von meh­re­ren Berliner Hochschulen im Mai die Räumung eines Protestcamps pro­pa­lä­sti­nen­si­scher Demonstranten an der Freien Universität Berlin kri­ti­siert. Stark-Watzinger hat­te damals ent­setzt auf den Unterstützerbrief reagiert.

"Es macht mich bis heu­te fas­sungs­los, wie ein­sei­tig in die­sem Brief der Terror der Hamas aus­ge­blen­det wur­de", erklär­te sie nun. "Und wie dort etwa pau­schal gefor­dert wur­de, Straftaten an den Universitäten nicht zu ver­fol­gen, wäh­rend gleich­zei­tig anti­se­mi­ti­sche Volksverhetzung und gewalt­tä­ti­ge Übergriffe gegen jüdi­sche Mitbürgerinnen und Mitbürger zu beob­ach­ten sind."«
tages​schau​.de (17.6.24)

Strack-Watzinger macht wei­ter, ihre Staatssekretärin wird for­mal geopfert.

»Einstweiliger Ruhestand
In den einst­wei­li­gen Ruhestand kön­nen in Deutschland ohne Angabe von Gründen poli­ti­sche Beamte, Generale und Admirale ver­setzt wer­den. Dabei ist kein per­sön­li­ches Fehlverhalten oder Dienstvergehen nötig. Meist wird die Versetzung in den einst­wei­li­gen Ruhestand mit einem gestör­ten Vertrauensverhältnis begrün­det. Im Gegensatz zu einer Entlassung wird sofort ein Ruhegehalt gezahlt und die betrof­fe­ne Person ist ver­pflich­tet, einer neu­en Berufung in ein Beamtenverhältnis Folge zu leisten…

Für Bundesbeamte und Bundesrichter ist die Versorgung in § 14 Beamtenversorgungsgesetz (BeamtVG) gere­gelt. Demnach erhält der in den einst­wei­li­gen Ruhestand ver­setz­te Bundesbeamte maxi­mal für drei Jahre 71,75 % der ruhe­ge­halt­fä­hi­gen Dienstbezüge des letz­ten Grundgehalts zuzüg­lich Familienzuschlag. Danach erhält der Beamte lebens­lang, basie­rend auf der Anzahl sei­ner bis­he­ri­gen Dienstjahre (pro Jahr 1,79375 %), eine Pension zwi­schen 35 und 71,75 % sei­ner frü­he­ren Dienstbezüge. Diese Werte wer­den mit 0,9901 mul­ti­pli­ziert (§ 5 Abs. 1 Hs. 2 BeamtVG), sodass der Anspruch de fac­to bei 1,775991875 % pro Jahr bzw. zwi­schen 34,6535 und 71,04 % liegt…«
de​.wiki​pe​dia​.org

(Ja doch, ich weiß, wie die Frau heißt.)

7 Antworten auf „Manchmal wäre ich auch gerne Bauernopfer“

  1. " … Strack-Watzinger macht weiter …" 

    Die nahe­zu per­fek­te Symbiose. Agnes-Bettina? Danke. Wurde die­ses über­aus scheue Exemplar schon abgelichtet?

    Studieneinrichtungen sind heu­te nichts ande­res als Bildungsunternehmen. Und exakt so wird auch von der "markt­li­be­ra­len" Fraktion des Allparteienkonsortiums agiert. Die Vollversorgung der Staatssekretariats-Kaste dürf­te doch wohl die eigent­li­che Motivation für die Tätigkeit neben dem Drehtüreffekt sein.

  2. Regierungssprecher meint, das sei OK, denn die Welt und histo­ri­sche Kontexte wür­den sich ja ändern.

    Darf ich dann jetzt über einem Jobcenter eine Schrifttafel anbrin­gen, mit der Aufschrift: "Arbeit macht frei", oder auf einer auf einer Corona-Demo ein gel­bes Abzeichen tragen?

    Ich fra­ge nur, weil histo­ri­sche Kontexte sich ja ändern kön­nen, sagt die Regierung. Oder ändern die sich nur, wenn die Regierung das sagt?

    1. Hat Rod Steward auch gemacht in Leipzig. Muss mal wie­der mei­ne CDs aus­mi­sten. Die von Niedecken ist ziem­lich weit geflogen.

  3. Darf man oder darf man nicht?

    Dann nut­ze ich mal die Pause. Die "Politiker" wer­den durch die Parteien besetzt. Sie spie­geln qua­si deren Zustand wie­der. Wäre es anders, wür­de man Kandidaten aus­wech­seln, das Problem wäre dann keines.

    Somit betrach­te ich es immer wie­der mit Skepsis, wenn auf Demonstrationen Personen gezielt ange­gan­gen wer­den. Auch wenn das "kor­rekt" sein soll­te, es ergibt kei­nen Sinn. Die wah­re "Demonstration" wäre dem­nach, die Parteien direkt zu "invol­vie­ren" und Rächenschaft ein­zu­for­dern? Vor kur­zem war ich wie­der mal baff. Was ist eigent­lich mit Sigmar Gabriel pas­siert? – Nun weiss ich es, auf­grund der aktu­el­len Berichterstattung. (also durch "Zufall" qua­si) Was für ein Abstieg, für SPD und Demokratie glei­cher­ma­ssen. SG mach­te sei­ner­zeit also nicht bloss die­sen Eindruck, er .….……! – Darf man ja nicht sagen, oder?

    … passt doch wohl in kei­nen Auspuff, der ball ?!? [auch sprich­wort­er­fin­de­rer hin und wie­der ist]

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