RKI-Protokolle, nächste Runde (XXXIV): "Rel. hoher Anteil falsch positiver PCR-Ergebnisse"

Beim Protokoll vom 28.4.20 gibt es dies­mal im TOP 1 zur inter­na­tio­na­len Lage nichts Entschwärztes, das wesent­lich wäre; er war schon bis­her weit­ge­hend les­bar. Ein Zielkonflikt erscheint in TOP 7 "Labordiagnostik", wo es um "Niederschwellige Testung leicht sym­pto­ma­ti­scher Personen" geht:

Das Dokument gibt es hier. Gelbe Hervorhebungen stam­men von mir. Hier geht es nur um die bis­lang geschwärz­ten und gera­de frei­ge­ge­be­nen Stellen der Protokolle des Krisenstabs. Die Auswertungen der "1. Staffel" gibt es nach­zu­le­sen über die Kategorie _​Zu den RKI-Papers (Krisenstab-Protokolle) _​.

Im glei­chen TOP heißt es zum "gene­rell schwie­ri­ge­ren Thema" "Testung asym­pto­ma­ti­scher Personen":

Es wäre wich­tig zu wis­sen, wel­cher Art der Druck auf die AG Diagnostik ist, und vom wem er aus­geht. Am 22.4. war sie noch gelobt wor­den für ihre frucht­ba­re Arbeit und ihren Sachverstand. Was ohne Zweifel damit zusam­men­hängt, daß das Gesundheitsministerium direkt in ihr ver­tre­ten ist (s. dazu hier).

Ebenso inter­es­sant wäre die Begründung, war­um Menschen mit Beeinträchtigungen eine von der Atemwegserkrankung "sehr gefähr­de­te Gruppe" dar­stel­len und für anlaß­lo­se Tests zur Verfügung ste­hen soll­ten. HCW meint auch hier die Beschäftigten im Gesundheitswesen (heal­th­ca­re workers).

BMG wurde gefragt ob RKI-Papier auf der RKI-Webseite veröffentlicht werden kann

Merkwürdigerweise im TOP 11 "Transport und Grenzübergangsstellen" wird über den R‑Wert gespro­chen, der ange­sichts sei­ner Größe kein guter Grund mehr für wei­te­re Maßnahmen dar­stellt (von der "Verdoppelungszeit" hat­te man sich aus ähn­li­chen Gründen schon seit eini­ger Zeit ver­ab­schie­det). Entschwärzt ist jetzt zu lesen:

Das mit der Diskussion in den Medien soll­te glück­li­cher­wei­se bald enden. Vielleicht liegt es an der schlud­ri­gen Sprache, viel­leicht an mir, aber ich begrei­fe nicht, von wel­chen "1–2.000 Fällen pro Woche die Sprache war". Offiziell spricht das RKI von mehr als 1.000 Fällen pro Tag.

Immer noch bleibt geheim, wer sich um die "Abstimmung" mit dem BGM kümmert.

Noch bis Juni 2023 ver­öf­fent­lich­te das RKI den omi­nö­sen R‑Wert. Ginge es nach ihm, steck­ten wir wohl noch in einer Pandemie. Die Grafik zeigt, daß die "Maßnahmen" prak­tisch kei­ne Auswirkungen auf den Wert hat­ten, wäh­rend es sai­so­na­le Schwankungen gab. (Der Einfachheit hal­ber neh­men wir die Werte an die­ser Stelle ein­mal für bare Münze.)

Quelle: coro​na​-in​-zah​len​.de mit Daten des RKI, erstellt mit Datenattrappe Datawrapper


Die inter­na­tio­na­le Lage war am 29.4.20 schon bis­her weit­ge­hend unge­schwärzt. In der Aufstellung "National" im TOP 1 fin­det sich die weg­wei­sen­den Anweisung aus dem BMG: "Hr. Spahn wünscht sich auf­grund der Rundungprobleme bei R zwei Stellen nach dem Komma, wird daher in Zukunft so berich­tet".

Ebenfalls jetzt zu lesen ist in TOP 3 "Aktuelle Risikobewertung": "Die Aussage 'die Zahl der Fälle in DE steigt wei­ter an' soll­te zu 'die Zahl der Neuerkrankungen ist rück­läu­fig' o.ä. geän­dert wer­den". So wird eine Falschinformation durch eine ande­re ersetzt. Selbstverständlich weiß man auch im Krisenstab, daß posi­tiv Getestete nur in sel­te­nen Fällen erkranken.

Hr. Spahn hat hingewiesen

Noch am Vortag hat­te man ohne Konsens das gene­rell schwie­ri­ge­re Thema der Tests bespro­chen. Nun nimmt man ohne Murren im TOP 6 "Dokumente" zur Kenntnis:

Der Satz war auch bis­her frei les­bar, aller­dings war der Name des Ministers geschwärzt. 

Ob es in den Themenkomplex "Gaslighting" fällt, was Jens Spahn eini­ge Monate spä­ter zu den Massentests erklärte?

Quelle: you​tube​.com (14.6.20)

Über die unter Druck ste­hen­de AG Diagnostik (s.o.) heißt es:

Spahn macht, was er will, die Ergebnisse aus sei­nem Krisenstab wer­den ver­öf­fent­licht oder nicht.

"Rel. hoher Anteil falsch positiver PCR-Ergebnisse"

Bisher nicht der Öffentlichkeit zugäng­lich war die­se Passage in TOP 7 "Labordiagnostik":

Die "gebo­te­ne Sensibilität bei der Kommunikation mit der Bevölkerung" ist getrost zu ver­ste­hen als "Das ver­schwei­gen wir besser".

Zum INSTAND e.V., der die Ringversuche durch­führ­te, und dem unver­meid­li­chen Anteil von falsch-posi­ti­ven Ergebnissen sie­he PCR-Spezifität: Auswirkungen auf Fallzahlen und R‑Wert.

(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)

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