Am 25.5.20 wird überraschend die internationale Lage nicht besprochen. Immer wieder fehlen Daten aus dem Inland, deshalb wird betont: "In Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Brandenburg taten tatsachlich keine neuen Fälle auf" [sic]. "Der überwiegende Anteil der Fälle ist genesen. Die Zahl der Verstorbenen ist ebenfalls rückläufig." Die Konsequenz? "[Name geschwärzt] schlägt dem BMG vor, statt einer Karte, die die Inzidenz 35/100.000 Ew. ausweist, eine Karte mit einer Inzidenz von 25/100.00 Ew. Zu nutzen" [sic]. So weit schon bisher lesbar. Entschwärzt wurde diese merkwürdige Passage in TOP 1:

Das Dokument gibt es hier. Gelbe Hervorhebungen stammen von mir. Hier geht es nur um die bislang geschwärzten und gerade freigegebenen Stellen der Protokolle des Krisenstabs. Die Auswertungen der "1. Staffel" gibt es nachzulesen über die Kategorie _Zu den RKI-Papers (Krisenstab-Protokolle) _.
"Wie stark lässt sich eine Coronainfektion über das Fiberthermometer der App abbilden"? [sic]
Geheim bleibt dieser Text in TOP 3:

"Der Wert sollte großzügiger sein, damit die Politik nicht schnell wieder Maßnahmen ergreift"
Das ist nun ungeschwärzt zu lesen in TOP 5 "Aktuelle Risikobewertung" unter "Definition 'Community transmission' /level of transmission at subnational level":

Doch, doch, Fragen stellen sich im RKI immer mal wieder. Das war es dann aber schon. Dabei weiß man im ungeschwärzten Teil:

Und auch dies: "Nur weil ein Fall bei SurvNet eine Ausbruchskennung hat, heißt das nicht, dass es sich um einen Ausbruch handelt (z.B. wenn unter einem Ausbruch nur ein Fall und ansonsten nur weitere Kontaktpersonen angelegt sind)".
"Nicht besprochen, nicht besprochen, nicht besprochen…"
Das erfahren wir nun aus dem TOP 7 "RKI-Strategie Fragen":

Doch schon am 26.5.20 findet die nächste Sitzung statt; man wollte den Turnus eigentlich entschlanken. Der sonst obligatorische TOP 1 "Aktuelle Lage" wird nicht besprochen.
Schulöffnungen: Christian Drosten wichtiger als Fachverbände
Dafür beschäftigt man sich in TOP 5 "Aktuelle Risikobewertung" intensiv mit der Zurückweisung eines Papiers medizinischer Gesellschaften, in dem die Öffnung von Schulen und Kitas gefordert wird (bis auf das rot Markierte auch bisher zu lesen):


Über das, was hier mit Füßen getreten wird, ist zu lesen in:
Wie noch schlimmer als das RKI die Medienmeute auf die Forderungen reagierte, kann man lesen in Drosten warnt mal wieder. Insbesondere die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie wird sich immer wieder kritisch äußern und immer wieder ignoriert und niedergemacht werden (s. hier).
"RKI-Ideen sollten intensiver einfließen was nicht so einfach ist"
In TOP 7 "RKI-Strategie Fragen" heißt es zum Thema "Kontaktbeschränkungen" (markiert sind die entschwärzten Stellen):

CdS sind die Chefs der Staatskanzleien der Bundesländer.
"Wie soll RKI mit inhaltlichen Eingriffen durch die Politik (z.B. BMI, BMAS, etc.) umgehen?"
Diese Frage wird im gleichen TOP gestellt, in dem jetzt ungeschwärzt zu lesen ist:

Es geht bei den Abkürzungen um das Innen- und das Arbeitsministerium.
Erwünscht ist die Mitarbeit des RKI bei der Zementierung einer über PCR-Tests definierten Pandemie, wie aus TOP 9 "Labordiagnostik" zum Thema "Teststrategie" hervorgeht:

Die Frage ist unsinnig. Weil:
Das RKI ist ein Machtinstrument des Staates und dient den Profit-Interessen seiner Auftraggeber.
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01:39
04:57
MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio
Verrat an der Wissenschaft? Was zeigen die entschwärzten RKI-Protokolle?
Gespräch mit Investigativjournalistin Elke Bodderas von der Zeitung "Die Welt"
MDR AKTUELL Fr 14.06.2024 15:48Uhr 04:57 min
Link des Audios
https://www.mdr.de/mdr-aktuell-nachrichtenradio/audio/audio-2665998.html